Adams Äpfel

Film von Anders Thomas Jensen (2005)
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Film
Titel Adams Äpfel
Originaltitel Adams æbler
Produktionsland Dänemark
Originalsprache Dänisch
Erscheinungsjahre 2005
Länge ca. 94 Minuten
Stab
Regie Anders Thomas Jensen
Drehbuch Anders Thomas Jensen
Produktion Mie Andreasen
Musik Jeppe Kaas
Kamera Sebastian Blenkov
Schnitt Anders Villadsen
Besetzung

Der dänische Film Adams Äpfel ist eine Groteske des dänischen Regisseurs und Drehbuchautors Anders Thomas Jensen aus dem Jahr 2005. In Dänemark startete der Film am 15. April 2005 und lief anschließend auf verschiedenen Filmfestivals auf der ganzen Welt. In Deutschland kam der Film am 31. August 2006 in die Kinos. Drehort war die Horne Kirke auf Fünen.

Handlung

 
Drehort: Horne Kirke bei Faaborg in Dänemark

Ivan ist ein Pfarrer, der missionarischen Eifer mit unbedingter Güte und schier grenzenlosem Verständnis für die nur scheinbar sündhafte Welt in sich vereint. In dem ländlichen Pfarrhaus bei seiner Kirche hat er es sich zur Aufgabe gemacht, ehemalige Straftäter auf Bewährung zu bekehren. Zu einem gescheiterten Tennisspieler, Kleptomanen und Alkoholiker und einem arabischstämmigen Tankstellenräuber gesellt sich der glatzköpfig rasierte, aggressive Neonazi-Anführer Adam. Auf die Frage des Pfarrers, welche Aufgabe er im Zuge seiner Resozialisierung erfüllen wolle, antwortet Adam voller Sarkasmus, einen Apfelkuchen backen zu wollen, nicht ahnend, dass der Geistliche ihn ungerührt beim Wort nimmt. Adams Aufgabe besteht also darin, den Apfelbaum vor der Kirche zu pflegen, um mit den Äpfeln später einen Kuchen zu backen.

Es beginnt ein Machtkampf zwischen Ivan und Adam, der nichts unversucht lässt, die Grenzen der Güte des Pfarrers auf die Probe zu stellen. Im Laufe des Gefechts um Gut und Böse offenbart sich, dass es im Grunde Ivan ist, der Hilfe benötigt: Er wurde als Kind vergewaltigt, hat einen behinderten Sohn, seine Frau brachte sich um, er selbst leidet an einem Gehirn-Tumor. Ivan leugnet diese Schicksalsschläge, die er jeweils als Versuchungen des Teufels ansieht, denen er mit Gottes Hilfe standhalten muss. Das gilt seiner Meinung nach auch für „Adams Äpfel“: Der Apfelbaum wird zunächst von Krähen in Beschlag genommen, dann von Würmern befallen, schließlich brennt er nach einem Blitzschlag ab. All das interpretiert Ivan als Werk des Teufels, der das Backen des Apfelkuchens verhindern möchte.

Adam nutzt die innere Zerrissenheit Ivans aus und konfrontiert den Pfarrer unter Verweis auf das Buch Ijob mit seiner Überzeugung, dass nicht der Teufel ihn prüfe, sondern Gott, der ihn hasse und bestrafe. Der Pfarrer beginnt nun erstmals, die Realität von Leid und Schuld zu akzeptieren und das Böse nicht länger nur zu leugnen. Zugleich bricht die Ordnung der kleinen Gemeinschaft zusammen und die Ereignisse in der Pfarrei wachsen zu dramatischen Turbulenzen an, in denen Ivan nach einem Kopfschuss schwer verletzt und scheinbar ohne Hoffnung auf Rettung ins Krankenhaus eingeliefert wird. Nun ist es ausgerechnet Adam, der die Verantwortung für das Schicksal der gestrandeten Existenzen um ihn herum übernimmt. Aus einem letzten verbliebenen Apfel vom abgebrannten Apfelbaum backt er einen Apfelkuchen und bringt ihn Ivan. Es stellt sich heraus, dass der Tumor aus Ivans Gehirn herausgeschossen wurde. Der Arzt des Krankenhauses packt angesichts dieses wissenschaftlich nicht erklärbaren Ereignisses seine Koffer. In der letzten Sequenz begrüßen Ivan und Adam, der als rechte Hand von Ivan jetzt lange Haare trägt, zwei neue Straftäter in der Pfarrei.

Kritik

„Mit seiner dritten Eigenregie nach „Flickering Lights“ und „Dänische Delikatessen“ legt Drehbuch-Maniac Anders Thomas Jensen sein bisheriges Meisterstück vor. Sogar im direkten Vergleich mit Jensen-Schöpfungen wie „In China essen sie Hunde“ ist „Adams Äpfel“ gewagt gegen den Strich gebürstet, makaber bis an die Schmerzgrenze, saukomisch und zugleich von großer Intelligenz und unerwarteter Warmherzigkeit. Nicht eine Sekunde ist bei diesem Film der Wurm drin. Fazit: Eine bodenlose Unverschämtheit – und eine Offenbarung! Diese Komödie ist schwärzer als schwarz. Und lustiger, als man es für möglich halten möchte.“

Cinema[1]

Auszeichnungen und Nominierungen

Hintergrund

  • Das Lied, das während der Autofahrten von Kassette läuft, ist „How Deep Is Your Love“ in der Version von Take That.

Einzelnachweise

  1. Cinema.de: Filmkritik