Ağrı (Provinz)

Provinz in der Türkei
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Ağrı (kurd. Agiri) ist eine Provinz im Nordosten der Türkei.

Ihre Hauptstadt, die der Provinz auch den Namen verleiht, heißt Ağrı. Zum Zeitpunkt der Osmanen hieß die Stadt SaukBulak, was „kalte Quelle“ bedeutet. Später wurde der Name zu Kara Kilise geändert, was „schwarze Kirche“ heißt.

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Lage der Provinz Ağrı

Geographie

Die Provinz Ağrı grenzt im Osten an den Iran, im Norden an die Provinzen Kars und Iğdır, im Westen an die Provinzen Muş und Erzurum und im Süden an die Provinzen Van und Bitlis.

Die Provinz Ağrı hat eine Fläche von 11.376 km² und besteht nahezu zur Hälfte aus Bergen. Der höchste Berg, dem die Provinz auch ihren Namen verdankt, ist zugleich der berühmteste Berg der Region, nämlich der Büyük Ağrı Dağı oder (Großer) Ararat.

Der Große Ararat hat eine Höhe von 5165 m und ist damit der höchste der Berg der Türkei. Laut Bibel soll auf dem Gipfel des Ararat dem dem Ende der Sintflut die Arche Noah gelandet sein. Kleiner Bruder des Großen Ararat ist der Kleine Ararat (3925 m).

Andere hohe Berge sind der Süphan Dağı (4434 m), der Aşağı Dağı (3270 m), der Karadağ Dağı (3243 m) und der Aladağ Dağı (3250 m).

Der wichtigste See in der Provinz Ağrı ist der Balik-See, was auf deutsch der „Fischsee“ bedeutet.

Geschichte

Ağrı war eine wichtige Passage der Völker, da es den Kaukasus mit Anatolien und dem Iran verbindet. So finden sich hier Spuren der Hethiter, der Hurriter und der Urartäer. Die Urartäer hatten die Gegend um den benachbarten Van-See zum Zentrum ihrer Kultur gemacht. Die Kimmerier behaupteten sich auch eine zeitlang hier, bis das Gebiet unter die Herrschaft der Meder kam, die um etwa 550 v. Chr. von den Persern verdrängt wurden. 200 Jahre später eroberte Alexander der Große diese Gegend. Spätestens nach dem Tod von Alexander, besiedelten die Armenier diese Gegend und hielten sich bis in die Gegenwart. Nach Jahrhunderten abwechselnder Herrschaften, kam Agri 1071 n. Chr. unter die Herrschaft der Seldschuken. Ab diesem Zeitpunkt waren Turkmenen bzw Türken hier präsent. Im 16. Jahrhundert kam wurde Agri von den Osmanen erobert. Agri wurde zum Schauplatz der Kriege der Osmanen gegen die Perser und die Russen. Im ersten Weltkrieg wurde Agri von den Russen besetzt und erst 1920 wieder geräumt. Seit 1923 ist Agri Teil der Türkei. Zwischen 1927 und 1930 gab es mehrere kurdische Aufstände, die teilweise von der Xoybun organisiert wurden. Die Türkei konnte den Aufstand erst nach einer Grenzverschiebung in Absprache mit dem Iran beendet werden. In den 80er Jahren gab es hier auch Kämpfe zwischen der Armee und der PKK.

Bevölkerung

1990 hatte die Provinz Ağrı eine Bevölkerung von 437.000 Menschen, heute dürfte sie laut Hochrechnungen bei ca. 481.000 liegen. Bis 1915 lebten in Ağrı viele Armenier. Die Anzahl der heutigen Armenier ist nicht bekannt. Bevölkerung machen heute die Kurden aus, gefolgt von den Türken und den Aseri.

Verwaltung

Datei:AgriWiki.JPG
Ağrı und seine Landkreise

Ağrı besteht aus den Landkreisen:

  • Diyadin
  • Doğubeyazıt
  • Eleskirt
  • Hamur
  • Merkez
  • Patnos
  • Taslicay
  • Tutak

Sehenswürdigkeiten

 
Der İshak Paşa Sarayı nahe Doğubeyazıt

Neben dem Ararat ist der İshak Paşa Sarayı die größte Attraktion der Provinz.


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