Nuklearkatastrophe von Fukushima

Atomunfall in Japan (2011)
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Die Nuklearunfälle von Fukushima-Daiichi sind eine Serie von schweren Unfällen und Störfällen, die am 11. März 2011 im nordost-japanischen Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi (Fukushima I) in Folge des Tōhoku-Erdbebens und des anschließenden Tsunami begannen. Sie führten zur Zerstörung von vier der sechs Kernreaktoren, zur Umweltbelastung durch ausgetretene und weiter austretende radioaktive Stoffe und zur Änderung der Atompolitik in mehreren Ländern.

Datei:Fukushima I by Digital Globe 2.jpg
Zustand der Reaktorblöcke 1 bis 4 (von rechts nach links) am 16. März 2011 nach mehreren Explosionen und Bränden.

Die Japanische Atomaufsichtsbehörde stufte die Unfälle auf der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse nach einigen Tagen als „Unfall mit weitreichenden Konsequenzen“ (Stufe 5) ein, die französische Atomsicherheitsbehörde (ASN) und das unabhängige US-Institut für Wissenschaft und Internationale Sicherheit (Isis) als „ernsten Unfall“ (Stufe 6).

Zusammenfassung der Ereignisse

Mit Beginn des Tōhoku-Erdbebens vom 11. März 2011 wurden die Reaktorblöcke 1, 2 und 3 sofort schnellabgeschaltet; Block 4, 5 und 6 waren bereits wegen laufender Wartungsarbeiten heruntergefahren. Die gesamte Stromversorgung wurde auf Notstromdieselaggregate umgeschaltet, die jedoch vom nachfolgenden Tsunami überschwemmt wurden und ausfielen. Ein Teil der Kühlsysteme konnte vorübergehend noch mit Akkus in Betrieb erhalten werden. Nach deren Entladung kam es zur übermäßigen Erhitzung der Reaktorkerne 1 bis 3 und der meisten Abklingbecken und infolgedessen zur Freisetzung von Wasserstoff sowie zur Beschädigung von Brennelementen. Außerdem bestand die Gefahr einer Kernschmelze in den Reaktoren 1 bis 3 und der Freisetzung von hochgiftigem Plutonium. Es folgten mehrere Explosionen – vermutlich Wasserstoffexplosionen – und Brände, durch die die Reaktorgebäude 1 bis 4 erheblich beschädigt wurden. Unkonventionelle Maßnahmen wie die Einspritzung von Meerwasser in die Reaktoren, Wasserabwurf von Hubschraubern und die Kühlung mit Feuerwehr-Löschfahrzeugen sollten eine weitere Eskalation verhindern.

Rettungskräfte konnten aufgrund der mechanischen Schäden nur verzögert und nur mit unzureichender Ausrüstung und mangelhafter Stromversorgung eingreifen. Während der Rettungsarbeiten wurden 37 Mitarbeiter und Rettungskräfte verletzt, zwei Mitarbeiter werden vermisst (Stand: 19. März). Radioaktive Partikel und Strahlung wurden freigesetzt, was im Umfeld in Lebensmitteln und Grundwasser nachgewiesen werden konnte, teils mit erheblicher Überschreitung der Grenzwerte.

Als Folge der Unfälle kam es zur Ausrufung eines nationalen nuklearen Notstandes. Mit der Evakuierung der Anwohner wurde in einem mehrfach auf 20 Kilometern erweiterten Umkreis begonnen. Gleichzeitig sind große Mengen wohnungsloser Flüchtlinge aus dem Erdbeben- und Tsunami-Gebiet in vielen Notunterkünften zu versorgen. Vor dem Genuss von Trinkwasser und frisch geernteten Lebensmitteln wird gewarnt. Ein Sperrgebiet für die Luftfahrt wurde eingerichtet. Eine Reihe von Staaten empfehlen ihren in Japan ansässigen Bürgern auch das weitere Umfeld (80 km) zu verlassen.

Zustand der Anlage zum Erdbebenzeitpunkt

Das Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi besteht aus sechs Reaktorblöcken mit je einem Siedewasserreaktor. Zur Zwischenlagerung verbrauchter Brennelemente befindet sich in jedem Reaktorgebäude ein Abklingbecken. Daneben gibt es auf dem Kraftwerksgelände ein größeres, zentrales Abklingbecken und ein Trockenlager mit Spezialbehältern.

Zum Zeitpunkt des Bebens waren die Reaktorblöcke 1, 2 und 3 in Betrieb und die Blöcke 4, 5 und 6 aufgrund von Wartungsarbeiten heruntergefahren.[1] Reaktorblock 4 war bereits seit dem 30. November 2010 außer Betrieb. Die Brennelemente von Block 4 lagerten wegen Instandsetzungsarbeiten an der Hülle der Reaktordruckkammer zum Unfallzeitpunkt vollständig im zugehörigen Abklingbecken.[2] Die Blöcke 5 und 6 waren im Rahmen der Wartung schon wieder mit Brennelementen bestückt worden.

Reaktorblock 3 war im Gegensatz zu Block 1 und 2 mit Mischoxid-Brennelementen bestückt, die eine Mischung aus Urandioxid und Plutoniumdioxid enthalten.

gelagerte Brennelemente

Zum Zeitpunkt des Bebens lagerten im zentralen Abklingbecken ungefähr 6000 Brennelemente.[3] In den Reaktorkernen und Abklingbecken der einzelnen Reaktorblöcke befand sich folgende Anzahl an Brennelementen:[4][5]

Lagerort Brennelemente im Reaktorkern Brennelemente im Abklingbecken Wärmeleistung im Abklingbecken ca. Volumen Abklingbecken
Block 1 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 400 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 292 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 60 kW 1020 m³
Block 2 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 548 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 587 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 400 kW 1425 m³
Block 3 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 548 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 514 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 200 kW 1425 m³
Block 4 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 0 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 1331 oder 1479 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 2000 kW 1425 m³
Block 5 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 418 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 946 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 700 kW 1425 m³
Block 6 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 634 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 876 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 600 kW 1497 m³

Ein einzelnes Brennelement besteht aus ungefähr 60 Brennstäben und wiegt etwa 170 kg. Einschließlich des Trockenlagers waren auf dem Gelände des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi insgesamt 11.125 Brennelemente mit einem Gewicht von ungefähr 1.900 Tonnen gelagert.

Ablauf der Unfallserie

 
Luftbildaufnahme des Kernkraftwerks Fukushima-Daiichi aus dem Jahr 1975, als der Reaktorblock 6 noch nicht fertiggestellt war. Die Nummern bezeichnen die einzelnen Reaktorblöcke; die nördliche Himmelsrichtung ist oben.

Das Tōhoku-Erdbeben ereignete sich am 11. März 2011 um 14:46:23 Uhr (Ortszeit). Das Epizentrum lag vor der Küste der Präfektur Miyagi, 130 km östlich von Sendai, etwa 170 km nordöstlich des Kraftwerks Fukushima-Daiichi und etwa 370 km nordöstlich von Tokio.[6][7] Nach Angaben der Japan Meteorological Agency hatte das Beben eine Stärke von 9,0 Mw; das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 24 km.[8] Um 14:52 traf in Fukushima ein Tsunami mit einer Wellenhöhe von 7 m ein, während die Schutzwälle des Kernkraftwerks nur auf eine Wellenhöhe von maximal 5,70 Meter ausgelegt waren.[9]

Aufgrund des Erdbebens erfolgte eine automatische Schnellabschaltung der in Betrieb stehenden Reaktoren 1 bis 3. TEPCO berichtete, dass die Notstromdieselaggregate starteten, jedoch nach einer Stunde infolge des Tsunami[10] stoppten, so dass für die Blöcke 1, 2 und 3 und – wie sich vier Tage später ergab – auch für Block 4, 5 und 6 keine ausreichende Kühlung mehr gewährleistet war (Kühlmittelverluststörfall), um die Nachzerfallswärme abzuführen.[11] Zwar blieb ein einzelner von mehreren Notstromgeneratoren an Block 6 weiter in Betrieb und wurde zur Speisung der Kühlsysteme für die Abklingbecken der Blöcke 5 und 6 verwendet,[12] was jedoch zur vollständigen Kühlung nicht ausreichte. Die vorhandenen Batterien von Block 1 bis 4, die normalerweise nur die Zeit zum Anlaufen der Notstromdiesel puffern, waren nach wenigen Stunden erschöpft.[13] Zwar gab es mobile Generatoren vor Ort und weitere, die später herantransportiert wurden. Diese konnten allerdings mangels geeigneter Kabel, eventuell auch wegen der Versperrung von Zufahrtswegen, nicht angeschlossen werden.[14][15] Die Reaktoren 1, 2 und 3 wurden daraufhin durch Einpumpen von Meerwasser über das Feuerlöschsystem[16] gekühlt.

Zum ersten Mal in der Geschichte Japans musste Regierungschef Naoto Kan den atomaren Notstand ausrufen. Zunächst wurden Anwohner im Umkreis von zwei, dann drei, dann zehn und zuletzt zwanzig Kilometern zur Evakuierung aufgefordert. Bewohner in einer Entfernung von zwanzig bis dreißig Kilometern zum Kraftwerk wurden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben.

Explosionen beschädigten die Reaktorgebäude der Blöcke 1, 2, 3 und 4. Im Reaktorgebäude 4 brachen mehrere Brände aus. Daraufhin stieg die radioaktive Belastung auf dem Gelände so sehr an, dass der Großteil der TEPCO-Mitarbeiter evakuiert wurde. Am 17. März 2011 waren nur noch rund 50 Mitarbeiter des Kraftwerksbetreibers – die so genannten „Fukushima 50“ – und 130 weitere von Einheiten wie Feuerwehr oder Armee auf dem Gelände tätig.[17] Am folgenden Tag stießen noch Kräfte der Tokioter Feuerwehr hinzu.

Reaktorblock 3 wurde provisorisch mit Wasserwerfern der Streitkräfte (SDF) und der Feuerwehr gekühlt. Neue Hochspannungsleitungen wurden zum Kraftwerk verlegt, um die Kühlsysteme wieder ans Stromnetz anschließen zu können.[18] Die Blöcke 5 und 6 erreichten am 19. März wieder einen stabilen Betriebszustand, nachdem ihre Notstromversorung wiederhergestellt war.[19] Am 20. März wurden Reaktorblock 1 und 2 wieder ans Stromnetz angeschlossen.[20] Am gleichen Tag begann auch die Kühlung von Block 4 mit Wasserwerfern.[21][22]

Am 20. März 2011 sagte Regierungssprecher Yukio Edano auf einer Pressekonferenz, dass nach Behebung des Notstands höchstwahrscheinlich alle sechs Reaktoren der Anlage außer Betrieb genommen werden. Die Regierung plane eine Stilllegung der gesamten Anlage. [23]

Siehe auch als Überblick: Chronologie des Erdbebens, Tsunamis und der Reaktoren-Katastrophe in Japan 2011

Einstufung auf der INES-Skala

Die Vorfälle wurden auf der von Stufe 0 bis 7 reichenden Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse INES von der Japanischen Atomaufsichtsbehörde am 12. März zunächst als Stufe 4 („Unfall“) eingestuft.[24] Diese Einschätzung wurde am 14. März von der Französischen Kontrollbehörde für Nuklearsicherheit ASN angezweifelt, deren Präsident André-Claude Lacoste die Zwischenfälle eher als Stufe 5 („Ernster Unfall“) oder Stufe 6 („Schwerer Unfall“) einschätzte.[25] Am 15. März schätzte auch das US-amerikanische Institute for Science and International Security ISIS die Ereignisse als Stufe 6 ein.[26] Am 18. März 2011 erhöhte die japanische Atomaufsichtsbehörde die Unfallstufe für die Blöcke 1 bis 3 auf INES 5, während die Vorfälle in Block 4 vorläufig als Stufe 3 („Ernster Störfall“) klassifiziert wurden.[27]

Die Höchststufe 7 („Katastrophaler Unfall“) wurde bislang nur bei der Katastrophe von Tschernobyl erreicht.

Allgemeiner Verlauf in den Reaktorblöcken 1 bis 3

 
Schema eines Siedewasserreaktors
 
Reaktorgebäude,
darin Sicherheitsbehälter Mark I (19)
(orange),
bestehend aus Reaktordruckkammer (9)
(gelb),
bestückt mit Brennelementen (1)
(schwarz),
und Kondensationskammer (24)
zum Druckabbau,
sowie Abklingbecken (5)
Wasser (hellblau)

Dieser Abschnitt beschreibt in vereinfachter Form den bei den Reaktorblöcken 1 bis 3 im Prinzip gleichen Verlauf des Unfalls.[28]

Während des Erdbebens lösten die Primär-Wellen (P-Wellen) des Bebens die Reaktorschnellabschaltung und den Abschluss des Reaktorsicherheitsbehälters aus. Durch das damit verbundene Schließen von Frischdampf- und Speisewasserventil ging planmäßig die Hauptwärmesenke (Kühlung) des Reaktors verloren. Die von verdampfendem Wasser im Reaktor aufgenommene Nachzerfallswärme wurde nun in die Ersatzwärmesenke, die wassergefüllte Kondensationskammer, im Sicherheitsbehälter abgeführt. Von dort hätte sie weiter über die Nachkühlkette abgeführt werden sollen.

Infolge des Erdbebens und des nachfolgenden Tsunamis versagten die Pumpen des Kühlsystems, da nicht nur die Energieversorgung von außen ausfiel, sondern auch die Dieselgeneratoren, die das System mit Notstrom hätten versorgen sollen. Lediglich Batteriestrom stand für begrenzte Zeit zur Verfügung. Daher wurde der Druckbehälter mit weniger Speisewasser versorgt, als in ihm verdampfte.

Das hatte zur Folge, dass der Wasserstand absank und die Reaktorbrennstäbe teilweise nicht mehr von Wasser umgeben waren, wodurch sie sich stark erhitzten. Bei Temperaturen über 900°C beginnen die Hüllrohre der Brennstäbe zu bersten, gasförmige und leichtflüchtige Spaltprodukte werden in den Reaktordruckbehälter freigesetzt. Zudem beginnt bei diesen Temperaturen das Zirkonium der Brennstabhüllen mit dem umgebenden Wasserdampf unter Bildung von Wasserstoff zu reagieren.[29] Durch die starke Erhitzung des Reaktordruckgefäßes und die beginnende Wasserstoffproduktion stieg der Druck im Reaktordruckgefäß auf bedenkliche Werte an, so dass Druckentlastungen ins Containment vorgenommen werden mussten. Mit dem Dampf entwichen hierbei auch die aus den geborstenen Brennstäben freigewordenen Radionuklide, sowie der Wasserstoff aus der chemischen Reaktion der Brennstabhüllen.

Ebenso wurde das Kondensat in der Kondensationskammer nicht mehr hinreichend gekühlt, wodurch der Druck im Sicherheitsbehälter schnell anstieg. Um den Druck zu senken, wurde aus dem Sicherheitsbehälter mit Radionukliden (unter anderem 137Cs und 131I) kontaminierter Dampf in die Umgebung abgelassen. Wahrscheinlich führte die Erhitzung der Brennstäbe zu deren zumindest teilweiser Schmelze.[30] Zu einem Bruch (Durchschmelzen) des Reaktordruckbehälters ist es bei Block 1 und 3, soweit bekannt, nicht gekommen.

Die aus dem Sicherheitsbehälter abgelassenen Gase enthielten auch Wasserstoff, der durch Reaktion von Wasserdampf an mit Zirkalloy ummantelten, überhitzten Brennstäben entstehen kann.[31] Aus Wasser und Zirkonium entsteht dann Zirkoniumoxid und Wasserstoff. Der Wasserstoff entwich in das Reaktorgebäude, wo es zu einer Knallgasexplosion kam, welche die Gebäudehülle (bei Block 1 nur das Dach) zerstörte. Inwieweit die innerhalb der Reaktorgebäude befindliche Betonabschirmung bei den Explosionen beschädigt wurde, war nicht bekannt. Während bei Block 1 und 3 davon ausgegangen wurde, dass der stählerne Reaktorsicherheitsbehälter intakt geblieben sei, wurde bei Block 2 vermutet, dass ein Bruch des Druckbehälters mit einem damit verbundenen Austritt erheblicher Mengen radioaktiver Substanzen eintrat.[32]

Um den Reaktorkern zu kühlen und bei einem Schmelzen der Brennstäbe eine unkontrollierte Kettenreaktion zu unterbinden, wurde mit Borsäure versetztes Meerwasser in den Reaktor geleitet. Das in natürlichem Bor zu 20 % vorhandene Isotop 10B kann aus einer Kernspaltung entstehende Neutronen sehr effizient absorbieren (Neutronenabsorber), wobei es zu Lithium und Helium zerfällt.

Reaktorblock 1

Am 11. März 2011 um 14:46 (Ortszeit) wurde der Reaktor automatisch heruntergefahren. Um 15:42 Uhr fielen die Generatoren zur Notstromversorgung aus und das System schaltete auf Batteriebetrieb um.[33][34] Um 16:36 versagte das Wassereinspritzsystem zur Kühlung.[32] Da der Inhalt des Druckbehälters nicht mehr gekühlt wurde, verdampfte Kühlwasser, bis Teile der Brennstäbe aus dem Wasser ragten.

Am 12. März kam es um 0:46 zu einem abrupten Druckanstieg. Daraufhin wurde ab 9:07 Dampf aus dem Reaktordruckbehälter abgelassen und ab 14:30 aus dem Sicherheitsbehälter (Containment), da sich der Druck dort von 4 auf 8,4 bar erhöht hatte.[33][32] Dabei gelangten auch geringe Konzentrationen der radioaktiven Caesium- und Iod-Isotope 137Cs und 131I in die Umgebung.[10][15]

 
vorher/nachher-Darstellung
des Reaktorblocks 1 (Computergrafik)

Am 12. März um 15:36  Uhr kam es dann zwischen Sicherheitsbehälter und Außenhülle des Reaktorgebäudes zu einer Knallgasexplosion (Wasserstoff-Explosion), bei der der obere Teil der Außenverkleidung des Reaktorblocks weggesprengt wurde.[35] Videoaufnahmen zeigen einen schnellen, kaum sichtbaren Explosionsstoß nach oben, und dann eine sich mehr horiziontal als vertikal ausbreitende Rauchwolke um das Reaktorgebäude.[36] Einer Stellungnahme der Regierung zufolge wurde der Sicherheitsbehälter nicht beschädigt, die Strahlungswerte am Werkstor sollen 70-fach über den Normalwerten gelegen haben.[37] Durch die Explosion wurden vier Arbeiter vor Ort verletzt; drei weitere Arbeiter wurden bei anderen Vorfällen verletzt. Zudem wurde ein Arbeiter einer erhöhten Strahlungsdosis ausgesetzt.[38] Der Evakuierungsradius wurde auf 20 km ausgeweitet.[39][40]

Nach Abklingen der Explosionswirkungen wurde am 12. März um 20:20 Uhr mit der Einleitung von Meerwasser über das Feuerlöschsystem in die Reaktordruckkammer zur Kühlung des Reaktorkerns begonnen.[32] Am 14. März musste um die Wassereinleitung ab 1:10 Uhr unterbrochen werden.[41]

In Fukushima blies zum Explosionszeitpunkt ein Westwind mit einer Geschwindigkeit von etwa 15 km/h. Die japanischen Behörden vermuteten ab zirka 17:00 Uhr MEZ aufgrund stark erhöhter Iod- und Caesiumwerte eine partielle Kernschmelze, die japanische Tageszeitung Asahi Shimbun berichtete von partiell freiliegenden Brennstäben.[42] Ab 20:20 Uhr Ortszeit (12:20 MEZ) wurde mithilfe des Feuerlöschsystems Meerwasser zur Abkühlung mit Borsäure als Neutronenabsorber in den Reaktordruckbehälter gepumpt, die Behörden bereiteten auch die Verteilung von Iod-Tabletten vor.[10][43] Das Auffüllen des Sicherheitsbehälters sollte etwa zehn Tage in Anspruch nehmen, manche Quellen sprachen auch von zwei Tagen.[43][44] Premierminister Naoto Kan flog mit einem Hubschrauber zur Anlage und forderte dort einen Leiter von TEPCO auf, die umliegende Bevölkerung zu unterstützen.[45]

Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO/IAEA) teilte am 12. März 2011 gegen 21 Uhr (MEZ) mit, dass bis zu diesem Zeitpunkt etwa 170.000 Menschen innerhalb eines Radius von 20 km ihre Wohnungen verlassen mussten und dass die Evakuierungsmaßnahmen noch nicht abgeschlossen seien.[46] Kabinettssekretär Yukio Edano sagte, offizielle Stellen handelten nun auf der Basis der Annahme, dass in Block 1 sehr wahrscheinlich eine Kernschmelze in Gang sei.[47]

Am 14. März wurde die Einspeisung von Meerwasser unterbrochen, nachdem eine Pumpe versagt hatte.[48] In der Nacht zum 15. März wurde die Einspeisung wieder aufgenommen und bis mindestens zum 19. März fortgesetzt.[49]

Am 20. März wurde die externe Stromversorgung des Blocks wiederhergestellt.[20]

Reaktorblock 2

Am 11. März 2011 um 14:46 (Ortszeit) wurde der Reaktor automatisch heruntergefahren. Um 15:42 Uhr fielen die Generatoren zur Notstromversorgung aus und das System schaltete auf Batteriebetrieb um. Um 16:36 versagte das Wassereinspritzsystem zur Kühlung.[33] Später wurde gemeldet, dass die Wassereinspritzung am 13. März um 14:00 Uhr noch funktioniert habe,[50] was bedeuten würde, dass die Pufferbatterien zwei Tage lang Strom geliefert hätten.

Am 14. März nach 11:00 Uhr (Ortszeit) wurde die Ausblasklappe (blow out panel) des Reaktorgebäudes 2 geöffnet, um eine Explosion wie in Block 3 zu verhindern. Um 13:18 wurde ein niedriger Wasserspiegel im Reaktordruckbehälter festgestellt, woraus TEPCO schloss, dass das Kühlsystem zwischenzeitlich ausgefallen war.[33] Im weiteren Verlauf kam es zu einem nahezu vollständigen Verlust an flüssigem Wasser im Reaktor, das sich in Wasserdampf verwandelte, wodurch die Gefahr einer Kernschmelze deutlich zunahm. Daraufhin wurde um 13:49 Alarm ausgelöst und ab 16:34 Meerwasser in die Reaktordruckkammer eingeleitet. Um 22:50 wurde ein abnormaler Druckanstieg und weiter fallender Wasserspiegel im Reaktordruckbehälter registriert.

Am 15. März ab 0:00 Uhr (Ortszeit) wurde Druck aus dem Reaktor abgelassen. Um 6:20 ereignete sich eine Explosion. Gleichzeitig fiel der Druck in der Kondensationskammer ab, was darauf hindeutete, dass diese beschädigt wurde und sich möglicherweise auch die Explosion dort abspielte. Anders als bei den Explosionen in den Blöcken 1, 3 und 4 blieben die Außenwände des Reaktorgebäudes 2 weitgehend intakt. Ab 8:25 wurde aus Block 2 aufsteigender weißer Dampf und/oder Rauch beobachtet, der aus mindestens einem Loch in der Gebäudehülle entwich und auch an den nachfolgenden Tagen noch zu beobachten war (siehe das Photo zu Beginn des Artikels).[51][32][50]

Während Regierungssprecher Edano am 15. März die Blöcke 1 und 3 als „auf dem Weg zu Normalität“ bezeichnete, nannte er die Situation von Block 2 weiter instabil.[52]

Die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit meldete am 15. März 2011, dass ein Drittel der Brennstäbe defekt sei und die Brennstäbe teilweise frei lägen. Trotz Einspeisen von Wasser gelang es nicht, den Wasserstand im Reaktor zu erhöhen.[53] Dies deutete auf Lecks im Reaktordruckgefäß hin.

Am 20. März um 15:00 Uhr (Ortszeit) wurde mit dem Einfüllen von Meerwasser in das Abklingbecken von Block 2 begonnen. Um 15:46 wurde die externe Stromversorgung des Blocks wiederhergestellt.[54]

Am 21. März ab 18:22 trat erneut weißer Dampf oder Rauch aus dem Reaktorblock aus.[55]

Reaktorblock 3

Zum Zeitpunkt des Unfalls war der Reaktorblock 3 im Gegensatz zu den beiden anderen Blöcken 1 und 2 mit Mischoxid-Brennelementen bestückt, die eine Mischung aus Urandioxid und Plutoniumdioxid enthalten, wobei der Plutonium-Anteil wegen der Giftigkeit dieses Elements zusätzlich gefährlich ist.

Am 11. März 2011 um 14:46 (Ortszeit) wurde der Reaktor automatisch heruntergefahren. Um 15:42 Uhr fielen die Generatoren zur Notstromversorgung aus und das System schaltete auf Batteriebetrieb um.

Am 12. März gegen 14 Uhr gab die japanische Atomaufsichtsbehörde (NISA) bekannt, dass die Notkühlung im Block 3 nicht mehr funktionsfähig sei und dringend eine Methode zur Bereitstellung von Kühlwasser gefunden werden müsse.[56] TEPCO meldete allerdings erst am 13. März den Ausfall des Kühlsystems für 5:10 oder 5:58 (Ortszeit, je nach Quelle) an die Behörden,[57][33] was bedeuten würde, dass die Pufferbatterien fast 40 Stunden lang Strom geliefert hätten. Um 8:41 wurden Drucksicherheitsventile des Druckbehälters geöffnet, um Dampf abzulassen. Ab 11:55 wurde dann Frischwasser über das Feuerlöschsystem in den Reaktordruckbehälter eingespritzt, ab 13:12 mit Borsäure versetztes Meerwasser.[33][58] An diesem Tag deutete auch Hidehiko Nishiyama vom METI an, dass der Kern in Block 3 wahrscheinlich teilweise geschmolzen sei.[59]

Am 14. März um 1:10 musste die Einspritzung von Meerwasser in die Reaktordruckbehälter mangels Meerwasser in der Sammelgrube sowohl für Reaktorblock 1 als auch für Reaktorblock 3 unterbrochen werden. Für Block 3 wurde die Einspritzung von Meerwasser in den Reaktordruckbehälter um 3:20 wieder aufgenommen. Ab 7:44 begann der Druck im Sicherheitsbehälter kontinuierlich anzusteigen. Um 11:01 ereignete sich dann eine Explosion, bei der wesentliche Teile des Reaktorgebäudes zerstört wurden. Man nahm an, dass es sich um eine Wasserstoffexplosion handelte. Videoaufnahmen zeigen einen Feuerball im oberen Bereich des Gebäudes und eine dunkle, schnell und senkrecht nach oben aufsteigende Rauchwolke.[60] Von der Außenhülle des Gebäudes war anschließend nur noch ein Metallgerippe zu sehen. Nach Angaben von TEPCO wurden bei der Explosion 7 Menschen verletzt.[61]

Seit dem Morgen des 16. März und auch noch an den nachfolgenden Tagen wurde weißer Dampf und/oder Rauch beobachtet, der aus dem Gebäude aufstieg (siehe Foto). Schon seit dem Vortag wurden Strahlenwerte von 400 Millisievert pro Stunde (mSv/h) am Reaktorblock 3 gemessen.[57] Wegen der relativ hohen Strahlung und der Möglichkeit eines Schadens am Reaktorkern wurde um 10:45 die Bedienungsmannschaft des zentralen Kontrollraums für Reaktorblock 3 und 4 (gemeinsamer Kontrollraum) evakuiert. Um 11:30 kehrte die Bedienungsmannschaft wieder an ihren Arbeitsplatz zurück und nahm die Einspritzung von Meerwasser in die beiden Reaktordruckbehälter wieder auf.[62]

Am 16. März sollte das Abklingbecken von Block 3 durch Wasserabwurf von Chinook-Hubschraubern der Streitkräfte gekühlt werden. Der Versuch wurde jedoch am Abend wegen zu hoher Verstrahlungsgefahr für die Piloten abgebrochen. Am 17. März zwischen 9:48 und 10:01 wurden dann im Vorbeiflug vier Wasserladungen von je 7,5 Tonnen aus Löschbehältern abgeworfen.[63][58] Videoaufnahmen zeigen, dass der Abwurf wenig treffsicher war und ein Großteil des Wassers neben dem Reaktorblock niederging.[64]

Am 17. März gegen 19 Uhr begann die Kühlung von Block 3 durch Einsprühen von Wasser. Ein Wasserwerfer der Polizei und fünf Sonderlöschfahrzeuge der japanischen Streitkräfte spritzten mit ihren Monitoren insgesamt etwa 30 Tonnen Wasser auf bzw. in das Reaktorgebäude. Gleichzeitig wurde versucht, auch Meerwasser in den Reaktordruckbehälter zu pumpen. Auch nach diesen Kühlversuchen strömte weiterhin weißer Dampf und/oder Rauch aus.[32] [58] Die Kühlung mit Löschfahrzeugen der Streitkräfte wurde in den nachfolgenden Tagen fortgesetzt. Ab dem 20. März beteiligten sich auch 14 hinzugezogene Löschfahrzeuge der Sondereinheit Hyper Rescue Unit der Tokioter Feuerwehr an dem Einsatz.[54]

In den Tagen um den 20. März traten Druckschwankungen im Sicherheitsbehälter (Containment) von Block 3 auf. Es bestand die Gefahr, dass wieder radioaktiver Dampf in die Umwelt abgelassen werden müsste; hierauf wurde jedoch zunächst verzichtet.[65][66] Ab dem 21. März um 16 Uhr wurde grauer Rauch beobachtet, der aus den Überresten des Reaktorgebäudes aufstieg und dessen Intensität ab 18 Uhr wieder nachließ. TEPCO zog sicherheitshalber seine Mitarbeiter vorübergehend vom Kraftwerksgelände ab. Der Kühleinsatz mit Löschfahrzeugen und die Arbeiten an der Stromversorgung wurden unterbrochen.[67][68][69]

Reaktorblock 4

Reaktorblock 4 war seit dem 30. November 2010 wegen Instandsetzungsarbeiten an der Hülle des Reaktordruckbehälters außer Betrieb. Daher befanden sich zum Zeitpunkt des Bebens im Inneren des Reaktors keine Brennstäbe. Diese lagerten statt dessen im Abklingbecken im Inneren des Reaktorgebäudes.[2]

Am 14. März 2011 stieg um 4:08 Uhr (Ortszeit) die Temperatur im Abklingbecken für Brennstäbe auf 84°C an.

Am 15. März ereignete sich um 6:14 Uhr eine Explosion, die zwei Löcher von etwa 8 m² Größe in den Gebäudewänden verursachte.[70] Später brach dann im 3. Stock des Gebäudes um 9:38 ein Feuer aus, das gegen 11:00 von alleine erlosch. Ein reduzierter Wasserspiegel im Abklingbecken wurde festgestellt. Die Brennelemente lagen teilweise frei, wodurch sie beschädigt werden und Radioaktivität freisetzen können.[71][72] Laut TEPCO wurde anschließend eine erhöhte Strahlung gemessen. Am Nachmittag des 15. März teilte Yukio Edano mit, dass die Strahlendosis am Werkstor auf einen für Menschen ungefährlichen Wert abgefallen sei.[73] Die japanische Atomaufsichtsbehörde NISA bezeichnete die Situation von Block 4 als die kritischste von allen Blöcken, da aufgrund von Arbeiten am Reaktorbehälter alle Brennelemente im Abklingbecken lagern. Am Abend des 15. März 2011 wies NISA die Betreibergesellschaft TEPCO an, Wasser in das Abklingbecken einzuleiten[72]. Diese teilte jedoch um 23:00 mit, eine Wassereinleitung in das Abklingbecken sei nicht möglich.[74] [75] [76]

Am 16. März 2011 brach gegen 5:45 Uhr im Reaktorblock 4 erneut ein Feuer aus, welches jedoch um 6:15 nicht mehr nachweisbar war.[77][78][75][79] An diesem Tag veröffentlichte Fotos zeigen das Reaktorgebäude 4 ohne äußere Hülle, ähnlich wie Gebäude 3 nach der Explosion zwei Tage zuvor. Das Japanische Atomindustrie-Forum (JAIF) meldete später, es habe sich bei Block 4 um die Explosion von Wasserstoff gehandelt, der im überhitzten Abklingbecken entstand.[80]

Da das Abklingbecken von Block 4 nicht mit Meerwasser gekühlt werden konnte[81], sollte dies nun von Hubschraubern aus und mit Wasserwerfern versucht werden. Diese Arbeiten konzentrierten sich jedoch zunächst nur auf den dampfenden bzw. rauchenden Block 3.[82] Der Vorsitzende der US-amerikanischen Atomaufsicht NRC, Gregory Jaczko, hielt diese Entscheidung für falsch, weil nach seinen Informationen von Block 4 die größere Gefahr ausgehe.[83] Befürchtet wurde ein zusätzlicher Kritikalitätsstörfall, ähnlich wie er sich 1999 in einer Wiederaufarbeitungsanlage in Tokaimura ereignete[84]. Bei einem solchem Verlauf kann es durch Wiedereinsetzen der nuklearen Kettenreaktion zu einer umfangreichen Freisetzung von Radioaktivität kommen[85], weswegen eine Ausweitung der Evakuierungszone diskutiert wird[86]. Um die Entstehung einer solchen erneuten Kettenreaktion in den Reaktoren 1 bis 3 möglichst zu verhindern, wurde dem Kühlwasser Borsäure zugesetzt, das als Neutronenabsorber wirkt.

Am 20. März um 8:21 begann auch bei Block 4 die Kühlung des Abklingbeckens mit Hilfe von Löschfahrzeugen der Streitkräfte.[54]

Reaktorblöcke 5 und 6

Die Blöcke fünf und sechs waren während des Erdbebens wegen Wartungsarbeiten außer Betrieb. Der Block 5 wurde im Rahmen der Wartungsarbeiten vor dem Erdbeben bereits mit Kernbrennstäben bestückt. Da alle Generatoren an Block 5 ausgefallen waren und so die Kühlung dieser Brennstäbe nicht gewährleistet war, fiel in Folge der Wasserspiegel im Reaktor. Der Füllstand war jedoch am 16. März 2011 noch ca. zwei Meter oberhalb der Brennstäbe. Einer der Generatoren an Block 6 war noch einsatzbereit und wurde auch zur Füllstandsregulierung in Block 5 verwendet.[87] Am 19. März wurden in die Dächer der beiden Blöcke Entlüftungslöcher geöffnet, um das Risiko einer Knallgasexplosion zu verringern.[88] Noch am gleichen Tag wurde die Notstromversorgung von Block 5 wiederhergestellt, am 20. März dann auch bei Block 6. Dadurch konnten Pumpen zur Kühlung eingesetzt werden, die die Wassertemperatur in den Abklingbecken beider Blöcke schnell normalisierten (siehe Tabelle), und beide erreichten erstmals seit Beginn der Störfälle wieder einen stabilen, abgeschalteten Betriebszustand („cold shutdown“).[89][90]

Die normale Betriebstemperatur in den Abklingbecken liegt bei etwa 40 °C.[91] Die folgende Tabelle gibt die Veränderungen der Temperatur während des kritischen Zeitraums wieder:

Zeitpunkt (Ortszeit) Block 5 Block 6 Quelle Anmerkungen
14. März 2011, 19:08 59,7 °C 58,0 °C IAEA[92] veröffentlicht am 16. März
15. März 2011, 19:00 60,4 °C 58,5 °C IAEA[92] veröffentlicht am 16. März
16. März 2011, 14:00 62,7 °C 60,0 °C IAEA[92]
17. März 2011, 12:00 64,2 °C 62,5 °C NISA[12]
18. März 2011, 13:00 66,3 °C 64,0 °C NISA[62]
19. März 2011, 11:00 66,6 °C 66,5 °C NISA[93]
19. März 2011, 18:00 48,1 °C 67,0 °C NISA[94] Notstromversorgung Block 5 wieder hergestellt
20. März 2011, 07:00 37,1 °C 41,0 °C NISA[95] Notstromversorgung Block 6 wieder hergestellt
20. März 2011, 16:00 35,1 °C 28,0 °C NISA[21] Cold shutdown von Block 5 um 14:30
21. März 2011, 05:00 39,5 °C 32,0 °C NISA[65] Cold shutdown von Block 6 am 20. März um 19:27
21. März 2011, 17:00 42,3 °C 36,5 °C NISA[55]
22. März 2011, 11:00 37,5 °C 25,0 °C NISA[96]

Zentrales Abklingbecken

Das zentrale Abklingbecken befindet sich getrennt von den sechs Reaktorblöcken auf dem Kraftwerksgelände und benötigt ebenfalls eine Stromversorgung zur Kühlung.

Am 18. März 2011 um 6:00 (Ortszeit) war der Wasserstand in diesem Becken unverändert auf Normalniveau, das heißt das Becken war vollständig gefüllt.[94]

Am 21. März wurde von 10.37 bis 15:30 Wasser über das Becken gesprüht ("Water spray over the Pool").[97]

Folgende Tabelle zeigt die gemessenen Wassertemperaturen:

Zeitpunkt (Ortszeit) Wasser-
temperatur
Anmerkungen Quelle
18. März 2011, 11:19 55 °C NISA[94]
19. März 2011, 09:00 57 °C NISA[55]
21. März 2011, 16:30 61 °C nach Besprühung NISA[97]

Emission ionisierender Strahlung und radioaktiver Stoffe

 
An Haupt- und Westtor des Kernkraftwerks gemessene Dosisleistung in Millisievert pro Stunde

Angaben über die Strahlenexposition sind spärlich und lückenhaft.[98] Die vom Betreiber TEPCO in Pressemitteilungen veröffentlichten Angaben beruhen auf Messungen an sieben Messstationen entlang der Peripherie des Kraftwerks.[99]

Die Angaben der Dosisleistung (d. h. der Äquivalentdosis pro Zeiteinheit) wurden vereinheitlicht auf Millisievert pro Stunde (mSv/h; 1 Millisievert = 10-3 Sievert). Zum Vergleich: Die natürliche Strahlenexposition in Deutschland liegt bei etwa 0,0002 Millisievert pro Stunde[100] Dosisleistung, ein körperlicher Frühschaden ist ab einer Gesamt-Äquivalentdosis von 200 bis 300 Millisievert beim Menschen medizinisch nachweisbar, jedoch besteht auch bei geringeren Dosen ein Strahlenrisiko. Ab einer Einzelfall-Gesamt-Äquivalentdosis von 500 Millisievert tritt akute Strahlenkrankheit in Form von Übelkeit und Erbrechen auf. Ab einer Gesamtdosis von 1000 Millisievert versterben 10 % der Personen innerhalb von 30 Tagen (LD 10/30). Eine einzelne Gesamtdosis von 6000 Millisievert ist stets tödlich (LD 100).

Am 12. März erhielt nach Meldung von TEPCO ein einzelner Mitarbeiter eine Dosis von 106,3 Millisievert.[101] Im Laufe des 15. März 2011 stieg die Strahlung kurzfristig auf einen so hohen Wert, dass zwischenzeitlich alle rund 50 verbliebenen Techniker das Gelände von Fukushima-Daiichi komplett verlassen mussten und die Bewässerung der Reaktoren ganz eingestellt wurde. Nach einstündiger Räumung nahmen sie ihre Arbeit erneut auf. Das Japanische Gesundheitsministerium setzte die zulässige Gesamt-Äquivalentdosis für die im Kernkraftwerk tätigen Arbeiter von 100 auf 250 Millisievert herauf.[102]

Die United States Air Force setzte unbemannte Luftfahrzeuge vom Typ Global Hawk, eine U-2 und eine C-135 Constant Phoenix ein, um Daten zu sammeln.[103]

Die folgende Tabelle versucht, einen Überblick der veröffentlichten Messungen von Dosisleistungen zu geben. Die Normalwerte (Referenzwerte) an den sieben Messpunkten entlang der Geländegrenze des Kraftwerks liegen bei 0,035 bis 0,044 Millisievert pro Stunde[104].

Datum und Ortszeit Dosisleistung
(in mSv/h)
Ort Situation Quelle
12. März 2011Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 15:29 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. über Grenzwert Fukushima-Daiichi (Geländegrenze) TEPCO[105]
14. März 2011Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 11:44 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 0,020 Fukushima-Daiichi (Messstation 6) nach Wasserstoffexplosion in Block 3 TEPCO[106]
14. März 2011Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 12:30 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 0,004 Fukushima-Daiichi (Messstation 6) nach Wasserstoffexplosion in Block 3 TEPCO[61]
15. März 2011Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 8,217 Fukushima-Daiichi nach Wasserstoffexplosion in Block 2 Die ZEIT[107]
15. März 2011Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 400 Fukushima-Daiichi (an Block 3) nach Wasserstoffexplosion in Block 2 TEPCO[108]
15. März 2011Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 0,6 Fukushima-Daiichi (Geländegrenze) nach Wasserstoffexplosion in Block 2 BBC[52]
15. März 2011Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 9:00 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 11,9 Fukushima-Daiichi (Haupttor) IAEA[92]
15. März 2011Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 15:00 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 0,6 Fukushima-Daiichi (Haupttor) IAEA
15. März 2011Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 17:00 bis 16. März 2011 9:00 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 0,000054 bis 0,000200 Tokio Der Spiegel[109]
16. März 2011Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. bis 10 Fukushima-Daiichi (Kraftwerksgelände) nach Bränden in Block 4 Welt / Kyodo News[110]
16. März 2011Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. stabil bei 1,5 Fukushima-Daiichi (Haupttor) siedende Abklingbecken Kyodo News[111]
17. März 2011Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 3,6 Fukushima-Daiichi nach Kühlversuch mit Wasserwerfern Kyodo News[112]
18. März 2011Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 5:00 Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. 0,279 1 km westlich von Reaktor 2 Kyodo News[113]

Kontamination von Lebensmitteln

Am 16. März 2011 wurden laut Bekanntgabe der Präfektur Fukushima um 8 Uhr geringe Mengen von radioaktiven Iod- und Cäsium-Isotopen im Leitungswasser nachgewiesen. Eine weitere Probe am Nachmittag lieferte keinen Nachweis.[114]

Am 19. März 2011 wurde im Leitungswasser mehrerer Städte radioaktives Iod und Cäsium unterhalb der Grenzwerte nachgewiesen, auch in angrenzenden Präfekturen und in der Hauptstadt Tokio.[115][116]

Am 19. März 2011 wurde laut IAEA von japanischen Behörden radioaktives Iod in Milch in der Präfektur Fukushima sowie bei Gemüse in der Präfektur Ibaraki gemessen. Die Messungen wurden zwischen dem 16. und 18. März 2011 durchgeführt. Dabei wurden Grenzwertüberschreitungen festgestellt. In der Milch wurde am 16.03. bis zu 1510 Bq/kg festgestellt, was einer fünffachen Überschreitung des japanischen Höchstwertes für das Inverkehrbringen entspricht.[117] [118]

Laut der IAEA vom 19. März 2011 wurden von japanischen Behörden an mehreren Messpunkten Bodenkontaminationen durch Iod-131 und Cäsium-137 festgestellt.

Das japanischen Gesundheitsministerium begann mit der Prüfung eines Verkaufsverbots von Lebensmitteln aus der Präfektur Fukushima.[119]

Ebenfalls wurde über Kontaminationen des Trinkwassers in 4 Städten berichtet. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist am 19. März 2011 ein Wert oberhalb des zulässigen Grenzwertes aufgetreten.

Am 20. März 2011 vermeldete das japanische Gesundsheitsministerium, dass auch in der Stadt Kawamata in der Präfektur Fukushima radioaktives Iod oberhalb der Grenzwerte in Milch nachgewiesen wurde. In der Präfektur Fukushima empfahl die Regierung ab dem Nachmittag, das dortige Leitungswasser nicht zu trinken.

Am 20. März 2011 wurde darüber hinaus in der Stadt Hitachi Kontaminationen von Blattgemüse mit Cäsium-137 und Iod-131 gefunden, die oberhalb der zulässigen Grenzwerte von 500 bzw. 2000 Bq/kg liegen.[117]

Am 21. März 2011 hat sich die Weltgesundheitsorganisation in Genf „stark besorgt“ über die Belastung von Lebensmitteln durch austretende Radioaktivität geäußert.[120]

Aktueller Zustand der Reaktorblöcke

Das Japanische Atomindustrie-Forum (JAIF) gibt in regelmäßigen Abständen Berichte zum Zustand des Kernkraftwerks Fukushima-Daiichi heraus. Die vorliegende Tabelle gibt den Stand vom 22. März 2011 um 16:00 Uhr Ortszeit (8:00 Uhr MEZ) wieder.[121][122] Am 20. März 2011 wurde die Lage erstmals vorsichtig optimistisch eingeschätzt.[123][124]

Block 1 Block 2 Block 3 Block 4 Block 5 Block 6
Betriebszustand zur Zeit des Erdbebens in Betrieb → Schnell­abschaltung in Betrieb → Schnell­abschaltung in Betrieb → Schnell­abschaltung abgeschaltet abgeschaltet abgeschaltet
Zustand von Kern und Brennstäben beschädigt beschädigt beschädigt keine Brenn­stäbe im Kern nicht beschädigt nicht beschädigt
Zustand des Reaktor­druckbehälters unbekannt unbekannt unbekannt nicht beschädigt nicht beschädigt nicht beschädigt
Zustand des Sicherheitsbehälters (Containment) nicht beschädigt Schaden vermutet möglicher­weise unbeschädigt nicht beschädigt nicht beschädigt nicht beschädigt
Reaktorkühlsystem 1: Injektion (strom­betrieben) nicht funktionsfähig nicht funktionsfähig nicht funktionsfähig nicht notwendig in Bereitschaft in Bereitschaft
Reaktorkühlsystem 2: Wärmetauscher (strom­betrieben) nicht funktionsfähig nicht funktionsfähig nicht funktionsfähig nicht notwendig in Betrieb in Betrieb
Reaktorkühlsystem (dampfbetrieben) nicht funktionsfähig nicht funktionsfähig nicht funktionsfähig nicht notwendig nicht notwendig nicht notwendig
Zustand des Reaktorgebäudes schwer beschädigt (Wasserstoff­explosion) leicht beschädigt schwer beschädigt (Wasserstoff­explosion) schwer beschädigt (Wasserstoff­explosion) Entlüftung wurde geschaffen, um Wasserstoff abzulassen Entlüftung wurde geschaffen, um Wasserstoff abzulassen
Wasserstand im Reaktordruckbehälter Brennstäbe freiliegend Brennstäbe freiliegend Brennstäbe freiliegend sicher sicher sicher
Druck im Reaktordruckbehälter stabil unbekannt unbekannt sicher sicher sicher
Druck im Sicherheitsbehälter (Containment) unbekannt niedrig nach Erhöhung fallend sicher sicher sicher
Wassereinspeisung in Reaktorkern wird fortgesetzt (Meerwasser) wird fortgesetzt (Meerwasser) wird fortgesetzt (Meerwasser) nicht notwendig nicht notwendig nicht notwendig
Wassereinspeisung in Containment wird fortgesetzt (Meerwasser) noch nicht entschieden wird fortgesetzt (Meerwasser) nicht notwendig nicht notwendig nicht notwendig
Druckentlastung Containment temporär gestoppt temporär gestoppt temporär gestoppt nicht notwendig nicht notwendig nicht notwendig
Zustand der Brennstäbe im Abklingbecken Wasser­ein­speisung wird erwogen Wasser­ein­speisung wurde durchgeführt Wasser­niveau niedrig, Wasser­be­sprühung erfolgt Wasser­niveau niedrig, Wasser­be­sprühung erfolgt Kühlung wieder­hergestellt Kühlung wieder­hergestellt
INES-Einstufung durch NISA Stufe 5 Stufe 5 Stufe 5 Stufe 3

Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung

 
Karte der verschiedenen Evakuierungszonen um die Kernkraftwerke Fukushima-Daiichi (I) und -Daini (II)

Alarmierung

Als Folge des Erdbebens vom 11. März 2011 um 14:46:23 Uhr (Ortszeit) mit nachfolgendem Tsunami wurde der Betrieb in mehreren japanischen Kernkraftwerken beeinträchtigt. Die Japanische Atomaufsichtsbehörde (Nuclear and Industrial Safety Agency NISA) wurde sofort nach Ausbruch des Erdbebens um 14:46 Uhr (Ortszeit) informiert. Der japanische Kernkraftwerksbetreiber Tokyo Electric Power Company TEPCO meldete erstmals um 15:42 Uhr (Ortszeit) einen nuklearen Notfall (Nuclear Emergency) im Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi. Nachdem weitere Berichte über Notfallsituationen aus anderen Kernkraftwerken eintrafen, rief die japanische Regierung am 11. März 2011 um 19:03 Uhr (Ortszeit) den Nuklearen Notfallzustand (State of Nuclear Emergency) aus.[125]

Evakuierung

Nachdem die Japanische Regierung am 11. März 2011 um 19:03 Uhr (Ortszeit) den nuklearen Notfallzustand ausgerufen hatte, verfügte die Notfalleinsatzzentrale (Emergency Response Headquarter) der Präfektur Fukushima um 20:50 die Evakuierung der Bevölkerung in einem Radius von 2 km um das Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi. Später wurde dieser Radius dann auf Weisung des Premierministers schrittweise von zwei (11. März 20:50) auf drei (11. März 21:23) auf zehn (12. März 5:44) und zuletzt zwanzig (15. März 11:00) Kilometer erweitert.[126] Bewohner in einem Umkreis von dreißig Kilometern wurden darüber hinaus aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben. Von den Evakuierungsmaßnahmen sind insgesamt circa 80.000 Einwohner betroffen, wovon 28.000 Einwohner noch zu evakuieren sind (Stand 17. März).

Bis zum Morgen des 17. März 2011 äußerten sich die USA und weitere Länder zu dem Evakuierungsradius und empfahlen ihren Landsleuten, einen Abstand von mindestens 80 km zum havarierten Kraftwerk einzuhalten.[127]

Verschiedene Staaten wie Russland, Belgien, Philippinen und die USA stellten Flugzeuge bereit, um Staatsbedienstete und weitere Bürger zu evakuieren.[128] Unternehmen wie SAP, Bayer und Daimler verlegten Teile ihrer Belegschaft in den Süden Japans oder flogen sie nach Deutschland aus.[129]

Reisewarnungen und Ausreiseempfehlungen

Das Auswärtige Amt sprach am 16. März 2011 eine Teilreisewarnung aus und empfahl allen Deutschen aus der Region um die Atomkraftwerke Fukushima und dem Großraum Tokio-Yokohama, vorübergehend nach Ōsaka oder über Ōsaka ins Ausland auszuweichen.[130] Auch die Vereinigten Staaten und Thailand empfahlen ihren Bürgern eine Ausreise.[128][131] Am 17. März 2011 forderte auch Frankreich seine Bürger in Tokyo auf, Japan zu verlassen oder sich in den Süden des Landes zu begeben.[132] Das österreichische Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten gab bereits am 15. März eine partielle Reisewarnung für den Nordosten Japans heraus. Die österreichische Botschaft verlegte am 16. März den operativen Bereich nach Ōsaka.[133]

Luftverkehr

Am 14. März 2011 verhängte die japanische Regierung ein Flugverbot für einen Umkreis von 30 Kilometern um das Kraftwerk.[134]

Die deutsche Lufthansa lässt seit dem 14. März 2011 alle aus Japan heimkehrenden Flugzeuge auf radioaktive Strahlung testen.[135] Seit dem 15. März 2011 leitet sie ihre Flüge mit Ziel Tokio nach Nagoya und Ōsaka um.[136]

Die österreichische Austrian Airlines flog Tokio unter Begleitung von militärischen Strahlenschutzexperten weiter an. Im Gegensatz zum normalen Linienverkehr wurde allerdings der Aufenthalt nur kurz gehalten und der Crewwechsel in Seoul durchgeführt[137][138].

Wirtschaftliche Folgen

Die Reaktorblöcke 1-4 sind aufgrund der Schäden und der Kühlung mit Seewasser nicht mehr in Betrieb zu nehmen. Bei den Reaktorblöcken 5 und 6 wäre dies theoretisch möglich. Der Ausfall der Stromlieferungen hat bereits jetzt erhebliche Einschränkungen zur Folge und kann nicht ohne weiteres ersetzt werden.

Von den Evakuierungen im Zuge der Nuklearunfälle ist die Produktion mehrerer Unternehmen betroffen, die Produktionsstätten in der Nähe der havarierten Reaktoren betreiben oder von Zulieferern aus der Umgebung der Reaktoren abhängig sind. Hierzu zählen das Sanitärunternehmen Toto, der Automobilausstatter Alpine Electronics, der Papierhersteller Daio, Fujitsu, das Maschinenbauunternehmen IHI, Fuji Xerox, und der Kamerahersteller Canon.[139]

Die Region um Fukushima hat eine bedeutende Rolle in der japanischen Landwirtschaft, Fischerei und Lebensmittelversorgung. Die Nachbarpräfektur Ibaraki stellt insbesondere Premiumreissorten her und ist das Stammland der japanischen Schweinezucht. Mögliche Auswirkungen des Reaktorunglücks auf Nahrungsmittel und Landwirtschaft wurden bereits in den Medien thematisiert. Messungen wiesen Spaltprodukte aus dem Unglück bei einigen Milch und Spinatproben und im Trinkwasser nach.[140] Die Behörden untersagten den Verkauf von Rohmilch aus dem Landkreis Fukushima, regional angebautes Gemüse darf zeitweise nicht mehr außerhalb verkauft werden.[141]

Politische Folgen

Die politischen Reaktionen auf die Unfälle in Fukushima-Daiichi betreffend der weiteren Nutzung der Kernenergie fielen in den verschiedenen Ländern unterschiedlich aus.

In der Bundesrepublik Deutschland entfachten die Unfälle die laufende Debatte über die Nutzung von Kernenergie und die Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke aufs Neue.[142] Am 14. März 2011 gab Bundeskanzlerin Angela Merkel eine auf drei Monate befristete Aussetzung der Laufzeitverlängerung (Moratorium) bekannt.[143] In der Folge wurden die sieben ältesten Kernkraftwerke Deutschlands (Neckarwestheim I, Philippsburg I, Biblis A und B, Isar I, Unterweser und Brunsbüttel) für die Laufzeit des Moratoriums abgeschaltet.[144] Auch das nach einigen Zwischenfällen im Jahr 2009 abgeschaltete Kernkraftwerk Krümmel soll während dieser Zeit weiter außer Betrieb bleiben.[145]

Einige Länder, beispielsweise Indien[146], Pakistan[147], Russland[148] und Spanien[149], kündigten an, dass sie ihre laufenden Kernkraftanlagen im Hinblick auf die Unfallursachen in Japan überprüfen werden. Der venezolanische Präsident Hugo Chavez[149] und der Israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu[150] erklärten, dass sie die Pläne für das jeweils erste Kernkraftwerk in ihren Ländern stoppen werden. China fror die Genehmigungen für alle neuen Kernkraftwerke ein.[151] Die Niederlande[152] und die Türkei[153] wollen hingegen an ihren bisherigen Plänen für neue Kernkraftwerke festhalten.

Siehe auch

Commons: Kernkraftwerk Fukushima I – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Kernkraftwerk Fukushima I – in den Nachrichten

Einzelnachweise

  1. Impact to TEPCO's Facilities due to Miyagiken-Oki Earthquake (as of 3PM). 12. März 2011, abgerufen am 12. März 2011 (englisch).
  2. a b Japan Earthquake Update (15. März 2011, 18:00 UTC)
  3. GRS Informationen zu der Lage in den japanischen Atomkraftwerken. Abgerufen am 17. März 2011.
  4. Fuel Amounts at Fukushima. In: All Things Nuclear. 21. März 2011, abgerufen am 21. März 2011 (englisch).
  5. Kurzübersicht aktuelle Sicherheitslage. (pdf) 19. März 2011, abgerufen am 19. März 2011.
  6. USGS: Magnitude 9.0 - NEAR THE EAST COAST OF HONSHU, JAPAN
  7. Geologische Detail-Informationen des Geozentrums Potsdam finden sich hier, [1] (Spiegel-Online-Artikel, abgerufen am 18. März 2011)
  8. The 2011 off the Pacific coast of Tohoku Earthquake ~first report~. Japan Meteorological Agency, 13. März 2011, abgerufen am 13. März 2011 (englisch).
  9. Jason Clenfield nach am 16. März 2011 erfolgten telefonischen Äußerungen des japanischen Parlamentsabgeordneten Tatsuya Ito, der von 1991 bis 2003 für die Präfektur Fukushima im Parlament saß, in Japan Nuclear Disaster Caps Decades of Faked Reports, Accidents. in Bloomberg News, 18.März 2011 abgerufen am 20. März 2011
  10. a b c Battle to stabilise earthquake reactors. 12. März 2011, abgerufen am 12. März 2011 (englisch): „Three of Fukushima Daiichi's six reactors were in operation when yesterday's quake hit, at which point they shut down automatically and commenced removal of residual heat with the help of emergency diesel generators. These suddenly stopped about an hour later, and this has been put down to tsunami flooding.“
  11. Massive earthquake hits Japan. 11. März 2011, abgerufen am 12. März 2011 (englisch).
  12. a b Seismic Damage Information (the 28th Release). NISA, 18. März 2011, abgerufen am 20. März 2011 (englisch). Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „nisa-2011-03-17-17-30“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  13. Die 50 Helden von Fukushima. In: stern.de. 17. März 2001, abgerufen am 20. März 2011.
  14. Markus Becker, Christoph Seidler: Drohende Kernschmelze: Notaktion soll Krisen-AKW retten. Spiegel Online, 11. März 2011, abgerufen am 12. März 2011.
  15. a b Atomalarm in Japan, taz vom 12. März 2011
  16. Outline of Warter Injection to RPVs. (pdf) NISA, , archiviert vom Original am 21. März 2011; abgerufen am 21. März 2011 (englisch).
  17. Progress by on-site workers. (html) In: world nuclear news. 17. März 2011, abgerufen am 18. März 2011 (englisch).
  18. New power lines being planned for cooling system 15. März 2011 (abgerufen am 15. März 2011; englisch)
  19. Fuel pond work at Fukushima
  20. a b Stabilisation at Fukushima Daiichi
  21. a b NISA-Schadensbericht vom 20. März um 22:30 Ortszeit. 20. März 2011, abgerufen am 20. März 2011 (englisch).
  22. Fukushima nuclear plant shut for good. The Australian, 20. März 2011, abgerufen am 20. März 2011 (englisch).
  23. Fukushima nuclear plant to be decommissioned: Gov't. Kyodo News, 20. März 2011, archiviert vom Original am 21. März 2011; abgerufen am 21. März 2011 (englisch).
  24. Explosion in Fukushima 1 als „Unfall“ eingestuft. NZZ Online, 12. März 2011, abgerufen am 12. März 2011.
  25. French nuclear agency rates Japan accident 5 or 6. In: reuters.com. 14. März 2011, abgerufen am 18. März 2011 (englisch).
  26. ISIS Statement on Events at Fukushima Daiichi Nuclear Site in Japan. 15. März 2011, abgerufen am 15. März 2011 (englisch).
  27. Informationen zur Lage in den japanischen Kernkraftwerken Fukushima, Onagawa und Tokai. Gesellschaft für Reaktorsicherheit, 18. März 2011, abgerufen am 18. März 2011.
  28. The Crippled Japanese Nuclear Reactors New York Times 12. März 2011 (abgerufen am 14. März 2011; englisch)
  29. Was ist eine Kernschmelze? Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit 18. März 2011)
  30. Gibt es nun Kernschmelzen in den Reaktoren 1 bis 3 von Fukushima-1 oder nicht? Die Zeit Online (abgerufen am 14. März 2011)
  31. Inga Maren Tragsdorf: Entwicklung und Untersuchung von Katalysatorelementen für innovative Wasserstoff-Rekombinatoren. In: Forschungszentrum Jülich (Hrsg.): Reihe Energietechnik / Energy Technology. Band / Volume 36, 2004, ISBN 3-89336-384-X, ISSN 1433-5522, S. 1 (PDF, 6MB [abgerufen am 19. März 2011]).
  32. a b c d e f JAIF Reactor Status and Major Events Update 12 - NPPs in Fukushima as of 16:00 March 18. Japan Atomic Industrial Forum, 18. März 2011, abgerufen am 18. März 2011 (englisch).
  33. a b c d e f Sequence of Developments at Nuclear Power Stations Affected by the Earthquake. (pdf) JAIF, 18. März 2011, archiviert vom Original am 20. März 2011; abgerufen am 20. März 2011 (englisch).
  34. Drohende Kernschmelze - Notaktion soll Krisen-AKW retten. spiegel.de, 11. März 2011, abgerufen am 20. März 2011.
  35. The Washington Post, abgerufen 13. März 2011.
  36. Bayerisches Fernsehen: Video der Explosion von Block 1 von Fukushima I
  37. Explosion did not occur at Fukushima reactor: Japan spokesman. 12. März 2011, abgerufen am 12. März 2011 (englisch).
  38. IAEA update on Japan Earthquake. 13. März 2011, abgerufen am 13. März 2011 (englisch).
  39. JAPAN: NHK TV, WORKERS INJURED IN FUKUSHIMA EXPLOSION. agi.it, 12. März 2011, abgerufen am 12. März 2011 (englisch).
  40. 13.24 Uhr: +++ 10.000 Menschen in Minamisanriku vermisst +++. 12. März 2011, abgerufen am 12. März 2011.
  41. NISA Seismic Damage Information (the 29th Release) (As of 06:30 March 18th, 2011). Nuclear and Industrial Safety Agency (NISA), 18. März 2011, abgerufen am 18. März 2011 (englisch).
  42. Spiegel-Live-Ticker. spiegel.de, abgerufen am 12. März 2011.
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Koordinaten: 37° 25′ 17″ N, 141° 1′ 57″ O