Geschichte Australiens

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Frühgeschichte

Wann die Besiedlung Australiens durch Menschen begann, ist bis heute umstritten. Spuren davon reichen bis 120.000 Jahre zurück. Die Aborigines leben seit etwa 50.000 bis 60.000 Jahren auf dem Kontinent und gehören damit zu den ältesten Kulturen der Welt. Lange vor seiner Entdeckung hatten Gelehrte im alten Europa die Existenz eines Südkontinentes behauptet. Häufig wird das rätselhafte "Südland" erwähnt...

Media:Beispiel.mp3== Terra Australis ==

Bereits in der Antike vermutete man einen Kontinent im Süden, Claudius Ptolemäus prägte den Begriff "Terra australis incognita" für das unbekannte Südland. Durch die großen Entdeckungsfahrten der Neuzeit begann ein regelrechter Run auf diese sagenumwobene, unentdeckte Landmasse im Stillen Ozean, seine Größe wurde aber deutlich größer vermutet als der heutige Kontinent Australien.


Ungesicherte Berichte von einem Südland

Marco Polo segelt 1292 von China zurück nach Venedig und erwähnt ein an Gold und Muscheln reiches Land südlich von Java, das er Groß-Java nannte. Auch gibt es Berichte, dass den Chinesen dieses südliche Land bereits bekannt war, so heißt es, ein chinesischer Kaiser habe ein Tier besessen, das nur zwei Beine und den Kopf eines Rehs gehabt habe. Am Bauch allerdings habe es einen zweiten Kopf besessen. Diese Beschreibung erinnert stark an ein Känguru mit Jungtier im Beutel.


Frühe Landungen

Im 16. und 17. Jahrhundert erreichten möglicherweise portugiesische und spanische Seefahrer die Küsten Australiens und gingen an Land. Die Weltkarte, die Jean Rotz aus dem französischen Dieppe im Jahr 1542 in englischem Auftrag anfertigte, zeigt das Groß-Java ("The Lande of Java") Marco Polos. Dabei weist dieses einige Übereinstimmungen mit dem heutigen Australien auf, u.a. die Kap-York-Halbinsel im Nordosten.


Entdeckungen und Expeditionen der Niederländer

Im Jahre 1606 strandete Willem Jansz an der Nordspitze des heutigen Queensland. Weitere Holländer (allen voran Dirck Hartog) erreichten zwischen 1616 und 1640 Australien. Beispielsweise strandete im Juli 1629 das Handelsschiff Batavia der Niederländische Ostindien-Kompanie an der Westküste, aber dessen Kapitän Francisco Palsaert maß der Entdeckung keine entscheidende Bedeutung zu.

Erst im Jahre 1642 entschloss sich die Niederländische Ostindien-Kompanie den Kontinent durch eine geplante Expedition zu erforschen. Abel Tasman entdeckte dabei das heutige Tasmanien. Eine weitere Expedition, die im Jahre 1696 unter Willem de Vlamingh begann, kartografierte Teile der Westküste Australiens. Die Holländer hatten aber kein Interesse an der Kolonisierung Australiens.

Geschichte der Kolonisation

Im April oder Mai 1770 erreichte schließlich Kapitän James Cook die Ostküste Australiens und nahm das Land formell als Neusüdwales für die britische Krone in Besitz. Ab 1788 diente das Land auch als britische Strafkolonie. 1801-1803 umsegelte Matthew Flinders als erster den gesamten Kontinent. Ludwig Leichhardt erkundete in Expeditionen ab 1842 das australische Landesinnere. 1848 verschollen.

Die europäische Einwanderung nach Australien begann mit der Gründung einer englischen Sträflingskolonie. Am 26. Januar 1788 erreichte die sogenannte Erste Flotte mit 11 Schiffen und rund 1000 Männer und Frauen, von denen gut drei Viertel Sträflinge waren, den australischen Kontinent. Etwas nördlich von Botany Bay gründeten sie ihre Ansiedlung. Sie nannten sie Sydney, zu Ehren des damalien englischen Innenministers Lord Sydney. Insgesamt wurden etwa 160.000 Sträflinge nach Australien gebracht. Erst im Jahre 1868 wurde die Deportation von Sträflingen ganz aufgegeben.

Goldrausch

1851 setzte ein gewaltiger Goldrausch ein. Der Ort, an dem alles begann, war Ophir in New South Wales. Die Wirkung des Goldes auf Australien war so groß, dass eine völlig neue Ära anbrach. Edward Hargraves, der gerade von den kalifornischen Goldfeldern zurückgekehrt war, löste den großen Goldrausch aus. Sein geschulter Blick erkannte sofort, wo Gold zu finden war, sobald Nachrichten von neuen Funden bekannt wurden, setzten sich Züge von Goldsuchern (Diggers), in Bewegung. Gold wurde vor allem in Ballarat, Castlemaine und Bendigo und später auch in Queensland und West-Australien geschürft. Täglich kamen neue Schiffe mit neuen Goldgierigen aus England, Amerika und China. Sie alle lebten erst in Zeltstädten um die Fundstellen und gründeten zahlreiche kleine neue Ortschaften. Durch den Goldrausch stellte die englische Regierung die Gefangenentransporte ein, denn seit alle Welt von Australien und Reichtum träumte, war es keine Strafe mehr, dorthin verbannt zu werden.

Traditionell haben Goldfunde auch immer Chinesen angelockt. Im Jahre 1857 arbeiteten 24.000 Chinesen auf den Goldfeldern in Victoria. Seit Beginn ihrer Ankunft wurden sie von den Weißen mit Distanz und Skepsis betrachtet. Viele von ihnen wurden Opfer von gewalttätigen Attacken und Brandstiftungen. Im Jahre 1901 wurde die Einwanderung von Nicht-Europäern gesetzlich verboten. Erst 1973 wurde dieses Gesetz durch ein nicht-diskriminierendes ersetzt.

Siehe auch: Goldrausch

Der Australische Bund

Seit 1901 ist es im Rahmen des Commonwealth ein unabhängiger Staat. Am 26. September 1907 erhält der Australische Bund mit dem Dominionstatus die nahezu vollständige Unabhängigkeit vom Mutterland Großbritannien.

2001 wurde eine zehnprozentige Konsumsteuer auf alle Güter und Dienstleistungen eingeführt. Kurz GST (Goods and Services Tax). Sie sollte viele Bagatellsteuern ersetzen.

2004 gewinnt die national-liberale Koalitionsregierung von Premierminister John Howard erneut die Parlamentswahlen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind vergleichsweise gut.


Siehe auch: Geschichte Neuseelands, Entdeckung Tasmaniens