Issime

italienische Gemeinde
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Issime (Walserdeutsch Eischeme) ist eine Gemeinde mit 381 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) im Aostatal im Norden Italiens. Die Bevölkerung spricht bzw. sprach wie im mittelbar benachbarten Gressoney traditionell Walserdeutsch, doch sind die beiden Dialekte derart unterschiedlich, dass sich deren Sprecher gegenseitig nicht ohne weiteres verstehen.

Issime
Issime (Italien)
Issime (Italien)
Staat Italien
Region Aostatal
Koordinaten 45° 41′ N, 7° 51′ OKoordinaten: 45° 41′ 0″ N, 7° 51′ 0″ O
Höhe 956 m s.l.m.
Fläche 35 km²
Einwohner 381 (31. Dez. 2023)[1]
Postleitzahl 11020
Vorwahl 0125
ISTAT-Nummer 007036
Bezeichnung der Bewohner issimesi (Italienisch), issimois (Französisch), eischemeyra (toitschu)
Schutzpatron San Giacomo
Lage von Issime im Aostatal

Die Gemeinde gehört dem Gemeindeverband Comunità Montana Walser Alta Valle del Lys (dt. Walsergemeinschaft Oberlystal) an und liegt im Lystal am Fluss Lys, welcher in Pont-Saint-Martin in die ebenfalls durch Issime fließende Dora Baltea.

Issime ist das am südlichsten gelegene Dorf des historischen alemannischen (westoberdeutschen) Sprachraums und von diesem durch den Nachbarort Gaby getrennt.

Sprachen und Dialekte

Das alemannische töitschu hat seine Ursprünge wahrscheinlich bei den Walliser Händlern, welche um 1300 nach Süden auswanderten. Verglichen mit dem Dialekt von Gressoney hat das Issimedeutsch viele seiner alten Besonderheiten erhalten, wurde aber auch von den anderen in der Region gesprochenen Sprachen (hauptsächlich Französisch und Italienisch) beeinflusst. Im Moment werden zahlreiche Versuche unternommen, den rückläufigen Dialekt zu erhalten. So wurde von der Associazione Augusta ein italienisch-issimedeutsches Wörterbuch verfasst und es existieren zahlreiche weitere Bücher und Schriften auf Issimedeutsch.

Einige Beispiele aus dem Issimer Dialekt

  • Vergelzgott = danke
  • Kriegsmann = Soldat
  • Heersij = Verlobte(r)

Mit 36,98% ist das töitschu die meistgesprochene Muttersprache, gefolgt von Italienisch mit 33,26, Französisch (einschließlich Frankoprovenzalisch) mit 14,68 und Piemontesisch mit 4,85%. Der verbleibende Anteil spricht einen anderen Dialekt oder eine andere Sprache als Muttersprache.[2]

Einzelnachweise

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2023. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2023).
  2. Umfrage der Fondation

Literatur

  • Walser Kulturzentrum – Centro Studi e Cultura Walser della Valle d'Aosta (Hg.): D'Eischemtöitschu. Vocabolario Italiano-Töitschu, Gressoney St-Jean 1988. Vocabolario Töitschu-Italiano, ebd. 1998.
  • Peter Zürrer: Sprachinseldialekte. Walserdeutsch im Aostatal, Aarau 1999 (= Reihe Sprachlandschaften 23).
  • Peter Zürrer: Sprachkontakt in Walser Dialekten. Gressoney und Issime im Aostatal (Italien), Stuttgart 2009 (ZDL-Beiheft 137).
Commons: Issime – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien