The Music Man (Musical)

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The Music Man ist ein Musical von Meredith Willson.

Uraufführung am 19.12.1957 im Majestic Theatre, New York City, 1375 Aufführungen

Filmversion 1962 mit Robert Preston

Revival-Aufführung am Broadway im Jahr 2000 im Neil Simon Theatre

TV-Produktion 2003 mit Robert Broderick

The Music Man ist der seltene Fall eines Musicals aus einer Hand, d.h. Buch und Musik stammen beide von Meredith Willson und sind voll von autobiographischen Bezügen. Das Stück ist eine liebevoll-ironische Reverenz an das provinzielle Amerika zu Anfang des 20. Jahrhunderts.

Die Handlung: Der Titelheld Harold ist ein betrügerischer Handlungsreisender, der den Bewohnern ländlicher Kleinstädte mit moralisch-pädagogischem Zeigefinger das Bedürfnis nach einer Knabenkapelle einredet. Sobald diese Idee allgemein im Gespräch ist, bietet er sich an, eine solche zu organisieren und auch zu leiten. Dazu bestellt er Musikinstrumente und Uniformen und verkauft sie mit beträchtlichem Gewinn. Sobald er abkassiert hat, verschwindet er jedoch, weil er selbst weder ein Instrument spielen noch Musikunterricht erteilen kann.

Mit dieser Masche quartiert er sich in River City, Iowa ein. Bald gerät er mit dem Bürgermeister in Konflikt, weil er mit durchsichtigen Absichten dessen Pool-Billiard-Salon als Ort der Jugendverwahrlosung anprangert. Sein Vorschlag, eine Knabenkapelle zu bilden, findet wachsenden Zuspruch und stößt lediglich auf die Skepsis der örtlichen Bibliothekarin, die Harold für einen Windhund hält. Dies sichert ihr seine verstärkte Aufmerksamkeit und es gelingt ihm, sie in ihn verliebt zu machen. Mittlerweile fangen die Musikübungen an und der Bürgermeister muß zur Kenntnis nehmen, daß niemand seine Bedenken hören will; sogar seine Gattin wurde von Harold überredet, die Leitung des Damen-Tanz-Komittees zu übernehmen.

Als jedoch ein anderer Handlungsreisender und alter Konkurrent Harolds in die Stadt kommt und die Menschen über dessen betrügerische Praktiken aufklären will, spitzt die Situation sich zu. Harold droht geteert und gefedert aus der Stadt gejagt zu werden und wird bei seinem Fluchtversuch festgehalten. Als er im Gemeindesaal zur Rede gestellt wird, tritt die Bibliothekarin für ihn ein und bewirkt einen Stimmungsumschwung: Den Kleinstädtern wird klar, daß - obwohl Harold leere Versprechungen hinsichtlich des Musikunterrichts gemacht hat - er für ein neues Gemeinschaftsgefühl gesorgt hat. Was als Tribunal begann, schlägt in eine ausgelassene Musikparade um.

Die Musik: Da die Handlung um eine Blaskapelle herum gebaut ist, spielt Blasmusik eine beträchtliche Rolle und nur Liebhaber dieser Musikrichtung werden das Musical in Gänze mögen. Die Balladen sind musikalisch konventionell, aber - wie alle anderen Musiknummern auch - dramaturgisch geschickt in den Handlungsverlauf eingefügt und charakterisieren die jeweiligen Personen treffend. Mit liebevoller Ironie und viel Wortwitz gestaltet sind alle Stücke, in denen der Gegensatz zwischen den provinziellen Einwohnern und dem weltläufig-gerissenen Harold ausgespielt wird, der seine Überredungskünste auch in Form musikalischer Wortakrobatik einsetzt.