Richard Garriott (fälschlicherweise auch: Garriot; * 4. Juli 1960 in Cambridge, England), auch bekannt unter seinem Spitznamen "Lord British" (diesen Namen erhielt er angeblich bereits in der Schule von seinen Klassenkameraden aufgrund seines britischen Akzents), ist einer der weltweit bekanntesten Pioniere unter den Computerspiel-Designern, vor allem für seine Ultima-Rollenspiel-Serie.
Richards Vater, Owen K. Garriott, war ein Skylab- und Space Shuttle-Astronaut. In den späten 70er Jahren begann Richard mit den hobbymäßigen Programmieren von Computerspielen auf einem Computer seiner High School. Mit 19 Jahren programmierte er als letztes Hobbyprojekt sein Computerspiel "Akalabeth", das zugleich das erste seiner Spiele war, welches dem Besitzer eines Computerladens, in dem Garriott jobbte, so interessant schien, dass es einen kommerziellen Vertrieb fand. Dieses Spiel, welches später auch unter dem Spitznamen "Ultima 0" bekannt wurde, ist über 30.000 Mal verkauft worden, was damals eine sehr hohe Auflage darstellte. 1980 erschien Ultima, eines der ersten von Anfang an für den kommerziellen Vertrieb geplanten Computer-Rollenspiele, für den Apple II. Der zweite Teil Ultima II erschien 1982 bei Sierra On-Line.
Nach Streitigkeiten mit Sierra gründete Garriott seine eigene Firma, "Origin Systems Inc.", später einfach "Origin". Ab dem vierten Teil der Ultima-Serie unterschied sich Ultima von den damals gewöhnlichen Hack & Slay Rollenspielen, indem es moralische Entscheidungen vom Spieler verlangte und das im Fantasy-Genre häufige simple Schwarz-Weiß-Denken zunehmend hinter sich ließ. Bis 1999 entwickelte Garriott insgesamt zehn Ultima-Spiele, diverse Ableger der Serie, sowie das erste Massive Multiplayer Online Roleplaying Game, Ultima Online. Zudem war er natürlich auch an der Entwicklung der anderen Origin-Spiele, wie etwa Wing Commander, beteiligt. Ab Ultima VI von 1990 verlegte er sich dabei von der eigenen Programmierung ganz aufs Gamedesign. 2000 verließ er Origin nach Streitigkeiten mit dem Management von Electronic Arts, die Origin 1992 aufgekauft hatten. Er gründete danach die neue Firma Destination Games. Heute ist er CEO von NCSoft USA.
Richard Garriott pflegt seinen Ruf als Exzentriker und Mittelalter-Fan und lebt heute in einem mit Geheimgängen und Fallen gespickten Haus in Austin, Texas. Er ist langjähriges Mitglied der "Gesellschaft für kreativen Anachronismus".
Zeitleiste
1979: Akalabeth für Apple II System
1980: Ultima I für Apple II veröffentlicht bei California Pacific
1982: Sierra veröffentlicht Ultima 2: Revenge of the Enchantress, Richard Garriott ist allerdings mit Sierra nicht zufrieden und gründet zusammen mit seinem Bruder Robert Garriott Origin Systems in Austin, Texas
1983: erstes Spiel von Origin Systems: Exodus - Ultima III
1985: die acht Tugenden und der Avatar werden in Ultima IV eingeführt (Quest of the Avatar)
1987: Remake von Ultima I für den PC und andere Systeme
1988: Ultima V: Warriors of Destiny
1990: Ultima VI
1992: Ultima VII erscheint in 2 Einzelteilen; The Black Gates und Serpent Isle (1993)
1994: Ultima VIII: Pagan wird veröffentlicht. Dieses Spiel erntete allerdings keine sonderlich guten Kritiken.
1997: Ultima Online, das erste MMORPG, erscheint.
1999: Ultima IX: Dieser letzte Teil der Ultima Saga erntet hervorragende Bewertungen und führt z.B. über Jahre hinweg die Gamestar Top 10 Rollenspiel an. Allerdings bemängeln Fans zahlreiche Bugs und einige Unstimmigkeiten in der Story und bringen einen eigenen Patch heraus der etliche Dialoge ändert.
2000: Garriott verlässt Origin im Streit.
Personendaten | |
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NAME | Garriott, Richard |
ALTERNATIVNAMEN | Lord British |
KURZBESCHREIBUNG | Computerspiel-Entwickler |
GEBURTSDATUM | 4. Juli 1960 |
GEBURTSORT | Cambridge, England |