Diskussion:Schamanismus

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Die Einleitung ist schlecht (Verfehlt Wesentliche / nicht uneingeschränkt anwendbar). Es sollte heissen: Schamanismus ist eine traditionelle Stammestechnik die Wissen über das erreichen transzendentaler Bewustseinszustände, durch Tranceinduktion mit Hilfe von Rythmen, Tanz, Mantras (Chant) Psychoaktiven Substanzen und Schauspiel oder auch Glauben und Fazination im Zusamenhang mit speziellen Effekten kultiviert. Diese helfen Menschen in spezielle Geistes- (Bewustseins) Zustände zu bringen, deren ziel ist die Benutzer spezielle Einsichten in Aspekten der Realität zu ermöglichen die sich der täglichen Erkenntniss entziehen.

Die bisherigen Referenzen an Geistern und Religiösität sind Zu interpretierbar und kommen von der westlichen Tendenz Gott und Natürliche Energiemuster Geister zu nennen und Persönlichkeitscharakter zu geben! Ich schliesse nicht aus das diese abstrakte Beschreibung auch von einigen Variationen des Shamansimus unterstützt würde, Sie verfehlt aber das wesentliche und das ist das Bewusstwerden über andere Ebenen der Realität! Togo 17:53, 10. Sep 2004 (CEST)


Meiner Meinung nach wird der Artikel dem Phänomen Schamanismus nicht gerecht. Ich beziehe mich auf das Buch "Kulturanthroplogie" des Anthroplogen Marvin Harris. Gemäß ihm tritt Schamanismus nur in egalitären Gesellschaften auf. Die Tätigkeit des Schamanen bewirkt insbesondere, dass sich alle Stammesmitglieder konform verhalten. Wer sich abweichend verhält, wird von Schamanen evtl. irgendwann verurteilt und bei dieser Verurteilung beruft sich der Schamane auf seine angeblichen Kontakte zu höheren Welten, zu Geistern. Bei diesen "Kontakten" verfällt er durchaus auch evtl. in Trance usw. Der Artikel versucht aber, die angeblichen Kontakte zu höheren Welten zum Mittelpunkt, zum Ziel und Zweck des Schamanismus zu machen.

Marvin Harris scheut sich nicht, hier einen Vergleich mit der Inquisition zu ziehen, die ja auch die spätmittelalterliche Welt stabilisiert hat.

Helmut Schnitzspan 12.11.2004


Die Kritik von Togo ist gerechtfertigt, insbesondere der Absatz über den zu eurozentrischen Blickwinkel, der immer noch auf Gott und sog. Naturgeistern referiert.

Der Kritik von Helmut, die nur auf ein einziges Buch referiert, kann ich allerdings nicht folgen. Harris nutzt den schon ziemlich alten Ansatz, den Schamanen als rein soziale Funktion zu begreifen - ein typisch anglo-amerikanischen Interpretationsmuster. Hier sollten dann zumindest doch Klassiker wie Levy-Bruhl zu Worte kommen, die das genaue Gegenteil von Harris' Annahme herausstellten, nämlich, dass die Schamanen durch ihr abweichendes Verhalten bis hin zur Tötung durch die Gruppe gefährdet waren. Das hebelt den m.E. unstatthaften Inquisitionsvergleich - der wohl mehr über die mentale Konstitution des Autors Marvin Harris als über die der Schamanen sagt - aus.

Roger Uchtmann 27.11.2004


Es ist zu unterscheiden zwischen den "Traditionellen Kulturen", die es kaum noch gibt und den Schamanismuß heute, sowohl das wiederaufleben bei uns, als auch in den ehemahligen Stammeskulturen. Echten Schamanismuß bzw. eine schamanische Handlung erkennt man nicht an den äußeren Techniken, Showefekten und dergleichen, sondern an der WIRKUNG! Das war schon immer so. Das rundherum ist nur für den anderen! Stefan 08.04.2005


Zitat:

Wenn Schamanismus, wie Roger Uchtmann (http://www.philosophers-today.com/philosophers/ruc.html) behauptet,
ein die Zeiten, Räume und Kulturen transzendierendes Phänomen ist, welches von einer ... allgemeinmenschlich-kognitiven Kompetenz ausgeht, die sich in visionärer Schau, Kritik und Entregelung Bahn bricht,
dann mag es gestattet sein, zumindest als Gedankenentwurf, schamanistisch zu interpretierende Tendenzen auch in den hierarchisch verschachtelten Kultursystemen unserer partikularisierten postmodern-westlichen Gesellschaft aufzuspüren und ihre Vergleichbarkeit zu hinterfragen.

Wenn die WP, wie Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist behauptet, eine Enzyklopädie sein soll, was hat dann so etwas hier zu suchen? --AndreasPraefcke ¿! 16:25, 23. Jun 2005 (CEST)


Der Begriff der "Enzyklopädie" geht auf das Zeitalter der Aufklärung und das Umfeld der bürgerlichen Revolutionen - insbesondere der französischen - zurück. Ziel der sog. "Enzyklopädisten" war es, ein "weltumfassendes" Wissen größeren Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen. Auch unser "Lexikon" lässt sich historisch auf diesen Ansatz zurückführen. Im Laufe der letzten Jahrhunderte stellte sich aber zunehmend heraus, dass Wissen sich nicht anhand von Begriffen und deren knapper Definition so einfach "abbilden" lässt, sondern eher ein stetiger interpretativer Prozess ist, der weder Anfang noch Ende hat. Diesen Prozess nennt man Wissenschaft. Eine "moderne" oder "postmoderne" und interaktive Enzyklopädie wie die Wikipedia sollte diesem Anspruch gerecht werden und sich nicht auf völlig überholte reduktionistische Forderungen einlassen.

Roger Uchtmann 13.08.2005


Wenn der Begriff ,,Schamanismus,, alle möglichen naturreligionen rund um die Welt umfasst,bei denen ein Medizinmann mit einer Trommel und extatischen tänzen arbeitet, dann muss mann wohl einen neuen Namen für die eigentliche Schamanismus suchen,die sowohl bei asiatischen noch naturverbunden lebenden turko-mongolenvölkern als auch bei bei amerikanischen Indianerstämmen bis auf jedes komplexe Detail genau miteinander absolut identisch praktiziert wird trotz mindestens 7000 Jahre Isolation voneinander!Diese Gemeinsamkeiten sind so zahlreich und so kompliziert dass sie unmöglich ein Zufall sein können,was für mich der klare Beweis dafür ist das die gemeinsamen Vorfahren der Mongolen,Türken,Japanern,Indianern u.a. schon seit mindestens der Jungsteinzeit keine Barbaren mehr waren und einer komplexen Religion und Kultur über zig tausend Jahre bis auf jedes Detail treu geblieben sind,vielleicht die älteste Kultur der Menschheit!! Diese Tatsache würden europäische Wissenschaftler am liebsten unauffällig unter den Teppich kehren.Dies wird meiner Meinung nach radikal ignoriert. Viel lieber beschäftigen sich europäische Wissenschaftler jetzt mit der erst kürzlich gefundenen Sonnenscheibe mit dessen hHilfe sie nun der europäischen Urgeschichte zu einer Hochkultur verhelfen wollen!

Erdal Tunc 15.08.2005


Ich würde Schamanismus nicht als "Naturreligion" oder "komplexe Religion" bezeichnen. Vielmehr ist der Schamanismus eine psychische Technik zur veränderung des Bewusstseinszustandes die Religion/Kultur begleitend und übergreifend ist.
Lediglich in unserer heutigen "modernen" Welt gibt es nur noch wenige Orte an denen Schamanismus mit ähnlicher Selbstverständlichkeit praktiziert wird wie in früheren Zeiten. Jedoch git es auch heute auf der ganzen Welt "schamanistisch-Tätige".

Zitat:

 Wenn der Begriff ,,Schamanismus,, alle möglichen naturreligionen rund um die Welt umfasst,bei denen ein Medizinmann mit einer
Trommel und extatischen tänzen arbeitet, dann muss mann wohl einen neuen Namen für die eigentliche Schamanismus suchen,die sowohl
bei asiatischen noch naturverbunden lebenden turko-mongolenvölkern als auch bei bei amerikanischen Indianerstämmen bis auf jedes
komplexe Detail genau miteinander absolut identisch praktiziert wird trotz mindestens 7000 Jahre Isolation voneinander!


Diesen "neuen Namen" gibt es bereits. Er wurde, wie im Artikel beschrieben, vom amerikanischen Anthropologen Prof. Michael Harner entwickelt und Core-Schamanismus genannt.


mfG

Geri1980 15:54, 18. Aug 2005 (CEST)



Hi Geri,danke für den Hinweis,,Core-Schamanismus. Aber ich würde trotzdem noch von einer komplexen-Religion sprechen.Diese Ur-alte Religion,hat auf beiden Kontinenten die selbe Ansicht über die genaue Struktur von Himmel und Hölle mit 7 und 9 Ebenen,auf denen unterschiedliche Götter und Geister hausen,über die selben heiligen Zahlen 7 und 9,die selben heilige Tiere wie Wolf,Bär und Adler.Die Schamanen-Werdung die mit einer Vision beginnt,in dem der jenige von dem Tier träumt dessen Haut er für seine Trommel verwenden muss,der ihn in dieser Vision zu dem Baum führt dessen Rinde er für die Trommel benutzen muss ist bei beiden gleich.Und die rituelle Reinigung der Seele,in den man Jemanden tagelang in einer Fellhütte hält und dabei narkotisch wirkende kräuter entzündet und den Jenigen mit Gebeten und Trommeln versorgt findet man ebenfalls auf beiden Kontinenten.Das Totemkult mit allen Einzelheiten,bei der jeder Stamm glaubt von einem bestimmten Tier abzustammen,den man auf dem Totem abbildet und im Dorf vor Schutz gegen böse Geister aufstellt und der Glaube daran das Wetter mit Hilfe eines bestimmten heilig geglaubten Steines (der meistens flach,rund und weiss ist mit einem kleinen roten punkt)beeinflussen zu können... und vieles vieles mehr dass auf beiden Kontinenten trotz mind.7000 Jahre Trennung von einander gleichermaßen praktiziert wird.Für mich die älteste Religion der Menschheit! Wen das keine richtige Religion ist was dann?? Erdal Tunc 18.08.2005


Es gab und gibt viele verschiedene Möglichkeiten Schamanismus zu praktizieren.Gerade dein Beispiel bezüglich der in der nichtalltäglichen Wirklichkeit wahrgenommenen Ebenen zeigt wie unterschiedlich Schamanismus im Detail sein kann. Es ist ja auch ein wichtiger schamanistischer Grundsatz , die Visionen anderer zu aktzeptieren da jeder Mensch anders wahrnimmt.Wie du bereits erwähnt hast gibt es Kulturen dessen schamanistisches Weltbild in viele Ebenen unterteilt ist. Die Aborigines z.B. haben eines mit nur zwei Ebenen Alltag und Traumzeit.Die Traumzeit umfasst dabei alle nichtalltäglichen Wahrnehmungen. Weit verbretet ist auch ein Weltbild mit drei Ebenen Obere, Untere und Mittlere Welt(Alltag)

Mit "heiligen" Tieren meinst du wahrscheinlich Kraftiere, im Schamanismus ist allerdings die gesamte Schöpfung also Menschen Planzen und Dinge beseelt und in gewisser Weise heilig. Die Kraftiere sind zumeist Tiere die die Menschen in ihrer Umwelt auch im Alltag antreffen können oder schon einmal begegnet sind. Es findet eine schamanistische Reise in die nichtalltägliche Welt zur Suche eines Kraftiers statt. In Ländern wo der Bär Adler oder Wolf heimisch sind werden auch diese gerne zu Kraftieren es könnte aber genausogut ein anderes weniger bekanntes Tier zum Kraftier werden dies entscheidet der Verlauf der Kraftierreise. Es gibt natürlich auch Schamanen die nicht mit Krafttieren arbeiten, die Interaktion mit der nichtalltäglichen Wirklichkeit erfolgt dabei auf andere Weise z.B durch rituelle Einahme hallozinogener Planzen etc..

Schamanismus ist auch deshalb keine eigene Religion da er auch immer wieder gern in verschiedenen Religionen auftritt z.B. im Christentum da fällt mir unter anderem die mexikanische Pilz-Schamanin Maria Sabina ein die auch praktizierende Christin ist.

Andreas Lommel schrieb in seinem Buch "Schamanen und Medizinmänner" auf Seite 105 :

"Schamanismus ist also nicht wie vielfach angenommen wird, eine Religion, sondern eine psychische Technik , die theoretisch im Rahmen jeder Religion auftreten könnte"

Diese Ansicht wir auch von vielen heutigen schamanisch Tätigen vertreten. Naheliegend wäre jedoch das viele heutige Religionen ihre Wurzeln im Schamanismus haben.

Schamanismus selbst ist allerdings so flexibel das er sich in jeder Religion manifestieren kann, wenn man ihn lässt.

mfg Geri1980 19:03, 19. Aug 2005 (CEST)