Der M203 Granatwerfer ist ein Einzelschusswaffe, welche in ihrer Standardversion am M16 und in der Version M203A1 am M4-Sturmgewehr angebracht wird, mit entsprechenden Adaptern auch an weiteren Langwaffen befestigt werden kann und so die Feuerkraft des einzelnen damit ausgerüsteten Infanteristen massiv erhöht. Allerdings lässt die Präzision des Trägergewehres stark nach, weil die ungeschickt konstruierte Montage den Lauf verbiegt, an dem sie hängt.
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Eingeführt wurde der M203 in den frühen 70er-Jahren im Vietnamkrieg, unter anderem auch als Aufsatz für das Colt M16 'Commando', der Kurzversion des damaligen Colt M16A1 und Vorläufer des heutigen M4-Sturmgewehrs. Das Commando besitzt auf Grund seines kurzen Laufes einen 10 cm langen Mündungsfeuerdämpfer, in welchen eine Vertiefung gedreht wurde, in der die vordere Halterung des M203 befestigt werden konnte. Nach einer erfolgreichen Testphase wurde das System eingeführt.
Die mit dem M203 ausgerüsteten Infanteristen tragen eine spezielle Weste, auf der die verschiedenen Granattypen angebracht sind, so dass sie im Gefecht schnell ausgewählt werden können. Das Rohr des M203 wird entriegelt und am gewellten Handgriff nach vorne bewegt, von hinten wird eine Granate in das Rohr geschoben, welches dann am Handgriff wieder zurückgezogen und in der Ausgangsposition verriegelt wird. Eine zusätzlich am Trägergewehr angebrachte Visierung hilft dem Schützen, durch Anheben des Gewehrs die gewünschte Distanz einzustellen. Über einen separaten Abzug am M203 wird die Granate schliesslich abgefeuert. Der Rückstoß ist relativ gering, da ein spezielles Zündsystem verwendet wird. Die Granate wird mit relativ wenig Zündmittel aus der Hülse gefeuert, wobei sie sekundär durch ein im Granatboden angebrachtes System weitere Zündgase entwickelt, die über grosse Löcher in den Lauf entweichen. Die Granate verlässt die Mündung mit rund 70 m pro Sekunde und ist durch den Schützen in ihrer Flugbahn gut zu beobachten. Der Zünder der Granate wird erst nach einer halben Sekunde scharf, so dass eine sichere Distanz von rund 30 Metern zur frühesten Explosion eingehalten wird, um Unfälle zu vermeiden. Die Wirkung im Ziel entspricht bei Explosivgranaten in etwa der Explosion einer Handgranate.
Entwicklung
Ersetzt den M79-Granatwerfer (Elefantenbüchse, 'Bloob tube') aus der Vietnamära.
Technische Daten M203 Granatwerfer
- Kaliber: 40 mm
- Funktion: einzelschüssiger Gewehradapter zum Abfeuern von Kleingranaten
- Länge: 38,1 cm
- Lauflänge: 30,5 cm
- Gewicht: 1.360 g (ungeladen), 1.580 g (geladen)
- Mündungsgeschwindigkeit: 71 m/sec.
- Reichweite: 150 m (Punktfeuer), 300 m (Flächenfeuer)
Munitionsarten
- Tränengas
- Rauch/Nebel
- Explosivgranaten (HE)
- Splittergranaten
- panzerbrechende Granaten
- Leuchtfackeln zur Gefechtsfeldbeleuchtung
- Signalfackeln
- Übungsgranaten