Liste der Truppenteile der Artillerietruppe des Heeres der Bundeswehr

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Die Liste der Artillerieverbändeverbände der Bundeswehr enthält alle aufgelösten, aktiven und nicht aktiven (Geräteeinheiten, gekaderte Bataillone) Verbände und Großverbände der Artillerietruppe der Bundeswehr sowie eine kurze Übersicht über ihren Aufstellungszeitpunkt, Stationierungsorte, Unterstellung und über ihre Auflösung oder Umbenennung. Zusätzlich wurden die Verbände aufgenommen deren Kern zu bedeutenden Anteilen aus Artilleristen gebildet wurde.

Barettabzeichen der Artillerie des deutschen Heeres
Allgemeines taktisches Zeichen der Artillerietruppe und Grundzeichen für Artillerieverbände
Taktisches Grundzeichen für einen Panzerartillerieverband
Taktisches Grundzeichen für Raketenartillerieverbände

Einführung in die Nummerierungskonventionen

Seit der Heeresstruktur II bis etwa 1990 erfolgte die Nummerierung der Artillerieverbände anhand einer stringenten Nummerierungskonvention. In dieser Zeit konnte man der Bezeichnung meist direkt die Unterstellung des Bataillons oder des Regiments entnehmen. Bei Unterstellungswechseln, Umgliederungen etc. wurde die Nummer bis auf Ausnahmefälle in der Regel jeweils konsequent angepasst. In dieser Zeit gilt umgekehrt aber auch, dass Verbände gleicher Nummer nicht immer in der selben Traditionslinie gesehen werden können. Nach 1990 und Eingliederung von Teilen der aufgelösten Nationalen Volksarmee und den erheblichen Umgliederungen in den Jahren nach Ende des Kalten Krieges wurde diese Anpassung oft nicht mehr vorgenommen; die Verbände behielten aus Tradition oft ihre Bezeichnung. Ihre Unterstellung lässt sich damit aus ihrer Nummer meist nicht mehr ableiten. Gewisse Rückschlüsse ergeben sich aber in Bezug auf ihre Herkunft und Traditionslinie. Im folgenden wird die Systematik geordnet nach Größenordnungen der Verbände vorgestellt. Die nachfolgenden Überlegungen zur Systematik der Bezeichnung bleiben aber auch für die Zeit vor 1990 stets nur als prinzipielles Konzept zu verstehen. Im Falle von Truppenversuchen, in der Aufstellungs- und Auflösungsphase, etc. sind immer wieder Abweichungen von der Regel anzutreffen.

Legende

Die Legende gilt für alle folgenden Listen

Legende
Aufgelöster Verband
Teilaktiver oder nichtaktiver Verband
Aktiver Verband

Siehe auch hier für das Abkürzungsverzeichnis.

Brigaden

Die einzige aufgestellte Artilleriebrigade der Bundeswehr war die Artilleriebrigade 100. Ihre Nummer 100 wurde analog zu allen Nummern der damals aufgestellten Unterstützungsbrigaden des Heerestruppenkommandos gewählt, hatte sonst aber keine weitere Bedeutung. Die dieser Brigade unterstellten Verbände hatten keine stringente Nummerierung.

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib
  ArtBrig 100 1. Juni 2002 Mühlhausen/Thüringen Juli 2007 umgegliedert zu ArtRgt 100

Kommandos

 
Taktisches Zeichen Artilleriekommando 2

Die Artilleriekommandos waren Kommandos in Brigadestärke auf Korpsebene. Jedem der der vier rein deutschen Korps (I., II., III. Korps) sowie dem deutsch-dänischen Korps LANDJUT unterstand jeweils ein von einem Artilleriekommandeur geführtes Artilleriekommando als Korpstruppe. Häufig werden diese Truppen als Korpsartillerie bezeichnet. Ihre Bezeichnung glich dabei zuletzt der Nummer des übergeordneten Korps (Artilleriekommando 1 für das I. Korps, Artilleriekommando 2 für das II. Korps, usw.). Davor (teilweise bis in die 70er Jahre) begann die Bezeichnung mit „40“ und endete mit der Ziffer des Korps. Die LANDJUT unterstellten Verbände wurden oft mit 600-er Nummern bezeichnet, so dass auch das Artillerkommando als Artilleriekommando 600 aufgestellt wurde. Zu beachten ist jedoch, dass im Gegensatz zu den Artilleriekommandos der rein deutschen Korps das Artilleriekommando 600 nicht voll präsent war, sondern ad hoc im Verteidigungsfall zu bilden war. Die dafür benötigten Verbände waren im Frieden u. a. Teil des Artillerieregiments der 6. Panzergrenadierdivision. Die Korpsartillerie war auch für den Einsatz taktischer, nuklearer Gefechtsfeldwaffen vorgesehen. Im Regelfall unterstanden den Artilleriekommandos gegen Ende des Kalten Krieges dazu folgende Truppenteile:

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
  ArtKdo I 1959
(ArtKdo 401)
Wesel 1994 unterstand I. Korps
  ArtKdo II 1971
(ArtKdo 402)
Ulm 1994 aufgelöst unterstand II. Korps
  ArtKdo III 1972
(ArtKdo 403)
Koblenz 1994 aufgelöst unterstand III. Korps
  ArtKdo 401 1957 Wesel 1959 umbenannt in ArtKdo 1 unterstand I. Korps
  ArtKdo 402 1957 Ulm 1971 umbenannt in ArtKdo 2 unterstand II. Korps
  ArtKdo 403 1957 Koblenz 1972 umbenannt in ArtKdo 3 unterstand III. Korps
Aufstellungsort: Munsterlager
  ArtKdo 600 Flensburg aufgelöst Hinweis: im Einsatz unterstanden alle Truppenteile des ArtKdo 600 (LANDJUT).
Im Frieden unterstanden alle nicht aktiven dem TerrKdo SH.
Aktive Truppenteile des ArtKdo 600 unterstanden im Frieden der 6. PzGrenDiv.

Regimenter

Seit der Heeresstruktur II bis etwa 1990 folgte die Bezeichnung der Regimenter einer klaren Ordnung. Jeder der ursprünglich zwölf Divisionen führte jeweils ein Artillerieregiment, die sogenannte Divisionsartillerie. Kommandiert wurden diese Regimenter jeweils von einem Divisions-Artillerieführer im Dienstgrad Oberst. Die Bezeichnung dieser Bataillone ergab sich direkt aus der Divisionsnummer, d. h. das Regiment der 1. Panzerdivision wurde als Artillerieregiment 1, das der 2. Panzergrenadierdivision als Artillerieregiment 2, usw. bezeichnet. In dieser Zählweise führte die 1. Gebirgsdivision als 8. Division des Heeres das Gebirgsartillerieregiment 8, wobei der Präfix Gebirgs- typisch für fast alle dieser Division unterstellten Verbände war. Der 1. Luftlandedivision unterstand als 9. Division analog das (aber erst später aufgestellte) Luftlandeartillerieregiment 9. Zu beachten ist aber, dass das Luftlandeartillerieregiment 9 eine Geräteeinheit war, bestehend lediglich aus dem Stab, ab 1992 auch mit einer fest assignierten Batterie. Im Bedarfsfall wurden von diesem Stab Artillerieverbände anderer Divisionen geführt. Auch die ostdeutschen Panzergrenadierdivisionen (13. und 14.) erhielten jeweils ein Artillerieregiment, die jedoch zunächst nicht wie üblich (d. h. Artillerieregimenter mit den Nummern 13, 14) bezeichnet wurden, sondern die Namen Artillerieregiment 70 und 80 in Anlehnung an ihre Stationierung in den Wehrbereichen VII und VIII erhielten. Alle Divisionsartillerieregimenter sind mittlerweile aufgelöst. Bemerkenswert war die Fähigkeit dieser Regimenter, auch die taktischen Atomwaffen der NATO zum Einsatz zu bringen. Jedem dieser Regimenter unterstanden zuletzt in der Regel folgende Bataillone:

  • ein Feldartilleriebataillon X1
  • ein Raketenartilleriebataillon X2
  • ein Beobachtungsbataillon X3

X steht dabei jeweils für die Nummer der Division. Weiteres dazu, siehe Abschnitt Bataillone.

Als nichtaktive Geräteeinheiten wurden den nationalen Korps nichtaktive Artilleriegimenter zur besonderen Verwendung (zbV) - sogenannte Verstärkungsartillerie - aufgestellt. Truppendienstlich unterstanden sie aktiven Verbänden der Artilleriekommandos. Ihre Nummer begann mit der Nummer des Korps und endete mit 00. (Beispiel: Das Artillerieregiment 200 zbV wurde beim II. Korps aufgestellt.)

Die verbleibenden Artillerieregimenter der Bundeswehr führen nunmehr nur noch aus Traditionsgründen ihre Nummer 100 bzw. 345 vor, denn sie entstanden aus gleichnummerierten Verbänden. Zu beachten ist ferner, das manche, insbesondere die Regimenter 1-12, der hier beschriebenen Artillerieregimenter bis zur Unterstellung der Raketenartilleriebataillone als Feldartillerieregimenter bezeichnet wurden.

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
  ArtRgt 1 Hannover
  ArtRgt 2 Marburg
  ArtRgt 3 Stade
  ArtRgt 4 1959
(FArtRgt 4)
Regensburg 1992 1956 zunächst als FArtRgt 4 aufgestellt, späterer Standort Cham
  ArtRgt 5 1959 Diez
  ArtLehrRgt 5 Idar-Oberstein aufgelöst am 21.03.2003
  ArtRgt 6 Kellinghusen
  ArtRgt 7 1960 Dülmen
(bis 1966 Ahlen)
2002 deaktiviert nach Deaktivierung noch Geräteeinheit in Düsseldorf
  GebArtRgt 8 Landsberg
  LLArtRgt 9
(Art Rgt 200 & 300)
April 1986 Phillipsburg Dez. 1991 außer Dienst Bis 1. April 1990 nur Stab ohne fest assignierte Truppenteile (GerE). Erst 1. April 1990 Aufstellung aktives LLArtBttr 9.
  ArtRgt 10 1960 Pfullendorf
  ArtRgt 11 1959 Oldenburg 1994 aufgelöst im Zusammenhang mit Außerdienststellung der 11. Panzergrenadierdivision
  ArtRgt 12 Veitshöchheim
  ArtRgt 13 Juli 1994
(ArtRgt 70)
Mühlhausen/Thüringen
  ArtRgt 14 1994
(ArtRgt 80)
Karpin 2003 aufgelöst
  ArtRgt 70 Sept. 1991 Mühlhausen/Thüringen Juli 1994 Umbenennung in ArtRgt 13 Bezeichnung wegen ust WBK VII
  ArtRgt 80 1991? Karpin 1994 Umbenennung in ArtRgt 14 Bezeichnung wegen ust WBK VIII
  ArtRgt 100 Juli 2007
(ArtBrig 100)
Mühlhausen/Thüringen aktiv unterstellt 1. PzDiv
Hinweis: nicht vormals ArtRgt 100, ArtKdo 1
  Art Rgt 100 1968? Dülmen oder Unna? 1986 aufgelöst Geräteeinheit. Sogenannte Verstärkungsartillerie.
  Art Rgt 200 1968 Phillipsburg Mai 1986 Umgliederung in LLArtRgt 9 Geräteeinheit. zbV, sog. Verstärkungsartillerie. Im Frieden bis zu einer Mobilmachung dem FArtBtl 210 unterstehend
  Art Rgt 300 1968 ? 1986 aufgelöst, Teile an LLArtRgt 9 Geräteeinheit, sog. Verstärkungsartillerie.
  ArtLehrRgt 345 Jan. 2008
(PzArtLehrBtl 345)
Kusel aktiv unterstellt der Heerestruppenbrigade

Bataillone

Seit Gründung der Bundeswehr wurden grundsätzlich mehrere Typen Bataillone der Artillerietruppe aufgestellt und auch entsprechend bezeichnet. Dies sind die Panzerartilleriebataillone, Feldartilleriebataillone, Raketenartilleriebataillone, Artilleriebataillone, die Beobachtungsbataillone und Beobachtungsartilleriebataillone. Ihre Bezeichnung lehnte sich ursprünglich jeweils an ihr Hauptwaffensystem bzw. ihre Hauptaufgabe an:

  • Panzerartilleriebataillone: Rohrartillerie auf Selbstfahrlafette, in der Regel ein Panzer, d. h. in seiner Gesamtheit in der Regel als Panzerhaubitze bezeichnet
  • Feldartilleriebataillone: Rohrartillerie ohne Selbstfahrlafette, meist als Feldhaubitze bezeichnet. Zu berücksichtigen ist, dass bereits Mitte der 1960er Jahre auch Haubitzen auf Selbstfahrlafetten für die Feldartilleriebataillone beschafft wurden. In der Regel wiesen die Feldartilleriebataillone aber keine Panzerhaubitzen auf.
  • Raketenartilleriebataillone: Im Gegensatz zur Rohrartillerie werden keine (meist nicht selbstangetriebenen) Geschosse aus Rohren abgefeuert, sondern ausschließlich selbstangetriebene Raketen von Waffenträgern aus gestartet. Die Gesamtsysteme werden auch als Raketenwerfer bezeichnet.
  • Beobachtungsbataillone: In diesen Bataillonen wurde die aufklärende Artillerie zusammengefasst, die u. a. mittels technischer Systeme feindliche Artilleriestellungen oder Ziele und eigene Granateneinschläge ortet, Vermessungsaufgaben wahrnimmt und Wetterdaten auswertet. Drohnen ermöglichen heute die optische Aufklärung bis weit hinter die vorderste Verteidigungslinie auch ohne den Einsatz vorgeschobener Beobachter.
  • Beobachtungsartilleriebataillone: Neben der aufklärenden Artillerie enthielten diese Bataillone etwa zur Hälfte auch schießende Einheiten, wohingegen „normale“ Feld- oder Panzerartilleriebataillone diese aufklärenden Anteile höchstens in geringem Ausmaße aufwiesen.
  • Darüber hinaus wurden auf Bataillonsebene Artilleriebataillone aufgestellt. In den meisten Fällen deutet ihr allgemein gehaltener Name darauf hin, dass die Bataillone sowohl Raketen- als auch Panzerartillerieanteile aufwiesen; die Verbände waren also sogenannte gemischte Verbände. Manche dieser Verbände waren aber auch Artillerieverbände mit Sonderbewaffnung oder Sondergliederung, z.B. die Artillerieverbände der Luftlande- und Gebirgstruppen.

Im folgenden werden diese Typen jeweils in einem eigenen Unterkapitel betrachtet.

Panzerartilleriebataillone

 
Die Panzerhaubitze M109 (hier der niederländischen Streitkräfte) wurde lange in den Panzerartilleriebataillonen der Bundeswehr eingesetzt
 
Nachfolger der Panzerhaubitze M109 ist die Panzerhaubitze 2000

Die Nummer der Panzerartilleriebataillone lehnte sich ursprünglich an die Bezeichnung der ihnen jeweils übergeordneten Brigade an. Ihre Nummer begann jeweils mit der Nummer der übergeordneten Brigade, an die in der Regel eine 5 angehängt wurde, d. h. die Panzerartilleriebataillone der Brigaden 1-9 hatten eine zweistellige, alle anderen eine dreistellige Nummer. Beispiel: das Panzerartilleriebataillon 215 war das Panzerartilleriebataillon der Panzerbrigade 21. Die Panzerartilleriebataillone mit den Anfangsnummern 1-42 sind demzufolge die Panzerartilleriebatillone der 42 Brigaden des Feldheeres. Die Heimatschutzbrigade 56 (siehe dazu auch Liste der Jägerverbände der Bundeswehr) glich in ihrer Gliederung einer Panzerbrigade und führte folgerichtig ein Panzerartilleriebataillon 565 statt einem Feldartilleriebataillon. Da aber nur Panzer- und Panzergrenadierbrigaden sowie relativ kurz auch die Gebirgsjägerbrigade 23 ein Panzerartilleriebataillon erhielten, wurden Panzerartilleriebataillone mit den Anfangsziffern 25, 26 und 27 nicht aufgestellt, da diese Luftlandebrigaden waren.

Nach Aufstellung der noch regelmäßig bezeichneten Bataillone der ostdeutschen Brigaden änderte sich die Nummerierungssystematik des Heeres drastisch. Bei Unterstellungswechseln oder Umgliederungen wurde die Bezeichnung nicht mehr verändert, sondern aus Tradition beibehalten, so dass heute kein einheitliches Schema mehr erkennbar ist und die Bataillonsnummer meist kein Hinweis mehr auf die Unterstellungsverhältnisse gibt. Abweichend von dieser Einschränkung und den oben aufgezeigten allgemeinen Regeln gab es einige größere Ausnahmen für die Bezeichnung der Panzerartilleriebataillone:

  • Das Panzerartilleriebataillon der Panzergrenadierbrigade 17 führte statt der Nummer 175, die Nummer 177. Hintergrund war der Inhalt des § 175 Strafgesetzbuch (sogenannter Homosexuellen-Paragraph. Zitat daraus: [..] Ein Mann, der mit einem anderen Mann Unzucht treibt oder sich von ihm zur Unzucht missbrauchen lässt, wird mit Gefängnis bestraft. [...]). Da im Volksmund daher Schwule als „175er“ bezeichnet wurden, meinte man diese Bataillonsnummer nicht vergeben zu können.
  • Das Panzerartillerielehrbataillon 310 war Lehrtruppenteil der Artillerieschule. Seine Aufstellung war dem Umstand geschuldet, dass die Artillerieschule über kein Panzerartilleriebataillon einer Brigade in ihrer Nähe verfügen konnte, so dass Teile des Feldartilleriebataillons 310 mit Panzerhaubitzen ausgerüstet wurde und als Panzerartillerielehrbataillon 310 ausgegliedert wurden. Da sich sein truppendienstliches Unterstellungsverhältnis nicht änderte (weiterhin Korpsartillerie III. Korps, siehe unten) wurde seine Nummer beibehalten.
  • Das Panzerartilleriebataillon 515 entstand 1993 aus dem der Heimatschutzbrigade 51 zugeordneten Feldartilleriebataillon 515 und dem Panzerartilleriebataillon 185. Aus Tradition blieb die Bezeichnung erhalten.
  • Das Panzerartilleriebataillon 2 ist 1996 aus dem Panzerartilleriebataillon 395, dem Panzerartilleriebataillon 65 und dem in Hessisch Lichtenau stationierten Panzeraufklärungsbataillon 2 (siehe dazu auch Liste der Panzeraufklärungsverbände der Bundeswehr) entstanden. In Tradition und Verbundenheit zum ehemaligen Panzeraufklärungsbataillon 2 erhielt das Panzerartilleriebataillon statt der eigentlich vorgesehenen Bezeichnung Panzerartilleriebataillon 395 die bisher für Panzerartilleriebataillone völlig untypische Bezeichnung Panzerartilleriebataillon 2.
  • Lehrtuppenteile der Artillerieschule und/ oder der Panzerlehrbrigade, erhielten die Bezeichnung Panzerartillerielehrbataillon. Sie behielten aber in der Regel ihre gewöhnliche Nummer nach obigen Muster.
  • Die Panzerartilleriebataillone der 1. Gebirgsdivision erhielten teilweise bzw. zeitweise den Präfix Gebirgs-.

Folgende Tabelle enthält alle aufgestellten Panzerartilleriebataillone:

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
  PzArtBtl 2 1996 Hessisch Lichtenau 2006 aufgelöst hervorgegangen aus PzArtBtl 395
  PzArtBtl 15 1959 Stadtoldendorf;Yorck-Kaserne 2004 inaktiv gestellt; 2008 aufgelöst Panzergrenadierbrigade 1
  PzArtBtl 25 1956 Glückstadt, Marine- Infanterie-Kaserne
später Leutnant-Müller-Kaserne, Braunschweig
1992 aufgelöst
Als nicht aktiver (n.a.) Truppenteil am 31.01.1998 erneut aufgestellt und zum 30.07.2008 aufgelöst[1]
Erstes Panzerartilleriebataillon der Bundeswehr
  PzArtBtl 35 Dedelstorf, Richthofen-Kaserne 1981 umbenannt in PzArtBtl 335 Panzerbrigade 33
Datei:Pz ArtBtl 45-Wappen-3.jpg PzArtBtl 45 1975
(FArtBtl 45)
Göttingen, Zieten-Kaserne März 1993 aufgelöst
  BeobPzArtLehrBtl 51 Idar-Oberstein 2003 aufgelöst
  PzArtBtl 55 Homberg (Efze), Dörnbergkaserne Umgegliedert zu RakArtLehrBtl 55 Panzergrenadierbrigade 5
  PzArtBtl 65 Bad Arolsen, Prinz-Eugen-Kaserne 1997 aufgelöst Panzerbrigade 14
  PzArtBtl 75 Hamburg-Fischbek
  PzArtBtl 85 Lüneburg
  PzArtLehrBtl 95 Munster 30. September 2002 aufgelöst Lehrtruppenteil
  PzArtBtl 105 Weiden aufgelöst
  PzArtBtl 115 Neunburg vorm Wald, Pfalzgraf-Johann-Kaserne 30. Juni 2007 aufgelöst zuletzt Panzerbrigade 12
  PzArtBtl 125 1963 Bayreuth 31. März 1993 aufgelöst
  PzArtBtl 135 Wetzlar, Spilburg-Kaserne aufgelöst
  PzArtBtl 145 Stadtallendorf, Herrenwald-Kaserne
  PzArtBtl 155 Lahnstein
  PzArtBtl 165[2] 1962
(FArtBtl 165)
Wentorf Auflösung am 30. September 1993[3]
  PzArtBtl 177 Fortlaufende Nummerierung wurde unterbrochen, um keine Verbindung zu § 175 herzustellen.
  PzArtBtl 185 Boostedt 1993 (PzArtBtl 515) Panzerbrigade 18
  PzArtBtl 195
  PzArtBtl 205 Dülmen
  PzArtBtl 215 1959
(I. Btl ArtRgt 7)
Augustdorf aktiv PzBrig 21
  GebPzArtBtl 225 April 1962
(GebArtBtl 225)
Füssen, Allgäu-Kaserne 2007 Umgliederung in GebAufklBtl 230
  GebPzArtBtl 235 April 1977 Bad Reichenhall März 1993 Auflösung des Gebirgsartilleriebataillons 235 Jan 1981 Umgliederung in GebArtBtl 235
  GebPzArtBtl 245 Landshut, Schochkaserne 30. September 1994 mit der PzBrig 24 "Niederbayern" aufgelöst
  PzArtBtl 285 1976 Münsingen 2004 aufgelöst
  PzArtBtl 295 aktiv Umwandlung in ArtBtl 295 der D/F Brigade
  PzArtBtl 305
  PzArtLehrBtl 310 1967
(Teile FArtBtl 310)
Kusel 1980 Umbenennung in Panzerartillerielehrbataillon 345 im Frieden LehrTrpTeil ArtSchule.
im V-Fall weiterhin ArtKdo 3
Anmerkung: eingeschriebene Nummer im internen Verbandsabzeichen eigtl. „310“
  PzArtBtl 315 1967 Wildeshausen 1993 aufgelöst
  PzArtBtl 325 1971
(FArtBtl 325)
Schwanewede, Lützow-Kaserne 2001 umbenannt in PzArtLehrBtl 325
  PzArtLehrBtl 325 2001
(PzArtBtl 325)
Munster, Hindenburg-Kaserne
bis 2006: Schwanewede, Lützow-Kaserne
aktiv Lehrtruppenteil PzLehrBrig 9
  PzArtBtl 335 1981
(PzArtBtl 35)
Dedelstorf, Richthofen-Kaserne 1994 Panzerbrigade 33
  PzArtLehrBtl 345 1980
(PzArtLehrBtl 310)
Kusel 2008 umformiert in PzArtLehrRgt 345 Lehr (Ulm), Panzerbrigade 34
  PzArtBtl 355 Wildflecken, ab 2002 Neunburg 2002 inaktiv Panzerbrigade 35, Panzerbrigade 36
  PzArtBtl 365 1958 Walldürn, Nibelungenkaserne 1993 Panzerbrigade 36
  PzArtBtl 375 1992 Frankenberg/Sa., Wettiner-Kaserne 2005 aufgelöst Panzergrenadierbrigade 37
  PzArtBtl 385 1992 Weißenfels, Sachsen-Anhalt-Kaserne 2002 aufgelöst Panzergrenadierbrigade 38
  PzArtBtl 395 Erfurt 1996 umformiert in PzArtBtl 2 Panzerbrigade 39
  PzArtBtl 405 1992 Dabel 2006 aufgelöst Panzergrenadierbrigade 40
  PzArtBtl 415 1992 Eggesin vermutlich 2005 aufgelöst Panzergrenadierbrigade 41
  PzArtBtl 425 1992 Lehnitz 30.06.2006 aufgelöst Panzerbrigade 42, ab 2003 Panzergrenadierbrigade 1
  PzArtBtl 515 1993
(FArtBtl 515, PzArtBtl 185)
Kellinghusen 10.12.2008 aufgelöst Panzerbrigade 18
  PzArtBtl 565 Heimatschutzbrigade 56

Feldartilleriebataillone

Korpsfeldartilleriebataillone

Die Korpsartillerie der rein deutschen Korps erhielt mehrere Feldartilleriebataillone. Jeweils eines dieser Bataillone war voll präsent. Seine Nummer ergab sich ab der Heerestruktur II aus der Korpsnummer (Anfangsziffer) und endete mit einer "10". Beispiel: Das Feldartilleriebataillon 310 war die Feldartillerie des III. Korps. Weiterhin unterstanden den Korps eine uneinheitliche Anzahl nichtaktiver (Geräteeinheiten) Feldartilleriebataillone. Ihre Bezeichnung ergab sich jeweils fortlaufend in Zehnerschritten beginnen bei der Bezeichnung des aktiven Bataillons. Für das I. Korps wurden beispielsweise neben dem aktiven Feldartilleriebataillon 110 die Geräteeinheiten Feldartilleriebataillon 120, 130, 140 aufgestellt. Diese Geräteeinheiten unterstanden nichtaktiven Artillerieregimentern der Korps (ArtRgt 100, 200, 300). LANDJUT erhielt (vermutlich) die nicht aktiven Feldartilleriebataillone 630 und 640 - über diese Bataillone ist jedoch nur wenig bekannt. Ihre Bezeichnung ergab sich maßgeblich durch die Unterstellung unter das Artilleriekommando 600. Folgende dieser Bataillone wurden aufgestellt:

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
  FArtBtl 110
(Teile RakArtBtl 72)
1970 Dülmen 1986 aufgelöst 1975 Abgabe Teile an PzArtBtl 205
  FArtBtl 120 1968 Unna 1993 GerE
  FArtBtl 130 1968 Unna? 1982 umbenannt in FArtBtl 635, HSchBrig 66 GerE
  FArtBtl 140 1968 Dülmen 1971 aufgelöst GerE
  FArtBtl 210 1962 Phillipsburg Sept. 1985 aufgelöst
  FArtBtl 220 1968 Oftersheim 1981 umbenannt in FArtBtl 655, HschBrig 65 GerE
  FArtBtl 220 1981
(FArtBtl 230)
Friedrichsthal oder Oftersheim 1992/93? aufgelöst GerE
  FArtBtl 230 1968 Friedrichsthal oder Oftersheim 1981 umbenannt in FArtBtl 220 GerE
  FArtBtl 240 1968 Friedrichsthal oder Oftersheim 1971 aufgelöst GerE
  FArtBtl 310 1959
(Teile ArtLehrBtl)
bis 1965: Idar-Oberstein
ab 1965: Kusel
aus Teile 1967 Bildung Panzerartillerielehrbataillon 310
Reste weiterhin FArtBtl 310
1986 aufgelöst
im Frieden: LehrTrpTeil ArtSchule
Dieses Bataillon bestand ab 1967 parallel zum inaktiven, „neuen“ FArtBtl 310
  FArtBtl 310 1967/68? Kusel 1986 aufgelöst GerE
Dieses Bataillon bestand parallel zum aktiven, „alten“ FArtBtl 310
  FArtBtl 320 1968 1986 aufgelöst? GerE
  FArtBtl 330? 1968? 1986 umbenannt in FArtBtl 645? GerE?
Existenz unklar
  FArtBtl 441 1958 Lingen 1959 umbenannt in FArtBtl 195 unterstand KorpsArtKdo 401
  FArtBtl 630? um 1970? 1986? Existenz unklar
GerE
unterstand vermutlich im Frieden TerrKdo SH, im V-Fall LANDJUT
  FArtBtl 640? um 1970? 1986? Existenz unklar
GerE
unterstand vermutlich im Frieden TerrKdo SH, im V-Fall LANDJUT

Divisionsfeldartilleriebataillone

 
Eine Feldhaubitze FH155-1 der Bundeswehr. Dieses Geschütz wurde von einem Zugfahrzeug gezogen.
 
Die Selbstfahrlafette M110 der Feldartilleriebataillone wäre im Verteidigungsfall zum Verschuss nuklearer taktischer Projektile befähigt gewesen.

Aufgestellt wurden für jede der ursprünglich zwölf Divisionen - außer 1. Luftlandedivision - jeweils ein Feldartilleriebataillon, dass jeweils dem der Division zugehörigen Artillerieregiment unterstand. Die Endziffer dieser Bataillone war immer „1“. Die Annfangsziffer(n) entsprachen der Nummer des übergeordneten Artillerieregiments. Die nach 1990 neu aufgestellten Divisionen in Ostdeutschland erhielten nicht alle ein Feldartilleriebataillon. Begonnen wurde aber mit der Aufstellung eines Feldartilleriebataillons für die zukünftige 13. Panzergrenadierdivision. Unterstellt war dieses Bataillon dem Artillerieregiment 70 (Benennung nach WBK VII, siehe oben). Da das Bataillon jedoch vor Umbenennung dieses Regiment in Artillerieregiment 13 außer Dienst gestellt wurde, gab es kein Feldartilleriebataillon 131 sondern nur das Feldartilleriebataillon 701. Folgende Bataillone wurden aufgestellt:

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
  FArtBtl 11 Hannover 1993 aufgelöst
  FArtBtl 21 19.12.1959 (Umbenennung aus PzArtBtl 21) Treysa 30.09.1993 aufgelöst
  FArtBtl 31 Lüneburg
  FArtBtl 41 Regensburg
  FArtLBtl 51 Idar-Oberstein Lehr
  FArtBtl 61 März 1959 Flensburg
ab 1963: Albersdorf
April 1993 Umgliederung in BeobArtBtl 61
  FArtBtl 71 1959
(aus Teile FArtBtl 441?)
Münster
bis 1962: Lippstadt
bis 1966 Dülmen
1993 Umbenennung in BeobArtBtl.71
  GebFArtBtl 81 1970 Kempten
  FArtBtl 101 Pfullendorf 1991 Umgliederung in JgBtl 101
  FArtBtl 111 Nov. 1959 Oldenburg
  FArtBtl 121 Tauberbischofsheim 1992 Umbenennung in BeobArtBtl 121
  FArtBtl 701 Juli 1991 Mühlhausen/Thüringen März 1992 Umbenennung in BeobArtBtl 701

Feldartilleriebataillone der Brigaden

Die Panzergrenadierbrigaden des Heeres (siehe dazu Liste der Panzergrenadierverbände der Bundeswehr) führten (teilweise) ebenfalls zunächst Feldartilleriebataillone. Später wurden diese in Panzerartilleriebataillone unter Beibehaltung ihrer Nummer umgegliedert und dann entsprechend umbenannt. Auch hier - analog zur Bezeichnung der Panzerartilleriebataillone, siehe oben - setzte sich die Nummer aus der Nummer ihrer übergeordneten Brigade zusammen und endete mit einer 5. Beispiel: das Feldartilleriebataillon 55 unterstand der Panzergrenadierbrigade 5.

Analog zu den oben beschriebenen Feldartilleriebataillon der Panzergrenadierbrigaden erhielten auch die meisten der Heimatschutzbrigaden (siehe auch Liste der Jägerverbände der Bundeswehr) Feldartilleriebataillone. Sie wurden analog nummeriert und erhielten demzufolge Anfangsziffern zwischen 51 und 66, die jeweils mit einer 5 endeten. Die Heimatschutzbrigade 56 führte ein Panzerartilleriebatailon, da sie eher wie eine Panzerbrigade gegliedert war. Da die Heimatschutzbrigaden teils inaktiv waren, d. h. nur im Spannungsfall zur vollen Stärke mobilisiert worden wären, waren auch die unterstellten Feldartilleriebataillone teilweise inaktiv. Die inativen Bataillone waren die Bataillone mit der Anfangsziffer 6. Folgende Bataillone wurden aufgestellt:

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
  FArtBtl 15
  FArtBtl 25 >
  FArtBtl 45
  FArtBtl 55
  FArtBtl 75 1.7.1959 Achim
  FArtBtl 165
  FArtBtl 177
  FArtBtl 195
  FArtBtl 285 1982 aus FArtBtl 130 Unna 1992/92 aufgelöst nicht aktiv
  FArtBtl 295
  FArtBtl 315 01.04.1961 August 2001 Umbennenung in PzArtLehrBtl 325
  FArtBtl 325
  FArtBtl 355 1982 aus FArtBtl 130 Unna 1992/92 aufgelöst nicht aktiv
  FArtBtl 515 Kellinghusen 1993 (PzArtBtl 515)
  FArtBtl 525
  FArtBtl 535
  FArtBtl 545 aktiv AMF
  FArtBtl 555
  FArtBtl 615 nicht aktiv
  FArtBtl 625 > nicht aktiv
  FArtBtl 635 1982 aus FArtBtl 130 Unna 1992/92 aufgelöst nicht aktiv
  FArtBtl 645 nicht aktiv
  FArtBtl 655 nicht aktiv
  FArtBtl 665 1981
(FArtBtl 220)
Oftersheim? 1992/1993? nicht aktiv

Raketenartilleriebataillone

Ursprünglich wurden folgende Raketenartilleriebataillone aufgestellt:

  • Jedes der 14 Artillerieregimenter (siehe oben) der 14 Divisionen des Feldheeres führte ein Raketenartilleriebataillon. Lediglich das Luftlandeartillerieregiment 9 der 1. Luftlandedivision führte kein Raketenartilleriebataillon. Die Anfangsziffern dieser Bataillone entsprachen der Nummer der Brigade bzw. des Artillerieregiments und endete stets mit einer 2. Beispiel: Das Raketenartilleriebataillon 32 unterstand dem Artillerieregiment 3 der 3. Division. Da die Artillerieregimenter 13 und 14 zunächst als Artillerieregimenter 70 und 80 bezeichnet wurden, wurden auch ihre entsprechend unterstellten Bataillone zunächst als Raketenartilleriebataillone 702 und 802 bezeichnet. Übliche Abweichungen für die Bataillone der Gebirgstruppe war der Präfix Gebirgs- und für Lehrtruppenteile die Bezeichnung Raketenartillerielehrbataillon.
  • Jedes der Artilleriekommandos der Korps führte ein Raktenartilleriebataillon. Seine Bezeichnung ergab sich aus der Anfangsziffer des übergeordneten Artilleriekommandos und den beiden Endziffern 50. Beispiel: das Raketenartilleriebataillon 650 unterstand dem Artilleriekommando 600 (LANDJUT).
 
Das Artillerie-Raketensystem Lance (hier amerikanisches Modell) wurde in den Korpsraketenartilleriebataillone eingesetzt und war in der Lage Atomraketen zu starten. Vorgänger waren die Sergeants
 
Das MARS (im Bild amerikanisches Sstem) ergänzte das LARS, das in der Bundeswehr die MGR-1 Honest John ersetzt hatte.

Nach den Umstrukturierungen der Bundeswehr nach 1990 wurden die Bezeichnungen teilweise aus Tradition fortgeführt, so dass etwa ab Mitte der 1990er Jahre die Bezeichnung nicht immer auf das Unterstellungsverhältnis schließen lässt. Ein Beispiel ist das 2003 aus dem Panzerartilleriebataillon 55 entstandene Raketenartilleriebataillon 55, das aus Tradition seine Nummer weiterführte.

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
  RakArtLehrBtl 1 1966
(ArtLehrBtl 1)
Eschweiler 1969 aufgelöst, Teile an RakArtBtl 72
  RakArtBtl 12 Sept 1959 Nienburg-Langendamm, Clausewitz-Kaserne 2005 aufgelöst seit 2001 gekadert
alternativ:  
  RakArtBtl 22 Feb. 1969
(ArtBtl 22)
Schwalmstadt 30. September 1992 aufgelöst ArtBtl 22 wurde 15. September 1959 in Eschweiler aufgestellt
  RakArtBtl 32 Jan 1963
(ArtBtl 32)
Dörverden, Niedersachsen-Kaserne Sept. 1993 aufgelöst ArtBtl 32 wurde 1961 in Barme aufgestellt
  RakArtBtl 42 Hemau, General-von-Steuben-Kaserne 2003 aufgelöst vor Auflösung GerE
Datei:RakArtBtl 52.PNG RakArtBtl 52 1962
(RakArtBtl 140)
Gießen evtl. aufgelöst zur Neuaufstellung des „neuen“ RakArtBtl 52?
Datei:RakArtBtl 52.PNG RakArtBtl 52 Jan 1965
(RakArtBtl 348)
Idar-Oberstein? 1982 umbenannt in RakArtLehrBtl 52
  RakArtLehrBtl 52 1982
(RakArtBtl 52)
Idar-Oberstein, Klotzberg-Kaserne
ab 1997: Hermeskeil
2007 Lehr, Teile (schwere Batterien MARS) vor 1997 in Kusel
  RakArtBtl 55 2003
(PzArtBtl 55)
Homberg/Efze, Dörnbergkaserne Nov 2005 aufgelöst
  RakArtBtl 62 1961 Kellinghusen, Liliencron-Kaserne
  RakArtBtl 72 1960 Warendorf
bis 1956: Eschweiler
1970 Abgabe Teile an FArtBtl.110 und Umbenennung in RakArtLehrBtl 72
  RakArtLehrBtl 72 1970
(RakArtBtl 72 & Teile RakArtLehrBtl 1)
Geilenkirchen 1980 Rückgliederung RakArtBtl 72 Lehr
  RakArtBtl 72 1980
(RakArtLehrBtl 72)
Wuppertal, Colmar-Kaserne 1993 aufgelöst
  GebRakArtBtl 82 Landsberg am Lech, Generalfeldmarschall-Ritter-von-Leeb-Kaserne 1993? aufgelöst
  RakArtBtl 92 1961 Großengstingen
ab 1963: Philippsburg
1964 umbenannt in RakArtBtl 122
  RakArtBtl 102 1960 Pfullendorf, Generaloberst-von-Fritsch-Kaserne
zunächst Bergen
Sept. 1991 aufgelöst
  RakArtBtl 112 Nov 1959 Delmenhorst, Barbara-Kaserne um 1992?? aufgelöst
  RakArtBtl 122 1964
(RakArtBtl 92)
Philippsburg, Salmkaserne
ab 1993: Walldürn, Nibelungen-Kaserne
2006 aufgelöst
  RakArtBtl 132 Juli 1994 Sondershausen noch aktiv unterstellt ArtRgt 100
  RakArtBtl 140 1959 Gießen 1962 umbenannt in RakArtBtl 52
  RakArtBtl 142 1994? Eggesin 2003 aufgelöst
  RakArtBtl 150 Jan 1961 Stolberg
ab 1962: Warendorf
ab 1965: Wesel, Schill-Kaserne
Okt 2002 aufgelöst ArtKdo 1, ab 1993 ArtRgt 7
  RakArtBtl 250 Okt. 1961 Großengstingen, Eberhard-Finckh-Kaserne
bis 1963 : Eschweiler
22. März 1993 aufgelöst ArtKdo 2
Bezeichnung bis 1965: Artilleriebataillon 250
  RakArtBtl 350 April 1961 Eschweiler
ab 1964: Mayen
ab 1966: Montabaur, Westerwald-Kaserne
März 1993 aufgelöst
  RakArtBtl 348 Jan 1964
(ArtBtl 422)
Gießen? Jan 1965 umbenannt in RakArtBtl 52 1-jähriger Truppenversuch?
ArtBtl 422 aufgestellt in 1958
  RakArtBtl 650 Mai 1963 Flensburg, Briesen-Kaserne
aufgestellt in Eschweiler
bis 1964: Breitenburg
bis 1973 Itzehoe
Sept. 1993 aufgelöst ArtKdo 600, im Frieden ab Jan 1973 ArtRgt 6
bis 1973 unterstellt ArtKdo I
  RakArtBtl 702 01.03.1991 Sondershausen Juli 1994 umbenannt in RakArtBtl 132
  RakArtBtl 802 1991?? Eggesin 1994? umbenannt in RakArtBtl 142

Artilleriebataillone

Gemischte Verbände: Rohr- und Raketenartillerie oder Sonderbataillone wie leichte Artillerie, z.B. Gebirgs- und Luftlandeartilleriebataillone. Oft auch Lehrbataillone, z.B. ArtLehrBtl 1, hervorgegangen aus Artillerielehrbataillon 421/422

Beobachtungsbataillone

 
Das Artillerieortungsradar COBRA ist eines der Artillerieaufklärungssysteme der beobachtenden Artillerie der Bundeswehr

Zwei Gruppen:

  • reine Beobachtungsbataillone ohne schießende Batterien
  • Beobachtungsartilleriebataillone: enthielten auch schießende Batterien

Batterien

In der Artillerietruppe gab es unterhalb der Größenordnung Verband außerdem einige mehr oder weniger selbstständige Batterien, die hier aber nicht in aller Ausführlichkeit aufgezählt werden können. Eine Begleitbatterie entspricht einer Kompanie. Die häufigsten Batterietypen sollen im Folgenden aber kurz umrissen werden.

Begleitbatterien

 
Gliederung Unterstützungskommandos 5

Das taktische Zeichen für die Begleitbatterie entsprach einer Mischung aus dem taktischen Zeichen der Rohrartillerie (Punkt) und dem Andreaskreuz der Infanterie Als infanteristische Sicherungseinheiten innerhalb der Divisionsartillerie wurden Sicherungsbatterien als infanteristische Einheiten aufgestellt. Einsatzauftrag war die mobile und stationäre Sicherung der US-Sondermunitionsbestände, die für die jeweilige deutsche Heeresdivision eingeplant waren. Aufgestellt wurden die Begleitbatterien 1, 2, 3, 4, 7, 10, 11 und 12, sowie die Gebirgsbegleitbatterie 8. Nur die 1. Luftlandedivision als neunte der Divisionen besaß nur das Artilleriebataillon 9 ohne Begleitbatterie. Die Bezeichnungen entsprachen damit der Nummer der übergeordneten Division. Entsprechend ihrem Auftrag gehörten diese zur Artillerietruppe. Allerdings wurde im ursprünglichen taktischen Zeichen zum Ausdruck gebracht, dass die Ausbildung und der eigentliche Dienst deutlich infanteristisch geprägt war.

Eine Begleitbatterie entspricht rein formal einer Kompanie, ihre tatsächliche Personalstärke lag jedoch eher im Bataillonsrahmen. Die vier Begleitzüge hatten jeweils etwa eine Personalstärke von 70-85 Mann. Zusätzlich waren umfangreiche Kräfte in der Batterieführungsgruppe zusammengefasst, wie z. B. etwa eigene Schirrmeisterei, Rohrwaffeninstandsetzung für FK 20, ABC-Abwehr- und Sanitäts-Trupp. Die in einigen der sechs Unterstützungskommandos (WHNS) zur Sicherung amerikanischer Atomraketen und der entsprechenden Artillerieeinheiten ausgeplanten Batterien gehörten ebenfalls zur Artillerie. Ihre Nummer war vierstellig. Aufgestellt wurden die Begleitbatterien 4301, 4302 (Unterstützungskommando 3), 4402 (UstKdo 4), 4501, 4502 (UstKdo 5), 4801, 4802 und 4803 (UstKdo 5). Die Bewachung der Sonderwaffen auf Ebene der Korps wurde durch vier teilaktive Sicherungsbataillone übernommen (siehe dazu Liste der Jägerverbände der Bundeswehr).

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Garnison Verbleib Bemerkung
  Artillerie-Begleitbatterie 1 4./RakArtBtl 12 Liebenau (Niedersachsen)
  Artillerie-Begleitbatterie 2 4./RakArtBtl 22 Schwalmstadt
  Artillerie-Begleitbatterie 3 4./RakArtBtl 32 Dörverden
  Artillerie-Begleitbatterie 4 4./RakArtBtl 42 Hemau
  Artillerie-Begleitbatterie 5 4./RakArtBtl 52 Gießen
  Artillerie-Begleitbatterie 6 4./RakArtBtl 62 Kellinghusen
  Artillerie-Begleitbatterie 7 4./RakArtBtl 72 Dülmen
  Gebirgs-Artillerie-Begleitbatterie 8 4./GebRakArtBtl 82 Landsberg am Lech
  Artillerie-Begleitbatterie 10 4./RakArtBtl 102
  Artillerie-Begleitbatterie 11 4./RakArtBtl 112 Delmenhorst
  Artillerie-Begleitbatterie 12 4./RakArtBtl 122 Philippsburg

Drohnenbatterien

Zeitweise gab es auch einige selbständige Drohnenbatterien, die später aber auch organischer Teil der Artillerie- oder Beobachtungsbataillone waren. Teilweise gingen diese Einheiten in der Heeresaufklärungstruppe auf.

Die Drohnenlehrbatterie 300 war der Artillerieschule Idar-Oberstein unterstellt.

Topographiebatterien

Die Topographietruppen des Heeres waren zunächst organischer Teil der Artillerietruppe und bildeten innerhalb dieser teil- und zeitweise eigene, selbstständige Batterien, bevor sie später komplett aus der Artillerie herausgelöst und die entsprechenden Einheiten aufgelöst wurden. Sie sind mittlerweile im streitkräftegemeinsamen Geoinformationswesen der Bundeswehr aufgegangen.

Siehe auch: Liste der Topographieverbände der Bundeswehr

Schulen

Die Truppenschulen sind keine Verbände oder Einheiten im eigentlichen Sinne, sondern Ausbildungseinrichtungen für den Führernachwuchs der Artillerietruppe und Einrichtungen zur Weiterentwicklung der Truppengattung. Folgende Schulen waren für die Artillerietruppe zuständig:

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
  Artillerieschule 1956 Idar-Oberstein aktiv internes Verbandsabzeichen:  
  Raketenschule des Heeres 1964 Donnerbergkaserne Eschweiler 1973 Umbenennung in Raketenschule der Artillerie entstand aus Artillerieschule, Lehrgruppe D in Köln-Longerich
  Raketenschule der Artillerie 1973
(Raketenschule des Heeres)
bis 1974: Donnerbergkaserne Eschweiler
ab 1974: Geilenkirchen
1981 Wiedereingliederung in Artillerieschule

Abkürzungen

  • ArtBrig → Artilleriebrigade
  • ArtKdo → Artilleriekommando
  • ArtLehrRgt → Artillerielehrregiment
  • ArtRgt → Artillerieregiment
  • FArtBtl → Feldartilleriebataillon
  • GebArtRgt → Gebirgsartillerieregiment
  • GebRakArtBtl Gebirgsraketenartilleriebataillon
  • LANDJUT → Hauptquartier der Alliierten Landstreitkräfte Schleswig-Holstein und Jütland
  • LLArtRgt → Luftlandeartillerieregiment
  • NATO → North Atlantic Treaty Organization
  • PzArtBtl → Panzerartilleriebataillon
  • PzArtLehrBtl → Panzerartillerielehrbataillon
  • PzBrig → Panzerbrigade
  • PzDiv → Panzerdivision
  • PzGrenDiv → Panzergrenadierdivision
  • PzLehrBrig → Panzerlehrbrigade
  • RakArtBtl → Raketenartilleriebataillon
  • RakArtLehrBtl → Raketenartillerielehrbataillon
  • TerrKdo SH → Territorialkommando Schleswig-Holstein
  • UstKdo → Unterstützungskommando

Siehe auch

Literatur

Referenzen

  1. Claus Heinrich Gattermann - "Denn bei uns steht einer für alle" : Das Panzerartilleriebataillon 25 n.a. paperc.de, abgerufen am 13. Januar 2011.
  2. Chronik des Panzerartilleriebataillon 165. Panzergrenadierbrigade16.de, abgerufen am 25. Oktober 2010.
  3. Major von Papenheim: Auflösungsappel des PzArtBtl 165. (Video) Ende der Fahnenstange. 27. April 1993, abgerufen am 25. Oktober 2010.