Bundesministerium der Verteidigung

Ministerium der Bundesrepublik Deutschland
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Das Bundesministerium der Verteidigung (Bundesverteidigungsministerium, BMVg) ist das für die Landesverteidigung zuständige Bundesministerium der Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland.

Bundesministerium der Verteidigung

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Staatliche Ebene Bund
Stellung Oberste Bundesbehörde
Gründung 7. Juni 1955 als „Bundesministerium für Verteidigung“
Hauptsitz Bonn, Nordrhein-Westfalen
Behördenleitung Karl-Theodor zu Guttenberg (kommissarisch bis zur Ernennung eines Nachfolgers), Bundesminister der Verteidigung
Bedienstete ca. 3.730
Haushaltsvolumen 31,1 Milliarden € (2010)
Netzauftritt bmvg.de

Geschichte

Bereits 1950 übertrug Bundeskanzler Konrad Adenauer Theodor Blank die Leitung der Planungen für einen Verteidigungsbeitrag der Bundesrepublik Deutschland. Im Dezember 1950 begannen etwa 20 Mitarbeiter mit intensiven Vorarbeiten in Blanks Dienststelle mit der Bezeichnung „Der Beauftragte des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen“. Bis Juni 1955 wuchs dieses sogenannte Amt Blank auf über 1.300 Beschäftigte an. Es wurde am 7. Juni 1955 in Bundesministerium für Verteidigung umbenannt und die Bezeichnung auch so im kurz darauf geänderten Grundgesetz übernommen. Am 30. Dezember 1961 wurde die Bezeichnung (jedoch nicht im Grundgesetz) – als eines der „klassischen Ressorts“ wie Auswärtiges, Finanzen, Inneres und Justiz – in Bundesministerium der Verteidigung geändert. Mit der deutschen Wiedervereinigung wurde die Nationale Volksarmee eingegliedert. Nicht lange danach nahm die Bundeswehr am Kosovo-Krieg teil, dem ersten Kriegseinsatz überhaupt.

Der Sitz des Ministeriums befand sich bei der Gründung in der Bonner Ermekeilkaserne. Ab 1960 begann der Umzug in den Neubau auf der Hardthöhe. Seit 1993 besitzt der Minister einen zweiten Dienstsitz im Bendlerblock in Berlin.

Dienstsitze

 
Bonner Hardthöhe
 
Eingangsportal des BMVg (Bendlerblock) am Landwehrkanal
 
Buddy Bär Rudolf in der Einfahrt zum BMVg in der Stauffenbergstraße

Der Hauptdienstsitz des Ministeriums mit 2.700 Dienstposten (Stand Sommer 2010) befindet sich auf der Hardthöhe in Bonn, ein zweiter Dienstsitz mit rund 750 Mitarbeitern im Bendlerblock in Berlin (vor 2008 waren es etwa 500 Mitarbeiter; dann wurde die Zahl erhöht, um in Berlin einen Einsatzführungsstab aufzustellen).

Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat im April 2010 eine Strukturkommission eingesetzt, die von Frank-Jürgen Weise geleitet wurde. Das Gremium hat am 26. Oktober 2010 dem Minister ihren Bericht für eine Straffung der Führungs- und Verwaltungsstrukturen der Bundeswehr überreicht. Eine Prüfung auf Umsetzbarkeit ist in Auftrag gegeben worden, Ergebnisse werden Anfang 2011 erwartet.[1] Unter anderem soll die Zahl der Ministeriumsmitarbeiter erheblich verringert und das gesamte Ministerium nach Berlin verlegt werden.[2]

Organisation

 
Organisationsbereiche im Geschäftsbereich des BMVg

Das BMVg ist zugleich oberste Bundesbehörde und höchste Kommandobehörde der Streitkräfte. Das BMVg umfasst daher zivile und militärische Abteilungen, insbesondere

Operativ ist der Führungsstab der Streitkräfte („Fü S“) am bedeutendsten, er besteht aus sieben Stabsabteilungen mit insgesamt 42 Referaten.[3]

Direkt für die Leitung des Hauses, das heißt den Minister und die Staatssekretäre, arbeiten mehrere Sonderstäbe, darunter

Zum Geschäftsbereich des BMVg gehören:

Streitkräfte und Wehrverwaltung bilden zusammen die Bundeswehr.

Bundesminister seit 1955

Wie in Artikel 65a GG festgeschrieben, ist der Bundesminister der Verteidigung in Friedenszeiten Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt (IBuK) über die Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland. Er steht an der Spitze des Ministeriums und führt gemäß Ressortprinzip (Art. 65 Satz 2 GG) seinen Geschäftsbereich selbstständig und in eigener Verantwortung und besitzt damit Weisungsbefugnis gegenüber allen Angehörigen der Bundeswehr und den zivilen Mitarbeitern.

Wird das Bundesgebiet mit Waffengewalt angegriffen oder steht ein solches Ereignis unmittelbar bevor, können Bundestag und Bundesrat den Verteidigungsfall gem. Art. 115b GG feststellen, wodurch die Befehls- und Kommandogewalt auf den Bundeskanzler übergeht.

Boris PistoriusChristine LambrechtAnnegret Kramp-KarrenbauerUrsula von der LeyenThomas de MaizièreKarl-Theodor zu GuttenbergFranz Josef JungPeter StruckRudolf ScharpingVolker RüheGerhard StoltenbergRupert ScholzManfred WörnerHans ApelGeorg LeberHelmut SchmidtGerhard Schröder (Politiker, 1910)Kai-Uwe von HasselFranz Josef StraußTheodor Blank
Nr. Name Lebensdaten Partei Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
Bundesminister für Verteidigung
1 Theodor Blank 1905–1972 CDU 7. Juni 1955 16. Oktober 1956
2 Franz Josef Strauß 1915–1988 CSU 16. Oktober 1956 9. Januar 1963
3 Kai-Uwe von Hassel 1913–1997 CDU 9. Januar 1963 30. November 1966
4 Gerhard Schröder 1910–1989 CDU 1. Dezember 1966 21. Oktober 1969
5 Helmut Schmidt * 1918 SPD 22. Oktober 1969 7. Juli 1972
6 Georg Leber * 1920 SPD 7. Juli 1972 16. Februar 1978
7 Hans Apel * 1932 SPD 17. Februar 1978 1. Oktober 1982
8 Manfred Wörner 1934–1994 CDU 4. Oktober 1982 18. Mai 1988
9 Rupert Scholz * 1937 CDU 18. Mai 1988 21. April 1989
10 Gerhard Stoltenberg 1928–2001 CDU 21. April 1989 31. März 1992
11 Volker Rühe * 1942 CDU 1. April 1992 26. Oktober 1998
12 Rudolf Scharping * 1947 SPD 28. Oktober 1998 19. Juli 2002
13 Peter Struck * 1943 SPD 19. Juli 2002 22. November 2005
14 Franz Josef Jung * 1949 CDU 22. November 2005 28. Oktober 2009
15 Karl-Theodor zu Guttenberg * 1971 CSU 28. Oktober 2009 Rücktritt am 1. März 2011
danach kommissarische Amtsführung
16 Thomas de Maizière * 1954 CDU designiert

Siehe auch: Amtsinhaber seit 1919

Parlamentarische Staatssekretäre

Beamtete Staatssekretäre

Siehe auch

Commons: Bundesministerium der Verteidigung – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Strukturkommission 12. April 2010
  2. Rheinische Post: Gibt Guttenberg Hardthöhe auf? 17. September 2010 Seite A4
  3. Abteilungen des Führungsstabs der Streitkräfte im BMVG.

Koordinaten: 50° 41′ 57″ N, 7° 2′ 25″ O

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