Kölner Dom

Kirche in Köln, Deutschland
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Der Kölner Dom, sein Weihename ist St. Peter und Maria, ist mit 157 Metern Höhe die höchste Kathedrale in Deutschland.

Kölner Dom

Das Motiv zum Bau des Doms datiert im Jahre 1164. Damals brachte der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel die Reliquien der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln. Sie waren ein Geschenk des Kaisers Barbarossa. Diese Reliquien führten um 1225 zu dem Plan, einen neuen Dom zu bauen.

Der gotische Bau wurde am 15.August 1248 nach einem Plan des Dombaumeisters Gerhard von Rile begonnen, der Chor 1322 geweiht. 1410 erreicht der Südturm das zweite Geschoss. Um 1528 stellte man den Bau aus Geldmangel ein. Über 300 Jahre bestimmte der unfertige Kölner Dom mit dem Dombaukran auf dem unvollendeten Südturm die Silhouette der Stadt.

1814 wird die eine Hälfte des 4,05 m großen überarbeiteten Fassadenplanes des 3. Nachfolgers Gerhards, Dombaumeister Johannes, von G. Moller in Darmstadt wiederentdeckt, die andere 1816 von Sulpiz Boisserée in Paris. Um die Wende zum 19. Jahrhundert lenkten außerdem Romantiker in ihrer Begeisterung für das Mittelalter das öffentliche Interesse erneut auf den unvollendeten Dombau. Neben anderen war Sulpiz Boisserée die treibende Kraft für die Vollendung, so dass letztlich am 4. September 1842 durch den preussischen König Friedrich Wilhelm IV. und den Erzbischof Johannes von Geissel der Grundstein für den Weiterbau des Kölner Doms gelegt werden konnte. " ...Hier, wo der Grundstein liegt, dort mit jenen Türmen zugleich, sollen sich die schönsten Tore der ganzen Welt erheben ...". Am 15. Oktober 1880 kann der Dom nach über 600 Jahren vollendet werden, getreu den Plänen der Baumeister des Mittelalters und dem erhaltenen Fassadenplan aus der Zeit um 1310. Dabei wurden die modernsten Techniken, insbesondere für den Dachbau - eine neuzeitliche Eisenkonstruktion aus Stahl - durch die Dombaumeister Zwirner und Voigtel eingesetzt. Größere Schäden erlitt der Dom während des 2. Weltkrieges (noch eine kurzfristig momentane Nordturmplombe), aber ab 1956 konnte er seine Funktion für die Menschen wieder erfüllen.

Der Kölner Dom ist das zentrale Gotteshaus des Erzbistums Köln. Das spätmittelalterliche Chorgestühl ist mit 104 Sitzplätzen, das größte Chorgestühl in Deutschland und weist als Besonderheit jeweils einen reservieren Platz für den Papst und den Kaiser auf. In dem kunstvoll vergoldeten bedeutendsten Schrein des Abendlandes ruhen die fast vollständig erhaltenen Reliquien der Heiligen Drei Könige. Seit 1924 beherbergt der Kölner Dom mit der St. Petersglocke, die von den Kölnern liebevoll als "d'r decke Pitter" bezeichnet wird, die größte freischwingende Glocke der Welt. Verkehrsgünstig neben dem Kölner Hauptbahnhof gelegen, grenzt das Gebäude erhöht an das Ufer des Rheins an. Der Kölner Dom wurde 1996 in das Weltkulturerbe aufgenommen.

Hausherr der Kathedrale ist übrigens nicht wie in allen anderen Diözesen der Bischof, sondern das Hohe Dom-, Kathedral und Metropolitankapitel selbst. Es besteht aus 16 Domherren (12 Residierende- und 4 Nichtresidierende Domherren), an deren Spitze ein Dompropst und ein Domdechant stehen. Die beiden letzten Pröpste, Heinz Werner Ketzer und Bernhard Henrichs waren Träger des Orden vom Tierischen Ernst. Auch der Kölner Domherr Alexander Schnütgen ist nicht ohne Bedeutung. Als bedeutender Kunstsammler hinterließ er seine Kunstschätze der Stadt Köln, welche sie nun im Schnütgen-Museum zur Schau stellt.

Die Erhaltungskosten des Kölner Doms, die sich auf fast 10 Millionen Euro jährlich belaufen, trägt zu fast zwei Drittel regelmäßig der Zentral-Dombau-Verein zu Köln.


Siehe auch: Kölner Dombaumeister, Engelbert von Berg, Liste hoher Gebäude der Welt, Liste der höchsten Gebäude ihrer Zeit, Liste der höchsten Kirchtürme der Welt