Kronprinz (Schiff, 1914)

Schiff der Kaiserlichen Marine
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Die SMS Kronprinz Wilhelm in Scapa Flow, 1919
Baudaten
Schiffstyp Großlinienschiff
Schiffsklasse König-Klasse
Baubezeichnung: Ersatz Brandenburg
Bauwerft: Germaniawerft in Kiel
Bau-Nr.: 182
Kiellegung: 1912
Stapellauf: 21. Februar 1914
Fertigstellung: 1914
Baukosten: 45 Mio. Mark
Verbleib: Am 21. Juni 1919 in Scapa Flow selbst versenkt.
Schiffsmaße
Wasserverdrängung: Konstruktion: 25.796 t
Maximal: 28.600 t
Länge der Wasserlinie:
Länge über alles:
LKWL = 174,7 m
Lü.a. = 175,4 m
Breite: 29,5 m
Tiefgang: 9–9,19 m
Seitenhöhe: vorn: 14,4 m
achtern: 12,18 m
Technische Daten
Kesselanlage: 3 ölgefeuerte Kessel
12 kohlegefeuerte Kessel
Maschinenanlage: 3 Satz direktwirkende
Parsons-Dampfturbinen
Anzahl der Propeller: 3 dreiflügelig 3,8 m
Wellenumdrehungen: 256 U/min
Antriebsleistung: Konstruktionsleistung: 31.000 PSw
Probefahrt: 46.200 PSw
Geschwindigkeit: 21 kn
Fahrbereich: 8000 sm bei 12 kn
4000 sm bei 18 kn
Treibstoffvorrat: 3000 t Kohle und 600 t Heizöl
Besatzung: 41 Offiziere und 1095 Mann
Panzerung
Gürtelpanzer:
unterer Gang
vorn: 120 mm
Mitte: 350 mm
achtern: 180 mm
Gürtelpanzer:
oberer Gang
vorn: 120 mm
Mitte: 180 mm
achtern: 130 mm
Deck: horizontal: 60 mm
Böschungen: 100 mm
Türme: Front/Seiten: 300 mm
Decken: 110 mm
Leitstand vorn: horizontal: 150 mm
vertikal: 300 mm
Leitstand achtern: horizontal: 50 mm
vertikal: 200 mm
Kasematten: 170 mm
Schilde: 80 mm
Bewaffnung
Seezielgeschütze: 10 × 30,5-cm-L/50
900 Schuss, 162 hm
14 × 15-cm-L/45
2240 Schuss, 135 hm
6 × 8,8-cm-L/45
Flak: 4 × 8,8-cm-L/45
2500 Schuss
Torpedorohre 50 cm: 4 Seiten, 1 Bug
alle unter Wasser

SMS Kronprinz, am 15. Juni 1918 umbenannt in SMS Kronprinz Wilhelm, war ein Großlinienschiff der Kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg und das vierte und letzte Schiff der König-Klasse. Die Umbenennung erfolgte anlässlich des 30-jährigen Thronjubiläums Kaiser Wilhelms II. am 15. Juni 1918, nachdem der Hilfskreuzer SMS Kronprinz Wilhelm im April 1917 von den USA beschlagnahmt worden war.

Bau und Technik

Das Schiff lief am 21. Februar 1914 auf der Germaniawerft in Kiel vom Stapel. Es verdrängte 25.800 Tonnen und besaß eine Hauptbewaffnung von zehn 30,5-cm-Geschützen in fünf Doppeltürmen.

Einsätze

Es diente im III. Geschwader der Hochseeflotte und nahm an verschiedenen Kampfhandlungen teil, so an der Skagerrakschlacht am 31. Mai/1. Juni 1916, wo es an vierter Stelle der Schlachtlinie fuhr und als einziges Schiff seiner Klasse nicht beschädigt wurde, sowie den Kämpfen im Oktober 1917 um die baltischen Inseln, wo es im Verein mit seinem Schwesterschiff König am 17. Oktober während der Schlacht im Moon-Sund den russischen Panzerkreuzer Bajan beschoss.

In der Skagerrakschlacht war der später als Kommandant des Hilfskreuzers SMS Seeadler so bekannt gewordene Felix Graf von Luckner Turmkommandant des achtersten 30,5-cm-Zwillings-Geschützturmes „E“.

Untergang

Nach dem Kriegsende wurde die Kronprinz Wilhelm mit dem Rest der Hochseeflotte in Scapa Flow interniert und dort am 21. Juni 1919 von der eigenen Besatzung versenkt. Das Schiff kenterte und liegt seitdem in etwa 35 Metern Tiefe. Eine Hebung, wie sie bei den meisten der anderen Schiffen erfolgte, gelang bei der Kronprinz Wilhelm nicht. Lediglich einige Teile wurden vom Schiff abgesprengt und geborgen. Das Wrack ist ein beliebtes Ziel für Sporttaucher. Das Heckwappen des Schiffes ist im Internationalen Maritimen Museum Hamburg ausgestellt.

Kommandanten

November 1914 bis August 1915 Kapitän zur See Gottfried Freiherr von Dalwigk zu Lichtenfels
August 1915 bis November 1916 Kapitän zur See Constanz Feldt
November 1916 bis August 1918 Kapitän zur See Bernhard Rösing
August bis Dezember 1918 Kapitän zur See Otto Seidensticker
Dezember 1918 bis Juni 1919 Kapitänleutnant Hans Becker

Literatur

  • Breyer, Siegfried: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 - 1970. J.F. Lehmanns Verlagsgesellschaft mbH, München 1970. ISBN 3-88199-474-2
  • Gröner, Erich/Dieter Jung/Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945. Band 1. München 1982. ISBN 3-7637-4800-8
  • Hildebrand, Hans/Albert Röhr/Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe. Biographien - ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 5. Mundus Verlag, Ratingen o.J.

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