Iwan Iljitsch Mosschuchin

russischer Stummfilmschauspieler
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Iwan Mosjukin (*26. September 1889 in Pensa, Russland; †18. Januar 1939 in Neuilly, Frankreich) war ein russischer Stummfilmschauspieler.


Leben und Werk

Um 1910 begann er an kleinen Bühnen zu spielen und hatte bereits 1911 seine ersten Auftritte im Film, darunter als Napoleon III. in Die Verteidigung von Sewastopol (Oborona Sewastopolja), einer Hommage an den Krimkrieg der 1850er Jahre. Mosjukin wurde im zaristischen Russland zum ersten Filmstar, begünstigt durch sein Talent für distanziert elitäres Spiel. Er arbeitete in den 1910er Jahren mit allen wichtigen russischen Regisseuren (Pjotr Tschardinin, Jakow Protasanow, Alexander Wolkow, Jewgeni Bauer). Unter Protasanow spielte er seine erfolgreichsten Rollen in Pique Dame (Pikowaja dama, 1916) und Vater Sergei (Otez Sergei, 1918).

1919 emigrierte er aus dem nunmehr bolschewistischen Russland über die Türkei nach Frankreich. Er trat in den 1920er Jahren in Deutschland und Frankreich in Filmen auf. Der ebenfalls nach Westeuropa ausgewanderte Wolkow besetzte Mosjukin 1921 in Kean, eine Rolle, die er bereits 1911 am Theater spielte, und 1926 in der Titlrolle der deutsch-französischen Co-Produktion Casanova. Dieser Film ist eines der frühen Dokumente des Farbfilms. Der französische Regisseur Marcel L’Herbier, bekannt für seine avantgardistischen Filme, verfilmte 1925 Mattia Pascal nach einem Roman von Luigi Pirandello, bedeutend heute vor allem durch die Darstellung Iwan Mosjukins.

Mit Aufkommen des Tonfilms endete Mosjukins Karriere, da sein starker Akzent keine Akzeptanz beim Publikum finden konnte. Seinen letzten Film drehte er 1936. Als er starb war er 49 Jahre und verarmt. Iwan Mosjukin war der erste männliche Filmstar Europas.

Filme