Benutzer:EPei/Annegret Leiner

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Annegret Leiner (*1941 in Hannover) ist eine deutsche Bildende Künstlerin.

Vita

In den Jahren 1961/62 begann Annegret Leiner ein Studium der Kunstgeschichte an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. 1962 wechselte sie zur Werkkunstschule Saarbrücken, wo sie bei Oskar Holweck studierte. 1963 führte sie ihr Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Emil Cimiotti und Siegfried Neuenhausen bis zum Jahr 1966 fort. 1988 erhielt Leiner ein Förderstipendium der Stadt Saarbrücken, 1995 ein Arbeitsstipendium der Stadt Salzburg. Ein Jahr später wurde ihr ein Arbeitsstipendium im Künstlerhaus Schloß Wiepersdorf/Brandenburg zugesprochen.
Annegret Leiner lebt und arbeitet als frei schaffende Malerin und Grafikerin in Saarbrücken.

Werk

"Bereits in ihren ersten Werken, noch ganz dem Gegenständlichen verpflichteten Zeichnungen, zeigt sich eines der Leitthemen von Annegret Leiner: Die Auseinandersetzung mit der leiblichen Grunderfahrung von Enge und Weite. Staudämme und Mauern, um nur diese Motivgruppe der 1970er Jahre herauszugreifen, figurieren in jenen frühen Arbeiten als Platzhalter der Begrenztheit und Unfreiheit menschlicher Existenz"[1]

Ausstellungen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. [Saar]http://www.kuenstlerlexikonsaar.de/artikel/-/leiner-annegret/315 Barbara Weyandt: Annegret Leiner. In: Künstlerlexikon

Literatur

Altstadt (bam). "Der Durchbruch kam, als Annegret Leiner in eine Zeichnung einen Strich hineinmalte, der mit dem dort Dargestellten nichts zu tun hatte. Der Strich stand einfach da und behauptete sich, war irgendwie "ganz richtig", prägte die gesamte Komposition, lockerte sie und festigte sie zugleich. Nach diesem Schlüsselerlebnis begann Annegret Leiner sich aus den Zwängen, die sie sich selbst auferlegt hat, "loszumalen" - im wahrsten Sinne des Wortes: neben Papier und Stift arbeitete sie von da an häufiger mit Leinwand und Pinsel". Mit diesen Worten charakterisierte Cornelieke Lagerwaard vom Museum St. Wendel die Kunst jener Malerin, die nun auch in der Altstadter Galerie "Kunststall" zu sehen sein wird. Am Sonntag, 6. Oktober, genauer gesagt, ist das ehemalige Gehöft in der Altstadter Turmstraße 3 Schauplatz der Vernissage. Um 15 Uhr beginnt die Ausstellung unter dem Thema "Vor Ort", wobei die Kunsthistorikerin Drs. Cornelieke Lagerwaard in die Bilder- und Werkschau einführen wird.

Geboren ist Annegret Leiner 1941 in Hannover. An der Werkkunstschule in Saarbrücken sowie an der Staatlichen Hochschule der Bildenden Künste in Braunschweig absolvierte sie ihre künstlerische Ausbildung. Zahlreiche Ausstellungen stehen seit 1971 in ihrer Biografie, ihre Werke etwa wurden in Brüssel (1988), Castelfranco/Italien (1989), Nantes/Bretagne (1990), auf der Insel Mainau (1991) oder schon mehrfach bei der Großen Kunstausstellung des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf gezeigt. In der näheren Umgebung ist Annegret Leiner zudem "im öffentlichen Raum" mit ihren Werken vertreten, in Homburg in der Frauen- und Kinderklinik etwa oder in Saarbrücken im Landesamt für Umweltschutz, wo sie die Gestaltung des Aufzugsschachtes besorgte. Als im letzten Jahr der Neubau der Vertretung des Saarlandes beim Bund in Berlin angezeigt war, gestaltete die in Saarbrücken lebende Malerin den Empfangsraum aus.

Annegret Leiners malt abstrakt, oder wie es Cornelieke Lagerwaard einmal formulierte: Sie sei im Laufe der Jahre zu einer "expressiven Abstraktion" gelangt. Dabei "spielt" sie mit Fragmenten und Formen auf unterschiedliche Weise, wie es der Kunstkritiker Ernest W. Uthemann einmal formulierte. "Hier nimmt die Zeichnung Formen des Plakatausrisses auf, führt sie fort und ergänzt sie; dort kontrapunktiert nervöses Lineament die kühle Glätte des Drucks. Hier dringen Gouache-Schlieren in die collagierten Zonen ein; dort umgrenzen balkenstarke Pinselzüge ein Areal als Gegengewicht zu den Farbflächen der Plakatmotive", versucht er die Technik der Malerin zu fassen, nachvollziehbar zu machen. In der aktuellen "Kunstszene", in der zeitgenössischen Malerei, in der das gegenständliche Malen eine Renaissance erlebe, eine interessante "Gegenstimme".

"Vor Ort", die Altstadter Ausstellung von Annegret Leiner, ist vom 6. Oktober bis Sonntag, 3. November, mittwochs bis freitags von 17 bis 19 Uhr sowei samstags und sonntags jeweils von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen dazu gibt es unter Tel. 06841/80776 bei Galeristin Sibylle Spiess-Deckert sowie im Internet unter www.kunststall.de .


Annegret Leiner stellt noch bis zum 3. November in

             Altstadt aus - Die Künstlerin präsentiert teils
             großformatige Collagen
           Altstadt. Sozusagen "atelierfrisch" sind die meisten dieser
           Bilder, ja teilweise so neu, dass man ihr Alter in Tagen,
           nicht in Jahren rechnen muss, skizzierte Cornelieke
           Lagerwaard vom Museum St. Wendel, wie aktuell die nun
           eröffnete Ausstellung von Annegret Leiner in der Altstadter
           Galerie Kunststall ist. Dort, wo einst Kühe standen, sind
           just 32 vorwiegend großformatige Collagen und Gemälde
           aus Wasserdeckfarben, also so genannte Gouachen, zu
           sehen.
           Der Schauplatz der Werke, der Titel der Ausstellung "Vor
           Ort" und der Inhalt der Bilder haben nach den Worten der
           St. Wendeler Museumsleiterin Lagerwaard einen inneren
           Zusammenhang: Leiner assoziiere mit ihren neuesten
           Arbeiten das Leben auf dem Land, das Leben mit der Natur
           - ohne aber konkret Tiere darzustellen. "Das wäre nun doch
           zu einfach", meinte Cornelieke Lagerwaard bei der
           Einführung in die Bilderschau.
           Volles Haus hatten die Galeristen Sibylle Spiess-Deckert
           und Falk Deckert, denn die saarländische Kunstszene traf
           sich in der engen Altstadter Turmstraße, um die Werke der
           1941 geborenen, in Saarbrücken lebenden Künstlerin zu
           sehen. Eng war es nicht nur draußen auf der Sackgasse,
           wo es ob der vielen parkenden Fahrzeuge zu Problemen mit
           der Verkehrslenkung gab, eng war es auch drinnen, wo gar
           viele Augen und Ohren Zeugen der Vernissage waren. 
           Eine interessante Gegenstimme zum derzeitigen Trend
           figürlicher Darstellung in der zeitgenössischen Kunst sei
           Annegret Leiner, führte Cornelieke Lagerwaard aus. Im
           Gegensatz zu ihrer Zeit wage sie die strikte Abstraktion,
           wobei breite Pinselstriche und zackige Bewegungen ihre
           Handschrift seien. Jedes Bild sei zwar das Ergebnis
           langwieriger Überlegungen, ein jedes sei in sich aber
           schlüssig, obwohl ein jedes stets unter permanentem
           Zeitdruck entstünde. "Annegret Leiner kämpft immer mit der
           Schnelligkeit der Zeit", charakterisierte die
           Kunsthistorikerin, mit welchem Tempo Ideen und Gedanken
           bei Leiner zu Bildern werden. Immer seien diese Resultate
           der persönlichen Dialektik: "Persönliche Erlebnisse und
           Erfahrungen fließen dabei ebenso ein wie Konflikte" - und so
           stünden sich innerhalb eines Bildes verschiedene
           Stimmungen gegenüber, vermittelten Widersprüchliches wie
           Kraft und Sicherheit, aber auch Enttäuschung und
           Niedergeschlagenheit. Aus alledem werde dann ein
           unteilbares, vielförmiges Ganzes, die Variation eines
           einziges Themas. Sämtliche Bilder sind im Übrigen ohne
           Titel - "und sie brauchen den auch nicht", meinte die
           Rednerin Lagerwaard.
           Auch auf etwas ganz Neues wies sie hin: Vor Jahresfrist
           habe Annegret Leiner bei ihrer Ausstellung im St. Wendeler
           Mia-Münster-Haus ein Stundenbuch im Stil der
           mittelalterlichen Andachtsbücher präsentiert. Ursprünglich
           bestand es aus acht Bildern, die zusammen gezeigt
           wurden. Nun sind sie getrennt voneinander zu sehen. Es
           sind konfrontierende Bilder, die auf den Betrachter eine
           aufwühlende Wirkung haben, reflektierten sie doch das
           eigene Leben. "Wer nicht sieht, der lebt nicht", betonte die
           Museumsleiterin herausfordernd den Bild-Inhalt. Dass diese
           acht Bilder dann auch noch ohne Rahmen "nackt" zu sehen
           sind, sei eine ganz bewusste Präsentation des so
           provokanten Inhalts. bam