Bukowina (deutsch Buckowin, kaschubisch Buckowina) ist ein Ortsteil in der polnischen Woiwodschaft Westpommern und gehört zur Landgemeinde Cewice (Zewitz) im Powiat Lęborski (Kreis Lauenburg).
Bukowina | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Westpommern | |
Powiat: | Lębork | |
Fläche: | 5 km² | |
Geographische Lage: | 54° 25′ N, 17° 50′ O | |
Einwohner: | 602 (31.06.1010) | |
Postleitzahl: | 84-312 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 59 | |
Kfz-Kennzeichen: | GLE | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Danzig | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Landgemeinde | |
Einwohner: | ||
Verwaltung | ||
Gemeindevorsteher: | Grzegorz Palasz | |
Adresse: | ul. Witosa 16 84-312 Cewice | |
Webpräsenz: | www.cewice.pl |
Geographische Lage
Der Ort liegt 16 Kilometer südlich von der Kreisstadt Lębork direkt an der Woiwodschaftsstraße 214, die von der Ostsee im Norden kommend von Leba nach Koscierzyna im Süden führt. Westlich grenzt er an den 7 Kilometer entfernten Gemeinde- und Verwaltungssitz Cewice (Zewitz), nordöstlich an das 4 Kilometer entfernte Niepoczolowice (Wahlendorf) mit seinem südlich gelegen Ortsteil Niepoczolowice-Folwark (Wahlendorf-Vorwerk) und im Süden an das 2 Kilometer entfernte Skrzeszewo.
Etwa 1 Kilometer südlich des Ortskerns beherbergt er den Buckowiner See, der sich mit seinen hügeligen Feldern und Wiesentälern perfekt in die Landschaft des nahen kaschubischen Landschaftsparks anschmiegt und auch hier ein Beispiel grandioser Schönheit pommerscher Landschaft bildet.
Die nächste Bahnstation ist Lębork an den Bahnstrecken Stargard Szczeciński–Gdańsk und Pruszcz Gdański–Łeba, der nächste internationale Flughafen befindet sich in Danzig, ein militärischer südwestlich von Cewice.
Ortsgliederung
Der Ort stellt in seiner baulichen Gesamtheit ein sich von Nord nach Süd über rund 2 Kilometer erstreckendes Angerdorf dar, das sich aufgrund mehrerer Hofstellen in folgende Ortslagen untergliedern lässt:
- Buckowin-Nord (mit 3 Gehöften)
- Buckowin-West (mit 1 Hof)
- Buckowin-Ost (mit rund 7 Hofstellen)
- Buckowin-Süd (mit Fließhof und Rieselkaten am Buckowiner See und dem Zufluss des Buckowin-Flusses)
Ortsname
Dieser leitet sich vom Zufluss des gleichnamigen Buckowin-Flusses ab, der Pommern in Ost-West-Richtung von der Kaschubische Schweiz bis zur Łupawa (Lupow) durchzieht.
Geschichte
Der Ort wurde um 1295 erstmals urkundlich erwähnt und war ab dem Mittelalter im stetigen Besitz der Adelsgeschlechter Zitzewitz, Grell, Pirch, Weiher, Lewinski, Beckmann, Zelewski, Tramitz, Lukas, von der Osten, Schultz, im Besitz derer von Siebenbürger und derer von Rotteck. In der Provinz von 1815 bis 1945 existierenden Provinz Pommern lag er innerhalb der deutschen Staatsgrenzen von 1937.
Nach Kriegsende wurde der Ort 1945 unter polnische Verwaltung gestellt, woraufhin nun die verstärkte Zuwanderung von Polen und Ukrainern einsetzte, die größtenteils aus Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen. 1946 wurde Buckowin durch den polnischen Staat in Buckowina umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde anschließend unter Berufung auf die sogenannten Bierut-Dekrete aus dem gesamten Gemeindegebiet vertrieben bzw. später ausgesiedelt. Viele Vertriebene wurden ab 1947 in der strukturell sehr ähnelnden Wahlheimat Mecklenburg-Vorpommern angesiedelt.
Diversen Chroniken zufolge zählte das Dorf 1910 574 Einwohner, deren Zahl bis 1933 auf 731 stieg, 1939 noch 713 und er 31. Juni 2010 noch 602 betrug.
Kirche
Ihren Chroniken allein sind viele Zeugnisse der Vergangenheit zu verdanken. War sie anfangs noch katholisch, so wurde sie mit Beginn der Reformation aufgrund der westlichen Spaltung des Christentums zwischen 1517 und 1648 evangelisch. Während die wenigen katholischen Einwohner bis 1945 die Kirche in Lauenburg besuchten, war für die evangelischen Labuhn (Łebunia) der Kirchort, der zum Kirchenkreis Lauenburg im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Zu seinem Kirchspiel gehörten auch Groß Massow (Maszewo Lęborskie), Occalitz (Okalice), Poppow (Popowo) und Werder (Zakrzewo).
Das 1728 im Fachwerk-Stil errichtete Bauwerk ist der der Jungfrau Maria gewidmet und befindet sich auf einem kleinen Hügel im südlichen Ortskern, umgeben von Buchen und Eichen, die auch den neben ihr liegenden Friedhof säumen. Auch er wurde im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört. Auf ihm gibt es etliche Eisen- und Betonkreuze sowie Steinobelisken zum Gedenken an die während des Ersten Weltkrieges gefallenen Bürger des Ortes erinnern. In der Nachkriegszeit wurden die Andachtsstätten einer weitgehend ursprünglichen Rekonstruktion unterzogen und das Bauwerk 1961 ins Denkmal-Register eingetragen.
Bildung
Eine Schule gab es im Ort schon seit geraumer Zeit. War sie bei der Schulentlassung Ende März 1941 noch eine achtklassige Volksschule und hieß 3. Volksschule zu Buckowin wo 1 Lehrer unter Rektor Silmals etwa 60 Kinder unterrichtete, ist sie heute eine private Grundschule und Kindergarten unter der Direktion von Matthew Pokojski.
Sehenswürdigkeiten
- evangelische Fachwerk-Kirche
- Gedenkstein für die im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallenen Bürger des Ortes
Verweise
Einzelnachweise
- Dokumentation von Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit
- Dokumentation von Uwe Kerntopf: evangelische Kirche Buckowin, Kreis Lauenburg, Provinz Pommern
- Dokumentation von Reiseleiter Mariusz Baar: Reiseleiter Leba, Buckowin`s Geschichte bis 1911
- Portrait der Gemeinde Cewice: Buckowina: Geschichte, Bildung (Schule) und touristische Attraktionen
Weblinks
- Artikel von Uwe Kerntopf
- Webseite von Reiseleiter Mariusz Baar
- Webseite des Stolper Heimatkreises
- Webseite des Ostpommern e.V.
- Webseite der Gemeinde Cewice
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