Hans Kurig (* 1931 in Köln) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler.
Das Studium der klassischen Philologie absolvierte Kurig in Köln, Marburg und Hamburg. Ehemals war Kurig als Lehrer an der Gelehrtenschule des Johanneums, sowie als Schulleiter des Gymnasiums Bondenwald tätig. Ab 1970 bis zur seiner Pensionierung übte er die Funktion des Oberschulrates an der Gymnasialabteilung der Hamburger Schulbehörde aus. Von 1982 bis 1992 war Kurig Vorsitzender der von Aby Warburg und Gustav Schiefler gegründeten Gesellschaft der Bücherfreunde Hamburg.
Veröffentlichungen
Parmigianino, Tod und Verherrlichung des Daphnis ISBN 3839178134
Eine Bilddeutung. Norderstedt, Books on Demand, 2011. 52 S.
Die Hamburger Kunsthalle besitzt eine Meisterzeichnung des Francesco Mazzola, genannt Parmigianino (1503 – 1540), deren Darstellung, eine Hirtenszene, bisher nicht gedeutet worden ist. Mit Hilfe der Hirtenpoesie der Antike und Renaissance lässt sich das Bild als „Tod und Verherrlichung des Daphnis“, des Erfinders des Hirtenliedes, erklären. Die Bedeutung dieses Themas für Parmigianino wird durch Zeugnisse aus den letzten Lebensjahren des Künstlers verständlich gemacht.
Geschichte der Klassischen Philologie Vorlesungsnachschrift von Robert Münzel / Jacob Bernays. Hrsg. von Hans Kurig ISBN 978-3-487-13697-4
Jacob Bernays (1824 – 1881), Professor und Bibliotheksdirektor in Bonn, hielt regelmäßig Vorlesungen über die Geschichte der klassischen Philologie. Robert Münzel (1859 – 1917), Direktor der Hamburger Stadtbibliothek, hat als Student die Vorlesung vom Wintersemester 1878/79 mitgeschrieben. Sie wird in der Hamburger Staatsbibliothek aufbewahrt und ist nach heutiger Kenntnis die einzige Quelle zu diesem wichtigen Lehrbereich des jüdischen Gelehrten, der zu seinem 100. Todestag mit einem Symposion in Tel Aviv geehrt worden ist.
Jacob Bernays. Auskunft. Zeitschrift für Bibliothek, Archiv und Information in Norddeutschland. 29. 2009. 299 – 312.
Vortrag über Bernays‘ Leben und Werk anlässlich der Präsentation seiner Geschichte der klassischen Philologie in der Staatsbibliothek Hamburg und der Gelehrtenschule des Johanneums.
Homer an der Elbe / Hans Kurig. Ill. Illustrationen von Kurt Schmischke ISBN 3-9808034-4-9
Homers Odyssee erschien in der Übersetzung von Johann Heinrich Voss 1781 in Hamburg. Der anregende Einfluss des literarischen Lebens der Stadt auf den jungen Dichter und die Wirkung seiner Übersetzung auf die Zeitgenossen werden dargestellt.
Johannes Gurlitt – Restitutor Johannei
Symposion. Festschrift zum 475 jährigen Jubiläum des Johanneums. Hamburg 2004. S. 37 – 47.
Johannes Gurlitt (1754 – 1827) leitete die Schule von 1802 bis zu seinem Tode. Seine dem Geist der Aufklärung verpflichteten Grundsätze in Wissenschaft und Bildung sind den Programmschriften zu entnehmen, mit denen er seine Tätigkeit als Direktor des Johanneums und Professor für orientalische Sprachen am Akademischen Gymnasium begleitet hat.
Philipp Melanchthon über sich und Martin Luther. Lutherjahrbuch 67. 2000. S. 51 -60.[1] ISBN 978-3-525-87432-5
Melanchthon äussert sich in einem lateinisch geschriebenen Brief vom April 1548 an den kursächsischen Rat Christoph von Karlowitz zu den Friedensbemühungen des Kurfürsten Moritz zwischen den Konfessionen. Die Bemerkungen, die er bei dieser Gelegenheit über sein Verhältnis zu Luther macht, wirken anstößig, wenn sie, wie üblich, falsch übersetzt werden.
Gedanken zum 29. Psalm
Festschrift der Schulbehörde Hamburg zur Verabschiedung von Erich Müller am 11. Mai 1999. S. 125 – 135.
Die Gottesvorstellungen und Bilder des Psalms werden durch Vergleich mit Mythen erhellt, die aus der kanaanäischen Stadt Ugarit bekannt sind. Prädikationen des dort verehrten Gottes El werden auf Jahwe übertragen.
Aby Warburg und das Johanneum / Gesellschaft der Bücherfreunde zu Hamburg. Hans Kurig ; Uwe Petersen[2]
Vortrag bei der Versammlung der Altphilologen am 17. April 1990 in Hamburg. Gesellschaft der Bücherfreunde. Hamburg 1991. S. 9 – 33. Mit Uwe Petersen, Aby Warburg. Dokumentation einer Ausstellung im Johanneum. S. 35 – 82.Der Vortrag erschien auch in der Zeitschrift Gymnasium 98. 1991. S. 159 – 176.
Warburg verdankt seiner Schule das lebenslange Interesse am Fortwirken der Antike als einer prägenden Kraft Europas. Ihr Einfluss ist ambivalent. Sie wirkt als Pathos und Besinnung, durch Mythos und Logos. Die Erhellung dieser Nachwirkung war für Warburg ein Akt der Aufklärung, die ihn in der Schulzeit geprägt hat. Uwe Petersen erarbeitete mit seinen Schülern eine Dokumentation zu Leben und Werk Aby Warburgs, in der zum Teil unbekannte Zeugnisse über seine Schulzeit, sein späteres Verhältnis zur Schule und die Planung seines Bibliotheksgebäudes vorgelegt werden.
Philologica Hamburgensia II. Altphilologen in Hamburg vom 17. bis 20. Jahrhundert (Broschiert) [3]
Herzberg 1990. 124 S. mit Abb. (bibliothemata 1).
Die klassischen Philologen an der neugegründeten Universität Hamburg in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts behandelt Klaus Alpers. Eva Horvath stellt die Hamburger Philologenschule des 17. Jahrhunderts und Johann Albert Fabricius vor. Hans Kurig handelt über Philologie und Bildung in Hamburg im 19. Jahrhundert.
Professor Ullrich und das Johanneum in Hamburg ISBN 3-9808034-4-9
Ein Beitrag zur Geschichte der Philologie und Bildung. Hamburg, Gesellschaft der Bücherfreunde, 1987. 164 S. auch: Beiträge zur Geschichte Hamburgs. Verein für Hamburgische Geschichte Bd. 33. Hamburg 1987.
Mit Hilfe seiner dem Johanneum hinterlassenen Bibliothek von 7000 Bänden wird Wolfgang Ullrichs (1795 – 1880) Bildungsgang unter dem Einfluss der christlichen Erweckungsbewegung Schleiermachers, des Berliner Neuhumanismus August Boeckhs und der nationalen Erhebung der Burschenschaften verfolgt. In Hamburg, wohin ihn verwandtschaftliche Verbindungen führten, konnten sich die Bewegungen des neuen Jahrhunderts nicht durchsetzen, man blieb hier dem Geist der Aufklärung verbunden. Nach manchen beruflichen Enttäuschungen wurde Ullrich ein begeisternder Lehrer und Vermittler vor allem der griechischen Literatur. Thukydides stand im Mittelpunkt. Seine bekannte Theorie über die Entstehung des Geschichtswerkes lässt sich in ihrer Entwicklung in Ullrichs Handexemplaren übersehen.
Johannes Gurlitt und das Akademische Gymnasium in Hamburg
Zeitschrift des Vereins für Hamb. Geschichte 68. 1982. 23 – 58.
Gurlitt hat sich mit Erfolg für den Fortbestand dieser Einrichtung, an der zwischen Schule und Fakultätsstudien die artes liberales gelehrt wurden, eingesetzt. Seine Vorstellungen und Maßnahmen sind den Lektionskatalogen und Berichten über sein jeweiliges Amtsjahr als Rektor zu entnehmen.
Johannes Gurlitt über Demagogische Umtriebe. Das Johanneum
Mitteilungen des Vereins ehemaliger Schüler. 1982. 1 – 16.
Gurlitts Bericht über sein Amtsjahr als Rektor des Akademischen Gymnasiums vom April 1820 handelt von den Studentischen Unruhen. Der lateinische Bericht wird mit Übersetzung vorgelegt. Er ist den Hamburgensis Gymnasii Acta entnommen, die im Staatsarchiv Hamburg verwahrt werden.
Aby Warburg. Zur Ausstellung seiner Schriften in der Bibliothek des Johanneums in Hamburg. Philobiblon 24. 1980. 2 – 16. Briefe und Separatdrucke seiner Schriften lassen Warburgs Verbindung zu seiner Schule und zur Philologie erkennen.
Die Bibliothek des Johanneums. Festschrift 450 Jahre Gelehrtenschule des Johanneums zu Hamburg. 1979. 94 – 122. Behandelt die Geschichte der Bibliothek und die Herkunft ihrer Bestände.
Johann Heinrich Voss. Das Johanneum. Mitteilungen des Vereins ehemaliger Schüler. 1977. 5 – 14. Zur Ausstellung seiner Schriften zu seinem 150. Todestag.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Lutherjahrbuch 63 (1996) bis Lutherjahrbuch 76 (2009)
- ↑ GYMNASIUM - Zeitschrift für Kultur der Antike und Humanistische Bildung
- ↑ Werke: Biographisch-bibliographischen Kirchenlexikon
Personendaten | |
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NAME | Kurig, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Literaturwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 1931 |
GEBURTSORT | Köln |