Carl Friedrich Emil von Ibell

Regierungspräsident des Herzogtums Nassau; danach Regierungspräsident der Landgrafschaft Hessen-Homburg
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Karl von Ibell, eigentlich Carl Friedrich Emil von Ibell, * 29. Oktober 1780 in Wehen (Taunusstein), † in 6. Okbtober 1834 Unterliederbach (heute Stadtteil von Frankfurt am Main). Amtmann, später Regierungspräsident des Herzogtums Nassau; danach Regierungspräsident der Landgrafschaft Hessen-Homburg.

Karl von Ibell wurde als Sohn des Amtmannes Carl Ibell im Wehener Schloss geboren. Politisch war er kompromissloser Vertreter einer freiheitlichen Landesverwaltung. Als solcher führte er zahlreiche liberale Reformen im Herzogtum Nassau durch, unter anderem die Aufhebung der Leibeigenschaft (1808), Beseitigung der Adelsprivilegien bei der Steuererhebung (1809) und das Freizügigkeitsgesetz (1810), nach dem jeder Nassauer Bürger seinen Wohnsitz frei wählen konnte. 1813/14 war er beteiligt an der Entwicklung der Nassauer Verfassung, der ersten eigenständigen auf deutschem Boden (zusammen mit Marschall von Bieberstein und dem Freiherrn vom Stein).

1817 war Ibell maßgeblich beteiligt an der Vereinigung der lutherischen und reformierten Kirchen in Nassau.

Im Juli 1819 misslang ein auf Ibell gezieltes Attentat des Burschenschafters Karl Löning. Der Mordversuch war ein weiteres Glied in einer Kette von Ereignissen, die schließlich im gleichen Jahr zu den Karlsbader Beschlüssen führte, die der Unterdrückung nationaler und liberaler Bewegungen dienten. Sicher nicht ganz im Sinne Ibells.

Nachdem Ibell in Konflikt mit den reaktionären Kreisen kam, die um ihre Privilegien fürchteten, wurde er vom Herzog fallen gelassen.

1828 trat er in den Dienst des Landgrafen Friedrich VI. von Hessen-Homburg. Hier stabilisierte er die Finanzen sowohl des Landes, als auch des Landesherren. Wegen seines Einsatzes für den Deutschen Zollverein wurde ihm 1830 vom preußischen König der erbliche Familienadel verliehen.

Im gleichen Jahr erkrankte Ibell schwer und gab sein Amt für Friedrich VI. auf, vertrat Hessen-Homburg aber noch einmal 1834 bei einer Ministerialkonferenz in Wien.

Ibell zog sich auf seinen Landsitz in Unterliederbach zurück, wo er 1834 starb. Gut erhalten ist das Grab auf dem dortigen Friedhof.

Wirkung