Waldheide
Die Waldheide ist eine ca. 50 Hektar große Lichtung im Heilbronner Stadtwald, ca. 3 Kilometer östlich des Stadtzentrums an der Stadtgrenze zu Weinsberg und Untergruppenbach. Die Fläche wurde ab dem 19. Jahrhundert als Exerzierplatz und später als Truppenübungsplatz verwendet.
Der NATO-Doppelbeschluss führt ab 1983 zur Stationierung von 40 Pershing II-Atomraketen auf der Heilbronner Waldheide (US-Code: Camp Redleg). Nachdem die Raketen 1990 abgezogen wurden, ziehen die US-Streitkräfte erst 1992 aus Heilbronn ab, und die Stadt übernimmt 300 Hektar vormals militärisch genutzte Flächen, neben der Waldheide auch das Gelände mehrerer Kasernen.
Raktetenunfall am 11. Januar 1985
Am 11. Januar 1985 kommt es um 13:57 Uhr bei Montagearbeiten an der 1. Treibstufe einer Pershing-II-Rakete zu einer Explosion, womit die Heilbronner Waldheide überregionale Bekanntheit erlangt und weiter in das Zentrum der Beachtung der bundesdeutschen Friedensbewegung rückt.
Das Unglück forderte drei Tote sowie 16 Verletzte. Bei den Opfern handelte es sich um Soldaten der 84th Field Artillery. Glücklicherweise fing die daneben stehende 2. Stufe kein Feuer. Nach Angaben der US-Armee war die Rakete nicht mit einem Atomsprengkopf bestückt.
In der Folge wird Heilbronn Ziel von vielen Friedensmärschen, und der Gemeinderat spricht sich am 21. April 1985 einstimmig für die "unverzügliche Beseitigung des Raketenstandortes Heilbronn" aus.