Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt (alternativ Fluch der Karibik 3) ist ein US-amerikanischer Piratenfilm von Regisseur Gore Verbinski aus dem Jahr 2007, der sowohl in den deutschen als auch in den US-amerikanischen Kinos am 24. Mai 2007 anlief. Der Film ist die Fortsetzung von Fluch der Karibik aus dem Jahr 2003 und Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 aus dem Jahr 2006. Er ist eine Co-Produktion von Walt Disney Pictures und Jerry Bruckheimer Films im Verleih der Buena Vista International.
Film | |
Titel | Fluch der Karibik – Am Ende der Welt |
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Originaltitel | Pirates of the Caribbean: At World’s End |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2007 |
Länge | 162 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Gore Verbinski |
Drehbuch | Ted Elliott, Terry Rossio |
Produktion | Jerry Bruckheimer |
Musik | Hans Zimmer |
Kamera | Dariusz Wolski |
Schnitt | Stephen E. Rivkin Craig Wood |
Besetzung | |
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Die Filmreihe basiert auf einer Themenfahrt, die im Disneyland Resort am 18. März 1968 eröffnet wurde. Pirates of the Caribbean gilt als eine der beliebtesten und bekanntesten Disney-Attraktionen.[1][2]
Handlung
Will Turner, Elizabeth Swann und Hector Barbossa wollen den Piraten Captain Jack Sparrow befreien, der im vorigen Film von einem Riesenkraken in die Unterwelt gezogen worden war. Um ihn zu finden, benötigen sie spezielles Kartenmaterial, das sie ins Reich der Toten führen soll. Sie erhoffen sich, dieses in Singapur von dem Piraten Sao Feng zu erhalten, ferner erbitten sie von ihm ein Schiff sowie eine Crew, um die Reise antreten zu können. Sao Feng jedoch gibt sich zunächst stur. Will, der insgeheim das Ziel verfolgt, seinen Vater mit Hilfe der Black Pearl zu befreien, gelingt es jedoch, die benötigten Dinge auszuhandeln.
Mit Hilfe der Karte finden sie Jack in der Unterwelt wieder und entfliehen mit ihm zurück in die Welt der Lebenden. Kurz darauf tauchen jedoch Sao Feng sowie Lord Cutler Beckett, der Anführer der East India Trading Company, auf. Will, Sao Feng und Beckett wollen jeweils den Besitz der Black Pearl erlangen, was jedoch keinem von ihnen gelingt. Jack und die Crew der Black Pearl können ebenso wie Sao Feng fliehen. Dieser nimmt allerdings Elizabeth mit, in der er die in Menschengestalt gebundene Nymphe Kalypso vermutet. Sie segeln jeweils in Richtung der Schiffbruchinsel, wo ein Treffen verschiedener Piratenoberhäupter, der Piratenfürsten, stattfinden soll.
In der Nacht wird Sao Feng allerdings bei einem Angriff der Flying Dutchman, Davy Jones' Schiff, getötet. Vor seinem Tode ernennt er Elizabeth zum Kapitän und seiner Nachfolgerin als Piratenfürst. Kurz darauf wird die Crew auf der Flying Dutchman festgesetzt, wo Elizabeth auf James Norrington trifft, den sie aus vergangenen Tagen kennt. Norrington befreit Elizabeth und ihre Crew und verhilft ihr zur Flucht auf das im Schlepptau befindliche Schiff. Dabei wird er von Stiefelriemen-Bill, Wills Vater, getötet, dessen Persönlichkeit allmählich schwindet.
Auf der Black Pearl erfahren unterdessen Jack und Barbossa von Tia Dalma, dass es eigentlich die Aufgabe von Davy Jones und der Flying Dutchman ist, die Seelen derer, die auf See sterben, ins Jenseits überzusetzen. Da Davy Jones diese Aufgabe jedoch vernachlässigt, werden er und seine Crew bestraft, indem sie die Gestalt von Meerestieren mit menschlichen Eigenschaften annehmen und ihre Erinnerungen verlieren. Kurz darauf wird Tia Dalma als Kalypso enttarnt.
Auf der Schiffbruchinsel versammeln sich die Piratenfürsten, die aus aller Welt kommen und zu denen Barbossa, Jack Sparrow und nun auch Elizabeth Swann gehören. Es wird diskutiert, ob die Göttin Kalypso aus ihrem menschlichen Körper befreit werden soll, um den Piraten gegen Davy Jones und Lord Beckett zu helfen. Sparrow bezweifelt, dass die Göttin gut auf die Piratenfürsten zu sprechen sein würde, da es dieser Rat war, der die Göttin in einen menschlichen Körper verbannte, um die Meere für sich zu haben und nicht mehr unter der Aufsicht Kalypsos stehen zu müssen. Nach einigen Diskussionen entscheidet Elizabeth, die mit Jacks Hilfe zur Königin der Piraten gewählt wurde, dass die Piraten gegen Jones und Beckett in den Krieg ziehen.
Die Company hat inzwischen mit Will Turners bzw. mit Jacks indirekter Hilfe die Schiffbruchinsel gefunden und rückt mit einer großen Flotte unter der Führung von Lord Becketts Flaggschiff Endeavour an. Bevor es zum Kampf kommt, treffen sich Beckett, Will und Davy Jones mit Jack, Elizabeth und Barbossa auf einer Sandbank, um zu verhandeln. Jack Sparrow wird gegen Will Turner ausgetauscht, nachdem Beckett offenbart hat, dass Jack eigentlich dafür verantwortlich ist, dass die East India Trading Company die Schiffbruchinsel entdecken konnte. Barbossa nimmt Jack aber noch seine 8-Reales-Münze ab, die für die Befreiung Kalypsos erforderlich ist.
Barbossa befreit an Bord der Black Pearl Kalypso aus der Gestalt der Tia Dalma mit einem magischen Ritual, wofür von jedem Piratenfürsten ein bestimmter Gegenstand benötigt wird. Noch bevor sie sich verwandeln kann, verrät Will Turner ihr allerdings noch, dass Davy Jones es war, der ihre Gefangenschaft erst möglich gemacht hat. Da Kalypso und Davy Jones einander liebten, wird ihr der Verrat klar, und vor Wut erzeugt sie einen riesigen Strudel, in dem sich schließlich die Besatzungen der Flying Dutchman und der Black Pearl einen Kampf liefern.
Im Laufe der Schlacht erbeutet Jack die Truhe mit dem Herz von Davy Jones sowie deren Schlüssel. Will und Elizabeth werden während der Schlacht von Kapitän Barbossa getraut. Schließlich versetzt Davy Jones mit einem Schwert Will Turner einen Stoß in die Brust. Um Will noch zu retten, führt Jack mit dessen Hand den Stich in Davy Jones' Herz aus. Dadurch wird Davy Jones getötet und Will zum neuen Kapitän der Flying Dutchman. Nachdem der tote Davy Jones über Bord gestürzt ist, verschwindet der Strudel. Da die Flying Dutchman nun einen neuen Kapitän hat, erhält die Mannschaft ihr menschliches Aussehen zurück.
Unterdessen nimmt die Endeavour Fahrt auf, um die Black Pearl anzugreifen. Die Endeavour wird allerdings von der Black Pearl sowie der wieder an die Oberfläche zurückgekehrten Flying Dutchman versenkt, wobei Beckett ums Leben kommt. Daraufhin tritt die Flotte der East India Trading Company den Rückzug an.
Will bietet seinem Vater die Freiheit an, dieser entscheidet sich jedoch, weiter an Bord der Flying Dutchman bei seinem Sohn zu bleiben. Will darf nun als Kapitän der Flying Dutchman nur noch alle zehn Jahre einen Tag an Land verbringen. Diesen verbringt er zusammen mit Elizabeth. Bevor er aufbricht, gibt er Elizabeth sein Herz.
Barbossa und die Crew der Black Pearl segeln ohne Jack von einem Hafen fort. Barbossa will mit einer Karte den legendären Jungbrunnen finden. Diese Karte allerdings hat Jack entwendet, der sich nun seinerseits auf die Suche nach dem Jungbrunnen macht.
Nach dem Abspann wird folgende Szene gezeigt: Zehn Jahre später stehen Elizabeth und ihr Sohn an einer Klippe und warten auf Will, der sich mit der Flying Dutchman der Küste nähert.
Hintergrund
- Teil 2 und 3 der Saga wurden mit einem Budget von ca. 220 Millionen US-Dollar seit März 2005 zusammen gedreht, um Kosten zu sparen. Die Dreharbeiten von Teil 3 wurden aufgrund des Filmstarts des zweiten Teils für einige Zeit unterbrochen und erst im August 2006 fortgesetzt. Drehorte waren die Bahamas, Dominica, Los Angeles, Santa Clarita und die Walt Disney Studios, Burbank in Kalifornien.
- Weil einige Szenen für Teil 3 neu gedreht werden mussten, gehen Experten davon aus, dass das Budget von Teil 3 bis zu 350 Millionen US-Dollar beträgt.
- Laut Produzent Jerry Bruckheimer sorgte das eigenwillige Wetter auf den Bahamas für viele technische Probleme und zog so eine starke Verlängerung der Dreharbeiten nach sich.
- Der dritte Teil der Saga erschien in Deutschland erstmals nicht mit dem bisherigen Serientitel „Fluch der Karibik“, sondern wurde stattdessen unter dem englischen Titel „Pirates of the Caribbean“ veröffentlicht.
- Die visuellen Effekte werden unter anderem von Industrial Light & Magic (ILM) realisiert. Unter anderem wurde ein riesiger Strudel mit Hilfe von Computertechnik generiert.
- The-Rolling-Stones-Gitarrist Keith Richards spielt Captain Teague, der Hüter des Kodex und Jack Sparrows Vater ist. Dies ist eine Hommage an Johnny Depps Aussage nach dem ersten Teil, dass er seine Interpretation der Rolle des Jack Sparrow unter anderem an Richards orientiert hätte.
- Teil 3 hatte trotz des großen finanziellen Erfolges mit zum Teil starken Kritiken aufgrund der Handlung zu kämpfen.
- In der Fernsehserie Die Simpsons gibt es in der 417. Folge namens Rinderwahn eine Szene, in der Bart mit einem Mähdrescher über diverse Dinge fährt, welche dann statt der Heuballen wieder aus dem Gerät fallen: Nach z. B. einer Wäscheleine sind dies gefaltene Hemden und nach einem Misthaufen erscheinen in Nahaufnahme zwei DVDs zu "Pirates of the Carribbean 3[3][4]
Rezeption
Auszeichnungen
Bei den Teen Choice Awards wurde Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt am 26. August 2007 als „Bester Film – Action-Abenteuer“ ausgezeichnet. Johnny Depp gewann den Preis zudem in der Kategorie „Bester Schauspieler – Action-Abenteuer“, ebenso Keira Knightley als „Beste Schauspielerin – Action-Abenteuer“. Der Preis für den „Besten Bösewicht“ ging an Bill Nighy.[5] Bei den Satellite Awards 2007 wurden die Tonmeister des Films für einen Preis nominiert.
Außerdem wurde der Film in den Kategorien Beste visuelle Effekte und Bestes Make-up für die Oscarverleihung 2008 nominiert.
Finanzieller Erfolg
Der Film spielte an seinem Starttag, dem 24. Mai 2007, weltweit 58 Mio. US-Dollar ein. Am ersten Wochenende (26.–27. Mai 2007) wurden innerhalb der Vereinigten Staaten Einnahmen in Höhe von 115 Mio. Euro verbucht. [6] Weltweit spielte der Film 332 Mio. US-Dollar am Startwochenende ein. Diese Bilanz macht Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt zum zweiterfolgreichsten Film am Starttag sowie Startwochenende, allein Spider-Man 3 erreichte wenige Wochen vorher mit 59 bzw. 382 Mio. US-Dollar in beiden Kategorien ein höheres Ergebnis. [7] Bis zum 14. August 2007 spielte der Film insgesamt 954 Mio. US-Dollar ein und zum 29. September 2007 sind bereits $ 960,616,964 in die Kassen gespült worden. Ein weiterer Rekord wurde aufgestellt, als 20 Tage nach Kinostart außerhalb der Vereinigten Staaten 500 Millionen US-Dollar eingespielt worden waren, was bisher noch keinem Film vorher gelungen war.[8]
Der Film ist mit 961 Mio. $ der neunterfolgreichste Film aller Zeiten.
Kritiken
„Das große Finale von Disneys Piraten-Saga „Fluch der Karibik“ hält seine Fans ein ums andere Mal viel zu lange hin und hinterlässt am Ende nur noch einen bitteren Nachgeschmack.“
„Der dritte Teil läuft ziemlich aus dem Ruder, spinnt noch mehr Seemannsgarn und verheddert sich darin, statt es aufzuspulen.“
„Überlang, unnötig verästelt, beinahe selbst schon untot: Was 2003 mit einer witzigen Piratenkomödie begann, ist in doppelter Verlängerung zu einer sterilen Eigenkopie geworden. Schade um den guten Jack Sparrow.“
„Mitunter allzu wortreich, unterhält das Piraten-Spektakel mit opulenten und tricktechnisch originellen Schauwerten. Dabei rundet sich die Vielzahl an Figuren und reizvollen Handlungssträngen aber nicht zu einer dramaturgischen Einheit.“
TV-Ausstrahlung
Am 14. März 2010 wurde der Film erstmals im deutschen Free-TV gezeigt. Die Ausstrahlung erfolgte auf ProSieben und erreichte eine Einschaltquote von 40 % in der werberelevanten Zielgruppe.[13] Dabei wurde die nach dem Abspann laufende Szene aus Versehen nicht gesendet.[14]
Fortsetzung
Zwar war dieser Film als letzter Teil der Serie angekündigt, jedoch deuteten bereits sowohl die letzte Filmszene, als auch die Epilogszene eine Fortsetzung an. Im Jahr 2008 wurde dann auch ein vierter Teil angekündigt. Am 11. September 2009 wurde der Titel dieses vierten Films mit Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides bekanntgegeben.[15] Der Titel in Verbindung mit der Schlussszene des dritten Teils legen den Schluss nahe, dass die Handlung des Films auf Tim Powers' Roman In fremderen Gezeiten (Originaltitel: On Stranger Tides) basieren wird, in dem Piraten um die Entdeckung des Jungbrunnens wetteifern.[16]
Gore Verbinski möchte im vierten Teil jedoch nicht die Regie übernehmen.[17] Auch Orlando Bloom und Keira Knightley werden nicht wieder mitwirken. Wiederkehren werden in dem neuen Film jedoch Geoffrey Rush als Captain Hektor Barbossa sowie Kevin R. McNally als Jacks erster Maat Joshamee Gibbs. Ian McShane als Pirat Blackbeard und Penélope Cruz als dessen Tochter kommen neu zum Cast hinzu. Die Rolle des Jack Sparrow wird wieder Johnny Depp verkörpern, nachdem er eine Spitzengage von über 33 Millionen USD angeboten bekam.[18] Dieser wird aber im vierten Teil nicht wie in den ersten drei Teilen vom deutschen Synchronsprecher Marcus Off synchronisiert, sondern von Johnny Depps Stammsynchronsprecher David Nathan, aufgrund interner Streitigkeiten.[19] Der von Rob Marshall inszenierte Film soll am 19. Mai 2011 in den deutschen Kinos starten.[20]
Literatur
- Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt. Das Buch zum Film. Adaption: T. T. Sutherland. Parragon, ISBN 978-1-4054-9076-4.
Einzelnachweise
- ↑ Walt Disney World über Pirates of the Caribbean
- ↑ Internet Movie Database Trivia zu Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl
- ↑ youtube.com: Die Simpsons, Ausschnitt der Mähdrescher-Sequenz
- ↑ simpsonspedia.net: Artikel über Folge Nr. 17 in der 19. Staffel
- ↑ chiff.com: 2007 Teen Choice Award Nominees & Winners, 26. August 2007
- ↑ boxofficemojo.com: Pirates of the Caribbean – At World’s End, 28. Mai 2007
- ↑ boxoffivemojo.com: Spider-Man 3, 7. Mai 2005
- ↑ movie-infos.net: Disneys Piraten brechen weiteren Rekord, 14. Juni 2007
- ↑ Michael Stepper: Fluch der Karibik 3: Treffer versenkt. In: Focus Online. 22. Mai 2007, abgerufen am 15. Oktober 2009.
- ↑ Peter Zander: Der dritte Teil von "Pirates of the Caribbean" kritisiert die Globalisierung. Das rettet den Film aber nicht: Fluch der Trilogie. In: Welt Online. 24. Mai 2007, abgerufen am 15. Oktober 2009.
- ↑ Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt. In: Cinema Online. Abgerufen am 15. Oktober 2009.
- ↑ Zeitschrift film-dienst und Katholische Filmkommission für Deutschland (Hrsg.), Horst Peter Koll und Hans Messias (Red.): Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2007. Schüren Verlag, Marburg 2008. ISBN 978-3-89472-624-9
- ↑ Primetime-Check: Sonntag, 14. März 2010, Quotenmeter.de, Zugriff am 23. Juni 2010
- ↑ ProSieben zeigt bei Fluch der Karibik 3 letzten Teil nicht. Abgerufen am 17. März 2010.
- ↑ Titel des vierten Teils bekannt gegeben; Abruf: 1. Oktober 2009
- ↑ Handlung von Teil vier wird wohl auf dem Roman On Stranger Tides basieren; Abruf: 1. Oktober 2009
- ↑ Cinema.de: "Fluch der Karibik 4" ohne Verbinski
- ↑ Johnny Depp with 30 million deal
- ↑ Filmstarts.de: "Fluch der Karibik 4": Johnny Depp bekommt neue, alte Synchronstimme
- ↑ Fluch der Karibik 4: Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten auf Moviepilot, abgerufen am 9. Dezember 2010.
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- Offizielle Internetpräsenz des Films (deutsch)
- Vorlage:Rottentomatoes
- Zusammenstellung von Pressekritiken auf film-zeit.de