Kieselgur, auch Kieselmehl, Novaculit, Novaculite, Tripel, Tripolit, Tripolite, Diatomit oder Diatomeenerde, ist eine weißliche, pulverförmige Substanz, die aus den Kieselsäureschalen fossiler Kieselalgen besteht.

1836 wurde Kieselgur bei Bohrungen erstmals in der Lüneburger Heide entdeckt. Bis zum 1. Weltkrieg wurde fast der gesamte weltweite Bedarf mit Kieselgur aus dieser Region gedeckt.
Es bestand noch eine kleine Lagerstätte im Vogelsberg (Hessen), die bis in die 1950-er Jahre hinein ausgebeutet wurde (siehe Weblink).
Eine bis zu 4 m starke Kieselgurschicht entstand auch im Naturschutzgebiet Soos in Tschechien.
Kieselgur ist vielseitig verwendbar, unter anderem als Filter - sowohl für Abwässer wie auch für Getränke und Öle -, zu medizinischen Zwecken, in der Tierfütterung und als Quellmittel.
Wird das erschütterungsempfindliche Nitroglycerin mit Kieselgur vermengt, entsteht daraus das stoßunempfindliche Dynamit. Durch diese Erfindung kam Alfred Nobel zu seinem großen Vermögen. Inzwischen wurde jedoch bei der Dynamitproduktion Kieselgur durch andere, besser geeignete Stoffe ersetzt.