Rosenholz-Dateien
Die Rosenholz-Akten umfassen 381 Datenträger (CD-ROMs) mit Angaben über Mitarbeiter des ehemaligen Ministerium für Staatssicherheit (HVA) der DDR in 280.000 Dateien, vorwiegend Klarnamen von auf westdeutschem Gebiet für die DDR-Auslandsspionage tätigen Agenten.
In der Wendezeit gelangten diese Datensätze unter ungeklärten Umständen in die Hände des CIA. Nachdem die Bestände zunächst nur in den USA ausgewertet wurden, geschah das auch in anderen Ländern. Nach langen Verhandlungen wurden die Datenträger im Jahr 2003 der Bundesrepublik Deutschland übergegeben. Warum die Rückgabe so lange dauerte, ist umstritten.
Die Daten wurden von der BStU (Birthler-Behörde) auf Übersetzungs- und andere Fehler überprüft und stehen seit März 2004 der Bevölkerung zur Verfügung. Jeder, der bei der BStU einen "Antrag auf persönliche Akteneinsicht" stellt, kann entsprechende Rosenholz-Daten einsehen.
Laut den Annalen des damaligen Moskauer CIA-Stationschefs Milton Bearden wurden die Rosenholz-Akten nicht am 15. Januar 1990 erbeutet. Demnach wurde erst auf Anfrage des damaligen US-Präsidenten George H. W. Bush an den CIA-Chef das Berliner CIA-Büro in Aktion versetzt.
Milton Bearden setzte sich als Chef der Bonner CIA-Station dafür ein, dass die Rosenholz-Akten an die BStU übergeben wurden, wofür er das Bundesverdienstkreuz erhielt.