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Karl Adolf Spanknöbel (* 6. September 1892 in Homberg; † 22. Mai 1983 in Watsontown, USA) war ein Unternehmer im Bereich Fotografie.
Er wanderte 1931 nach Amerika aus und änderte er seinen Namen in Charles Adolph Noble. Mit seiner Ehefrau Hildegard, geborene Gerding, baute er in den USA eine große fototechnische Firma auf.
Über mehrere Jahrzehnte hatte die Familie Noble im Deutschland der Vorkriegszeit für Innovationen in der Kamera-Entwicklung gesorgt. Charles A. Noble erwarb 1937 die Dresdner Kamera-Werkstätten Guthe & Thorsch von einem jüdischen Unternehmer. Die erste Spiegelreflex-Kamera, die „Praktiflex“ - Vorläuferin der Praktica - wurde hier hergestellt.
Das Schicksal der Nobles nimmt 1945 eine dramatische Wendung. Der russische Geheimdienst holt Charles Adolph Noble und seinen Sohn John H. Noble ab. John H. Noble verschwindet in sibirischen Arbeitslagern. Seine Eltern erfahren erst Jahre später, dass er noch lebt – durch eine Postkarte, die er herausgeschmuggelt hat. Durch persönliche Intervention Präsident Eisenhowers wird er schließlich mit anderen amerikanischen Kriegsgefangenen freigelassen. John H. Noble berichtet vom niedergeschlagenen Aufstand von Workuta, der nach Stalins Tod 1953 stattfand. Die Familie wird enteignet. Das Noble-Werk geht im Kombinat „Pentacon“ auf.
John H. Noble geht in die USA, arbeitet als Wissenschaftler und Politikberater. Unermüdlich erzählt er auch dort die Wahrheit über die Vernichtungsmaschinerie der Gulags. Und wird zum Opfer der DDR-Propaganda: Die Familie soll 1945 aus ihrer Villa die Luftangriffe der Alliierten auf Dresden dirigiert haben, lautet der Vorwurf.
Nach einer Karriere als Politikberater und Wirtschaftswissenschaftler in den USA kehrte John H. Noble 1990 nach Dresden zurück, wo er sich bei der Treuhandanstalt um Restitution seiner früheren Kamerafabrik und der Namensrechte bemühte. In dieser Zeit schrieb er ein weiteres Buch über seine Gefangenschaft „Verbannt und verleugnet“. Nach der „Wende“ versucht John Noble einen Neustart. Von der Treuhand kauft er 1991 das Familienunternehmen zurück – ohne die gewinnbringenden Markennamen „Pentacon“ und „Practica“. Dafür versucht Noble mit der „Noblex“ den Markt von Panorama-Kameras zu erobern. Doch finanziell geht ihm die Luft aus. Die Firma geht Ende der 90er Jahre in Insolvenz. Heute läuft sie unter dem Namen Dresdner Kamerawerke.
Zuletzt gibt John H. Noble die Dresdner Familien Villa San Remo im Nobelviertel „Weißer Hirsch“ auf.