Radio Austria AG

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Emblem der Radio-Austria AG
Emblem der Radio-Austria AG

Gründung der Gesellschaft

Aufgrund der Notwendigkeit, die durch die Einwirkungen des 1. Weltkrieges vielfach unbrauchbar gewordenen, drahtgebundenen Nachrichtenverbindungen in das Ausland über Funk zu ersetzten, kam es im Jahre 1923 zur Gründung der Radio-Austria AG.

Unternehmensgeschichte

  • 1922 Konzessionserteilung am 18. September 1922
  • 1923 Gründung der Österreichischen Marconi A.G.
  • 1923 Umwandlung des Firmenwortlautes in Radio-Austria AG
  • 1924 Verkehrseröffnung durch Übermittlung des ersten "Radiogrammes"
  • 1938 - 1945 Radio-Austria AG wird dem Deutschen Reichspostministerium unterstellt
  • 1955 Aktienkapital zu 100% im Eigentum der Republik Österreich
  • 1956 Eröffnung des öffentlichen Telexverkehrs mit den USA auf dem Funkweg
  • 1962 Bewilligung zur Durchführung des öffentlichen Telexverkehrs mit außereuropäischen Ländern auf dem Funk- und Kabel-Weg
  • 1976 Inbetriebnahme der rechnergesteuerten Telegramm- und Telexvermittlungsysteme TAURA und ELTEX
  • 1978 Eröffung des Datenübertragungsdienstes RADAUSDATA mit den USA
  • 1981 Arbeitsübereinkommen mit der Post- und Telegraphenverwaltung hinsichtlich der Durchführung der Fernmeldedienste
  • 1983 Eröffnung des Telepost/Bureaufax-Dienstes
  • 1985 Eröffnung des öffentlichen E-Mail-Dienstes TELEBOX
  • 1986 Baubeginn für ein neues Betriebs- und Verwaltungsbebäude
  • 1989 Eröffnung des neuen Betriebs- und Verwaltungsgebäudes
  • 1990 Elektronischer Rechtsverkehr (ERV) wird gestartet
  • 1996 Radio-Austria AG wird DATAKOM GMBH
  • 2000 Einstellung des internationalen Telegrammdienstes
  • 2002 Einstellung des internationalen Telexdienstes
  • 2002 "Reintegration" des Unternehmens in die Telekom Austria

Technische Entwicklung

Radiotelegraphie und Kurzwellenfunk

Alte, noch von der k.u.k. Heeresverwaltung errichtete Funkanlagen, wurden mit der Gründung der Gesellschaft im Jahre 1923 durch Marconi Technik ersetzt. Dies waren Schnelltelegraphieempfänger (Wien Laaerberg) und Langwellensender (Deutsch-Altenburg) im Vollduplexbetrieb. Der Betrieb selbst wurde in der Zentrale in Wien, Renngasse 14, durchgeführt. Mit der Entdeckung der vorteilhaften Kurzwelle, wurden bald die Sende- und Empfangsanlagen in diese Frequenzbereiche umgestellt. 1929 wurden 20,7 Millionen Worte mit Morsefunk und Radiotelegramm in das Ausland übermittelt. Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden 21 Funkverbindungen, davon 3 außereuropäische Verkehrsbeziehungen, betrieben. Nach dem Wiederaufbau der Anlagen im Jahre 1946 wurde der Morsefunk sukzessive durch Funkfernschreiben ersetzt. Bereits ab 1955 wurden Funk-Übertragungssysteme mit automatischer Fehlerkorrektur (ARQ-Protokoll) eingesetzt. Diese neue Technologie erlaubte "Telex nach Übersee" und den Zusammenschluss des österreichischen Telexnetzes mit der Telexvermittlung der Radio-Austria AG. Die Radio-Austria war eine der ersten Betriebsgesellschaften in Europa, die sich mit dem Telexdienst nach Übersee befasste. Die Radio-Austria hatte schon im Telegraphenverkehr eine beachtliche Stellung als Transitland eingenommen, so war es ihr innerhalb kurzer Zeit gelungen, diese Funktion auch für den Telexdienst aufzubauen.

Tiefseekabel und Fernmeldesatelliten

Ab 1965 wurden allmählich die kostenintensiven Übersee-Funkverbindungen durch Anmietung von Rechten in Tiefseekabel und Fernmeldesatelitten ersetzt.

Computergesteuerte Vermittlungssysteme

1976 wurde die erste computergesteuerte Telegrammautomatik in Europa, TAURA genannt, in Betrieb genommen. Ebenso wurde 1976 die elektromechanische Telexvermittlung durch eine rechnergesteuerte ELTEX Anlage ersetzt.

Datenübertragung und Mehrwertdienste

Unter dem Titel "Radausdata" wurde bereits 1978 Datenübertragung- und Datenbankdienste nach den USA in X.25 Technologie angeboten. In der Folge eröffneten sich frühzeitig Möglichkeiten für öffentliche E-Mail Dienste wie z.B. TELEBOX, X.400, Elektronischer Rechtsverkehr ERV, Datenbankdienste TELEHOST u.v.a.m. Einige dieser Dienstleistungen werden gegenwärtig in Internet-Technologie angeboten und weiterentwickelt.

Die Generaldirektoren

  • 1923 - 1951 Kpt. F. Leist
  • 1951 - 1970 Dr. H. Wenzel
  • 1970 - 1980 Dr. J. Koiner
  • 1980 - 1988 Dipl.Ing. F. Zimmermann
  • 1989 - 2001 Dipl.-Ing. K. Martinek

Standorte

Betriebszentralen in Wien

Von 1923 bis 1989 befand sich die Betriebszentrale der Radio-Austria AG in unmittelbarer Nähe der Telegraphenzentralstation am Börseplatz, in 1010 Wien, Renngasse 14. Ab 1989 bis zur Auflösung der Gesellschaft in 1040 Wien, Wiedner-Hauptstraße 73.

 
RA Telegrammannahme 1929
 
Die Betriebszentrale 1923-1989
Datei:WH73.jpg
Die Betriebszentrale ab 1989


Ab 1989 bis zur Auflösung der Gesellschaft in 1040 Wien, Wiedner-Hauptstraße 73.

Sendestation Deutsch-Altenburg

Die Sendestation Deutsch-Altenburg war im ersten Weltkrieg von der damaligen k.u.k. Post- und Telegraphenverwaltung errichtet worden, um den durch den 1. Weltkrieg behinderten Telegraphenverkehr mit dem Ausland durch Aufnahme von Funkverbindungen zu verbessern. 1945 vor Kriegsende wurden die Gebäude und Antennenanlagen inkl. eines 150m hohen LW-Antennenmastes gesprengt und erst allmählich unter schwierigen Bedingungen wieder aufgebaut. 1965 wurden 19 zum Teil vollautomatische Sender mit Leistungen bis zu 30 kW betrieben. In der Folge verdrängten Tiefseekabel und Fernmeldesatelliten den Kurzwellenfunk. 1985 wurde die Anlage geschlossen.

 
Sendestation 1930
 
Sendestation 1963


Empfangsstation Laaerberg

1912 begann man mit dem Bau der zentralen Radiotelegraphiestation am Laaerberg an der südlichen Stadtgrenze Wiens. Diese Anlage sollte die Verbindung der Oberkommanden und Ministerien mit den k.u.k. Armee- und Marineeinheiten herstellen, nach dem Krieg war sie in den Besitz der Österreichischen Telegraphenverwaltung übergegangen und (wie auch die Sendestation Deutsch-Altenburg) als Gegenwert für ein Drittel des Aktienanteils an der Radio-Austria eingebracht.

 
Empfangsstation 1955