South of Heaven ist das vierte Album der kalifornischen Thrash-Metal-Band Slayer. Es unterscheidet sich sehr von seinem Vorgänger „Reign in Blood“, da es relativ stark vom Thrash Metal abweicht. Die Songs sind nicht mehr so schnell und hart wie die seines Vorgängers. Einige Kritiker lobten das Album dafür, dass es den Willen Slayers demonstriere, sich musikalisch weiterzuentwickeln anstatt sich zu wiederholen. In dem Song Spill the Blood sind des Weiteren zum ersten Mal unverzerrte Gitarren zu hören. Das Album erschien 1988 bei Def Jam Records und wurde von Rick Rubin produziert.[1]
South of Heaven | ||||
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Studioalbum von Slayer | ||||
Veröffent- |
1988 | |||
Label(s) | Def Jam Records | |||
Format(e) |
CD, LP | |||
Titel (Anzahl) |
10 | |||
36 min 53 s | ||||
Besetzung |
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Slayer und Rick Rubin | ||||
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Titelliste
South of Heaven
South of Heaven beginnt relativ ruhig mit einem gesprochenen Text. Die Geschwindigkeit und die Lautstärke steigen danach langsam.[2] Im weiteren Verlauf des Songs wird die Hölle beschrieben. Dass es sich um die Hölle handelt, zeigt sich dadurch, dass der beschriebene Ort dem Text nach von verdammten Seelen bewohnt wird, wie in der Textstelle „Souls condemned for all Eternity“ (zu Deutsch: „Auf ewig verdammte Seelen“) gesagt wird. South of Heaven (zu Deutsch südlich des Himmels) wird in diesem Song als Synonym für die Hölle verwendet.
Silent Scream
In Silent Scream wird der Tod bzw. die Opferung eines Kindes dargestellt. Das Kind wurde scheinbar getötet weil es unerwünscht ist. Die Szenerie stellt eine Abtreibung dar, wie in der Textstelle „Sacrifice the unborn“ unverkennbar geäußert wird. Die Textstelle „A soul that will never rest“ lässt eine Assoziation ins Mittelalter zu. Damals dachten die Menschen, dass ein Kind, welches stirbt, nicht in den Himmel, sondern ins Fegefeuer kommt. Das könnte die Textstelle meinen, da die Seele des Kindes niemals Ruhe im Fegefeuer findet und nicht in den Himmel kommen kann. Der Song wurde 2001 von Children of Bodom für ihr Album Hate Crew Deathroll gecovert.
Live Undead
Live Undead erzählt von einer Figur, die kurz vor ihrem Tod steht.
Behind the Crooked Cross
Der Song Behind the Crooked Cross (zu Deutsch im übertragenen Sinne Hinter dem Hakenkreuz) handelt von einem Soldaten auf dem Schlachtfeld. Dieser handelt nur in blindem Gehorsam und ohne Gewissen, ein Wort, das er vergessen hat („Conscience a word I learned to forget“).[3]
Mandatory Suicide
In Mandatory Suicide wird eine blutige Schlacht beschrieben. Der Protagonist des Songs ist an der Front, dies ist er jedoch nicht freiwillig, sondern wie der Songtitel „Mandatory Suicide“ (zu Deutsch Obligatorischer/Befohlener Suizid) sagt, wurde er dazu gezwungen. Sein Einsatz ist, aufgrund seiner Schwierigkeit, einem Suizid gleichzusetzen, daher kommt der Titel. [4]
Ghost of War
Ghosts of War berichtet von den Geistern des Krieges, die sich rächen wollen, nachdem sie aus ihrem Schlaf des Todes, erwacht sind.
Read Between the Lies
Read between the Lies handelt von Fernsehpredigern, die versprechen, dass die Zuschauer, das Seelenheil erlangen, wenn sie ihm Spenden schicken. Der Song hinterfragt diese zwielichtigen Praktiken und berichtet von älteren Menschen, die aus Naivität ihr Geld spenden, jedoch keine Gegenleistung erhalten. Diese Praktiken erinnern an die Ablassbriefe aus dem Mittelalter.
Cleanse the Soul
In Cleanse the Soul geht es um eine Person, die dem Text nach, jemanden geopfert hat und es jetzt genießt, über der Leiche zu stehen.
Dissident Aggressor
Dissident Aggressor ist ein Judas-Priest-Cover von deren Album Sin After Sin.
Spill the Blood
In Spill the Blood spricht ein auktorialer Erzähler den Hörer an. Er suggeriert ihm, dass er sein Blut vergießen soll. Der Erzähler ist der Teufel, er will, dass der Angesprochene sich umbringt und durch diese Sünde seine Seele an den Teufel verliert. [5]
Rezeption
Im Magazin Rock Hard schrieb Frank Trojan damals, nach Reign in Blood könnten Slayer nur verlieren, und so sei es „im Endeffekt“ auch. Das gedrosselte Tempo und das Mehr an Melodie nannte er „lobenswert“, ebenso gefiel ihm der Gitarrensound. Trojan wies auf die „kontroversen Texte“ hin, die auf der „Gewaltschiene“ lägen. Insgesamt bliebe ein „fader Beigeschmack“. 8,5 von zehn Punkten wurden vergeben.[6] Alex Henderson von allmusic.com nannte besonders die „Bestimmtheit“ der Band, die das Album so „verstörend und kraftvoll“ mache. Insbesondere Stücke wie Spill the Blood, Mandatory Suicide und Ghosts of War bezeichnete er als „beängstigend überzeugungskräftig“. Er vergab vier von fünf Sternen.[7]
Die Lieder „Behind the Crooked Cross“ und „South of Heaven“ sind auch Teil der von Bobby Prince komponierten Hintergrundmusik für den Ego-Shooter Doom beziehungsweise den Nachfolger Doom II.[8][9] Aufgrund technischer Einschränkungen sind die Stücke ohne Gesang und nur als MIDI-Sequenzen zu hören.
Live
Zwei Songs des Albums („South of Heaven“ und „Mandatory Suicide“) haben einen festen Platz in den Live-Sets der Band.[10] Beispiele hierfür findet man auf den Setlisten der Live-DVDs „War at the Warfield“[11] und „Still Reigning“[12], der Live-EP „Live Intrusion“[13] und des Live-Doppelalbums „Decade of Aggression“[14].
Weblinks
- South of Heaven bei AllMusic (englisch)Parameterwert
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Einzelnachweise
- ↑ Begrand, Adrien: The Devil in Music. PopMatters, 23. Januar 2004, abgerufen am 17. März 2007.
- ↑ Begrand, Adrien: Blood and Thunder: Postmortem. Popmatters.com, 15. August 2006, abgerufen am 25. März 2007.
- ↑ http://www.music-explained.com/artist/Slayer/South-of-Heaven/Behind-the-Crooked-Cross
- ↑ http://www.music-explained.com/artist/Slayer/South-of-Heaven/Mandatory-Suicide
- ↑ http://www.discogs.com/Slayer-South-Of-Heaven/master/7710
- ↑ www.rockhard.de: Rezension South of Heaven von Frank Trojan
- ↑ www.allmusic.com: Rezension South of Heaven von Alex Henderson
- ↑ Per Kristian Risvik: The Doom tracks.
- ↑ Per Kristian Risvik: The Doom 2 tracks.
- ↑ About. Slayer.net, archiviert vom am 10. August 2007; abgerufen am 17. März 2007.
- ↑ Ruhlmann, William: War at the Warfield. Allmusic, abgerufen am 20. März 2007.
- ↑ Still Reigning. Allmusic, abgerufen am 20. März 2007.
- ↑ Live Intrusion. Allmusic, abgerufen am 20. März 2007.
- ↑ Rivadavia, Eduardo: Decade of Aggression - Live. Allmusic, abgerufen am 20. März 2007.