Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Bernau hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Brandenburg |
Kreis: | Landkreis Barnim |
Geografische Lage: | unbenannte Parameter 1:52.6666667_N_13.5833333_E, 2:52°40' N 13°35' O |
Fläche: | 103,72 km² |
Einwohner: | 34.995 (31. Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 337 Einwohner je km² |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 60 020 |
Höhe: | 67 m ü. NN |
Postleitzahl: | 16321 |
Vorwahl: | 03338 |
Kfz-Kennzeichen: | BAR |
Stadtgliederung: | 7 Ortsteile |
Website: | www.bernau-bei-berlin.de |
E-Mail-Adresse: | stadtverwaltung@ bernau-bei-berlin.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Hubert Handke |
Bernau bei Berlin ist eine Stadt im Landkreis Barnim in Brandenburg, (Deutschland). Die Stadt liegt etwa zehn Kilometer nordöstlich von Berlin.
Geographie
Das Flüsschen Panke entspringt in Bernau und mündet in die Spree. Die Panke war bis Ende des 19. Jahrhunderts schiffbar.
Wappen
Das ursprüngliche Wappen Bernaus zeigt auf silbernem Grund einen Eichenbaum vor dem ein (brauner) Bär schreitet. Über dem Baum ist ein nach rechts blickender roter Adler mit roten Waffen zu sehen. Zwischen 1935 und 1937 wurde das Wappen umgearbeitet und erhielt seine bis heute gültige Form.
Geschichte
Das Gebiet der Stadt wurde bereits um 8800 v. Chr. als Siedlungsplatz genutzt, wie archäologische Funde zeigen, die in die Mittelsteinzeit datieren.
Die erste urkundliche Erwähnung Bernaus geschah 1232. Die genauen Umstände der Stadtgründung sind nicht bekannt. Der Sage nach habe bereits um 1140 Albrecht der Bär wegen der Güte des ihm dargereichten Bieres die Gründung erlaubt.
Tatsache ist, dass aus dem Pankewasser lange Zeit ein beliebtes Bier gebraut wurde. Im Mittelalter war es vor den Brautagen bei Strafe verboten, das Wasser mit Exkrementen und Abfällen zu verunreinigen. Das Bernauer Bier galt als besonders gut, wenn die Ratsherren beim Erheben von einer zuvor benetzten Bank mit den Lederhosen hängen blieben.
Von der blühenden Stadt vor dem dreissigjährigen Krieg zeugen die Reste der Wehranlagen der Stadt wie die Stadtmauer, das Steintor und der Pulverturm. Dank ihrer konnte Bernau Angreifern trotzen, so 1432 den Hussiten. Nach Pest und Krieg war Bernau verarmt und öde. Kurfürst Friedrich III. siedelte in der Stadt 1699 25 hugenottische Familien (Handwerker, Bauern, Kaufleute und Wissenschaftler) an.
1842 fuhr die erste Dampfeisenbahn in die Stadt. Seit 1924 verband das erste elektrisch betriebene Stadtbahnnetz der Welt Bernau mit Berlin.
Administrativ zu Bernau gehört die Waldsiedlung in der die Politspitze der DDR wohnte.
Bis zur Kreisreform in Brandenburg 1993 war Bernau Kreisstadt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Das 2005 eröffnete Wolf Kahlen Museum für Medienkunst am Pulverturm zeigt Medienkunstwerke aus 40 Jahren Kunstgeschichte und ist ein Highlight für das ganze Land und das nahe Berlin. Der Medienpionier ist dort mit Leihgaben von 1956 bis heute repräsentativ vertreten. Geöffnet freitags bis sonntags, auch an feiertagen von 15-18 h.(Videoskulpturen, Photographie, Klanginstallationen, Internetarbeiten, Arbeiten mit Staub, Licht, Tiren, Pflanzen, mit Video, Sound und Performances, eine 'Ausstellung für Hunde', einem 'Kubikmeter Intelligenz' etc. Mehr unter [1] Das Heimatmuseum befindet sich im Steintor und Hungertum. Dort sind mittelalterliche Rüstungen und Foltergeräte ausgestellt. Der Hungerturm diente dazu, Verurteilte hinabzustoßen und, so sie nicht durch den Sturz umkamen, am Grunde verhungern zu lassen.
Das Henkerhaus berichtet über die Grausamkeiten des Mittelalters und das Leben in der Kleinstadt in verschiedenen Epochen.
Bauwerke
Das die Stadt dominierende Bauwerk ist die spätgotische St.-Marien-Kirche mit ihrem im 15. Jahrhundert entstandenen Kirchenschiff. In ihrem Innern birgt sie einen Flügelaltar aus der Schule des Renaissancekünstlers Lucas Cranach des Älteren.
Aus dem Mittelalter sind große Teile der Stadtmauer und einige Teile der Wallanlagen erhalten. In die Stadtmauer sind an einigen Stellen Wehrtürme und der Pulverturm, ein ehemaliges Waffenarsenal, eingebaut. Von den früheren Toren der Stadt ist heute nur noch das imposante Steintor zu sehen.
Unter Denkmalschutz steht auch eines der besterhaltenen Gasometer Ostdeutschlands.
In der Nähe des Ortsteils Birkholzaue befindet sich ein 115 Meter hoher Fernmeldeturm in Stahlbetonbauweise. Dieser Turm besitzt im Unterschied zu fast allen anderen vergleichbaren Fernmeldetürmen keinen Antennenträger auf seiner Spitze, was ihm den Spitznamen "Bernauer Birzel" eingebracht hat.
Regelmäßige Veranstaltungen
Am zweiten Juniwochende finden regelmäßig die Hussitenfestspiele statt. Mit einem historischen Umzug sowie diversen Konzerten und Aufführungen wird die Vertreibung der plündernden Hussiten aus Bernau um 1430 begangen. Diese befanden sich auf dem Rückzug, nachdem ihnen auf dem Basler Konzil mit den Prager Kompaktaten einige Zugeständnisse gewährt wurden.
Im Oktober findet das Festival der Alten Musik statt.
Sonstiges
In der Fliederstraße im Stadtteil Blumenhag befindet sich die Sternwarte Bernau, die regelmäßig öffentliche Himmelsbeobachtungen und astronomische Vorträge anbietet.
Wirtschaft und Verkehr
Bernau kann man mit der Linie S2 der S-Bahn zügig von der Hauptstadt aus erreichen (Endbahnhof). Die Fahrzeit vom S-Bhf. Friedrichstraße bis nach Bernau beträgt ca. 45 Minuten.
An Bernau vorbei führt die Bundesautobahn A11 nach Prenzlau und Szczecin. Die Ausfahrten sind Bernau Nord und Bernau Süd. Die Bundesstraße B2 führt von Berlin durch Bernau in den Norden.
Bevölkerungsentwicklung
Das Bevölkerungswachstum Bernaus ist im Gegensatz zum brandenburgischen Trend positiv. Diese Entwicklung ist zunächst durch die gut entwickelte Infrastruktur zu erklären (preiswerte Wohnungsmieten im Vergleich zu Berlin, schnelle Verkehrsanbindung in die Hauptstadt, lokale Industrie), jedoch muss man auch erwähnen dass die Eingemeindungen der heutigen zusätzlichen Ortsteile alleine schon einen Zuwachs von 9000 Einwohnern mit sich zogen.
Gliederung des Stadtgebiets
Bernau besteht aus sieben Ortsteilen:
Städtepartnerschaften
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Georg Rollenhagen (1542 - 1609), Schriftsteller, Pädagoge und Prediger
- Margarete Trinschek (*1949), Modegestalterin, Handschuh-Produzentin
Sonstige Persönlichkeiten
nicht in Bernau geboren aber auf andere Weise mit der Stadt verbunden sind:
- Konrad Wolf (1925 - 1982), Filmregisseur, Präsident der Akademie der Künste, war 1945 mit 19 Jahren der erste Stadtkommandant von Bernau. (Film "Ich war neunzehn")
- Hannes Meyer (1889 - 1954), Architekt, baute 1928 bis 1930 die Lehrerhäuser der Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bernau
- Helmut Schmidt (* 1918), Bundeskanzler 1974 bis 1982, war 1944 Oberleutnant der faschistischen Wehrmacht in Bernau
- Dagobert Krause (* 1926), Gewerkschafter, studierte in der 50er Jahren des 20. Jahrhunderts Volkswirtschaft in Bernau
- Johanna Olbrich (1926 - 2004), Spionin, verstarb 2004 in Bernau
- Harry Tisch (1927 - 1995), Vorsitzender des FDGB, besuchte von 1950 bis 1952 die Gewerkschaftsschule in Bernau
- Dagmar Enkelmann (* 1956), PDS-Politikerin, war seit 1998 Stadträtin in Bernau
Weblinks
- Internetpräsenz der Stadt Bernau
- Portrait von Bernau
- Fernmeldeturm Bernau-Birkholzaue
- Alt Bernau und seine Geschichte