Michel Houellebecq

französischer Schriftsteller
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Michel Houellebecq [wɛlˈbɛk] (eigentlich Michel Thomas * 26. Februar 1958 auf La Réunion) ist ein französischer Schriftsteller. Heute lebt er in Irland und auf Lanzarote. Houellebecq gilt in seiner Heimat Frankreich als der meist gelesene Schriftsteller seiner Generation.

In Gegen die Welt, gegen das Leben (HP Lovecraft, contre le monde, contre la vie) in Frankreich schon 1991 erschienen, setzt er sich mit Leben und Werk des amerikanischen Kultautors der fantastischen Literatur H.P. Lovecraft auseinander.

Aber erst mit Veröffentlichung seiner Romane Ausweitung der Kampfzone (1994) und v.a. Elementarteilchen (1998) wird er international bekannt.

In seinen Romanen seziert er, ähnlich wie sein Freund Frédéric Beigbeder, gnadenlos und provokant die westliche Konsumgesellschaft. Seine traurigen Romanhelden sind auf der Suche nach Sinn in einer sinnentleerten Welt. Sie leiden unter ihrer eigenen Unvollkommenheit, ihrem Abweichen von gesellschaftlichen Standards. Sexuelle Frustration stellt hierbei ein immer wiederkehrendes Kernthema dar. Houellebecqs Sprache ist schmucklos, durch seinen beiläufigen Erzählstil wird die innere Distanz des Erzählers gegenüber der Welt spürbar.

Ein weitgehend unbekannter Teil seines Werkes sind die drei Lyrikbände (Suche nach Glück 1996, Der Sinn des Kampfes, Wiedergeburt 1999) und seine Essays (einige 2001 wiederveröffentlicht in Die Welt als Supermarkt), die in der internationalen Presse (u.a. Die Zeit) und in namhaften Literaturzeitschriften (u.a. L'Atelier du roman, Paris) erschienen sind. Hier zeichnet sich Houellebecq ebenso als kühler Analytiker wie als hochsensibler Poet aus.

Werke

Literatur

  • Schober, Rita: Auf dem Prüfstand : Zola - Houellebecq - Klemperer. Berlin (Frey), 2003. ISBN 3-925867-72-4
  • Steinfeld, Thomas (Hg.): Das Phänomen Houellebecq. Köln (DuMont), 2001, ISBN 3-7701-5623-4
  • Wesemael, Sabine van: Michel Houellebecq. Amsterdam (Rodopi), 2004. ISBN 9042017430 (französisch)