Ariadne von Schirach (* 24. Juli 1978 in München) ist eine deutsche Autorin.
Leben
Ariadne von Schirach wuchs in München auf und machte dort ihr Abitur. Sie studierte Philosophie, Psychologie und Soziologie zunächst an der Ludwig-Maximilians-Universität München, ab 2000 an der Freien Universität Berlin und an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Magisterarbeit mit dem Titel „Identität als nomadisches Schweifen zwischen Existenzmöglichkeiten“ schrieb sie über die koreanische Performancekünstlerin Nikki S. Lee.
2005 machte sie mit dem Essay Der Tanz um die Lust im Nachrichtenmagazin Der Spiegel erstmals auf sich aufmerksam. Im Februar 2007 veröffentlichte Schirach das Buch Der Tanz um die Lust bei Goldmann. Das Buch, eine Art autofiktionaler Essay, setzt sich mit den Folgen einer zunehmend sexualisierten und auch pornographisierten Gesellschaft auseinander und beleuchtet neue Formen urbanen Liebessuchens.
Ariadne von Schirach arbeitet als freie Journalistin und Kritikerin bei Deutschlandradio Kultur. Für den Musikexpress schreibt sie eine Kolumne über das Leben mit Musik, und auf Welt Online schrieb sie eine Kolumne über die Möglichkeit und Unmöglichkeit von Glück.[1]
Für die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb von Schirach über den Vampirmythos und beschäftigte sich mit seinen Varianten in Film und Literatur.[2] Für Cicero schrieb sie über erwachsene Vampire und pubertierende Eltern.[3]
Schirach ist die Tochter des Schriftstellers Richard von Schirach und Enkelin des nationalsozialistischen Reichsjugendführers Baldur von Schirach und seiner Ehefrau Henriette von Schirach.
Rezension
Erik Heier fasste das Buch in der taz als „pornografisches Buch gegen die Pornografisierung der Gesellschaft“ zusammen.[4] Julia Schaaf kommentierte für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Ariadne von Schirach schreibe „vor allem über Sex, und das so drastisch, offen und intelligent, dass man sich beim Lesen fühlt, als stehe man nackt vorm Spiegel.“[5] In einem Interview mit Spiegel Online bringt sie ihre Thesen auf den Punkt: „Überall ist Porno, aber keiner redet drüber.“[6]
Werk
- Der Tanz um die Lust. Goldmann, München 2007, ISBN 978-3-442-31115-6
Medienberichte
- Julia Schaaf: Sex als Gebet in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 27. Februar 2007
- Erik Heier: Die Frau von der Triebabfuhr in: taz vom 28. Februar 2007
- Björn Trautwein: Ariadne im Wunderland in: Der Tagesspiegel vom 3. März 2007
- Andrea Ritter: Ficken als Gebet in: Stern vom 2. März 2007
- Tanz um die Lust: Ariadne von Schirach in der Diskussionssendung Extrazimmer im ORF im August 2007, rezensiert von FM5.[7]
- Der Tanz um die Lust: Bericht auf Chilli.cc[8]
- Der Tanz um die Lust: Die Pornografisierung der Gesellschaft in Ö1 highlights[9]
- Ariadne von Schirach bei Willkommen Österreich [10]
Weblinks
- Literatur von und über Ariadne von Schirach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- „LUST“-AUTORIN VON SCHIRACH: „Überall ist Porno, aber keiner redet drüber“ - Interview auf Spiegel Online vom 5. April 2007
- Das Magazin: Leben in der Porno-Welt
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Ariadne von Schirach bei Perlentaucher
Einzelnachweise
- ↑ Glücksversuche
- ↑ Unser dunkler Bruder FAZ online vom 23. November 2009
- ↑ < Das Drama pubertärer Eltern
- ↑ Erik Heier: Die Frau von der Triebabfuhr in der taz vom 28. Februar 2007
- ↑ Julia Schaaf: Sex als Gebet in der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 27. Februar 2007
- ↑ Überall ist Porno, aber keiner redet drüberSpiegel online vom 5. April 2007
- ↑ Tanz um die Lust im ORF Extrazimmer mit Adriane von Schirach
- ↑ Bericht in Aufgeblättert vom 16. Oktober 2007
- ↑ Der Tanz um die Lust Bericht auf Ö1
- ↑ Willkommen Österreich
Personendaten | |
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NAME | Schirach, Ariadne von |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Autorin |
GEBURTSDATUM | 24. Juli 1978 |
GEBURTSORT | München |