Die Schweizermacher (1978, von Rolf Lyssy, mit Emil Steinberger) ist ein Film, welcher die schweizerische Einbürgerungspraxis aufs Korn nimmt. Ausländer müssen beweisen, dass sie schweizerischer sind als Schweizer; Einbürgerungsbeamte zeigen ihre Begabung als gnadenlose Bürokraten - und das gesunde Menschenverständnis findet nirgends Platz.
Da der Film von 1978 stammt, zeigt er nicht die aktuellen Arbeitsmethoden der Fremdenpolizei. Unangemeldete Hausbesuche finden zum Beispiel nicht mehr statt. Einbürgerungswillige müssen aber nach wie vor Dinge lernen, die von Schweizern nicht verlangt werden - etwa die Namen der Bundesräte oder das Gründungsjahr der Schweiz (1291 oder 1848? Vorsicht Stolperfalle!).
Die Schweizermacher ist, gemessen am Kinopublikum, bis heute einer der erfolgreichsten Schweizer Filme. Mehr als eine Million Zuschauer gingen damals ins Kino - die Schweiz hatte damals rund 6.5 Millionen Einwohner.
Inhaltsangabe
Ein deutscher Psychiater und seine Frau, ein italienisches, linksstehendes Paar, dessen Mann in einer Bäckerei arbeitet und eine osteuropäische Tänzerin möchten das Schweizer Bürgerrecht erhalten. Alle verfolgen einen gewissen Eigennutz - der Psychiater etwa kann nur als Schweizer Bürger seine hochstehende Stelle in einer Klinik verlassen und eine eigene Praxis gründen; und die Tänzerin kann nur mit einem Schweizer Pass frei in Westeuropa auftreten. Auf der anderen Seite tritt der Fremdenpolizist Bodmer (Lüönd) als ein wahrer Bünzli auf, der an Engstirnigkeit und bürgerlicher Angepasstheit kaum zu übertreffen ist. Er scheint alle Ausländer an sich selber zu messen. Sein Assistent Fischer (Steinberger) ist der menschenfreundliche Gegensatz von Bodmer und er beginnt sogar ein Verhältnis mit der Tänzerin.
mehr folgt... --Keimzelle 23:51, 23. Aug 2005 (CEST)