Seeschlacht von Guadalcanal

Schlacht des Pazifikkriegs
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Die Seeschlacht von Guadalcanal fand vom 13. November bis 15. November 1942 nahe der Salomonen-Insel Guadalcanal im Pazifik statt. US-amerikanische und japanische Einheiten trafen dort während des Pazifikkriegs im Zweiten Weltkrieg aufeinander.

Vorgeschichte

Im frühen Sommer 1942 wurde dem US-amerikanischem Oberkommando bekannt, dass die Japaner auf der Salomonen-Insel Guadalcanal eine Flugbasis errichteten wollten. Von dort wären japanische Langstreckenbomber in der Lage gewesen, den Seeweg zwischen den USA und Australien anzugreifen. Der erste Versuch von Admiral Isoroku Yamamoto das amerikanische Flugfeld Henderson Field auf Guadalcanal zu erobern fand während der Schlacht um die Santa Cruz Inseln am 26. Oktober statt und konnte nur unter schweren amerikanischen Verlusten vereitelt werden.

Ein nächster Versuch wurde am 12. November gestartet, zu dem Yamamoto einen Konvoi zusammenstellte den Konteradmiral Hiroaki Abe führte. Die mächtigen Schlachschiffe HIJMS Hiei und HIJMS Kirishima waren dazu mit Splittergranaten zur Küstenbombardierung ausgerüstet worden.

Die erste Schlacht

Am 13. November gegen 1:00 Uhr erreichte der japanische Konvoi den Iron Bottom Sound zwischen Savo Island und Guadalcanal. Dort wurden sie schon von Konteradmiral Daniel Callaghan mit seiner Kreuzer- und Zerstörerflotte erwartet. Bei schlechtem Wetter erfolgte das Aufeinandertreffen nicht vor 1:48 Uhr. Da die Sichtweite nicht mehr als 2.000 m betrug resultierte es in einer kaum organisierten kurzen Schlacht mit großen Schäden auf beiden Seiten. Schon um 2:00 Uhr gab Abe den Befehl zum Rückzug.

Die Amerikaner konnten nicht folgen. da die USS Atlanta (CL-51) von Geschossen der USS San Francisco (CA-38) schwer beschädigt worden war. Sie musste später aufgegeben werden. Die vier Zerstörer USS Barton (DD-599), USS Cushing (DD-376), USS Laffey (DD-459) und die USS Monssen (DD-436) waren gesunken und die Kreuzer San Francisco, USS Portland (CA-33), USS Helena (CL-50) sowie die USS Juneau (CL-52) waren stark beschädigt worden. Die Juneau erhielt am nächsten Tag einen Torpedotreffer von einem japanischen U-Boot, als sie sich langsam nach Süden schleppte.

 
Die USS Atlanta liegt längsseits der USS San Francisco und tankt auf

Die Japaner beklagten nur den Verlust des Zerstörers HIJMS Akatsuki während der Schlacht. Im Morgengrauen sahen sie aber, dass drei weitere Schiffe angeschlagen waren. Die HIJMS Amatsukaze wurde von Sturzkampfbombern attackiert und versuchte zu entkommen. Die HIJMS Yudachi war von der Portland versenkt worden und die HIJMS Hiei hatte 85 Treffer erhalten, von denen einer das Ruder zerstört hatte. Auch ihre Feuerleitsysteme funktionierten nicht mehr. Sie brannte und 188 Matrosen waren getötet worden. Am Morgen des 14. November wurde sie sofort erfolgreich von Avenger TBF Torpedoflugzeugen von Henderson Field und dem Flugzeugträger USS Enterprise (CV-6) angegriffen. Es folgten Bombardierungen durch B-17 Bomber von Esperito Santo aus. Nach 70 Angriffsflügen wurde die Hiei von der Mannschaft aufgegeben.

Abe wertete die Schlacht als japanischen Erfolg, aber strategisch gesehen war sie wohl eher eine Niederlage, da das Ziel Henderson Field einzunehmen nicht erreicht wurde. Daher stellten die Japaner ihn später vor ein Militärgericht und er musste sich aus dem aktiven Dienst zurückziehen.

Die zweite Schlacht

Zwei Nächte später am 14. November unternahmen die Japaner einen zweiten Versuch. Daran nahmen die übrig gebliebenen Schiffe zusammen mit dem Schlachtschiff HIJMS Kirishima und den schweren Kreuzern HIJMS Atago und HIJMS Takao teil.

 
Schlachtschiff HIJMS Kirishima

Da Admiral Halsey kaum noch Schiffe zur Verfügung standen stellte er die Schlachtschiffe USS Washington (BB-56) und USS South Dakota (BB-57) aus der Unterstützungsgruppe des Flugzeugträgers USS Enterprise mit vier Zerstörern zur Task Force 64 unter Admiral Willis A. Lee zusammen. Dass beide Seiten bereit waren ihre wichtigsten Schiffe im seichten Wasser um Guadalcanal einzusetzten zeigt die Bedeutung der Schlacht.

Die USS South Dakota geriet in schweres Feuer dreier japanischer Schiffe und wurde 43 mal getroffen. Ihre Kommunikationsgeräte fielen aus, drei Feuerleitradaranlagen waren schwer beschädigt und es brannte auf dem Fockmast. Doch dadurch, dass sie das Feuer auf sich gezogen hatte blieb die USS Washington bei ihrer Ankunft unentdeckt.

Kurz nach Mitternacht des 14. November kam die HIJMS Kirishima unter heftiges amerikanisches Feuer und erhielt 75 Treffer in nur sieben Minuten. Danach war sie nur noch ein treibendes Wreck und wurde zusammen mit dem Zerstörer HIJMS Ayanami am nächsten Morgen versenkt.

Auch die amerikanischen Zerstörer USS Walke (DD-416) und USS Preston (DD-377) sanken. Der USS Benham (DD-397) war von einem Torpedo der Bug weggerissen worden, als sie die beschädigte USS Gwin (DD-433) als Begleitschiff nach Noumea eskortierte. Sie musste aufgegeben werden und wurde mittels Schiffskanonen versenkt.

Die Folgen der Schlacht

Die Seeschlacht um Guadalcanal war der letzte japanische Versuch die Gewässer rund um die Insel zu kontrollieren. Der Tokyo Express, der eigentlich für japanischen Nachschub sorgen sollte, begann nun mit der Evakuierung japanischer Truppen in Richtung Neu-Guinea. Der letzte Widerstand in der Schlacht um Guadalcanal endete aber erst am 9. Februar 1943.

Literatur