XDEV 3 ist eine visuelle Java-Entwicklungsumgebung für die schnelle und einfache Anwendungsentwicklung (RAD - Rapid Application Development). Die IDE ist prinzipiell vergleichbar mit Visual Studio LightSwitch, jedoch für die Java Entwicklung ausgelegt. Von anderen Java IDEs wie Eclipse (IDE) oder NetBeans, bei denen die Programmierung im Vordergrund steht, unterscheidet sich XDEV 3 durch ein weitreichendes Rapid Application Development Konzept. Die Hauptkomponenten der IDE sind ein Swing GUI-Builder, das XDEV Application Framework sowie zahlreiche Drag&Drop Werkzeuge und Assistenten mit denen sich die Funktionen des Frameworks einbinden lassen.
| XDEV 3 | |
|---|---|
| Basisdaten
| |
| Aktuelle Version | Beta 5 (25. Januar 2011) |
| Betriebssystem | plattformunabhängig |
| Programmiersprache | Java |
| Kategorie | IDE |
| Lizenz | Proprietäre Software, Freeware |
| www.xdev-software.de | |
Die XDEV 3 IDE ist lizenzkostenfrei und ist für Windows, Linux und Mac OS-X frei verfügbar. Das Projekt befindet sich mit der aktuellen Version XDEV 3 Beta 5 im Betastadium. Die Versionen für Linux und Mac OS-X hinken in Bezug auf Bugfixing und Stabilität der Windows-Version noch hinterher. Das Final Release soll zwischen April und Mai 2011 verfügbar sein. Das XDEV Application Framework, das den Kern des RAD-Konzepts von XDEV 3 darstellt, ist seit 2009 Open Source.
Philosophie
Das Ziel von XDEV 3 ist, die Java Entwicklung genauso einfach zu machen wie die Anwendungsentwicklung mit 4GL Werkzeugen, z.B. Microsoft Access, FoxPro oder Oracle Forms. Doch anders als proprietäre 4GL Tools setzt XDEV 3 dem Entwickler keine Grenzen und ist nach Java hin völlig offen. Alle RAD-Features liegen als Open Source vor. Funktionen, die man im RAD-Konzept vermisst oder anders verwenden möchte, kann man umschreiben oder selber in Java implementieren. Damit ist der Übergang von Drag&Drop zu konventioneller Java Programmierung fließend. Java Konzepte und APIs lassen sich einbinden. Damit lässt sich mit XDEV 3 grundsätzlich alles umsetzen was mit Java möglich ist.
GUI-Builder
Der XDEV 3 GUI-Builder funktioniert wie ein Grafik- oder DTP-Programm. Die Basis ist Java Swing. Grafische Oberflächen lassen sich damit mit Drag&Drop designen. Java Kenntnisse sind dafür nicht notwendig, sodass die GUI-Entwicklung auch Designer ohne Programmierkenntnisse erledigen können. Formulare sowie Master-Detail Ansichten können automatisch generiert werden. Der Umgang mit Swing Layout-Managern ist Dank eines Assistenten einfach und ohne Programmierung möglich. Über eine JavaBeans-Schnittstelle lassen sich recht einfach eigene GUI-Beans schreiben sowie externe Beans einbinden. Lokalisierung ist mit Hilfe von Sprach-Ressource-Dateien und Textvariablen im GUI-Builder umsetzbar. Auch Events lassen sich per Mausklick registrieren. Der Java Quellcode wird generiert und soll sich in der finalen Version auch editieren, erweitern und vom GUI-Builder anschließend wieder verarbeiten lassen (GUI-Entwicklung bidirektional).
XDEV Application Framework
Das Application Framework ist der Kern jeder mit XDEV 3 entwickelten Anwendung. Es stellt eine Grund-Architektur und Infrastruktur für grafische Swing Oberflächen und Datenbank-Applikationen zur Verfügung und befreit den Entwickler von einer Vielzahl von Aufgaben, um die sich jeder Java Programmierer gewöhnlich selber kümmern muss, u.a. Validierung, Databinding, Verarbeitung von Abfrageergebnissen (Resultsets), Transaktionsmanagement und Datenverschlüsselung. Darüber bietet das Framework eine Funktionsbibliothek mit Funktionen, die den Zugriff auf Datenbanken, Dateien, den Arbeitsspeicher, Oberflächen, externe Applikationen und Webservices erleichtern sollen.
Code Editor
Unter der RAD-Haube besitzt XDEV 3 einen Java Code-Editor. Zum Funktionsumfang gehören u.a.
- Command-Bar (Befehlsleiste) für das Einfügen von Anweisungen und ganzen Kontrollstrukturen in den Code per Drag&Drop
- Bibliothek für schnelles Auffinden von Methoden und Einfügen in den Code per Drag&Drop
- Autovervollständigung
- Syntax-Highlighting
- Code-Generatoren für Getter, Setter, Konstruktoren etc.
- Query-Assistent für die automatisch Generierung von Abfragecode
- Codefolding
- Refactoring
- Code-Inspector für Hinweise auf Syntax-Fehler und unsauberen Code
- Quickfixes für die automatische Korrektur von Syntax-Fehler und unsauberen Code (u.a. try-catch Umschließung)
- Code-Templates
- Debugger
Deployment
Die IDE bietet ein automatisiertes Deployment auf Basis von Apache Ant. Damit lassen sich Projekte per Mausklick aus ein und derselben Codebase heraus fertigstellen als
- Desktop- oder Client-Server Applikation, ohne zusätzliche Anpassung lauffähig unter Windows, Linux, Mac OS-X, Unix
- Java Webstart-Applikation
- Rich Internet Application auf Basis der Java-Applet Technologie
Nachteile
- Keine Unterstützung für Apache Maven
- Derzeit noch keine stabile Version für Linux verfügbar