Dachstein (Berg)
Der Dachstein ist der Hauptgipfel des Dachsteinmassivs. Er hat die Form eines Doppelgipfels:
- Der Hohe Dachstein ist mit 2995 m ü. A.[1] der höchste Gipfel des Dachsteingebirges und gleichzeitig der höchste Gipfel der österreichischen Bundesländer Oberösterreich und Steiermark.
- Diesem ist nördlich in 400 m Entfernung der Niedere Dachstein mit einer Höhe von 2934 m ü. A. vorgelagert.
Dachstein | ||
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Luftaufnahme des Dachstein aus ca. 3.600 m mit Niederem Dachstein (links) und Gjaidstein (im Hintergrund) | ||
Höhe | 2995 m ü. A. | |
Lage | Oberösterreich / Steiermark, Österreich | |
Gebirge | Dachsteingebirge | |
Koordinaten | 47° 28′ 32″ N, 13° 36′ 23″ O | |
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Gestein | Dachsteinkalk | |
Erstbesteigung | am 18. Juli 1834 durch K. Thurwieser und die Gebrüder Gappmayr | |
Normalweg | von der Dachsteinwartehütte über Ostgrat I (Seilversicherungen) | |
Besonderheiten | Höchster Berg des Dachsteingebirge und von der Steiermark und Niederösterreich |
Durch seine Höhe und Attraktivität ist der Dachstein seit dem 19. Jahrhundert für Bergsteiger zum begehrten Ziel geworden, nachdem man lange den Grimming für den höchsten Berg der Steiermark hielt. Berühmt sind auch die rund 1 km hohen rötlichen Südwände aus Dachsteinkalk.
Lage
Der Dachstein ist ein Berg der Nordalpen und darin nach der Parseierspitze in den Lechtaler Alpen (3036 m ü. A.) der zweithöchste Gipfel. Während der Niedere Dachstein zur Gänze in Oberösterreich liegt, verläuft über den Hohen Dachstein die Grenze von Oberösterreich zur Steiermark. Nordöstlich des Hauptgipfels erstreckt sich der Hallstätter Gletscher, nordwestlich der Gosaugletscher. Rund 6½ km südöstlich liegt der Ort Ramsau, 10 km nordnordöstlich befindet sich Hallstatt.
Geschichte
Die Erstbesteigung des Hohen Dachsteins erfolgte 1834 durch die Gebrüder Gappmayr aus Filzmoos und Pater Karl Thurwieser über den Gosau-Gletscher, nachdem zuvor Erzherzog Karl über den Hallstätter Gletscher gescheitert war. Bereits zwei Jahre später wurde von Gappmayr ein hölzernes Gipfelkreuz errichtet. Die erste Winterbesteigung erfolgte am 14. Jänner 1847 durch Friedrich Simony.
Die erste Kletterroute durch die Südwand des Hohen Dachstein begingen am 22. September 1909 die beiden Ramsauer Brüder Irg (= Georg) und Franz Steiner. Der Weg wurde damals als Himmelsleiter der Steiner-Buam bezeichnet und ist heute noch als Steinerweg eine beliebte Kletterroute.
Die Region Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut ist seit 1997 UNESCO-Weltkulturerbe.
Besteigung
Da der Hauptgipfel des Dachsteins der höchste Gipfel Oberösterreichs und der Steiermark ist, wird dieser von vielen Bergsteigern, im Winter wie im Sommer, besucht. An Tagen mit guten Wetterverhältnissen sind oft über 100 Bergsteiger unterwegs, lange Staus an Schlüsselstellen sind möglich.
Die bekanntesten Aufstiegsrouten sind:
- Schulter-Anstieg (Simonyhütte–Hallstätter Gletscher–Dachsteinwarte–Ostgrat)
- Randkluft-Anstieg (Simonyhütte–Hallstätter Gletscher–Nordostflanke)
- Westgrat (Adamekhütte–Gosaugletscher–Obere Windlucke–Westgrat)
Diese Routen verlangen grundsätzlich alpine Ausrüstung (Gletscherüberquerungen) und Kletterkenntnisse.
Die interessanten Kletterrouten führen vor allem durch die Dachstein-Südwand, eine der klassischen Kletterwände der Alpen. Die bekanntesten davon sind:
- Steinerweg (Hoher Dachstein, klassische Route, V)
- Pichlweg (Hoher Dachstein, klassische Route, IV)
Zum kleinen Gipfel der Dachsteinwarte östlich des Hohen Dachsteins führt der Klettersteig Der Johann, der eine Durchquerung der Dachsteinwarte ermöglicht.
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Dachstein mit Gosausee (von Norden)
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Dachstein mit Gosaugletscher (von Norden, oberösterreichische Seite)
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Alpenglühen am Dachstein (von Westen, salzburgische Seite)
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Dachsteinsüdwände (von Süden, steirisch-ennstaler Seite)
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Map of region around
Einzelnachweise
- ↑ Die Höhenangaben schwanken. Aktuelle amtliche Messung ist 2995,01 m (KT-Stein, Begehung 1991, Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen BEV). In: Karl Wirobal: Wie hoch ist der Dachstein? In: ÖAV-Sektion Hallstatt (Hrsg.): ALPIN/Dokumentation. o.D., Unterschiedliche Höhenangaben, S. 1 (pdf, hallstatt.ooe.gv.at [abgerufen am 20. November 2009]).