Polnischer Krieg

Bezeichnung Napoleons für seine Feldzüge in Polen
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Polnische Kriege ist die von Napoleon I. verwendete Bezeichnung für den Vierten Koalitionskrieg und den Russlandfeldzug von 1812.

Die Bezeichnung wurde von ihm erst 1812 eingeführt, um einerseits an den für ihn erfolgreichen Vierten Koalitionskrieg anzuknüpfen, andererseits, um den Krieg als Kampf zur Verteidigung und weiteren territorialen Wiederherstellung des in den polnischen Teilungen von Österreich, Preußen und Russland zerschlagenen Doppelstaates Polen-Litauen zu legitimieren.

Zwar war eines der wesentlichen Ergebnisse des "Ersten Polnischen Krieges" die teilweise Wiedererrichtung Polens als Herzogtum Warschau und in der Tat war für Frankreich ein Ultimatum des Zaren vom April 1812, diesen polnischen Rumpfstaat zu räumen und einen russischen Einmarsch dort zuzulassen, Auslöser des Krieges. Vorangegangen war die russische Empörung über die Entthrohnung des Herzogs Peter Friedrich Wilhelm von Oldenburg, einem Verwandten von Zar Alexander. Ursache des Konflikts war aber weniger dessen Gefühl für Familienehre, sondern der russisch-französische Streit um die Durchsetzung der Kontinentalsperre im Ostseeraum.

Napoleon wandte sich am 22. Juni 1812 in Litauen an seine Armee: "Soldaten, der zweite polnische Krieg hat begonnen! Der erste endete in Friedland und Tilsit (1807)... Der zweite polnische Krieg wird so ruhmvoll für die französischen Waffen sein, wie der erste es war..." (Tarle, S. 347)

Der Krieg begann zunächst mit einem französischen Vorstoß der Grande Armee nach Russland, er endete jedoch für Frankreich mit einem Debakel. Für Polen brachte er nicht die erhoffte dauerhafte Erweiterung durch die 1812 eroberten litauischen Gebiete, sondern vielmehr Besatzung, Scheinselbständigkeit und letztlich russische Annexion von 1831 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges.

Siehe auch

Literatur