Dungeon Master ist ein Computer-Rollenspiel, und das erste 3D-Rollenspiel. Es erschien 1987 von FTL Games für den Atari ST, und wurde dann portiert auf viele weiterere Systeme:
Amiga, PC, Super Nintendo Entertainment System, Apple II GS, X68000, PC-98 und FM-Towns.
Diese Spiel hat andere 3D-Rollenspiele, z.B. "Eye of the Beholder", inspiriert. Das Spiel findet in einer durch geschickt plazierte Grafikbestandteile simulierten 3D-Perspektive in Echtzeit statt.
Das besondere an Dungeon Master war, das es, als erstes Rollenspiel keine zufällig generierten Monster benutzte, sondern schon festgelegte, die sich aber mehr oder weniger frei bewegen konnten, während man durch die Gänge lief.
Die Sprüche werden durch "Runen"-Kombinationen repräsentiert, die nicht in beliebiger Reihefolge und beliebiger Kombination angewendet werden können. Als erstes kommt die 'Rune' die die Stärke des Spruchs repräsentiert. Sie kostet noch keine Energie, bestimmt aber schon die Energie, die für den folgenden Spruch gebraucht wird. 6 'Runen' Gibt es: Lo, Um, On, Ee, Pal und Mon, wobei Lo die schwächste und Mon die stärkste Form repräsentiert.
Dann kommt das Element. 6 'Elemente gibt es: Ya (Erde), Vi (Hasser), Oh (Luft), Ful (Feuer), Des (Anti) und Zo (Pro).
Folgende gültige 2er Kombinationen (irgendeine Energie-'Rune' und ein Element) sind schon gültige Sprüche: Ya, Vi, Ful (Licht) und Zo (Türöffner)
Als drittes kommen die 6 Form-'Runen': Ven (Venom - Gift), Ew, Kath, Ir, Bro und Gor. Hier kommen die interessantesten Sprüche vor: Ful Ir (Feuerball), Oh Ven (Giftwolke), Des Ven (Giftball), Zo Ven (Giftgranate), Vi Bro (Gegengift-Trank)
Als letztes kommen noch die 6 Alignment-"Runen": Ku Ros Dane Neta Ra Sar.
Aus dieser Gruppe gibt es wenigstens einen essentiellen Spruch, den man benötigt, wenn man von 4 Charackteren nur einen Magie-begabten Charakter (alle anderen haben keine Mana zur Verfügung) mitschleppt, den Zo Bro Ra (Manatrank), der dem trinkenden Mana auffüllt oder verschafft. Der an sich unbegabte Charakter kann mit dieser Mana z.B. Ful (Licht) ausprechen, und sich so ein Minimum an eigener Mana antrainieren, mit der man dann weiter aufsteigen kann.
Es enthält einige Rätsel, wie unsichtbare Teleporter, wandernde Löcher, Monstergeneratoren, zu findende Schlüssel etc.
Computerspielern macht es unerhört großen Spaß, sich im Laufe der Zeit mit neuen Gegenständen einzudecken. Wer zum Beispiel stundenlang mit einer vollen Ritterrüstung herumgelaufen ist, deren Gewicht die Schritte verlangsamt und die Ausdauer bedrohlich verringert (zu geringe Stamina führt zu schweren Gesundheitseinbußen bis hin zum Tod.), freut sich sehr, in einer schwer zu erreichenden und von mächtigen Gegnern bewachten Ecke der weitverzweigten Dungeons endlich eine Adamant-Rüstung zu finden (oder war es Mithril?), die genau so viel Schutz bietet, aber nur einen Bruchteil der Ritterrüstung wiegt und damit den gesamten weiteren Spielverlauf erleichtert.
Viel mehr Spaß, als das Finden neuer, besserer Gegenstände, war das Ausbilden immer besserer Characktäre. Dabei war es duchaus nicht schlecht, starke Monster mit wenigen, oder gar keinen magischen Fähigkeiten auszuwählen. Es reichte aus, das ein einziger Charackter zaubern konnte, und wenn es nur ein "FUL" (Lichtspruch) für längere Zeit war. Im Level mit dem Wurmschlangen und im Level mit den Riesenratten konnte man sich unbegrenzt lange aufhalten, denn Essen (Screamer, Wormslice, Chops) gab es dort genug, dank Monstergeneratoren.
Ein Joystick mit Dauerfeuer, bzw. eine gute Maus und ein ausdauernder Zeigefinger verhalfen zu einem schnellen Aufstieg der Ninja-Fähigkeiten.
Zumindest für den ATARI-ST gab es mal einen Dungeon Master-Editor, der aber unbererechenbar war. Wenn man in der 'Hall of Fame' eine bestimmte Mauer entfernt hat, wurde während des Spiels eine stehende Feuerball-Welle ausgelöst, die, zu Durchschreiten, absolut tödlich war.
Später gab es für den ATARI-ST "Chaos strikes Back", eine hammerharte Erweiterung. Einiges später, nach EOB, gab es einen zu DM inkompatiblen Nachfolger DM2.