Robert Hooke (* 18. Julijul. / 28. Juli 1635greg. in Freshwater auf der Isle of Wight; † 3. Märzjul. / 14. März 1703greg. in London) war ein englischer Physiker, Mathematiker und Erfinder. Er prägte den Begriff ‚Zelle‘.



Leben
Herkunft und Ausbildung
Kindheit auf der Isle of Wight
Robert Hooke wurde am 18. Juli 1635[1] im Küstenort Freshwater auf der Isle of Wight geboren. Er war das vierte und letzte Kind von Reverend John Hooke (?–1648) und Cecily Gyles (?–1665). Sein Vater studierte vermutlich an der University of Oxford und wurde dort ordiniert.[2] Um 1615 trat er in die Dienste von Sir John Oglander (1585–1655), dem Gouverneur der Isle of Wight, um in Brading dessen Sohn George zu unterrichten. Dort heiratete John Hooke 1622 in zweiter Ehe Cecily Gyles mit der er noch drei weitere Kinder, Anne (?–1661), Katherine (1628–?) und John (1630–1677/8), hatte. Um 1625 wurde sein Vater Kurat der anglikanischen All-Saints-Kirche in Freshwater.
Das wenige das über Hookes Kindheit bekannt ist, entstammt seiner am 10. April 1697 begonnen fragmentarischen Autobiografie, die Hookes erstem Biografen Richard Waller vorlag. Er erinnerte sich darin eine unbeschwerte Kindheit, die durch gelegentliche Anfälle von Magenbeschwerden und Kopfschmerzen getrübt war. Hooke bastelte mechanisches Spielzeug, zerlegte eine alter Kupferuhr in ihre Bestandteile und bildete die Einzelteile aus Holz nach. Außerdem fertigte er ein knapp ein Meter langes schwimmfähiges Segelschiffmodell an, dessen Kanonen sogar in der Lage gewesen sein sollen zu schießen. Bei einem Besuch des Miniaturmalers John Hoskins (um 1590–1664/5) offenbarte sich Hookes zeichnerisches Talent.[3] [4]
Bis November 1647 hatte der 1642 begonnene Englische Bürgerkrieg kaum Auswirkungen auf des Leben der meist royalistisch eingestellten Einwohner der Isle of Wight. Am 11. November 1647 entkam Karl I. seinen Bewachern in London und floh auf die Isle of Wight, wo er zwei Tage später anlangte. In Newport begann bald darauf die Kapitulationsverhandlungen zwischen den Royalisten und Parlamentsvertretern.
Am 23. September 1648 setzte Hooks Vater sein Testament auf und bestimmte seine Freunde Nicholas Hockley, Robert Urrey und Cardell Goodman (um 1608-März 1654) zu seinen Nachlassverwaltern. Kurz nach Karls Kapitulation am 8. Oktober 1648 starb Hookes Vater. Seine Beerdigung fand am 17. Oktober 1648 statt. Er hinterließ seinem Sohn Robert Hooke 40 Pfund, die beste Truhe und alle seine Bücher. Hinzu kamen noch 10 Pfund aus dem Nachlass von Robert Hookes Großmutter Ann Giles. [5]
Ausbildung in London und Oxford
Im Alter von 13 Jahren kam Robert Hooke nach London. Wie er dorthin gelangte ist nicht bekannt. Möglicherweise reiste er in Begleitung von Cardell Goodman oder in der des Miniaturmalers John Hoskins dorthin.[6] In London war er zunächst für kurze Zeit Schüler des Malers Peter Lely[7] und soll auch von Samuel Cowper, einem Neffen Hoskins, unterrichtet worden sein.[8] Ende Januar 1649 befand sich Robert Hooke in der Obhut von Richard Busby (1606–1695), in dessem Haushalt er lebte und der ihn unterrichtete. Richard Busby war seit 1638 Leiter (Headmaster) der Westminster School. Während seiner Zeit in Westminster erlernte Robert Hooke fließend Latein, erwarb gute Griechischkenntnisse und konnte sich etwas Hebräisch aneignen. Er zeigte sein Talent für Mathematik und seine besonderen Fähigkeiten als Zeichner. Zu den praktischen Fähigkeiten die er erwarb gehörte der Umgang mit der Drehbank und das Spielen der Orgel.[8]
1653 verließ Robert Hooke die Westminster School in London, um seine Ausbildung an der Christ Church in Oxford fortzusetzen. Die Westminster School hatte eine enge Beziehung zu Christ Church und so traf er dort einige seiner Mitschüler wieder. Richard Lower studierte seit 1649 dort und John Locke hatte sich ein Jahr zuvor eingeschrieben. In Oxford war Hooke zunächst Stipendiat (Servitor) eines „Mr. Goodman“[7] und sollte als Chorschüler Orgel spielen. Vermittelt durch Busby lebte Hooke ab 1654 im Haushalt von Thomas Willis und assistierte Willis bei dessen chemischen Experimenten in der Beam Hall in der Oxfordter St. John's Street. Willis war Mitglied einer Gruppe von Naturforschern um den Leiter (Warden) des Wadham College John Wilkins, die sich der experimentellen Naturbeobachtung, wie sie 1620 durch Francis Bacon in Novum Organum angeregt worden war, verschrieben hatte. Zu dieser Gruppe gehörten unter anderem Jonathan Goddard, John Wallis, William Petty, Christopher Wren und Seth Ward. Wilkins hatte 1648 mit Mathematical Magick ein weit beachtetes Werk geschrieben, das sich mit den Prinzipen von Hebeln, Rollen, Zahnrädern und Schnecken beschäftigte und in dem er über fliegende Automaten und eine mögliche Reise zum Mond spekulierte. In dieser Zeit kontruierte Robert Hook beipielsweise eine Flugapparat und verbesserte für Seth Ward die Gangenauigkeit der Pendeluhren, die dieser bei seinen astronomischen Beobachtungen einsetzte.[9]
Bereits 1653 hatte Wilkins Robert Boyle nach Oxford eingeladen, der in Dublin mit seinen chemischen Experiment nicht vorankam. Boyle lies sich im Herbst 1655 schließlich in Oxford nieder und ab dem folgenden Jahr gehörte Robert Hooke als Assistent zu Boyles Haushalt. Boyle wollte, angeregt durch Otto von Guerickes Arbeit, eine eigene verbesserte Luftpumpe konstruieren. Unter Robert Hookes maßgeblicher Beteiligung gelang das schwierige Unterfangen um 1659 schließlich. Gemeinsam führten Boyle und Hooke Untersuchungen der Eigenschaften der Luft durch. Die Ergebnisse dieser im Dezember 1659 abgeschlossenen Experimente veröffentlichte Boyle in dem 1660 erschienen Werk The Spring of the Air, in dem er 43 Experimente über die Konstruktion und Anwendung der neuen Luftpumpe beschrieb und in dessen Vorwort er Robert Hookes Verdienst ausdrücklich würdigte. [10][11][12]
Am 31. Juli 1658 wurde Hooke immatrikuliert. Er erwarb jedoch während seiner Zeit in Oxford keinen akademischen Grad. Nach 1659 siedelten die Mitglieder der Wilkins-Gruppe nach und nach nach London über.
Im Dienst der Royal Society
Am 12. November 1662[13] schlug Robert Moray vor Hooke als „Curator of Experiments“ der Royal Society zu beschäftigen. Hooke wurde einmütig von den Mitgliedern der Gesellschaft in diese Position gewählt. Seine Aufgabe als Kurator bestand darin für die wöchentlichen Treffen der Gesellschaft drei bis vier Experimente vorzubereiten und durchzuführen sowie andere Mitglieder bei der Durchführung von Experimenten zu unterstützten. Am 3. Juni 1663 wurde Hooke in die Royal Society in London aufgenommen und von allen zu zahlenden Gebühren befreit.[14] Zwischen 1677 und 1682 bekleidete er zusätzlich das Amt des Sekretärs der Gesellschaft. 1665 wurde er Professor für Geometrie am Gresham College in London und brachte im selben Jahr sein Werk Micrographia heraus. Dieses Buch enthält hervorragende mikroskopische Zeichnungen, die er nach Beobachtungen mit einem zweilinsigen Mikroskop angefertigt hatte. Dabei erkannte er den Aufbau pflanzlichen Gewebes aus Zellen.
Leistungen
Horologie
Hooke verwendete 1658 als erster die Federunruh zur Regelung von tragbaren Uhren und beanspruchte diese Erfindung für sich. Bei diesen Patentstreitigkeiten unterlag er jedoch Christiaan Huygens [15], der am 4. Oktober 1675 ein Generalstaatenpatent auf eine Taschenuhr mit Federunruh erhielt [16]. Hooke schlug Verbesserungen für Pendeluhren vor.
Architektur
Nach dem großen Brand von London im Jahr 1666 wurde Hooke zum Landvermesser von London ernannt. Im Rahmen des Wiederaufbaus der Stadt entwarf er viele Gebäude, unter anderem das Montague House und das Bethlehem Hospital, sowie – gemeinsam mit Sir Christopher Wren – das Monument zur Erinnerung an die Brandkatastrophe.
Physik
Hooke ahnte einige der bedeutendsten Entdeckungen und Erfindungen seiner Zeit voraus, war aber nicht in der Lage, sie selbst zu vollenden. So hatte er Isaac Newton in einem Brief seine Vermutung mitgeteilt, dass das Gravitationspotential mit 1/r abfällt. Später diskutierte er mit Christopher Wren und Edmond Halley in einem Londoner Pub die Frage, ob man die keplerschen Gesetze nicht mathematisch exakt herleiten könne. Die Runde kam zu keinem Ergebnis und beschloss, Halley zu Newton zu senden. Halley gelang es dann, Newton zur Vollendung der Philosophiae Naturalis Principia Mathematica zu überreden. Hookes bleibender Verdienst besteht darin, die Theorie der Elastizität richtig formuliert zu haben: Ein Körper dehnt sich proportional im Verhältnis zur Kraft, die auf ihn wirkt. Diese nach ihm Hookesches Gesetz benannte Beziehung entdeckte er 1678. Sie ist eines der Fundamentalgesetze der Festkörpermechanik.
Mikroskopie
Hooke war auch Wegbereiter der mikroskopischen Forschung und publizierte seine Ergebnisse, zu denen auch die Entdeckung der Pflanzenzellen gehört. Durch seinen Versuch mit der Korkeiche gab er der Zelle ihren heutigen Namen. 1684 baute er einen optischen Telegrafen. Außerdem analysierte er das Wesen der Verbrennung.
Astronomie
Hooke nutzte ein Zenitteleskop (von ihm Archimedean Engine genannt in Anspielung auf Archimedes Ausspruch, dass er mit einem Hebel die Erde bewegen könne) im Hof des Gresham Colleges. Er vermutete, eine kleine jährliche Positionsänderung des in London im Zenit stehenden Sterns γ Draconis beobachtet zu haben, was die seit der Antike gesuchte Fixsternparallaxe sein konnte, also der Beweis für das heliozentrische Weltsystem. Nach dem großen Brand von London im Jahr 1666 benutzten Hooke und Wren die Gelegenheit, das aus Anlass dieser Katastrophe errichtete Denkmal als ein Zenitteleskop auszulegen. Allerdings war die Anbringung der Linse an der Spitze nicht stabil genug gegen Wind, so dass kein zufriedenstellendes Resultat erzielt werden konnte. Erst 50 Jahre später wurden die Messungen von James Bradley und Samuel Molyneux mit einem wesentlich kleineren, doch stabil montierten Zenitteleskop wiederholt. Der Effekt war viel zu groß für eine Parallaxe. Sie hatten die Aberration des Sternlichts entdeckt und damit 1728 die Bewegung der Erde bewiesen.
Rezeption und Nachwirkung
Rehabilitation
1705 veröffentlichte Richard Waller, ein enger Freund Robert Hookes, dessen hauptsächlichste nachgelassenen Schriften. Ihnen stellte er eine kurze Biografie voran, die teilweise auf Hookes fragmentarischer Autobiografie beruhte. William Derham versammelte 1726 zahlreiche kleine Beiträge von Hooke in einem weiteren Nachlassband. Die von John Aubrey, ebenfalls ein guter Freund Hookes, für den Antiquar Anthony Wood (1632–1695) zusammengetragenen biografischen Daten über Hooke wurden in der ersten Auflage von Woods Athenae Oxonienses (1691–1694) nicht verwendet. Erst in der posthum erschienenen zweiten Auflage von 1721 gibt es einen kurzen Eintrag zu Hookes Leben.[17] Eine vollständige Edition der in der Bodleian Library aufbewahrten Manuskripte Aubreys gab Andrew Clark 1898 unter dem Titel Brief Lives heraus.
Bis in die 1930er Jahre geriet Hooke weitestgehend in Vergessenheit. Erst im Vorfeld des 300. Jahrestages seines Geburtstages kam es zu einer ersten Aufarbeitung von Hookes Beiträgen für die moderne Wissenschaft. Robert Gunther machte von 1930 bis 1938 in mehreren Bänden seiner Early Science in Oxford die schwer zugänglichen Schriften Hookes wieder für die Forschung verfügbar. Henry William Robinson und Walter Adams publizierten 1935 große Teile des 1891 in Harlow aufgefunden und von der City of London angekauften Tagebuchs Hookes. Diese Tagebucheinträge umfassten den Zeitraum von 1672 bis 1680. Robert Gunther ergänzte im gleichen Jahr diese Edition um die Veröffentlichung weiterer Einträge aus den Jahren 1688 bis 1690 und 1692 bis 1693.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde durch Edward Neville Da Costa Andrades eindringliche Wilkins-Vorlesung vom 15. Dezember 1949 vor der Royal Society das Interesse an Robert Hooke neu belebt. Eine erste ausführliche, von Margaret ’Espinasse verfasste, Biografie Hookes erschien 1956. Der Zugriff auf Robert Hookes umfassende Arbeit für die Royal Society wurde 1968 durch den Nachdruck von Thomas Birchs vierbändigen Werk The history of the Royal Society of London for improving of natural knowledge, das detailliert die ersten Jahrzehnte der Arbeit der Royal Society protokolliert, erleichtert. In den 1960 und 1970er Jahren untersuchten Historiker die Frühgeschichte der Royal Society unter neuen, breiter gefächerten Gesichtspunkten. Michael Hunters verfasste ein Buch über die ersten Mitglieder der Royal Society, R. E. W. Maddison, Jim Bennett und Richard S. Westfall schrieben umfassende Biografien über Boyle, Wren und Newton, in denen auch Hookes Briefe an Boyle, Newton, Oldenburg, Flamsteed, Huygens und andere veröffentlicht wurden. Zahlreiche Einzelstudien untersuchten in diesen Jahren Hookes Beiträge zur Entwicklung wissenschaftlicher Instrumente (Barometer, Mikroskop, Teleskop, Zeitmesser), seine Leistungen als Architekt und Kartograph sowie als Forscher auf den Gebieten von Optik, Magnetismus, Mechanik, Chemie, Geologie und seinem naturphilosophischen Interesse an einer universelle Sprache, einer „Philosophischen Algebra“.
Die British Society for the History of Science organisierte eine erste, ausschließlich Robert Hooke gewidtmete wissenschaftliche Konferenz, die vom 19. bis 21. Juli 1987 an der Royal Society in London abgehalten wurde. In den 1990er wuchs das Interesse an Hooke weiter. In einem 1996 erschienenen Buch untersuchte Ellen Tan Drake beispielsweise Robert Hookes Rolle bei der Begründung der Geologie. Michael Cooper beleuchtete in seiner 1999 beendeten Dissertation Hookes umfassende Tätigkeit als Landvermesser und Architekt bei Wiederaufbau Londons.
Ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte die wissenschaftliche Ausseinandersetzung mit den Leistungen Hookes und seine Würdigung als bedeutender Naturforscher seiner Zeit, zu seinem 300. Todestag im Jahr 2003. Es erschienen zwei, von Stephen Inwood und Lisa Jardine verfasste, Biografien über ihn. Am Nachmittag des 3. März 2003 fand im einzigen vollständig erhaltenen, von Hooke konzipierten Gebäude, der Willen Parish Church in Milton Keynes, ein Gedenkgottesdienst statt. Vom 6. bis 9. Juli 2003 waren die Royal Society und das Gresham College Gastgeber einer Internationalen Konferenz mit dem Titel Restoring The Reputation Of Robert Hooke, die mit Unterstützung durch die Royal Academy of Engineering ausgerichtet wurde.[18] Unter der Schirmherrschaft von Christ Church wurde am 2. Oktober 2003 ein Symposium Robert Hooke and the English Renaissance abgehalten, dass sich ebenfalls mit neuen Erkenntnissen zu Hookes Wirken beschäftigte.[19][20]
Bildnis
Es wurde bisher kein zeitgenössisches Bildnis von Robert Hooke aufgefunden. Am 5. Juli 1710 besuchte der Frankfurter Ratsherr und Jurist Zacharias Conrad von Uffenbach (1683–1734) im Gresham College die Räumlichkeiten der dort noch tagenden Royal Society und vermerkte in seinem Reisebericht: „Zuletzt wiese man uns das Zimmer, darinnen die Societät zusammen zu kommen pfleget. Es ist sehr klein und schlecht, und das beste darinnen die viele Portraits von denen Mitgliedern, darunter wohl die merkwürdigste sind, das von Boyle und Hoock.“[21] Dies ist einer der wenigen Hinweise darauf, dass es ein solches Bildnis tatsächlich gegeben haben muß.
In ihrer Ausgabe vom 3. Juli 1939 druckte das US-Magazin Time ein Porträt mit der Bildunterschrift Scientist Hooke ab.[22] Nachforschungen durch Ashley Montagu zeigten jedoch, dass es sich hierbei nicht um ein Bildnis Hookes handelt.[23]
Die britische Historikerin Lisa Jardine stieß während ihrer Recherchen für ihr Buch The curious life of Robert Hooke im Bestand des Natural History Museum auf ein mit „John Ray“ betiteltes und der Malerin Mary Beale (1632/3–1699) zugeschriebenes Porträt, von dem sich herausstellte, dass es nicht den englischen Naturforscher darstellt.[24] Aufgrund weiterer Indizien, beispielsweise gibt es in Hookes Tagebuch Hinweise darauf, dass sich Robert Boyle von Mary Beale porträtieren ließ, schloß Lisa Jardine, dass es sich um das verschollene Bildnis von Robert Hooke handeln müsse. Kurz nach Erscheinen des Buches, für das dieses Porträt als Bucheinband verwendet wurde, konnte William B. Jensen von der University of Cincinnati anhand zweier Kupferstiche das Bildnis dem Flamen Johan Baptista van Helmont zuordnen.[25]
Etwa 2003 wurde im County Record Office der Isle of Wight ein auf den 2. Februar 1684/5 datiertes Dokument Hookes entdeckt, das neben seiner Unterschrift auch einen Abdruck eines Siegels trägt, das einen Mann im Profil darstellt. Ob es sich hierbei um ein Porträt Hookes handeln könnte ist ungeklärt. [26]
Anläßlich der Aktivitäten zum 300. Todestag von Robert Hooke wurde unter dem Titel Portraying Robert Hooke – Recreating the Hidden Genius ein Wettbewerb veranstaltet, bei dem ein neues, modernes Porträt Robert Hookes geschaffen werden sollte. Die Royal Institution of Chartered Surveyors und die Royal Society hatten zu diesem Zwecke in Preisgeld in Höhe von 500 Pfund gestiftet. Sieger war das Hooke-Porträt[27] von Guy Heyden. [28]
Auszeichnungen und Würdigung
Der Asteroid Hooke sowie der Mondkrater Hooke und der Marskrater Hooke[29] wurden nach Robert Hooke benannt. Die Westminster School London gab ihrem 1986 eröffneten Wissenschaftszenrum den Namen Robert Hooke Science Center.[30] Die Hooke Medal der British Society for Cell Biology erinnert an Hookes Beiträge zur Mikroskopie.[31]
Schriften
- Zu Lebzeiten
- An Attempt for the Explication of the Phaenomena, observable in an Experiment published by the Honourable Robert Boyle, Esq. London 1661.
- Micrographia: or, Some physiological descriptions of minute bodies made by magnifying glasses. London 1665, (online).
- Veröffentlichte Cutler-Vorlesungen:
- An Attempt To prove the Motion of the Earth from Observations. London 1674.
- Animadversions on the first part of the Machina coelestis… London 1674.
- A Description of Helioscopes and some other Instruments. London 1676, (online).
- Lampas: or, Descriptions of some Mechanical Improvements of Lamps & Waterpoises. Together with some other Physical and Mechanical discoveries. London 1677.
- Lectures and collections. Cometa … Microscopium… London 1678.
- Lectures de potentia restitutiva, or, of Spring: explaining the power of springing bodies: to which are added some collections. London 1678.
- Lectiones Cutlerianae, or a Collection of Lectures: Physical, Mechanical, Geographical & Astronomical… John Martyn, London 1679, (online). - Die sechs Cutler-Vorlesungen in einem Band
- Posthum
- Richard Waller (Hrsg.): The posthumous works of Robert Hooke. London 1705, (online).
- William Derham (Hrsg.): Philosophical experiments and observations of the late eminent Dr. Robert Hooke… W. & J. Innys, London 1726, (online).
Literatur
Biografien
- Edward Neville Da Costa Andrade: Wilkins Lecture: Robert Hooke. In: Proceedings of the Royal Society of London. Series B, Biological Sciences. Band 137, Nummer 887, 1950, S. 153–187, JSTOR.
- Andrew Clark (Hrsg.): ‘Brief Lives’ chiefly of contemporaries, set down by John Aubrey between the Years 1669 & 1696. Clarendon Press, Oxford 1898, S. 409–416, (online).
- Margaret 'Espinasse: Robert Hooke. William Heinemann, London 1956.
- Stephen Inwood: The man who knew too much. The strange and inventive life of Robert Hooke (1635–1703). Macmillan, London 2002, ISBN 0-333-78286-0.
- Lisa Jardine: The curious life of Robert Hooke: the man who measured London. HarperCollins, 2003, ISBN 0007149441.
Tagebücher
- Robert Theodore Gunther (Hrsg.): Later Diary. In: Early Science in Oxford. Band 10, S. 69-265, Oxford 1935. - 1. November 1688 bis 9 März 1690 und 6. Dezember 1692 bis 8. August 1693.
- Felicity Henderson: Unpublished Material from the Memorandum Book of Robert Hooke, Guildhall Library MS1758. In: Notes and Records of the Royal Society of London. Band 61, Nummer 2, 2007, S. 129-175, doi:10.1098/rsnr.2006.0173 - 10. März bis 31. Juli 1672 und Januar 1681 bis Mai 1683.
- Henry William Robinson, Walter Adams (Hrsg.): The diary of Robert Hooke, M.A., M.D., F.R.S., 1672-1680: transcribed from the original in the possession of the Corporation of the city of London. Taylor & Francis, London 1935. - März 1671/2 bis Mai 1683.
Bibliografie
- Geoffrey Keynes: A Bibliography of Dr. Robert Hooke. Clarendon Press, 1960.
Reprints
- Robert T. Gunther: Early Science in Oxford.
- Band 6: The life and work of Robert Hooke (Part 1). Oxford University Press, Oxford 1930.
- Band 7: The life and work of Robert Hooke (Part 2). Oxford University Press, Oxford 1930.
- Band 8: The Cutler lectures of Robert Hooke. Oxford University Press, Oxford 1931.
- Band 10: The life and work of Robert Hooke. (Part 4) Tract on capillary attraction, 1661; Diary, 1688-1693. Oxford University Press, Oxford 1935.
- Band 13: The life and work of Robert Hooke (Part 5) Micrographia, 1665. Oxford University Press, Oxford 1938.
Zur Rezeption seines Werkes (Auswahl)
- Jim Bennett, Michael Cooper, Michael Hunter, Lisa Jardine: London’s Leonardo: the life and work of Robert Hooke. Oxford University Press, 2003, ISBN 0198525796.
- Allan Chapman: England’s Leonardo: Robert Hooke and the seventeenth-century scientific revolution. Institute of Physics, Bristol 2005, ISBN 0750309873.
- Michael Cooper: ‘A more beautiful city.’ Robert Hooke and the rebuilding of London after the Great Fire. Sutton Publishing, Stroud 2003 , ISBN 0-7509-2959-6.
- Michael Cooper, Michael Cyril William Hunter (Hrsg.): Robert Hooke: Tercentennial studies. Ashgate Publishing Ltd., 2006, ISBN 075465365X.
- Ellen T. Drake: Restless genius: Robert Hooke and his earthly thoughts. Oxford University Press, 1996, ISBN 0195066952.
- Ofer Gal: Meanest foundations and nobler superstructures: Hooke, Newton and the compounding of the celestiall motions of the planetts. Springer, Dortrecht 2002, ISBN 1402007329.
- Michael Hunter, Simon Schaffer: (Hrsg.): Robert Hooke: New Studies. Boydell Press, Woodbridge 1989, ISBN 0-85115-523-5.
- Paul Welberry Kent, Allan Chapman (Hrsg.): Robert Hooke and the English renaissance. Gracewing Publishing, 2005, ISBN 0852445873.
- Richard Nichols (Hrsg.): The diaries of Robert Hooke, the Leonardo of London, 1635-1703. Book Guild, 1994, ISBN 0863329306.
- Robert D. Purrington: The First Professional Scientist: Robert Hooke and the Royal Society of London. Birkhäuser Verlag AG, Basel/Boston/Berlin 2009, ISBN 978-3-0346-0036-1.
- Leona Rostenberg: The library of Robert Hooke: the scientific book trade of Restoration England. Modoc Press, Santa Monica 1989, ISBN 0929246012.
Einzelnachweise
- ↑ Alle Datumsangaben erfolgen nach dem Julianischer Kalender.
- ↑ P. Breeze: The ancestry of Robert Hooke: John Hooke of Wroxhall. In: Notes and Records of the Royal Society of London. Band 57, Nummer 3, 2003. S. 269–271, doi:10.1098/rsnr.2003.0213.
- ↑ Andrew Clark (Hrsg.): ‘Brief Lives’ chiefly of contemporaries, set down by John Aubrey between the Years 1669 & 1696. Clarendon Press, Oxford 1898, S. 409, (online).
- ↑ Richard Waller (Hrsg.): The posthumous works of Robert Hooke. London 1705, S. II, (online).
- ↑ Hideto Nakajima: Robert Hooke’s Family and His Youth: Some New Evidence from the Will of the Rev. John Hooke. In: Notes and Records of the Royal Society of London. Band 48, Nummer 1, 1994, S. 11–16, doi:10.1098/rsnr.1994.0002.
- ↑ Lisa Jardine: The curious life of Robert Hooke: the man who measured London. 2003, S. 54–55.
- ↑ a b Richard Waller (Hrsg.): The posthumous works of Robert Hooke. 1705, S. III, (online).
- ↑ a b Andrew Clark (Hrsg.): ‘Brief Lives’ chiefly of contemporaries, set down by John Aubrey between the Years 1669 & 1696. 1898, S. 410, (online).
- ↑ Richard Waller (Hrsg.): The posthumous works of Robert Hooke. 1705, S. IV, (online).
- ↑ Mordechai Feingold: Robert Hooke: Gentleman of science. In: Michael Cooper, Michael Cyril William Hunter (Hrsg.): Robert Hooke: Tercentennial studies. 2006, S. 203–218.
- ↑ Edward Smith: Hooke and Westminster. In: Michael Cooper, Michael Cyril William Hunter (Hrsg.): Robert Hooke: Tercentennial studies. 2006, S. 219–232.
- ↑ Paul Welberry Kent: Hooke's early life at Oxford: In: Robert Hooke and the English renaissance S.39–64.
- ↑ Thomas Birch: The history of the Royal Society of London for improving of natural knowledge. Band 1, S. 124, (online).
- ↑ Thomas Birch: The history of the Royal Society of London for improving of natural knowledge. Band 1, S. 250, (online).
- ↑ Watch-Wiki: Robert Hooke
- ↑ Watch-Wiki: Christiaan Huygens
- ↑ Anthony Wood: Athenae Oxonienses. 2. Auflage, Oxford 1721, S. 1039-1040.
- ↑ Michael Hunter: Robert Hooke Revivified. In: Notes and Records of the Royal Society of London. Band 58, Nummer 1, 2004, S. 89–91, doi:10.1098/rsnr.2003.0227.
- ↑ Robert Hooke Commemoration 2003 (abgerufen am 5. März 2011).
- ↑ Tagungsprogramm (abgerufen am 5. März 2011)
- ↑ Zacharias Conrad von Uffenbach: Merkwürdige Reisen durch Niedersachsen, Holland und Engelland. Band 2, Ulm 1753, S. 551, (online).
- ↑ [Anonym]: Science: Old-Fashioned. In: Time. Band 34, Nummer 1, 3. Juli 1939, S. 39, Text, Bild.
- ↑ M. F. Ashley Montagu: A Spurious Portrait of Robert Hooke (1635–1703). In: Isis. Band 33, Nummer 1, 1941, S. 15–17, JSTOR.
- ↑ Lisa Jardine: The curious life of Robert Hooke: the man who measured London. 2003, S. 15–19.
- ↑ William B. Jensen: A Previously Unrecognised Portrait of Joan Baptista Van Helmont (1579-1644). In: Ambix. Band 51, Nummer 3, 2004, S. 263–268, PDF.
- ↑ Is this the face of Robert Hooke (abgerufen am 2. März 2010)
- ↑ http://news.bbc.co.uk/2/shared/spl/hi/pop_ups/03/sci_nat_enl_1057837487/html/1.stm Das Hooke-Porträt von Guy Heyden].
- ↑ Martin Kemp: Portrait: Updating Hooke. In: Nature. Band 424, 2003, S. 255, .
- ↑ Hooke Crater Dunes auf der Website [Mars Odyssey THEMIS http://themis.asu.edu/] (abgerufen am 3. März 2011).
- ↑ Our History auf der Website der School (abgerufen am 3. März 2011).
- ↑ The Hooke Medal auf der Website der British Society for Cell Biology (abgerufen am 3. März 2011).
Weblinks
- www.roberthooke.org.uk
- Eintrag im Archiv der Royal Society
- Michael Cooper: Now the dust has settled: A view of Robert Hooke post-2003. Gresham-Vorlesung vom 5. November 2008.
- The Hooke Folio Online
Personendaten | |
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NAME | Hooke, Robert |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Physiker, Mathematiker und Erfinder |
GEBURTSDATUM | 28. Juli 1635 |
GEBURTSORT | Freshwater, Isle of Wight |
STERBEDATUM | 14. März 1703 |
STERBEORT | London |