Oldenburg–Brake | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer: | 1501 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | ex 221e | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 32 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Oldenburg–Brake ist eine ehemalige, knapp 32 Kilometer lange Bahnverbindung von Oldenburg (Oldenburg) nach Brake (Unterweser). Seit dem Bau durch die Großherzoglich Oldenburgische Eisenbahn (GOE) wurde die Strecke bis 1976 durchgängig betrieben.
Aufgrund des moorigen Untergrundes, der besonders zwischen den Bahnhöfen Ipwege und Großenmeer den Bau der Strecke sehr schwierig und teuer werden ließ, trug sie auch den Spitznamen „Gummibahn“. Das auf dem weichen Moorbooden verlegte Gleisbett gab unter dem Gewicht der Züge stark nach und vermittelte den Fahrgästen einen Eindruck, wie auf Gummi zu fahren.
Geschichte
Schon beim Bau der Strecke musste erheblich mehr Sand als üblich für die Gleisbettung herangefahren werden. Aber auch nach Inbetriebnahme ab dem 1. Mai 1896 (nur Personenverkehr) musste immer wieder Sand in den weichen Boden nachgeschüttet werden. Ab dem 1. Juni 1896 konnte dann auch der Güterverkehr aufgenommen werden. Instandhaltung und Betrieb der Strecke verursachten wiederholt große Schwierigkeiten.
Der Güterverkehr war der bedeutendere Zweig dieser Strecke - er ergab sich aus dem reichen Viehbestand und anderen landwirtschaftlichen Gütern der fruchtbaren Wesermarsch.
Der Personenverkehr war nie besonders rege; sowohl im Sommerfahrplan 1914 wie auch im Sommer 1939 sind fünf durchgehende Personenzüge verzeichnet. Ein Zugpaar verkehrte 1939 nur mittwochs und an den Wochenenden. Zum Winterfahrplan 1961 wurde der Personenverkehr eingestellt. Auch der Güterverkehr ging zurück; Übergabefahrten von Oldenburg und Brake jeweils nach Großenmeer hielten sich bis Anfang der siebziger Jahre. Auch waren einzelne nicht unbedeutende Anschlüsse in der Umgebung Oldenburgs und Brakes zu bedienen. Eine Kurzblüte erlebte die Strecke noch einmal 1972 sowie 1976, als wegen Bauarbeiten die Huntebrücke der Strecke Hude–Nordenham gesperrt werden musste. Die Erzzüge von Nordenham–Blexen liefen über Brake–Großenmeer–Oldenburg weiter Richtung Bremen.
Kurz nach Abschluss der Reparaturen an der Huntebrücke wurde der Erzverkehr wieder rückverlagert und im Frühjahr 1976 wurde die Strecke zwischen Oldenburg-Etzhorn und Ipwege abgebaut. Übergabeverkehr aus der Bedienung der noch vorhandenen Gleisanschlüsse hielt sich noch bis in die 1990er Jahre. Am 25. Mai 1989 wurde der Güterverkehr zwischen Brake und Großenmeer eingestellt. Der Abschnitt Etzhorn–Ohmstede war seit dem 30. Mai 1987 ohne Güterverkehr und wurde am 31. Dezember 1988 stillgelegt. Am 1. Mai 1998 wurde dann auch der letztverbliebene Südabschnitt Oldenburg Hbf–Oldenburg-Ohmstede stillgelegt. In Brake besteht noch ein etwa ein Kilometer langes Reststück zu einem Industriebetrieb.
Heutiger Zustand
Die Strecke wächst langsam zu; ein Befahren der alten Trasse nördlich Ohmstedes mit dem Fahrrad ist abenteuerlich. Der im Oldenburger Stadtgebiet bislang noch liegende Gleisrest verrottet langsam. Zur weiteren Nutzung der Bahnstrecke gibt es bisher keine offiziellen Vorstellungen. Lange Zeit galt die Strecke als strategisch bedeutsam (der Hafen Nordenham war für die US-Armee wichtig) und so keimten immer wieder Gerüchte über einen Wiederaufbau auf. Diese sind allerdings ohne Belang.
Triebfahrzeuge
Auf der Strecke wurden als Triebfahrzeuge eingesetzt:
- Oldenburgische G 1
- Oldenburgische P 1
- Oldenburgische T 0 (Omnibuslok)
- Oldenburgische T 2
- Oldenburgische T 5.2
- BR 64 der DR
- BR 50 der DR
- VT 95/VT 98
- V 20 der DR
- Köf III
- V 60 (260)
- V 90 (290)
- V 160 (216) und DB-Baureihe V 200 (220/221) im Erzzug-Umleiterverkehr)