Vorlage:Infobox Bundesautobahn
Die deutsche Bundesautobahn 11 (Abkürzung: BAB 11) – Kurzform: Autobahn 11 (Abkürzung: A 11) – führt auf 109,9 Kilometern von der polnischen Grenze bis in die Nähe der Stadtgrenze Berlins. Sie ist Teilstück der Europastraße 28.
Verlauf
Die Autobahn beginnt an der Grenzübergangsstelle Pomellen zu Polen im Anschluss an die dortige Autostrada A6 und führt zunächst 19 Kilometer in west-südwestlicher Richtung durch Mecklenburg-Vorpommern. In Höhe der Anschlussstelle Schmölln wird die Grenze zu Brandenburg überschritten. Von hier an knickt die A 11 in süd-südwestliche Richtung ab und verläuft 91 Kilometer durch dieses Bundesland. Am Autobahndreieck Kreuz Uckermark mündet die A 20 aus Richtung Rostock und Stralsund mit dem Anschluss von der Insel Rügen ein.
Die Autobahn 11 endet am Berliner Ring (A 10) nahe der nordöstlichen Stadtgrenze Berlins.
Die Kilometrierung beginnt am Dreieck Schwanebeck, der Grenzübergang nach Polen liegt an Kilometer 109,9. Die Anschlussstellen sind jedoch beginnend von der Grenze aufsteigend in Richtung Berlin nummeriert.
Geschichte
Die Bauplanungen für das Stettiner Dreieck (heute Dreieck Schwanebeck) und die ersten vier Fahrbahnkilometer einschließlich der Überführung der Reichsstraße 2 begannen im April 1935. Der Bau war einerseits ein Projekt zur Arbeitsbeschaffung, andererseits sollte in der damals wie heute strukturschwachen Region der wirtschaftliche Aufschwung propagiert werden.
Die Strecke vom Berliner Ring bis nach Joachimsthal wurde bereits am 4. April 1936 freigegeben, bis zum 27. September desselben Jahres war die Autobahn bis Stettin-Süd befahrbar. 1937 wurden die Oderbrücken fertiggestellt und die Strecke um Stettin freigegeben. Die Anschlussstelle Wandlitz (Fertigstellung 1971) wurde zur besseren Erreichbarkeit der Waldsiedlung (Wohngebiet für die Mitglieder des SED-Politbüros der ehemaligen DDR) nachträglich angebaut. Ebenso ist die Anschlussstelle Chorin erst nach 1945 errichtet worden. Das erklärt auch den für Reichsautobahnen geringen Abstand zur Anschlussstelle Joachimsthal.
Der heute „Dreieck Schwanebeck“ genannte Abzweig der A 11 vom Berliner Ring hieß in der DDR Abzweig Penkun bzw. Abzweig Prenzlau. Das Autobahndreieck wurde 1952–1973 als Bernauer Schleife für Auto- und Motorradrennen genutzt. Die Steilkurve wurde in den 1990er Jahren abgerissen.
Die A 11 wird seit 1996 auf dem Großteil ihrer Strecke durch einen modernen Fahrbahnbelag und die streckenweise Verbreiterung um neu geschaffene Standstreifen grunderneuert. Als Besonderheit hat die A 11 im Bereich des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin keinen Standstreifen, obwohl der Neuausbau nach 2000 stattfand. Bis 2007 wies die Autobahn auf einigen Teilstrecken einen desolaten Fahrbahnzustand auf. Beispielsweise wurde auf dem Abschnitt zwischen den Kilometern 95,0 und 101,0 der Verkehr seit 2003 auf nur einer Fahrbahn mit einer Spur je Fahrtrichtung geführt. Die nicht genutzte Fahrbahn bestand noch aus brüchigen Betonplatten aus den 1930er Jahren. Erst im Dezember 2007 wurde die sanierte Strecke dem Verkehr übergeben.[1] Seit November 2008 wird der Abschnitt zwischen dem Autobahndreieck Kreuz Uckermark und der Anschlussstelle Schmölln erneuert.
Bis zur Wiedervereinigung 1990 trug der West-Berliner Teil der Transitautobahn nach Hamburg die Bezeichnung A 11. Sie heißt jetzt A 111.
Besonderheiten
Zwischen den Abfahrten Joachimsthal und Pfingstberg befindet sich eine Wildbrücke. Die Brücke besteht aus Stahlbeton, über den eine Spezialfolie gelegt und anschließend mit Sand und Mutterboden abgedeckt wurde. Die Kosten für den im Mai 2005 fertiggestellten Bau beliefen sich auf etwa 3 Millionen Euro. Seit der Fertigstellung wird der Weg mittels Kamera überwacht. Bis zum Oktober 2006 wurden 2.300 Wildwechsel gezählt. Genutzt wird die Brücke von Damwild, Rehen, Wildschweinen, Hasen, Füchsen, Dachsen, Marderhunden und Mardern. Rotwild konnte noch nicht beobachtet werden.[2]
Quellen
- ↑ Arbeiten an A 11 abgeschlossen-MVregio
- ↑ Märkische Oderzeitung, 18. Okt. 2006, S. 11