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Lizenz zum Töten (Originaltitel: Licence to kill) ist der 1989 gedrehte 16. offizielle Film der James Bond-Reihe und der zweite und letzte Film mit Timothy Dalton in der Rolle des Titelhelden. Es war der vierte und letzte Film der Serie mit dem Team Michael G. Wilson und Richard Maibaum als Drehbuch-Autoren, Albert R. 'Cubby' Broccoli als Produzent und - der fünfte Film - mit John Glen als Regisseur.
Handlung
Wenige Minuten vor der Hochzeit seines besten Freundes Felix Leiter räumen Leiter und Bond noch einmal so richtig auf: Sie nehmen einen Stützpunkt des südamerikanischen Drogenbarons Franz Sanchez aus. Nachdem sie mit Hilfe der US-Küstenwache rechtzeitig am Schauplatz der Trauung eingetroffen sind, wird erst einmal gefeiert. Als Bond, der auch Trauzeuge war, am nächsten Tag noch einmal zurückkehrt, findet er Leiters frisch angetraute Ehefrau Della tot und seinen Freund schwer verletzt vor.
Bond schwört Rache, aber seinem Vorgesetzten M passt der Alleingang seines besten Mannes gar nicht so recht: er entzieht Bond kurzerhand dessen Lizenz zu töten, womit Bond gleichzeitig seinen Status als Doppel-Null-Agent verliert. Bond macht sich allein auf die Suche nach Sanchez. Er trifft auf die ehemalige Army-Pilotin Pam Bouvier, die durch Leiter in die Operation eingeweiht war. Bond und Bouvier reisen nach Isthmus City, von wo aus Sanches seine Geschäfte steuert.
Dort bekommt er unerwartete Unterstützung von einem alten Freund: Q, der nach eigenen Angaben "gerade Urlaub hat", und Bond mit einigen Hilfsmitteln ausstattet. Bonds erster Attentat-Versuch auf Sanchez scheitert jedoch, nachdem das Rauschgiftdezernat von Hong Kong, ebenfalls an den Ermittlungen beteiligt, seinen Erfolg gefährdet sieht und Bond in die Quere kommt. Sanchez rettet Bond unfreiwillig, und Bond nutzt die Chance, Sanchez' Organisation zu infiltrieren. Bei einer Besichtigung der Produktionsstätten gelingt es Bond, ein heilloses Chaos anzurichten, doch Sanchez kann mit vier LKW voller Heroin flüchten ...
Gadgets
- Detonations-Zahnpasta; der zugehörige Zünder ist in einer Zigarettenschachtel untergebracht
- als Videokamera getarntes, zerlegbares Gewehr mit Signatur-Handstück (auf Bonds Handfläche angepasst)
- Sofortbild-Kamera mit eingebautem Laser
- ein Besen mit eingebautem Funkgerät
Ein explodierender Wecker wird von Q zwar vorgestellt, kommt aber nicht zum Einsatz.
Besonderes
- Der Film sollte ursprünglich den Titel Licence revoked (Lizenz entzogen) tragen, allerdings war sich US-Distributor MGM unsicher ob dieser Titel auch in den USA verständlich wäre. Der endgültige Titel Licence to kill ist der erste Titel eines James Bond-Films, der nicht von Bond-Schöpfer Ian Fleming stammt.
- David Hedison ist der einzige Schauspieler, der zwei Mal die Rolle des CIA-Agenten Felix Leiter übernahm: Zum ersten Mal bereits 1973 in Leben und sterben lassen.
- Durch einen Streik der Writers Guild of America konnte Richard Maibaum das Drehbuch nicht vollenden, so dass der bereits vorher schon beteiligte Michael G. Wilson das Skript allein fertig stellen musste.
- Der LKW-Stunt wurde - wie auch die Fahrzeug-Stunts in den vorherigen Bond-Filmen - durch Remy Julienne realisiert. Die Fahrzeuge wurden hierfür direkt vom Hersteller Kenworth umgebaut.
- Am Schluß des Films wird erstmals auf die Gesundheitsschädlichkeit des Rauchens hingewiesen. Es ist auch der letzte Bond-Film in dem man Bond mit einer Zigarette sieht.
Bond bekommt, da er auf eigene Faust arbeitet, in diesem Film keinen Dienstwagen zur Verfügung gestellt.
Drehorte
- London, Vereinigtes Königreich (nur eine einzige Szene spielt hier; die einzige Szene des Films, in der auch Moneypenny auftritt)
- Key West, Florida (unter anderem im Haus von Ernest Hemingway, welches als Büro für M dient)
- Acapulco und Mexiko-Stadt, Mexiko
Lizenz zum Töten ist der einzige Bond-Film von EON, der nicht in den Pinewood-Studios gedreht wurde.
Kritiken
Sowohl Kritiker als auch Publikum waren sich uneins über diesen Film: für manche markierte er die Rückkehr zu den klassischen James-Bond-Filmen, anderen war der Film aus diesem Grund zu gewalttätig. Einig waren sich Kritiker wie Freunde des Films nur darin, dass Timothy Dalton dem von Ian Fleming geschaffenen James Bond am nächsten kommt.
Auszeichnungen
Lizenz zum Töten wurde 1990 als Bester Film für einen Edgar Allan Poe Award nominiert.