Charles Taylor (Politiker)

liberianischer Politiker, 22. Präsident von Liberia (1997–2003)
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Charles Taylor (*28. Januar 1948) war von 1997 bis zum 11. August 2003 Präsident von Liberia. Er war ein bekannter Warlord im liberianischen Bürgerkrieg in den 1990er Jahren und wurde später zum Präsident gewählt. Seine Amtszeit war jedoch durch Rebellioin und regionalen Konflikten geprägt und er wurde nach einem erneuten Bürgerkrieg gezwungen in s Exil zu gehen.

Taylor wurde in Arthington, einer Stadt nahe Monrovia geboren. Sein Vater gehörte zu den Americo-Liberianern, der afro-amerikanischen Oberschicht. Seine Mutter war eine Angehörige des Gola-Stammes. Taylor studierte von 1972 bis 1977 Wirtschaft am Bentley College in den USA. Er wurde für eine vorübergehend verhaftet, nachdem er gedrohte hate die liberianische Botschaft in New York zu übernehmen.

Er kehrte nach Liberia zurück und wurde vom Präsidenten Samuel Doe zum Leiter der General Services Agency ernannt. 1984 wurde er in Massachusetts in den USA festgenommen, da Doe in beschuldigte fast eine Million US Dollar veruntreut zu haben. Während er im Gefängnis auf die Auslieferung wartete, konnte er im September 1985 aus dem Gefängnis fliehen. Es wird davon ausgegangen, dass er danach nach Lybien ging.

Im Dezember 1989 initierte er von der Elfenbeinküste aus einen bewaffneten Aufstand. Doe wurde schnell besiegt und im folgenden Jahr von einem Verbündeten Taylors, Yormie Johnson, zu Tode gefoltert. Das Ende der Regierung Does führte zu einer politischen Zersplitterung des Landes und Leiden. In der Mitte der 1990er spalteten sich Johnson und seine Unterstützer von Taylors Gruppe ab und eroberten Monrovia für sich und verhinderten damit Taylors vollständigen Sieg.

Der Bürgerkrieg weitete sich zu einem ethnischen Konflikt aus, in dem sieben Gruppen versuchten, die Kontrolle über Liberias Rohstoffe (insbesondere Eisenerz, Holz und Gummi) zu gewinnen. Über 200.000 Menschen wurden getötet und mehr als 1 Million verloren ihr Zuhause.

Taylor wurde am 2. August 1997 der Präsident Liberias, nachdem der Bürgerkrieg 1996 offiziell beendet worden war. Er wurde mit einer Mehrheit von 75% der Stimmen gewählt. Die Wahl wurde als frei und fair von Beobachtern beurteilt, obwohl Taylors Sieg teilweise dem Glauben zugeschrieben wurde, dass er den Bürgerkrieg wieder aufleben lassen würde, sofern er verlieren würde. Somit hätten viele Menschen ihn gewählt, um den Frieden zu bewahren. Zum Beispiel enthielt einer seiner Wahlwerbungslieder den Text

"he killed my ma, he killed my pa, I'll vote for him."
auf deutsch: "Er tötete meine Mutter, er tötete meinen Vater, ich werde ihn wählen"

Tylor unterstützte die Revolutionary United Front (RUF), eine Rebellengruppe aus Sierra Leone während der 1990er und ist beschuldigt worden, diesen Krieg durch seine Unterstützung der RUF verlängert zu haben. Taylor wurde schaft von westlichen Regierungen und Medien kritisiert. Ein UN-Bericht warf ihm den Handel mit Blutdiamanten vor.

Später wurde er als Kriegsverbrecher angeklagt. 2002 verbot der UN-Sicherheitsrat Liberia den Diamantenhandel. Taylor soll Diamanten im Wert von mehreren Milliarden Dollar in seinem Besitz haben. Seit Ende des Krieges in Sierra Leone, wird Taylor durch einige Rebellenbewegungen bedroht. Seit Ende Juli 2003 lieferten sich die Konfliktparteien blutige Kämpfe. Im August (?) kamen die ersten Soldaten der UN-Friedenstruppe in der Hauptstadt Monrovia an. Charles Taylor dankte am 11. August 2003 ab und floh nach Nigeria. Sein Nachfolger wurde der bisherige Vizepräsident Moses Blah. Offiziell wurde der Krieg für beendet erklärt. Während der Kämpfe flüchteten 80% der Bevölkerung innerhalb des Landes oder wurden ins Ausland vertrieben. 200.000 Menschen fielen dem Bürgerkrieg zum Opfer.

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