Wilhelm Hartnack (* 31. Januar 1893 in Elberfeld[1]; † 28. April[2] oder 29. Juli[3] 1963 in Laasphe) war ein deutscher Geologe und Hochschullehrer.
Hartnack wirkte im Zeitraum 1921–1925 als Assistent am Geographischen Institut der Universität Greifswald und wurde zum Dr. phil. promoviert. Nachdem er seit 1927 an derselben Universität als Privatdozent tätig gewesen war, erhielt er dort im März 1934 eine Anstellung als nichtbeamteter außerordentlicher Professor.[4] Als Adresse gab er 1935 die Martin-Luther-Str. 8, Greifswald, an.[5] 1939 wurde er beamteter außerplanmäßiger Professor für Geographie an der Universität Greifswald.[6] 1953 gab er als seine Adresse an: Laasphe/Westfalen, Schloss Wittgenstein.[7]
Als Geologe befasste sich Hartnack besonders intensiv mit den Boden- und Küstenverhältnissen in Pommern. Er verfasste Monographien über die Wanderdünen Pommerns und veröffentlichte zahlreiche Aufsätze in wissenschaftlichen Fachzeitschriften. Er war Herausgeber des Jahrbuchs der Pommerschen Geographischen Gessellschaft. Nach seiner Emeritierung nahm Hartnack sich in den 1950er Jahren des Archivs des Stifts Keppel an; er ordnete das vorhandene Schriftgut systematisch in 280 Fächer.[8] In der Folgezeit beschäftigte er sich mit historischen und landeskundlichen Themen des Wittgensteiner Landes. Im Zeitaum 1956–1962 war er Schriftleiter der Vereinszeitschrift Wittgenstein – Beiblätter des Wittgensteiner Heimatvereins.[9]
Werke (Auswahl)
- Wanderdünen Pommerns – Ihre Form und Entstehung. Greifswald 1925 (112 Seiten).
- Beiträge zu einer Entwicklungsgeschichte der Kartogaphie Pommerns unter besonderer Berücksichtigung unveröffentlichter handschriftlicher Karten. Greifswald 1926.
- Die Küste Hinterpommerns. 1924 (201 Seiten).
- Die Küste Hinterpommerns unter besonderer Berücksichtigung der Morphologie. (2. Beiheft zum 43./44. Jahrbuch der Geographischen Gesellschaft Greifswald). Greifswald 1926 (324 Seiten plus 83 Abbildungen im Anhang).
- 45 Jahre Geographische Gesellschaft Greifswald. Sonderdruck aus Nr. 55 der Greifswalder Zeitung vom 6. März 1927. Verlag Julius Abel, Greifswald 1927.
- Physiographische Skizzen von Waldeck. 1928 (35 Seiten).
- Madeira – Landeskunde einer Insel. 1930 (198 Seiten).
- Oberflächengestaltung der ostpommerschen Grenzmark. In: Nordosten I – Landschaften des deutschen Nordostens. (Nik. Creutzburg, Hrsg.), 1931, S. 99–127. Mit Karte des submarinen Reliefs vor der ostpommerschen Küste.
- Zur Entstehung und Entwicklung der Wanderdünen an der deutschen Ostseeküste – Eine vergleichende Wanderdünenstudie. Leipzig 1931 (43 Seiten).
- Pommerns Küsten- und Grenzlandlage als geographische Bedingungen. In: Pommern – das Grenzland am Meer. 1931.
- (zusammen mit G. Braun) Die Preußische Provinz Pommern bei der Neueinteilung Deutschlands. 1932 (36 Seiten).
- Morhpogenese des nordostrheinischen Schiefergebirges (Sauerland, Siegerland, Waldeck, Westerwald) – Ein Beitrag zur Morphologie deutscher Mittelgebirge. Greifswald/Bamberg 1932 (56 Seiten).
- Pommern – Grundlagen einer Landeskunde. Schriftenreihe Der Göttinger Arbeitskreis. Heft 31, Februar 1953, Holzner-Verlag, Kitzingen/Main (28 Seiten).
- Der Wittgensteiner Wald und seine Nutzung im Wechsel der Zeiten. 1954 (29 Seiten).
- Wirtschaftsstruktur und Raumbeziehungen Wittgensteins. In: Westfälische Forschungen – Mitteilungen des Provinzialinstituts für westfälischen Landes- und Volkskunde. 7. Band (1953–1954), Verlag Aschendorff/Böhlau Verlag, 1954.
- Die Entstehung Berleburgs – historisch-kritische Bemerkungen. 1958 (22 Seiten).
- Die Laaspher Hof-Apotheke. In: Wittgensteiner Heimatverein. Heft 4, 1960.
- (als Herausgeber) Das Wittgensteiner Landrecht nach dem Original-Codex von 1579. Laasphe 1960 (147 Seiten).
- (zusammen mit Heinz Flender): Stift Keppel im Siegerlande 1239–1951. Band 1, Selbstverlag, 1963 (431 Seiten); (zusammen mit Juliane Freiin von Bredow) Stift Keppel im Siegerlande 1239 bis 1971. Band 2: Geschichte der Schule und des Internats. 1871–1971. Stiftsfond, Stift Keppel 1971.
- (als Herausgeber, unter Mitarbeit von Eberhard Bauer und Werner Wied) Die Berleburger Chroniken des Georg Cornelius, Antonius Crawelius und Johann Daniel Scheffer (1488–1799, ergänzt durch eine Jahreschronik von 1822). Alalbert Carl, Laasphe 1964 (323 Seiten)
Literatur
- Hermann A. L. Degener (Hrsg.): Wer ist's? – Unsere Zeitgenossen. 10. Ausgabe, 1935.
- Werner Wied: [Nachruf auf] Prof. Dr. Wilhelm Hartnack. [mit einem Verzeichnis seiner Arbeiten zur Landeskunde Wittgensteins]. In: Wittgenstein – Beiblätter des Wittgensteiner Heimatvereins. Wittgenstein 1963.
Einzelnachweise
- ↑ Theodor Hurtig, Eginhard Wegner: Aus der Geschichte des Geographischen Instituts. In: Festschrift zur 500-Jahrfeier der Universität Greifswald. Band 2. Greifswald 1956, S. 514.
- ↑ Naturwissenschaftliche Rundschau. Band 17, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 1964.
- ↑ Landesbibliographie MV nach anderer Quelle.
- ↑ Geographische Zeitschift. Band 40 (1934).
- ↑ Hermann A. L. Degener (Hrsg.): Wer ist's? – Unsere Zeitgenossen. 10. Ausgabe, 1935.
- ↑ Kürschners deutscher Gelehrten-Kalender. Band 16, Teil 1, de Guyter, 1954.
- ↑ Wilhelm Hartnack: Pommern – Grundlagen einer Landeskunde. Schriftenreihe Der Göttinger Arbeitskreis. Heft 31, Februar 1953, Holzner-Verlag, Kitzingen/Main, S. 28.
- ↑ Alexander Völkel: Herrscher kamen und gingen – das Archiv zog mit. Hilchenbach, 15. Januar 2010 (online)
- ↑ Wittgensteiner Heimatverein e.V.
Weblinks
Literatur über Wilhelm Hartnack in der Landesbibliographie MV
Personendaten | |
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NAME | Hartnack, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Geologe und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 31. Januar 1893 |
GEBURTSORT | Elberfeld |
STERBEDATUM | 28. April 1963 oder 29. Juli 1963 |
STERBEORT | Laasphe |