Seelbach ist eine wüst gefallene Siedlung im Rheingau-Taunus-Kreis. Das Dorf Seelbach lag im nordöstlichen Teil der Gemeinde Aarbergen, ca. 1,5 km nördlich des Ortsteils Panrod und ca. 1,0 km nordwestlich von Hünstetten-Ketternschwalbach im Seelbachtal. Im Volksmund ist von zwei verschiedenen Wüstungen (Ober- und Niederseelbach) die Rede, da auf der Aue des Seelbachs die Flurnamen obere und untere Seelbach vorkommen. In der Gemarkung Ketternschwalbach ist zudem der Name Seelbacherpfad bekannt (Kehrein 1872). Die genaue Lage der Wüstung ist nicht bekannt. Möglich ist ein Platz in der Nähe des Ringwalles Altschlosses.
Geschichtliche Einordnung
Erstmals erwähnt wurde das Dorf zusammen mit den Nachbarsiedlungen im Jahr 879. 1570 soll das Dorf bereits wüst gewesen sein (Schmidt 1962). Ein Wüstungsprozess, der erst im Dreißigjährigen Krieg stattgefunden haben soll, wie zum Teil verbreitet und auf örtlichen Schautafeln vermerkt ist, ist damit falsch. Wahrscheinlich fand der Wüstungsvorgang bereits während der spätmittelalterlichen Wüstungsperiode statt. Im Umfeld der vermuteteten Dorfstelle befinden sich zahlreiche Ackerraine, außerdem die Fliehburg Altschloss, die wahrscheinlich mit der Siedluung im Zusammenghang steht. Seelbach pfarrte nach der Literatur (Kehrein 1872) wahrscheinlich zunächst nach Werschau und ab dem 14. Jahrhundert nach Panrod.
Quellen
- Kehrrein, J. (1872): Nassauisches Namenbauch. Montabaur.
- Bach, A. (1927): Die Siedlungsnamen des Taunusgebietes in ihrer Bedeutung für die Besiedelungsgeschichte.
- Schmidt (1961): Wüstungen im Untertaunuskreis. In: Heimat-Jahrbuch - Der Untertaunus 1962.
- Stolz, C. (2008): Historisches Grabenreißen im Wassereinzugsgebiet der Aat zwischen Wiesbaden und Limburg. Geologische Abhandlungen Hessen 117.