Toilettenpapier

Tissue-Papier zur Reinigung der Ausscheidungsorgane
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Das Toilettenpapier (auch Klopapier) ist ein Papier, das meist in Rollen an den Toiletten angebracht wird, damit man sich den Anus nach dem Stuhlgang oder die Vulva bzw. den Penis nach dem Harnlassen säubern kann.

Formen

Datei:Klopapier.png
Toilettenpapier

Neben einfachem Toilettenpapier unterscheidet man unter anderem 2-lagiges, 3-lagiges, 4-lagiges und mittlerweile auch 5-lagiges Papier. Mit Texten bedrucktes Toilettenpapier findet eher als Scherzartikel Verwendung, außerdem gibt es zahlreiche bedruckte Toilettenpapiere, die ebenfalls als Scherzartikel gelten können und zur Verunglimpfung oder Beleidigung bestimter Personen dienen sollen. Daneben gibt es feuchtes Papier sowie Papier mit Parfümierung. Hautärzte raten von parfümierten Papieren ab, da sie Allergien verursachen können. Weiterhin sind in den letzten Jahren antibakterielle Toilettenpapiere aufgekommen, die mit keimtötenden Substanzen beschichtet ist. Auch von der Benutzung dieser Papiere ist abzuraten, zum einen genügt unbehandeltes Papier bei richtiger Anwendung für die Körperhygiene. Zum anderen können bei der Abwasserklärung Probleme auftreten, da viele Kläranlagen mit Abwasser zersetzenden Bakterien arbeiten, die durch antiseptische Substanzen abgetötet werden (nebenbei wird die Belastung des Wasser durch Chemikalien erhöht).

 
Toilettenpapierhalter

Beim Kauf von Toilettenpapier ist beim Preisvergleich zu beachten, dass sich auf einer Rolle Toilettenpapier meist umso weniger Blätter Papier befinden, je mehr Lagen das Papier hat. In der Regel haben 2- und 3-lagige Toilettenpapiere 250 Blatt auf der Rolle und 4-lagiges Papier 150 Blatt. Einige Marken sind nur scheinbar günstig, da die Rolle entweder nur 200 Blatt anstatt 250 Blatt aufweist, oder sich weniger Rollen im Paket befinden. Inzwischen kann man aber sein Toilettenpapier auch abonnieren, so dass der Transport von unhandlichen Paketen oder auch nur die Scham, das Toilettenpapier öffentlich mit sich herumzutragen ein Ende hat.

Toilettenpapier ist so beschaffen, daß es in der Kanalisation leicht zerfällt. Zeitungspapier, das in vielen Ländern anstelle eines speziellen Papiers benutzt wird, zerfällt schlechter, daher wird es oft nach der Benutzung in extra bereitgestellten Behältern gesammelt, damit die Abwasserleitungen nicht verstopfen. Gleiches gilt aber auch für das eigentliche Toilettenpapier in Gegenden mit wenig leistungsfähiger Kanalisation.

Durch die Verwendung eines Bidets oder eines Washlets muss Toilettenpapier nur noch zur Trocknung eingesetzt werden. Wenn das Bidet einen Trockner enthält ist es sogar überflüssig.

Ein Umweltproblem ist Toilettenpapier dagegen in der freien Natur, speziell in der Nähe von Wanderwegen. Das Papier trocknet an der freien Luft sehr schnell aus und kann dann an geschützten Stellen über Jahre hinweg überdauern. Besonders auffällig ist das Phänomen im Hochgebirge, wo die Verrottung unterstützende Mikroorganismen fehlen. Anstelle von Toilettenpapier sollte man im Freien deshalb lieber Laub verwenden.

Geschichte

Die Griechen benutzten Steine und Tonscherben, die Römer banden einen Schwamm an einen Stock und tränkten diesen in einem Eimer mit Salzwasser.

Im 6. Jahrhundert reinigte man sich in wohlhabenderen Kreisen in China bereits mit Papier. Aus dieser Zeit wird über erste Umweltprobleme durch Toilettenpapier berichtet. Allein für den kaiserlichen Hofstaat wurden damals 760.000 Blatt jährlich in Handarbeit hergestellt.

Die Germanen bevorzugten Stroh und Laub. Im Mittelalter wurde unter anderem Moos benutzt, die Reichen gönnten sich eingeweichte Lappen und Schafswolle. Toilettenpapier wurde zuerst im 14. Jahrhundert in China produziert. Das erste Papier, das in einer Fabrik speziell als Toilettenpapier hergestellt wurde, wurde von Joseph Gayetty 1857 in den USA produziert und bestand aus einzelnen Blättern in einer Schachtel und war mit Aloe-Extrakten getränkt.

Im Orient benutzte man Wasser, orientalische Nomadenvölker benutzen heute noch Sand zur Afterreinigung. Da hierbei die linke Hand verwendet wird, gilt diese als unrein. Bei südamerikanischen Kulturen wurde auch die eingeweichte, papierartige Aussenhülle von Maiskolben verwendet.

Das perforierte Toilettenpapier auf Rollen, wie wir es heute kennen, stammt aus dem späten 19. Jahrhundert. 1880 entstand die British Perforated Paper Company. 1890 stellte die Scott Paper Company Toliettenpapier auf Rollen her.

In Deutschland gründete Hans Klenk 1928 in Ludwigsburg die erste Toilettenpapierfabrik. Der Markenname Hakle ergibt sich aus den Initialen seines Namens (Hans Klenk). Damals bestand eine Rolle aus 1.000 Blatt rauen Krepppapiers. 1958 verbreitete sich - aus Amerika kommend - das weichere Tissue-Papier.

In Japan kam es 1973 während der Ölkrise zu der sog. "Toilettenpapier-Panik". Das Gerücht einer zu erwartenden Verknappung von Toilettenpapier aufgrund einer Beschränkung der Ölimporte führte zu Hamsterkäufen Damit kam es zu einer Verknappung, die wiederum die Gerüchte zu bestätigen schienen. Einen ähnliche Fall gab es damals auch auf Hawaii. Bis in die 1980er Jahre zerschnitt man auch Zeitungen in kleine Blätter, lochte einen solchen Stapel an einer Ecke und hängte ihn mit einem Bindfaden an einem Nagel auf.

Werbebotschaften

  • 1960er Jahre - Hakle: Verlangen Sie eine Rolle Hakle, dann brauchen Sie nicht Toilettenpapier zu sagen.
  • 1994 - Hakle: Machen Sie Ihren Po zur Kusszone.
  • 2004 - Toilettenpapier-Abo: Wir bringen regelmäßig Ihre Monatsration Papier frachtfrei ins Büro.

Quellen

  • Shōwashi zenkiroku. Chronicle 1926 – 1989. Mainichi Shinbunsha, Tokyo 1989, S. 937 zur „Toilettenpapier-Panik“

Webseiten

Siehe auch