Novelle

kürzere Erzählung in Prosaform
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Eine Novelle ist eine kürzere Erzählung in Prosaform. Der Begriff (diminuisierte Form) weist auf eine Neuigkeit hin -- oft wird auch der Bezug zur italienischen Kirche der Renaissance Santa Maria Novella angeführt, der auf die Zeit der Entstehung schließen lässt.

Im Gegensatz zum Roman befasst sich eine Novelle nicht mit einem umfassenden Zeit- oder Lebensbild sondern mit einem Ausschnitt, der sich zu einem Wendepunkt zuspitzt. Typisch für Novellen ist außerdem, dass es nur ein Handlungsstrang gibt, der sich um einen einzigen Konflikt (Krise, Höhepunkt) dreht. Außerdem die Verflechtung von Vorfall und Mensch, die dadurch Einblicke in die menschliche Natur bringt. Die Novelle kann als äusseres Zeichen des Kernpunktes ein Dingsymbol (Falke, Judenbuche) enthalten.

Novellen erscheinen oft in Sammlungen, da sie wie oben erklärt, meistens sehr kurz sind und es nicht rentabel wäre, sie einzeln zu verkaufen.

Gegenstand der Erzählung ist, nach Johann Wolfgang von Goethe; "eine sich ereignete, unerhörte Begebenheit", eine Begebenheit also, die einen gewissen Anspruch auf Wahrheit erhebt.


Als Begründer der Novellentradition wird der Italiener Giovanni Boccaccio mit seinem Decameron (Zehntagewerk) gehandelt.

Bekannte Verfasser von Novellen sind z.B. Heinrich von Kleist, C.F. Meyer, Eduard Mörike, Theodor Storm, Gottfried Keller, Thomas Mann.

Beispiele von Novellen online: