Wiernsheim ist eine Gemeinde im Enzkreis in Baden-Württemberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 53′ N, 8° 51′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Enzkreis | |
Höhe: | 366 m ü. NHN | |
Fläche: | 24,62 km2 | |
Einwohner: | 6792 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 276 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 75446 | |
Vorwahl: | 07044 | |
Kfz-Kennzeichen: | PF | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 36 065 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 1 75446 Wiernsheim | |
Website: | www.wiernsheim.de | |
Bürgermeister: | Karlheinz Oehler | |
Lage der Gemeinde Wiernsheim im Enzkreis | ||
![]() |
Geographie
Geographische Lage
Der Ort liegt im Heckengäu auf der sogenannten Platte oberhalb des Enztales.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Wiernsheim gehören die ehemaligen Gemeinden Iptingen, Pinache und Serres, zu denen jeweils nur die gleichnamigen Dörfer gehören.[2]
Geschichte
Die Gründung der ältesten Ortsteile Wiernsheim und Iptingen geht auf die Zeit zwischen 500 und 700 zurück. Urkundlich erwähnt wurden die beiden Orte erstmals im 12 Jahrhundert. Die Ortsteile Pinache und Serres wurden im Jahr 1699 von Glaubensflüchtlingen gegründet, denen der Herzog von Württemberg nach deren Vertreibung aus dem Piemont im heutigen Norditalien, Land zugewiesen hatte.
Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurde am 1. Januar 1970 die Gemeinde Pinache eingemeindet. Am 1. Januar 1974 erfolgte die Eingemeindung der Gemeinden Iptingen und Serres.
Ortsteile
Wiernsheim
Wiernsheim wurde vermutlich in fränkischer Zeit (500-700 n. Chr.) gegründet und befand sich ab 1259 im Besitz des Klosters Maulbronn. Als das Kloster nach dem bayerisch-pfälzischen Erbfolgekrieg 1504 württembergisch wurde, kam auch Wiernsheim nach Württemberg. |
Pinache
Pinache ist ein Waldenserort. Der Ort wurde 1699 gegründet, damit sich dort Glaubensflüchtlinge aus dem Chisonetal niederlassen konnten. In Pinache befindet sich die älteste Waldenserkirche Deutschlands, die im Jahre 1721 erbaut wurde. |
Serres
Iptingen
Religionen
Mit der Reformation wurde Wiernsheim wie ganz Württemberg evangelisch. Die Gemeinden der protestantischen Waldenser, die 1699 in Pinache und Serres angesiedelt worden sind, sind inzwischen in der Evangelischen Landeskirche aufgegangen. Ende des 18. Jahrhunderts führte Johann Georg Rapp von Iptingen aus eine Gemeinde radikaler Pietisten, von denen ein Großteil mit Rapp zusammen Anfang des 19. Jahrhunderts nach Nordamerika auswanderte.
Heute gibt es neben mehreren evangelischen Kirchengemeinden auch eine römisch-katholische und eine neuapostolische Gemeinde.
Politik
Bürgermeister ist Karlheinz Oehler.
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 ergab folgende Sitzverteilung:
FWG | 41,8 % | -6,5% | 8 Sitze | -2 |
CDU | 32,6 % | +2,4 | 7 Sitze | +1 |
SPD | 25,6 % | +4,1 | 4 Sitze | +1 |
Andere | 0,0 % | ±0 | 0 Sitze | ±0 |
Auszeichnungen
Wiernsheim wurde Anfang 2009 als sechste Gemeinde in Deutschland und erste Gemeinde in Baden-Württemberg mit dem European Energy Award Gold (eea) ausgezeichnet. Hierbei wurde unter anderem Energieeffizienz und Klimaschutzaktivitäten der Gemeinde und das Engagement von Initiativen vor Ort z. B. zur Steigerung des Einsatzes regenerativer Energien bewertet.[3]
Städtepartnerschaften
Die Gemeinde Wiernsheim unterhält Partnerschaften mit New Harmony im US-Bundesstaat Indiana (seit 23. August 1980), mit Pinasca in der Provinz Turin/Italien (25. September 1982) und seit 1998 mit Ayancik in der Türkei. Letztere soll die Freundschaft zwischen Deutschen und Türken stärken und die Integration der türkischen Mitbürger in Wiernsheim fördern.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Hans Albrecht (1923–2006), Vizepräsident des Landtags von Baden-Württemberg
- Rolf Scheuermann (geb. 1930), Stifter u.a. einer Sammlung von über 1000 historischen Kaffeemühlen
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johann Georg Rapp (1757–1847), nach 1785 bedeutendster Pietistenführer in Württemberg, 1803 in die USA ausgewandert
- Friedrich Kercher (1832-1918), Reichstagsabgeordneter und Schultheiß von Iptingen
- Friedrich Zundel (1875–1948), Kunstmaler und langjähriger Ehegatte von Clara Zetkin
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 557–558
- ↑ Staatsanzeiger Nr. 8 vom 6. März 2009