Siegburg
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Siegburg hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Köln |
Kreis: | Rhein-Sieg-Kreis |
Fläche: | ca. 23,47 km² |
Einwohner: | 41.373 (30.06.2004) |
Bevölkerungsdichte: | 1704 Einwohner/km² |
Höhe: | 60 m ü. NN |
Höchster Punkt: | 215 m ü. NN (Braschoß) |
Niedrigster Punkt: | 52 m ü. NN (Aggermündung) |
Nord-Süd Ausdehnung: | 5,3 km |
West-Ost Ausdehnung: | 8,5 km |
Postleitzahl: | 53721 |
Vorwahlen: | 02241 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | SU |
Amtliche Gemeindekennzahl: | 05 3 82 060 |
Stadtgliederung: | 8 Ortsteile bzw. Stadtbezirke |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Nogenter Platz 10 53721 Siegburg |
Website: | www.Siegburg.de |
E-Mail-Adresse: | Rathaus@Siegburg.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Franz Huhn (CDU) |
Siegburg ist die Kreisstadt des Rhein-Sieg-Kreises im Süden Nordrhein-Westfalens.
Geografie
Geografische Lage
Siegburg befindet sich rechtsrheinisch, 26 km von Köln und 10 km von Bonn entfernt, an den Ufern von Agger und Sieg. Siegburg gilt als traditionsbewusste und trotzdem moderne Stadt. Siegburg darf in Kooperation mit Bonn einen ICE-Bahnhof sein Eigen nennen. Siegburg ist eine Einkaufsstadt mit besonderer Atmosphäre. Der Stadtkern mit seinem historischen Marktplatz und Gebäuden ist gut überschaubar. Bekannt ist die Stadt auch durch den mittelalterlichen Weihnachtsmarkt, bei dem vor allem die mittelalterliche Handwerkskunst zur Schau gestellt wird.
Landschaft
Das Gebiet von Siegburg befindet sich auf einem südöstlichen Ausläufer der Kölner Bucht und grenzt im Osten an die Höhen des Bergischen Landes, im Süden an die des Westerwaldes und des Siebengebirges.
Flüsse
Siegburg befindet sich an der Sieg und der Agger. Von der Sieg zweigt der Mühlengraben in der Höhe des Siegwehres ab, fließt durch das Stadtgebiet, um sich abschließend wieder mit der Sieg zu vereinigen. Des Weiteren fließt der Wahnbach durch das Stadtgebiet, der die Wahnbachtalsperre speist.
Geologie
Siegburg befindet sich in der Niederrheinischen Bucht, die ein Becken am Nordrand des Rheinischen Schiefergebirges darstellt. Im Tertiärs kam es hier zu Einsenkungen, die zur Bildung dieser Bucht führten. Im Oberoligozän reichte das Meer bis in den Bonner Raum hinein. Die Tonablagerungen, die später die Grundlage des Siegburger Keramikhandwerks wurden, bildeten sich während des Oligozäns. Nach dem Rückzug des Meeres kam es Sedimentation von Sanden mit Braunkohleflözen. Charakteristisch für dieses Gebiet sind Terrassensysteme des Rheins und seiner Nebenflüsse, der Sieg und der Agger. Siegburg ist bekannt für seine hellgrauen bis dunkelgelben Tone, die der daraus produzierten Keramik eine helle Farbe verleihen.
Stadtgliederung
Geschichte
- 1060 Vertreibung des Pfalzgrafen Heinrich durch Erzbischof Anno II. von Köln.
- 1064 Gründung der Abtei durch Anno II..
- 1069 erhält Siegburg die Markt-, Zoll- und Münzrechte von König Heinrich IV..
- 1128 Siegburg erhält Stadtrecht.
- 1803 Vertreibung der Benediktiner vom Michaelsberg.
- 1892 kommt es zur Ansiedlung von staatlichen Rüstungsbetrieben in Siegburg, der Königlichen Geschossfabrik und des Königlichen Feuerwerkslaboratoriums, in denen bis zu 20000 Menschen arbeiten.
- 2. Juli 1915 Wiederbesiedlung der Abtei auf dem Michaelsberg.
- 1941 Zweite Vertreibung der Benediktiner durch die Nationalsozialisten.
- Beschäftigung von Zwangsarbeitern während des zweiten Weltkrieges durch die Rheinische Zellwolle AG, Siegburg
- Am 10. April 1945 wird Siegburg von Teilen der 97th Infanteriedivision der US-Streitkräfte nach teilweise harten Kämpfen befreit. Als Bürgermeister wurde von den Amerikanern der deutsch-amerikaner Eugen Vogel aus Siegburg eingesetzt.
- 1945 Rückkehr der Benediktiner aus Exil und Kriegsgefangenschaft.
- 1969 Siegburg wird Kreisstadt des Rhein-Sieg-Kreis.
- 2003 Anbindung an die ICE-Strecke Köln-Frankfurt.
Politik
Stadtrat
Die 44 Sitze des Stadtrats verteilen sich wie folgt:
(Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004)
Bürgermeister
Amtierender Bürgermeister ist Franz Huhn (CDU), der das Amt 2004 von Rolf Krieger übernommen hat.
Städtepartnerschaften
- Nogent sur Marne in Frankreich
- Guarda in Portugal
- Bolesławiec (Bunzlau) in Polen
- Yuzawa in Japan
- Kongsburg in Norwegen
- Selcuk in der Türkei
- Orestiada in Griechenland
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Siegburger Stadtmuseum am Marktplatz
- Siegwerk-Museum im Torhaus, Alfred-Keller-Straße 55
Musik
- Die Karnevals-Band „Kribbelköpp“ stammt aus Siegburg.
Bauwerke
- Benediktinerabtei St. Michael: Die um 800 auf dem "Sigeberg" errichtete Burganlage diente zunächst als Sitz des jeweiligen Grafen, der gerade das Auelgau beherrschte. Um 1060 erstritt der Kölner Erzbischof Anno II. die Burg von Pfalzgraf Heinrich und gründete 1064 eine Benediktiner-Abtei. 1803 wurde die Abtei säkualisiert. Die heutige Abtei ist eine Barockanlage aus dem 17./18. Jahrhundert. In der Abteikirche befindet sich das Grab Annos II. († 1075) und der Annoschrein aus dem Jahre 1183.
- Die Pfarrkirche St. Servatius wurde bereits vor der Abteigründung errichtet und im 12./13. Jahrhundert zu einer zweischiffigen Emporen-Basilika erweitert. Sie beherbergt eine Schatzkammer mit dem spätromanisch-gotischen Kirchenschatz der Abtei Siegburg, der besichtigtwerden kann.
- Das Haus zum Winter, das Pfarrhaus der Servatiuskirche, wurde zwischen 1220 und 1230 erbaut und ist das älteste, zumindest teilweise erhaltene Wohnhaus Siegburgs. Es befindet sich am oberen Markt (Griesgasse 2).
- Das Zeughaus (Zeughausstraße): Das einstige königlich-preußische Zeughaus erlangte Bedeutung, als Freischärler 1849 versuchten das Zeughaus zu erstürmen. Unter ihnen waren die Revolutionäre Carl Schurz und Gottfried Kinkel. Sie machten sich von Bonn aus auf den Weg nach Siegburg, wurden aber bereits in Hangelar gestoppt. Der Zeughaus steht heute unter Denkmalschutz.
- Klosterkirche Seligenthal (Sankt Antonius)
Naturdenkmäler
- Das Wahrzeichen Siegburgs ist der Michaelsberg, der von der Benediktinerabtei gekrönt ist. Geologisch handelt es sich um einen erloschenen Vulkan. Er befindet sich nahe dem Zentrum der Stadt und gilt auch als ein beliebter Ausssichtspunkt.
- Im Stadtteil Seligenthal befindet sich die Staumauer der Wahnbachtalsperre, die ein beliebtes Ausflugsziel ist.
Sport
Fußball
- Der Siegburger SV 04 spielt zur Zeit in der Kreisliga A.
- Der Siegburger TV spielt mit seiner 1. Seniorenmannschaft zur Zeit in der Kreisliga C im Kreis Sieg, Staffel 2. Die 2. Seniorenmannschaft spielt ebenfalls in der Kreisliga C im Kreis Sieg, allerdings in der Staffel 3. Desweiteren stellt der Siegburger TV 8 Jugendmannschaften, von den Bambinis bis hin zu den A-Junioren.
- Der TSV 06 Wolsdorf hat im Moment drei Seniorenmannschaften. Die I. Mannschaft spielt in der Kreisliga A, während die II. Mannschaft und die neugegründete U23 in der Kreisliga C spielen.
- Der SSV Siegburg-Kaldauen 1928 stellt zur Zeit 2 Seniorenmannschaften in der Kreisliga (B und C). Darüber hinaus verfügt der Kaldauer Traditionsverein über einen wachsenden Jugendbereich.
Faustball
Der Braschosser TV 1913 spielt mit der Damen- und Herrenmannschaft in der 2. Bundesliga Nord.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Mittelalterlicher Markt zu Weihnachten
- Siegburger Literaturwochen (November)
- Keramikmarkt (1. Sonntag im Juli)
- Humperdinck-Musikfest (Juli)
- Siegburger Sommerrendezvous (Mai-September)
- Michelfestder Siegburger Abteibrauerei August
Eventkultur
Bis Ende des Jahres 2001 gab es in Siegburg nur 2 Diskotheken bzw. Clubs (poco Loco, Garten Eden). Im Dezember 2001 eröffnete das Kubana mit Platz für 500 Leute und Ende 2004 wechselte das poco Loco den Besitzer und damit auch den Namen zu Basement. Seit 2002 finden regelmäßig Partyreihen in Siegburg statt, wie zum Beispiel Lighthouse, Düse, Fight-Club,Soehne-Herbergers-Party, Funky-Fiesta und Three Blind Mice Reggae-Parties.
Kulinarische Spezialitäten
- Abteiliqueur, hergestellt nach altem Klosterrezept aus edlen Kräutern von den Benediktinern in der Abtei auf dem Michaelsberg. Wer eine Flasche davon verschenken will, sollte darauf achten, nur grün gefärbte Flaschen zu nehmen. Die künstlerisch wertvollen Flaschen, die aus durchsichtigem Glas sind, haben den Nachteil, dass der Liqueur darin seine Farbe verlieren kann.
- Michel, eine helle Biersorte, und das naturtrübe Siegburger , welche in der Abteibrauerei, im Siegburger Caféhaus in der Holzgasse sowie im Restaurant „Abteistuben“ auf dem Michaelsberg angeboten werden.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Stadt ist über eine Stadtbahnlinie der SSB mit Bonn verbunden. Des Weiteren liegt Siegburg an den Bundesautobahnen A 560 und A 3 sowie an der Bundesstraße B 56.
Seit 2003 ist Siegburg an die ICE-Strecke Köln-Frankfurt angebunden. Eigens dafür erhielt Siegburg ein neues Bahnhofgebäude mit umliegenden Geschäften. Der Bahnhof erhielt den Namen Siegburg/Bonn, da die ICE-Strecke über die Stadtbahnlinie 66 der Stadtwerke Bonn im 10-Minuten-Takt an Bonn Hauptbahnhof anbindet. Weiterhin liegt Siegburg an der Siegstrecke Köln-Siegen und wird von RegionalExpress-Zügen der Linie RE 9 bedient. Die S-Bahn-Linie S 12 (Düren-Köln-Hennef-Au) hält ebenfalls in Siegburg.
Ansässige Unternehmen
- Die Siegwerk Druckfarben AG wurde 1830 als Kattundruckerei Rolffs & Cie in Köln gegründet und siedelte 1840 nach Siegburg auf das Siegfeld um. Bei den hergestellten Produkten handelt es sich um Druckfarben, unter anderem für das Tiefdruckverfahren. Es handelt sich um das am längsten ansässige Unternehmen Siegburgs. Das heutige Unternehmen operiert weltweit und ist einer der größten Farbenhersteller Europas.
Medien
Zeitungen
- Kölner Stadt-Anzeiger, Ausgabe Rhein-Sieg
- Kölnische Rundschau, Ausgabe Rhein-Sieg
- General-Anzeiger, Ausgabe Rhein-Sieg rechtsrheinisch
Radio
Bildung
- Die Theaterfachschule Siegburg ist eine nach dem Schulordnungsgesetz NW beim Regierungspräsidenten Köln angezeigte Schule für darstellende Bühnenkunst. Unterrichtsinhalte sind Gesang, Sprechkunst, Klavier/Musik, Tanz, Chor, Etüden, Improvisation, Mimetik, Bühnenarbeit (Szenen und Rollenstudium) und Theatergeschichte.
- Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises
Gymnasien
Realschulen
Hauptschulen
- Gemeinschaftshauptschule der Kreisstadt Siegburg
Grundschulen
- Adolf-Kolping-Schule
- Grundschule Deichhaus
- Grundschule Humperdinckstraße
- Grundschule Nord
- Grundschule Siegburg-Kaldauen
- Grundschule Siegburg-Stallberg
- Grundschule Wolsdorf
- Grundschule Zange
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Wolfgang Overath, Fußballspieler, * 29. September 1943, Präsident des 1. FC Köln, Mitglied der Deutschen Fußballnationalmannschaft, Fußballweltmeister 1974, Ehrenbürger von Siegburg seit 2003
- Engelbert Humperdinck, Komponist, * 1. September 1854, † 27. September 1921
- Charles Wimar, Maler, * 20. Februar 1828, † 28. November 1862 in St. Louis, wanderte 1843 in die USA aus, bekannt durch seine Darstellungen amerikanischer Ureinwohner
- Hermann Joseph Mohr, Musikwissenschaftler, * 10. Januar 1834, † 7. Februar 1892, schrieb zahlreiche Kirchenlieder, darunter auch "Ein Haus voll Glorie schauet weit über alle Land" und "Maria breit den Mantel aus"
- Ernst Rolffs jun., Unternehmer * 18. März 1858, † 1939, erfand den maschinellen Rasterkupfertiefdruck und den Dreifarbentiefdruck
Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Peter Joseph Dietzgen (* 9. Dezember 1828 in Blankenberg bei Hennef, † 15. April 1888 in Chicago, IL), Arbeiterphilosoph, Journalist und Lohgerber.
- Ulf Merbold (* 20. Juni 1941 in Greiz), Physiker, Astronaut, Leiter des Europäischen Astronautenzentrums der ESA in Köln, lebt in Siegburg.
- Tom Buhrow (* 29. September 1958 in Troisdorf bei Siegburg), machte 1978 sein Abitur am Siegburger Anno-Gymnasium, inzwischen Leiter des Washington-Außenbüros der ARD.
- Markus Maria Profitlich (* 25. März 1960 in Bonn), Comedian, besuchte die Hauptschule Haufeld in Siegburg und war Gruppenleiter im dortigen CVJM.
- Paul Schäfer (* 4. Dezember 1921 in Troisdorf), gründete den Vorläufer der „Colonia Dignidad“ in Siegburg, bevor er nach Chile auswanderte.
Siegburg in der Literatur
- In Henning Mankells im Jahre 2004 erschienenen Roman Tiefe findet Siegburg Erwähnung (S. 204). Die Hauptfigur, der Marineoffizier und Seevermessungsingenieur Lars Tobiasson-Svartmann, trifft in den schwedischen Schären auf den deutschen Wehrmachtsdeserteur Stefan Dorflinger, „geboren in Siegburg am 12. September 1888“. ISBN 3-552-05343-3
- Wilfried Esch: Mord in Sankt Michael. VMS, Sankt Augustin 2005, ISBN 3-936253-32-3
- Georg Renard: Tote in der Sieg. 2003, ISBN 3-936253-19-6