Mini Challenge Deutschland

Motorsport Rennserie
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Die Mini Challenge ist eine Motorsport-Rennserie, die seit 2005 ausgetragen wird. Die Rennen finden im Rahmen unterschiedlicher Serien statt, darunter u.a. Formel 1, Tourenwagen-Weltmeisterschaft, 24h-Rennen, DTM, AvD Oldtimer Grand Prix und das ADAC Masters Weekend. Die Rennserie geht in ihre fünfte Saison. In der Serie sind ausschließlich Mini von BMW am Start. Die Serie unterscheidet sich damit erheblich von der British Car Trophy, bei der klassische Mini an den Start gehen. Ausgetragen wurden nationale Auflagen der Rennserien in Deutschland, dem Vereinigten Königreich und in Neuseeland.

Mini Challenge 2010 in der Motorsport Arena Oschersleben

Das Fahrzeug

 
Mini John Cooper Works Challenge 2005

Das offizielle und einzig zugelassene Rennfahrzeug der MINI Challenge ist der MINI John Cooper Works Challenge. Das Modell basiert auf der Serienversion des MINI John Cooper Works und wurde von den Rennsport-Ingenieuren auf die hohen Anforderungen des professionellen Motorsports umgebaut und abgestimmt. Der MINI John Cooper Works Challenge ist seit 2008 im Einsatz.

Unter der Haube des MINI John Cooper Works Challenge wirkt ein 1,6 Liter großer Vierzylinder-Motor, der mit Twin-Scroll-Turbolader und einer Benzin-Direkteinspritzung ausgestattet ist. Die Maximalleistung liegt bei 155 kW/211 PS. Um eine ideale Sport-Performance zu generieren, wurde die Motorcharakteristik zusätzlich optimiert: So steht etwa das maximale Drehmoment (260 Newtonmetern) zwischen 1.850 und 5.700 Touren praktisch konstant zur Verfügung. Per Overboost erhöht sich dieser Wert sogar noch auf 280 Newtonmeter (Drehzahlbereich von 2.000–5.000 min–1). Da der Turbolader seine Wirkung bereits bei einer Drehzahl von 1.400 min–1 entfaltet, ist von einem Turboloch nichts zu spüren. Auf jede Pferdestärke des MINI John Cooper Works Challenge entfällt ein Leistungsgewicht von 5,09 kg – ein Wert, der das Fahrzeug in die Nähe hochkarätiger Sportwagen rückt.

Der MINI John Cooper Works Challenge beschleunigt in nur 6,1 Sekunden von null auf 100 km/h. Im Gegenzug genügen 3,1 Sekunden (31 m), um aus diesem Tempo wieder zum Stehen zu kommen. Als Höchstgeschwindigkeit erreicht das Rennfahrzeug 240 km/h. Darüber hinaus lassen sich außerordentlich hohe Kurvengeschwindigkeiten erreichen.

Der MINI John Cooper Works Challenge ist unter anderem zusätzlich mit dem John Cooper Works Aerodynamik-Paket ausgestattet. Es umfasst einen rennsportspezifischen Frontspoiler, einen Heckdiffusor sowie einen verstellbaren Heckflügel. In Kombination sorgen diese Komponenten dafür, dass nicht nur der Auftrieb eliminiert, sondern bei zunehmender Geschwindigkeit auch ein entsprechender Abtrieb generiert wird. Die aerodynamischen Maßnahmen wurden so konzipiert, dass der Abtrieb zwischen Vorder- und Hinterachse perfekt ausbalanciert ist.

Der Rennwagen ist mit einem fest mit der Karosserie verschweißten Sicherheitskäfig ausgerüstet. Zur Standardausstattung gehört neben dem RECARO Sportschalensitz, der mit einem Sechspunkt-Sicherheitsgurt kombiniert ist, auch das aus der Formel 1 bekannte HANS-System (Head And Neck Support), das einen effektiven Schutz für den Nackenbereich des Fahrers gewährleistet. Ein weiterer Sicherheitsfaktor und einmalig für diese Art Clubsportfahrzeug: Das Bremsen-Antiblockiersystem (ABS) bleibt mit auf die Bedingungen der Rennstrecke angepasster Abstimmung voll funktionsfähig. Auch beim Boxenstopp (z. B. während der Qualifikation) ist beim MINI John Cooper Works Challenge für Tempo und Sicherheit gesorgt. Jedes Rennfahrzeug besitzt eine integrierte Hebevorrichtung. Sie besteht aus vier ausfahrbaren pneumatischen Stempeln am Fahrzeugboden, die durch Pressluftzufuhr aktiviert werden und das Auto blitzschnell anheben. So kann innerhalb kürzester Zeit ein Reifenwechsel absolviert werden.

Die Rennreifen kommen von dem Hersteller Dunlop.

Sportliches Reglement

Das Mindestalter ist 18 Jahre und eine internationale C-Lizenz des Deutscher Motor Sport Bund oder der FIA wird zur Teilnahme benötigt. Am Rennwochenende gibt es ein Freies Training und ein Zeittraining von 30 Minuten Länge. Es werden zwei Wertungslaufe à 30 Minuten ausgetragen. Eine Ausnahme gibt es beim 24-Stunden-Rennen, bei dem es nur einen Wertungslauf gibt. Die Startaufstellung für den zweiten Wertungslauf ergibt sich aus dem Ergebnis des ersten, wobei die ersten sechs Fahrer in umgekehrter Reihenfolge ins zweite Rennen starten. Das Rennen wird wie durch einen stehenden Start begonnen.

Das Regelwerk der MINI Challenge zielt auf maximale Chancengleichheit ab. Alle Teilnehmer treten in technisch identischen Fahrzeugen vom Typ MINI John Cooper Works Challenge an. Die 211-PS starken Rennwagen werden zentral im Auftrag von MINI aufgebaut. Wichtige Komponenten wie Motor und Getriebe sind verplombt, um unerlaubte Änderungen zu verhindern. Aufgrund der gleichen technischen Vorraussetzungen, entscheidet einzig das fahrerische Können über die Platzierungen. Um die Ausgeglichenheit im Saisonverlauf weiter zu erhöhen, erhalten erfolgreiche Piloten für nachfolgende Veranstaltungen ein Platzierungsgewicht.

Rennstrecken

Die Saison 2008 wird auf den Rennstrecken Hockenheimring (2 Rennwochenenden), Oschersleben (3 Rennwochenenden), Nürburgring (2 Rennwochenenden) und Salzburgring (1 Rennwochenende) ausgetragen. Insgesamt gibt es 8 Rennen.

Ergebnisse

Sieger der Mini Challenge Deutschland

Jahr Sieger Zweiter Dritter
2004 Alexander Burgstaller Kai Riemer Marcel Wintersohl
2005 Steve Abold Kai Riemer Thomas Winkelhock
2006 Thomas Jäger Joakim Mangs Maximilian Werndl
2007 Jockim Mangs Hari Proczyk Alexander Burgstaller
2008 Thomas Neumann Hari Proczyk Daniel Haglöf
2009 Daniel Haglöf Hendrik Vieth Nico Bastian
2010 Hendrik Vieth Hari Proczyk Stefan Landmann

Team-Sieger der Mini Challenge Deutschland

Jahr Sieger Zweiter Dritter
2004 Schubert Motorsport WE LOVE / O2 can race. Ich liebe es
2005 ROMA Wiesmann Schubert Motorsport 1 Highspeed Racing 1
2006 Team ProSieben Schubert Motorsport 1 Roma Team Wiesmann 1
2007 Team ProSieben Schubert Motorsport 1 EHRL SPORT Lechner Racing
2008 Gigamot 1 Aie Agentour Racing Ehrl Sport Lechner Racing
2009 Gigamot 1 Die Agentour Racing VIVUS Racing Team
2010 Gigamot 1 Lechner Racing Team Gigamot 2

Einzelnachweise