Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen

Gleichnis von Jesus Christus
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Das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen (Matthäus 25, 1-13) beschäftigt sich als Parabel mit dem Unterschied zwischen Auserwählung und Verdammung.

Drei der fünf klugen Jungfrauen zeigen ihre Freude (Magdeburger Dom)
Drei der fünf törichten Jungfrauen zeigen ihren Kummer (Magdeburger Dom)
Gotische Jungfrauen am Südportal des Straßburger Münsters

Zum Text

Es erzählt von zehn Jungfrauen, die einen Bräutigam erwarten und ihm entgegengehen. Sie nehmen Öllampen mit sich, um Licht zu haben; allerdings denken nur fünf von ihnen daran, auch Ersatzöl mitzunehmen. Die Ankunft des Bräutigams verspätet sich und die Jungfrauen schlafen ein. Als der Bräutigam eintrifft, haben nur diejenigen Licht, die Ersatzöl mitgenommen hatten. Die restlichen fünf wurden erst zum Kaufmann geschickt, als diese versuchten, den Festsaal zu betreten, verweigerte der Bräutigam diesen den Zutritt; „Ich kenne euch nicht!“, (Mt. 25,12) ist seine Antwort.

Deutung

Das Gleichnis ist eines der populärsten Gleichnisse des Mittelalters. Die klugen Jungfrauen haben sich rechtzeitig mit Öl für ihre Öllampen versorgt und symbolisieren die christliche Seele, die sich tugendhaft Gott zuwendet; die törichten Jungfrauen, die zwar Öllampen haben, aber kein Öl, symbolisieren die fleischliche Lust und Verdammnis. Dies hat dazu geführt, dass die zehn Jungfrauen in der Stilepoche der Gotik als Gegenstand der Bildenden Kunst in Europa vielerorts thematisiert wurden, insbesondere in der Ausstattung der gotischen Kathedralen.

Darstellungen als Skulpturen

finden sich in

Darstellungen als Bild

Das Motiv reicht über den Ostseeraum bis nach Skandinavien, so finden sich auf der schwedischen Insel Gotland in den mittelalterlichen Kirchen von sv:Gothem und sv:Stenkyrka Kluge Jungfrauen als Bilddarstellung auf dem Chorgestühl. Selbstverständlich konnten in der Kirche nur die klugen Jungfrauen abgebildet werden, die anderen waren ja gerade vor der Tür geblieben.

  Chorbank aus dem 18.Jahrhundert in der Kirche von Stenkyrka

  Chorgestühl aus dem 14.Jahrhundert in Gothem