(2) Pallas

Asteroid
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(2) Pallas ist mit einem mittleren Durchmesser von 546 km der größte Asteroid und der zweitgrößte Himmelskörper im Asteroiden-Hauptgürtel, wahrscheinlich sogar ein Zwergplanet.[1]

Asteroid
(2) Pallas
Hubble-Aufnahme von Pallas, 2007 aus 2,25 AE.
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Eigenschaften des Orbits Animation
Orbittyp Hauptgürtelasteroid
Asteroidenfamilie Pallas-Familie
Große Halbachse 2,773 AE
Exzentrizität 0,230
Perihel – Aphel NaN AE – NaN AE
Perihel – Aphel 2,135 AE – 3,412 AE
Neigung der Bahnebene NaN°
Länge des aufsteigenden Knotens {{{Knoten}}}°
Argument der Periapsis {{{Periwinkel}}}°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs
Siderische Umlaufperiode {{{Periode}}}
Siderische Umlaufzeit 4 a 226 d 2 h
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 17,886 km/s
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit -1731,64 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 582 × 556 × 500 km
Abmessungen {{{Abmessungen}}}
Masse 3,38 × 1020Vorlage:Infobox Asteroid/Wartung/Masse kg
Albedo 0,12
Mittlere Dichte 2,76 g/cm³
Rotationsperiode 7 h 49 min
Absolute Helligkeit 4,13 mag
Spektralklasse B-Typ
Spektralklasse
(nach Tholen)
{{{Tholen}}}
Spektralklasse
(nach SMASSII)
{{{Smass}}}
Geschichte
Entdecker H. Olbers
Datum der Entdeckung 28. März 1802
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

Entdeckung

Pallas wurde am 28. März 1802 von Heinrich Wilhelm Olbers entdeckt, und nach der griechischen Göttin Pallas Athene benannt. Die Entdeckung erfolgte zufällig, als Olbers die ein Jahr zuvor entdeckte und heute als Zwergplanet klassifizierte Ceres aufsuchen wollte. Nach der Entdeckung von Ceres hatte Olbers, wie die anderen Astronomen seiner Zeit, nicht damit gerechnet, noch einen weiteren Planeten zwischen Mars und Jupiter zu finden, da man glaubte, den von der Titius-Bode-Reihe vorhergesagten Planeten in diesem Bereich des Sonnensystems gefunden zu haben. Olbers vertrat daher die Hypothese, dass es sich bei Ceres und Pallas um Bruchstücke eines größeren, zerbrochenen Planeten handele.

Die Entdeckung beflügelte die Tätigkeit der sogenannten Himmelspolizey der europäischen Sternwarten; sie war 1800 gegründet worden, um systematisch nach vermuteten Kleinplaneten zu suchen. Mit Olbers und Harding gelang zwei Mitgliedern dieser Organisation 1804 und 1807 auch die Entdeckung der Asteroiden (3) Juno und (4) Vesta.

Ebenso wie Ceres wurde Pallas unmittelbar nach ihrer Entdeckung als vollwertiger Planet angesehen, somit galten im Jahr 1802 neun Himmelskörper als Planeten. Nach der Entdeckung von Juno und Vesta erhöhte sich die Zahl der „Planeten“ bis 1807 auf elf. Dabei blieb es bis 1845. Dann wurde mit (5) Astraea der fünfte Asteroid entdeckt, und auch dieser zunächst als Planet geführt. Nach der Entdeckung des „echten“ Planeten Neptun im Jahr 1846 galten sogar 13 Himmelskörper als Planeten. Da sich aber ab 1847 die Neuentdeckungen von Asteroiden häuften, wurden diese fortan von den „großen Planeten“ unterschieden, deren Zahl dadurch wieder auf acht sank.

Wilhelm Herschel, der 1781 Uranus entdeckt hatte, versuchte den Durchmesser von Ceres und Pallas zu bestimmen, was ihm einige Schwierigkeiten bereitete: Die beiden Objekte erschienen in seinem Teleskop praktisch sternförmig (also ohne messbare Ausdehnung wie die klassischen Planeten). Herschel schlug daher bereits 1802 vor, Ceres und Pallas als „Asteroiden“ (griechisch für „sternartig“), zu bezeichnen und damit von den großen Planeten abzugrenzen. Seine Ansicht wurde zu dieser Zeit aber nur von wenigen Astronomen geteilt. Erst als um 1850 die Zahl der zwischen Mars und Jupiter gefundenen Himmelskörper rasch anstieg, wurden sie unter den Bezeichnungen „Asteroiden“, „Planetoiden“, „Kleine Planeten“ oder „Kleinplaneten“ zusammengefasst. Seit dem 24. August 2006 wird außerdem Ceres als Zwergplanet bezeichnet.

Das im Jahr 1803 entdeckte chemische Element Palladium wurde nach diesem Asteroiden benannt.

Umlaufbahn

 
Umlaufbahn von Pallas zwischen denen von Mars und Jupiter.

Pallas bewegt sich in einem mittleren Abstand von 2,77 AE in 4,62 Jahren um die Sonne. Die Bahnexzentrizität ist mit 0,230 relativ groß: Der Abstand von der Sonne variiert daher zwischen 2,14 AE im Perihel und 3,41 AE im Aphel. Die Umlaufbahn ist mit 34,9° auch stark gegen die Ekliptik geneigt, wodurch es häufig vorkommt, dass sich Pallas fernab der Ekliptik am Himmel aufhält.

Während der Opposition erreicht sie eine scheinbare Helligkeit von bis zu 7,0 mag. Sie ist damit nach (4) Vesta der zweithellste Asteroid am Nachthimmel.

Eigenschaften

Die Rotationsperiode von Pallas beträgt 7 Stunden und 49 Minuten. Ihre Oberfläche hat eine mittlere Albedo von 0,12. Die Masse wurde zu 1,7 × 10−10 Sonnenmassen (3,38 × 1020 kg) bestimmt. Durch Beobachtungen mit dem Hubble-Weltraumteleskop konnte die Größe von Pallas bestimmt werden: Die Form von Pallas entspricht demnach einem triaxialen Ellipsoid mit Achsenlängen von 582 ± 10 km, 556 ± 3 km und 500 ± 9 km. Aus Beobachtungen des Infrared Astronomical Satellite und aus Sternbedeckungen war zuvor ein mittlerer Durchmesser von etwa 523 km abgeleitet worden.

Pallas ist damit der nach Ceres größte und massereichste Himmelskörper des klassischen Hauptgürtels.

Sichtbarkeit

Hauptartikel: Pallaspositionen bis 2017

Einzelnachweise

  1. Weiterer Asteroid entpuppt sich als Protoplanet, spektrumdirekt, 2009-Okt-08

Siehe auch

Literatur

  • B. E. Schmidt et al.: Hubble takes a look at Pallas: Shape, Size and Surface. In: Lunar and Planetary Science 39 (2008), S. 2502 (hier online (PDF)
  • G. Gerstbach: Die Asteroiden – Dramatik und Schutt im Planetensystem. Sternenbote Dezember 2002, Wien.

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