Arberg

Marktgemeinde im Landkreis Ansbach in Bayern
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Arberg ist ein Markt im mittelfränkischen Landkreis Ansbach.

Wappen Deutschlandkarte
Arberg
Deutschlandkarte, Position des Marktes Arberg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 9′ N, 10° 37′ OKoordinaten: 49° 9′ N, 10° 37′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Ansbach
Höhe: 468 m ü. NHN
Fläche: 31,29 km2
Einwohner: 2233 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91722
Vorwahlen: 09822, 09831, 09836
Kfz-Kennzeichen: AN, DKB, FEU, ROT
Gemeindeschlüssel: 09 5 71 113
Marktgliederung: 12 Ortsteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Marktplatz 13
91722 Arberg
Website: www.arberg.de
Bürgermeister: Jürgen Nägelein (CSU/Fr.Wähler/Freie Wählergem.)
Lage des Marktes Arberg im Landkreis Ansbach
KarteLandkreis Donau-RiesAnsbachFürthLandkreis Neustadt an der Aisch-Bad WindsheimLandkreis FürthLandkreis RothLandkreis Weißenburg-GunzenhausenUnterer WaldLehrbergAdelshofen (Mittelfranken)Bechhofen (Mittelfranken)Bruckberg (Mittelfranken)Buch am WaldBurkColmbergDentlein am ForstDiebachDietenhofenDinkelsbühlDombühlEhingen (Mittelfranken)FeuchtwangenFlachslandenGebsattelGerolfingenGeslauHeilsbronnInsingenLangfurthLeutershausenLichtenau (Mittelfranken)Merkendorf (Mittelfranken)MönchsrothNeuendettelsauNeusitzOberdachstettenOhrenbachPetersaurachRöckingenRothenburg ob der TauberRüglandSachsen bei AnsbachSchillingsfürstSchnelldorfSchopfloch (Mittelfranken)SteinsfeldUnterschwaningenWassertrüdingenWeidenbach (Mittelfranken)WeihenzellWeiltingenWettringen (Mittelfranken)WiesethWindelsbachWindsbachWittelshofenWörnitz (Gemeinde)Wolframs-EschenbachWilburgstettenOrnbauMitteleschenbachHerriedenDürrwangenBurgoberbachAurach (Landkreis Ansbach)ArbergBaden-Württemberg
Karte

Geographie

Geographische Lage

Die Markt Arberg mit dem flächengrößten Waldgebiet Mittelfrankens befindet sich in den Ferienregionen Fränkisches Seenland und Region Hesselberg zwischen dem Dennenloher See und dem Altmühlsee. Von hier aus fallen die Lias- und Keuperböden zum weiten Altmühltal ab.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Ornbau, Gunzenhausen, Unterschwaningen, Ehingen, Bechhofen

Gemeindegliederung

Zur historischen Markt Arberg gehörten die Weiler Ober- und Unterschönau. Im Zuge der Gebietsreform 1972 wurden folgende bis dahin selbständige Gemeinden mit ihren Teilorten zu Arberg eingemeindet: Die Pfarrdörfer Mörsach (mit dem Dorf Georgenhaag und dem Weiler Gothendorf) und Großlellenfeld, die Dörfer Kleinlellenfeld (mit dem Weiler Eybburg) und Kemmathen (mit dem Dorf Goldbühl), sowie der Weiler Waffenmühle, der zuvor zur selbstständigen Gemeinde Wiesethbruck (heute Gemeindeteil der Markt Bechhofen an der Heide) gehörte.

Die Gemeinde hat seitdem zwölf Gemeindeteile:

Ortsteil Einwohner Fläche
Arberg 1145
Eybburg 19
Georgenhaag 50
Goldbühl 84
Gothendorf 36
Großlellenfeld 537
Kemmathen 84
Kleinlellenfeld 163
Mörsach 199
Ober- und Unterschönau 65
Waffenmühle 22

Geschichte

Auf Arberg Gemarkung konnten Spuren von keltischen, römischen und germanischen Altsiedlungen nachgewiesen werden. So fanden sich auf der Gemarkung von Großlellenfeld zwei gut erhaltene Keltenschanzen (Viereckschanzen). 1892/93 untersuchte Wilhelm Kohl als „Streckenkommissar“ im Auftrage der Reichslimeskommission die vom Volksmund als „Teufelsmauer“ bezeichneten Raetischen Limes (ORL-Strecke 14) von der württembergischen Grenze her bis nach Lellenfeld. Er ließ hier unter anderem die Reste des Wachturms Wp 14/41 freilegen. Dem Streckenkommissar Heinrich Eidam gelang es 1893 im Wald bei Kleinlellenfeld die verschiedenartige Baumerkmale des Limes in ihrer Bauabfolge nachweisen.[2]

Arberg war der Sitz der 1229 erstmals urkundlich erwähnten Eichstätter Erbschenken. Zwischen 1319 und 1512 erwarb das Hochstift Eichstätt alle Besitzungen in Arberg und richtete hier 1602 ein Pfleg- und Kastenamt ein. Der Ort wurde 1454 erstmals Markt genannt. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die bis dahin selbstständigen Gemeinden Goldbühl (1971) und Lellenfeld (1978) nach Arberg eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Der Einwohnerstand der Gemeinde Arberg zählt zum Stichdatum 30. Juni 2010 2312 Personen.

Politik

Marktgemeinderat

Der Marktgemeinderat hat (ohne Bürgermeister) 14 Mitglieder.

  • CSU/Freie Wähler 6 Sitze
  • Freie Wählergemeinschaft Lellenfeld 5 Sitze
  • Unabhängige Wählergemeinschaft 3 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)

Bürgermeister

Bei den Bürgermeisterwahlen vom 2. März 2008 im Landkreis Ansbach wurde Jürgen Nägelein mit 80,18 Prozent zum Bürgermeister von Arberg gewählt.

Wappen

Das Wappen der Markt Arberg zeigt in Rot auf grünem Dreiberg stehend ein linksgewendeter, flugbereiter goldener Adler, dem ein aufrechter silberner Bischofsstab hinterlegt ist.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Die Kabarettscheune ist eine lokale Kleinkunstbühne in Georgenhaag mit rund 60 Plätzen.

Museen

In Mörsach befindet sich das Kunstatelier Zimmermann. Es widmet sich der zeitgenössischen Kunst.

Bauwerke

 
Torhaus in Arberg
  • Arberg ist reich an Baudenkmäler: Die Ortsbefestigung wurde um 1300 angelegt und im 14. und 15. Jahrhundert verstärkt. Zu ihr gehört gibt der historische Torturm am Marktplatz mit Wappenstein von 1531. 1735 wurde er von Gabriel de Gabrieli zum zweigeschossigen Torhaus mit Mansarddach umgebaut. Der Baubestand der St. Blasius-Kirche hat ihren Kern aus dem 13. Jahrhundert mit spätgotischen Veränderungen. Der Neubau stammt aus 1709/10 von Giovanni Battista Camessina und wurde 1936/37 von Friedrich Ferdinand Haindl erweitert. Sie erhielt 1792 eine neue Weißdecke von Maurermeister Lorenz Antdrit (Arberg) und Anton Leitner unter der Leitung von Salles. Die dreischiffige Kirche ist mit wertvollen Fresken, Holzfiguren und Grabdenkmälern ausgestattet. Des Weiteren gibt es die Friedhofskirche „Zum Heiligen Kreuz“ (1586) und weitere Kapellen.
  • In Eybburg befindet sich eine alte Schlossanlage mit Hauskapelle (Privatbesitz).
  • In Georgenhaag steht die St. Georgskirche.
  • Die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in Großlellenfeld ist eine ehemalige Wehrkirche. Um 1300 wurde eine gotische Vorkirche mit älterer Friedhofsbefestigung erbaut. Zwischen 1446 und 1500 entstand der Neubau der spätgotischen Kirche innerhalb der erweiterten Friedhofsbefestigung. Im Jahr 1610 erhielt der gotische Kirchturm nach Blitzschlag ein Kuppeldach. Zur neugotischen Ausstattung der Kirche von 1881/82 kommen eine barocke Kanzel von 1743 (wurde 1806 aus dem Kloster Rebdorf angekauft) und eine Bittnerorgel von 1856 (wurde aus der Frauenkirche Nürnberg angekauft) hinzu.
  • Die katholische Kirche St. Antonius in Mörsach ist eine gotische Kirche mit wertvollem Ottilienaltar.
  • Die Gemeindeteil Goldbühl, Gothendorf, Kemmathen, Oberschönau und Waffenmühle verfügen ebenfalls über jeweils eine eigene Ortskapelle.
  • Auf einer Länge von drei Kilometer verläuft der Raetische Limes, seit 2005 Teil des UNESCO-Welterbes, durch das Gemeindegebiet. Das archäologische Geländedenkmal ist ein gesetzlich geschütztes Bodendenkmal im Sinne des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG). Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind erlaubnispflichtig, Zufallsfunde sind den Denkmalbehörden anzuzeigen.[3]
  • 109 Meter hoher Fernmeldeturm der Deutschen Telekom AG aus Stahlbeton bei diesen Koordinaten: 49° 8′ 17,2″ N, 10° 36′ 36,3″ O.

Parks

  • In Gothendorf gibt es eine Rotwildgehege.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bildung

In Arberg befindet sich eine Grund- und Hauptschule. In Großlellenfeld eine Grundschule und ein Kindergarten.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. Historisches Erbe präsentieren: Limes-Stele in Kleinlellenfeld aufgestellt. In: Altmühl-Bote vom 29. September 2004
  3. Hans Wolfram Lübbeke, Otto Braasch: Mittelfranken: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler. Band 5 von Denkmäler in Bayern, hrsg. von Michael Petzet, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1986, ISBN 3-486-52396-1. S. 217
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