Bad Kreuznach

Stadt in Rheinland-Pfalz, Deutschland
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Wappen Karte
Wappen der Stadt Bad Kreuznach Bad Kreuznach
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Kreis: Bad Kreuznach
Fläche: 46,1 km²
Einwohner: 44.014 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 942 Einwohner je km²
Höhe: 104 m bis 321 m ü. NN
Postleitzahlen: 55517-55545 (6550 alt)
Vorwahl: 0671 (06727 für Stadtteil Ippesheim)
Geografische Lage: Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:49_50_49_N_07_52_01_E_type:city, 2:49° 50' 49" N,
7° 52' 1" O
Kfz-Kennzeichen: KH
Gemeindeschlüssel: 07 1 33 006
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hochstraße 48
55545 Bad Kreuznach
Website: stadt-bad-kreuznach.de
E-Mail-Adresse: Stadtverwaltung
Politik
Oberbürgermeister: Andreas Ludwig (CDU)

Die Kurstadt Bad Kreuznach ist Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises, gelegen zwischen Hunsrück, Rheinhessen und Nordpfälzer Bergland an der unteren Nahe in Rheinland-Pfalz (Deutschland). Als Mittelzentrum mit Teilfunktionen eines Oberzentrums ist sie administratives, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum einer Region mit mehr als 150.000 Einwohnern. Weiterhin ist die Stadt Sitz der Verbandsgemeinde Bad Kreuznach, der sie als große kreisangehörige Stadt aber nicht selbst angehört.

Geschichte

  • 50 v. Chr. röm. vicus "Cruciniacum", angebl. benannt nach dem keltischen Landbesitzer Criciniac, der den Römern einen Teil seines Landes für die zu errichtende Versorgungsstation zwischen Mainz (lat. Moguntiacum) und Trier (lat. Augusta Treverorum) überließ.
  • um 250 Bau einer gigantischen, in ihren Abmessungen von 81m · 71m nördlich der Alpen einmaligen luxuriösen Peristylvilla.
  • 370 bau eines Auxiliarkastells unter Kaiser Valentinian I. im Zuge von Grenzsicherungsmaßnahmen gegen die immer wieder von jenseits des Limes in das römische Reich einfallenden germanischen Stämme der Burgunder, Franken und Allemannen.
  • um 500 nach dem Zerfall des römischen Reiches wird Kreuznach Königshof und Reichsdorf des sich neu entwickelnden fränkischen Reiches; Bau einer ersten Kirche in den Mauern des röm. Kastells, zuerst dem Hl. Martin, später dem Hl. Kilian geweiht.
  • 819 erste urkundliche Erwähnung in den ANNALES REGNI FRANCORUM.
  • 925 Ungarische Scharen verwüsteten mehrfach die Siedlungen.
  • 1206 erste urkundliche Erwähnung der Kauzenburg, welche in den Jahren 1206 bis 1230 durch Graf Gottfried von Sponheim trotz eines Verbotes durch König Philipp von Schwaben gebaut wurde.
  • 1235/1270 Verleihung der Stadt-, Markt-, Steuer- und Zollrechte unter der Herrschaft des Grafengeschlechts derer von Sponheim (Sitz: zuerst Burgsponheim, später auf der Bad Kreuznacher Kauzenburg.
  • 1279 Aufgrund der Schlacht bei Sprendlingen, bei der Sponheimer Truppen gegen die des Erzbischofs von Mainz kämpfen, entsteht die Legende des Michel Mort, eines Kreuznacher Metzgers, der, als Graf Johann I. von Sponheim in Bedrängnis gerät, diesem beisteht, die Lanzen der Feinde auf sich zieht und so den Grafen rettet.
  • 1290 Bestätigung der Stadtrechte durch König Rudolf I. von Habsburg
  • 1414 Aussterben der vorderen Linie des Hauses Sponheim. Die Herrschaft über Bad Kreuznach wird unter den Grafen von Veldenz, den Markgrafen von Baden und der Pfalzgrafschaft Pfalz-Simmern aufgeteilt.
  • 1507 Magister Faust trat die Stelle des Rektors am Kreuznacher Gymnasium an und wird später aufgrund Hexerei-Vorwürfen aus der Stadt vertrieben.
  • 1708 Kreuznach gehört vollständig zur Kurpfalz.
  • 1792-1814 Herrschaft der Franzosen.
  • 1815-1945 Teil der preußischen Rheinprovinz, Grenzstadt zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt und zu Pfalz-Bayern.
  • 1822 Eröffnung der ersten Badestube mit solehaltigem Wasser durch Dr. Johann Erhard Prieger.
  • 1843 Heirat von Karl Marx und Jenny von Westphalen in der Pauluskirche, die in jenen Jahren in Kreuznach wohnen. Die Kreuznacher geben Karl Marx aufgrund seiner Freundlichkeit gegenüber Kindern den Namen "Vadder Marx".
  • 1906 Die Radontherapie wird durch Dr. Karl Aschoff eingeführt.
  • 1917/1918 Sitz des Großen Hauptquartiers im 1. Weltkrieg ist das Kreuznacher Kurhaus.
  • 1917 Der General Mustafa Kemal Pascha, bekannter als Atatürk und späterer Präsident der Türkei, trifft am 19. Dezember in Kreuznach ein, und führte Gespräche mit Kaiser Wilhelm II. (Deutsches Reich), Paul von Hindenburg und Ludendorff.
  • 1918 französische Truppen besetzen bis 1930 das Rheinland und auch die Stadt.
  • 1924 Kreuznach darf die Bezeichnung "Bad" führen.
  • 1938 Bad Kreuznach wird Garnisonsstadt.
  • 1951 Bad Kreuznach wird Divisionsstandort der US-Army.
  • 1958 Der französische Präsident Charles de Gaulle und der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer einigen sich auf eine Institutionalisierung der besonderen Beziehungen beider Länder, was 1963 im Elysée-Vertrag mündet.
  • 1969 werden im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform die zuvor selbstständigen Gemeinden Bosenheim, Planig, Ippesheim und Winzenheim nach Bad Kreuznach eingegliedert. Das ebenfalls an die Stadt angrenzende Rüdesheim wehrt sich erfolgreich gegen die Eingliederung.
  • 2001 Die US-Army zieht aus Bad Kreuznach ab.

Wappen

Bad Kreuznach erhielt das Recht zur Führung eines Wappens durch die Gemeindeordnung des Landes Rheinland-Pfalz.

Das Stadtwappen wird heute auf silbernem oder weißem Grund mit einem zweireihig im Schachbrettmuster gehaltenen Balken in den Farben Blau und Gold dargestellt. Die drei schwarzen, am Ende etwas verdickten Kreuze erinnern an den Namen der Stadt "Kreuznach". Fälschlicherweise wird hier oft eine Verbindung zu dem christlichen Symbol gesehen. Tatsächlich entwickelte sich der Name "Kreuznach" aus dem keltisch-lateinischen Wort "Cruciniacum" und bedeutet "Heim des Crucinius", wobei dies ein Eigenname ist, dem man in römischer Zeit die Endsilbe "acum" anhängte, was für "fließendes Wasser" steht. Ein Zusammenhang zur durch Bad Kreuznach fließenden Nahe kann angenommen werden.

Das Wappen findet sich in dieser Form erstmals im Schlussstein der Kirche St. Nikolaus im späten 13. Jahrhundert.

Die Mauerkrone tauchte erst um 1800 unter der Herrschaft der Franzosen auf. Als Stadtmauer mit drei Türmen wurde sie ursprünglich rotbraun, heute vorwiegend in Gold dargestellt.

Politik

In Bad Kreuznach regiert eine große Koalition aus CDU und SPD mit zusammen 28 Sitzen, was einer Mehrheit von 12 Sitzen entspricht.

Oberbürgermeister

Stadtrat

Der Stadtrat wurde zuletzt am 13. Juni 2004 gewählt und setzt sich so zusammen:

  1. CDU 36,3 % (-8,8) - 16 Sitze (-4)
  2. SPD 27,2 % (-7,9) - 12 Sitze (-4)
  3. FDP 10,9% (+4,6) - 5 Sitze (+2)
  4. Grüne 10,7 % (+3,5) - 5 Sitze (+2)
  5. Faires Bad Kreuznach 5,7 % (+5,7) - 2 Sitze (+2)
  6. Bürgerliste 5,5 % (+1,6) - 2 Sitze (=)
  7. FWG 3,8 % (+3,8) - 2 Sitze (+2)
  8. Andere 0,0 (-2,5) - 0 Sitze (=)

Städtepartnerschaften

Ortsteile

Bosenheim, Planig, Ippesheim, Winzenheim

Verkehr

Durch seine geografische Lage im engen Nahetal führen alle Verkehrswege flussaufwärts parallel zum Fluss. Darüber hinaus ist Bad Kreuznach auch ein wichtiger Kreuzungspunkt aller Verkehrsträger

Schienenverkehr

Seit Einführung des "Rheinland-Pfalz-Taktes" Mitte der 90er-Jahre haben die Zugstrecken abseits der ICE/EC/IC-Strecken wieder stark an Bedeutung gewonnen. Neben der Einführung des Stundentaktes (auch an Wochenenden) ist auch eine deutliche Ausweitung des Verkehrs in die Nachtstunden festzustellen. Züge nach Mainz verkehren seitdem drei Stunden länger.

In Bad Kreuznach kreuzen sich die beiden Linienstränge KBS 671 Bingen -- Kaiserslautern (Alsenztalbahn) und KBS 680 Saarbrücken -- Mainz/Frankfurt/Main (Nahetalbahn). Auf ersterer verkehren nur Regionalbahnen (Fahrzeit nach Kaiserslautern ca. 65 Min.), auf der Nahetalbahn sowohl Regionalexpress als auch Regionalbahn (Fahrzeit nach Mainz zwischen 25 und 40 Min., nach Saarbrücken zwischen 1:40 und 2:20 Std.).

Straßenverkehr

Bad Kreuznach hat es über all die Jahrzehnte der Automobilentwicklung geschafft, die großen Durchgangsstraßen im Stadtkern durch Umgehungsstraßen ( B 41, B 428) deutlich zu entlasten. Nur die B48 von Bingen nach Bad Bergzabern führt noch durch die Innenstadt - am Kurviertel vorbei.

An wichtigen Straßen sind zu nennen:

Wirtschaft

Indutrie und Handel

Bad Kreuznach zählt 16.500 Betriebe mit mindestens einem Mitarbeiter und bietet so 28.500 Arbeitsplätze, wovon 2/3 durch Pendler aus dem Umland besetzt sind. Die Wirtschaftsstruktur wird dabei vornehmlich durch klein- und mittelständige Unternehmen geprägt, aber auch Großbetriebe sind anzutreffen. Dabei ist das produzierende Gewerbe, besonders stark vertreten durch die chemische Industrie (Reifen, Lacke, Farben), die optische Industrie sowie Maschinenbauer und Autozulieferer von großer Bedeutung. Der Einzel- und Großhandel sowie die Gastronomie besitzen speziell in der Innenstadt ein großes Gewicht, jedoch gewinnt in den letzten Jahren auch der Dienstleistungssektor immer mehr an Bedeutung.

Kurbetrieb

Eine besonderer Stellung für die Stadt als ältestes Radon-Sole-Bad der Welt und Rheumazentrum Rheinland-Pfalz hat darüber hinaus der Kurbetrieb und der Wellness-Tourismus. In der Stadt stehen 2.498* Fremdenbetten zur Verfügung, welche bei 420.125* Übernachtungen, davon 308.236* durch Kurgäste, genutzt wurden (* Stand 31.12.2002). Weiterhin stehen für den Kurbetrieb 7 Kurkliniken, Kursanatorien, ein Thermal-Sole-Bewegungsbad, ein Radonstollen, Gradierwerke als Freiluftinhalatorium sowie die Kurmittelproduktion zur Verfügung. Die Heilanzeigen sind dabei: Rheumatische Erkrankungen, Gelenkveränderungen durch Gicht, degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule und der Gelenke, Frauenleiden, Erkrankungen der Atmungsorgane, Erkrankungen im Kindesalter, Gefäßerkrankungen, nichtansteckende Hauterkrankungen, Störungen der inneren Sekretion, psychosomatische Erkrankungen sowie Augenkrankheiten.

Tourismus

 
Die Brücke über die Nahe mit den auf ihr stehenden Häusern

Sehenswürdigkeiten:

  • Die Brückenhäuser aus dem 15. Jahrhundert, das Wahrzeichen der Stadt Bad Kreuznach (Foto).
  • Crucenia-Therme (Thermalbad)
  • Kurhaus (1913)
  • Bäderhaus: Das Bäderhaus ist eine der größten Wellness- und Saunaanlagen Deutschlands.
  • Salinental: Das Salinental mit seinen kilometerlangen Gradierwerken bildet ein natürliches Freiluftinhalatorium. Wahrscheinlich haben schon die Kelten aus den salzhaltigen Quellen der Gegend Salz gewonnen. Im Salinental wurde mit Hilfe von Gradierwerken seit 1732 in einem aufwendigen Verfahren Salz produziert.
  • Burgruine Kauzenburg (1206)
  • Römerhalle: die Römerhalle zeigt Ausgrabungen einer römischen Villa aus dem 3. Jahrhundert. Die Villa war vermutlich im Besitz eines reichen Händlers oder Politikers und diente ihm als Wochenendwohnsitz. Die Ausmaße sind sehr gewaltig, leider wurde in den 1950er Jahren eine Straße mitten durch die Ausgrabungsstätte gebaut. Besonders sehenswert sind die beiden Mosaike, die Stein für Stein in die Halle übertragen wurden.
  • Schlossparkmuseum (u.a. Stadtgeschichte Bad Kreuznachs)
  • Dr.-Faust-Haus (1507)
  • "Klein Venedig"
  • Das 2005 neu eröffnete Museum für Puppentheater Kultur (PuK)
  • Auf dem Kuhberg befindet sich die Volkssternwarte Bad Kreuznach.

lokale Medien

Karneval